Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.07.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189007150
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- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900715
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-07
- Tag1890-07-15
- Monat1890-07
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.07.1890
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Erfch«t«t täglich ftüh 6»/. Uhr. Kk-aclion,ud LrprSUi«» JohanneSgasse 8. A-rrchstundkn drr Hrdartion: Bornctllagt 10—12 Uhr. Nachmittag» 5—6 Uhr. ff»i K> >UckK»d« «N>qef»,»ter tvlanulcrivt» «acht sich »u Nrdicti»» »tcht »<rdi»ttlch. «lnuatz», der für dir «Lchfts»l,n>»« Nummer »efttmntten Inserate ,, Kochenragen dt« 8 Uhr Nachmttta,», au Soun- und Festtagen früh dta ,S Uhr. In drn Filialen für 3ns.-Ilnuahme: Ltta »le««'» e-rti«. <«lfr«h Hahn). UniversitätSsttaße 1, Laut» Lösche, Kathartneustr. 14 pari, und KSuigSplatz 7, nur bi« .8 Uhr. KlMgerTagtAatt Anzeiger. Organ fSr «olitik.LocalaMickte.Sandels-«ndGeschäftSverkehr. IS6. Amtliche Bekanntmachungen. Lekanulmachung. Wegen vorzunehmeuder Reinigung de« Flußbettes soll drr Pleißenmühlaraben in diesem Jahre auf die Zeit vom Sonn abend, den »U. August d. I. Abend«, dl« Sonntag, den 14. September d. I. frük abgeschlagen werden. Indem wir die« zur öffentlichen Kenntniß bringen, fordern wir die Adjacenten hierdurch auf, innerhalb dieser Ze>t etwa sich oölhig erweisende Ausbesserung«- sowie Userbauten, zu deren Herstellung sie verpflichtet sind, auSführeu zu lassen. Leipzig, am 26. Juni 1800. Id 3575. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Geor Ltkannlmachmig. Mittwoch, den Ist. d. M«, wird mit der Ga-rohr- legung im GewandgLKcheu begonnen werden und in unmittelbarem Anschlüsse Hiera» mit Legung der Rohre im Kupfergä-che» und alsdann »u der Magaziugaffe. Hierauf folgen die Trottoir- und PflasterungSarbeiten daselbst. In Folge dessen werden vom bezeichncten Tage ah die genannten Straßen bi« zur Beendigung der Arbeiten für den gesummten Fährverkehr gesperrt. Leipzig, den 10. Juli 1890. Der Nath der Stadt Leipzig. H 4582. I)r. Georgi. Hennig. Ltklumtmachung. Auf Antrag des Herrn Paul Richard Sickert hier, Briidcrstraße 4l, Inhaber« zweier concessionirter Dampf- rciuigungSapparate, haben wir heute an Stell« de« bei diesem nicht mcbr in Arbeit befindlichen Maschinisten Herrn Klcihn den Maschinisten Herrn Gustav Hermann Zahn r»r Besorgung gütiger Einträge über vorschriftsmäßige Reinigungen von Bicrrvhrleitungcn in die von den Inhabern Bicrdruckapparalc, zu führenden Revisionsbücher in Pflicht genommen. Leipzig, am 4. Juli 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. vm. 2019. vr. Georgi. Dietrich. Diebstahls - Lekanntmachung. Gestohlen wurde laut hier erstatteter Anzeige: 1) eine Veriisttin-Brochc ohne Nadel, 8 Taschenmesser mit mehreren Klingen, 8 Mundharmonika« leine davon mit zwei Glocken), ein Paar rothe Gnmmi-Hosrnträger. 1 Ttzd. plattirt« Fingerringe in einen, Schächtclchen, vom 10. bl» 11. d. M. Nacht- mittelst Einbruchs- 2) eine silberne Eylinder-Uhr mit geriefter Rückseite und einem Desect ans dem Zifferblatt lim Deckel ,Z. üax" einaekritzclt), mit anhängender ziemlich neuer Nlckelkette, am 20. v. M.; 3) ein -in der-Leiterwagen, ungeslrichen, '/« m laug, '/, m breit, am 7. d. M.: 4) ein vierrädriger -asten-Handwagen mit circa Ist -tl« Lumpen» am 8. d. M.: 6) ein zweirädriger Handwagen, braunaestrichen (ein Rad mit »euer Felge, sämmlltche Räder mit neuen Reifen), am 11, d. M; 6) ein Sack -assee, signirt „U. 8. 169", 61'/, Kilogramm schwer, im März d. I.; 7) ein Souimerüberzieher, ziemlich neu, von braunem glatten Stoff, mit grauem, groiicar-rirtem Futter, mit einer Reihe Perl- multcrknöpfe, Billettäschchen und Ketlchenhenkel, am 6. d. M,; 8) eine Pappschachtel, mit Muscheln besetzt, enthaltend 28 ^l, am 8. d. M,; 9) ein Leipziger Adreßbuch vom Jahre 1890, an der Schnitt fläche mit der Bezeichnung: „Goldene Kugel, Parkstraße 1b", vom 10. bis II. d. M,; 10) ein schwarzes AtlaSkletd mit Perlenbesatz, AtlaSschleife und zwei größere» Quasten, sowie mit weißem, blaugeblumtcm Schweiß- Futter, seit dem I. d. M. Etwaige Wahrnehmungen über den verblieb der gestohlenen Gegenstände oder den Thäter sind ungesäumt bet unserer Triminal- Ablhcilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, am 14. Juli 1890, Das Polizei-Amt der Stadt Leipzig. Brrtschueider. M. Zur Gesammtlage. Man bat sich seit einer Reihe von Jahren an den Ge- banlen gewöhnt, daß der europäische Friede von zwei Seiten bedroht sei, von Frankreich und von Rußland; von Frank reich, weil e« Rache gegen Deutschland sinnt, und von Ruß land, weil c« die im Jakre 1878 verloren gegangenen Früchte de« Kriege« gegen die Türkei nachträglich ernten will. Gegen diese Friedensstörungen ist der Dreibund geschlossen worden und hat auch seinen Zweck bi« heute erfüllt. Jetzt sind wir aber plötzlich vor eine neue Lage gestellt, und zwar auf Grund von Verhältnissen, welche mit dem Berliner und Frankfurter Frieden nichts zu thnn haben. Durch daS deutsch-englische Abkommen ist die tunesische Frage wieder auf die politische Tagesordnung gesetzt worden und hat die Beziehungen Frank reich« zu England und Frankreichs zu Italien zum Mittel- pnnct der gegenwärtigen internationalen Lage gemacht. Frank reick will dem Bernehmen nach die Uebernahme de- Protec- loralS Englands über Zanzibar zur Annexion von DuniS benntzen, stößt aber dabei auf den Widerstand England» und Italiens. Frankreich« Regierung ist sich der Schwierigkeiten der augenblickliche» Lage wohlbewußt, und deshalb sucht Ribot, der französische Minister deS Auswärtigen, eine öffentliche Erörterung der Lage auf jede Weise zu verhindern. Die Mehrheit der Kammer leistet ihm dabei Beistand, so daß eS ihn, bisher gelungen ist, sich der Interpellanten zu erwehren. Etwa» mehr Klarheit als bisher ist in diese Angelegenheit durch die Rede Lord Roscbery'S nn englischen Oberhause gc- kciiimen. Er sagte, daß England gar nicht die Uebernahme de« ProtccloraiS Uber da« Sultanat Zanzibar, sondern nur de» TheileS beabsichtige, welcher seit dem Jahre 1362 unter dem gemeinsamen Protrctorat Englands und Frankreich« stehe. Wir erfahren auf diese Weise, daß die vertragsmäßig »wischen England und Frankreich vereinbarte Bürgschaft für die Ausrechterhaltuna der Souvrrainiiät Zanzibar- nicht so wohl im Interesse Zanzibar- als im Interesse der Eontra benten übernommen wurde, welche sich dadurch die Schutz herrschaft über Zanzibar sicherten. Inzwischen haben sich die Verhältnisse in Afrika durch die Theilnahme Deutschland« an der Eolonisation de« dunsten Erdtheil« wesentlich geändert, und deshalb ist auch Deutschland dem BUrg- schaftSvertrage England» und Frankreich- im Jahre 1884 beigetreten. Frankreichs ProtectionS-Anthril ist durch dessen Unthätigkcit zur leeren Form herabgesunken, aber die öffentliche Meinung Frankreich- hat sich jetzt dieser Sache bemächtigt, so daß die Regierung nicht ander- kann, als einen möglichst hohen Preis für den ferner» Verzicht Frankreich« auf semen Antheil am Protrctorat über Zanzibar zu verlangen. Die Hercinziehung der tunesischen Frage ist durch die Verhältnisse keineswegs geboten, sondern gewaltsam geschehen. Es ist lächerlich, wenn Frankreich bei diesem Anlaß von dem Hinterlande von Algier und Tunis spricht. Algier und Tunis sind abgeschlossene Gebiete, welche keinerlei Anspruch auf Hinterland gewähren, die HinterlandStheorie konnte nur da in Krage kommen, wo Nebenbuhler vorhanden waren, welche der begonnenen Eolonisation einer andern Macht, die im Besitz der Küste war, durch Besetzung irgend eine» Gebiete« im Innern Hindernisse bereiten konnten. Wenn die Franzosen sich als Besitzer von Algier und Tunis der Eoncurrenz England« gegenüber daS Hinterland bi« zum Tsadsee sichern wollten, so mußte daS bei der Berliner Conferenz im Jahr« 1885 geschehen, jetzt kommt der Anspruch »u spät. Durch die Wicderanregung der tunesischen Frage wird Italien daran erinnert, was ihn, Frankreich durch d»e Ueber- nahme des ProlcctoratS über Tunis zu Leide gcthan hat, und durch die Annexion von Tunis würde Frankreich auch seine besten Freunde in Italien in Feinde verwandeln. Italien würde trotzdem nicht den Krieg gegen Frankreich erklären, weil ihm für diesen Zweck wohl kaum die Hilfe Deutschlands zur Verfügung stehen würde, aber e- gäbe kaum ein wirk sameres Mittel, um jede Gegnerschaft gegen den Dreibund in Italien zum Schweigen zu bringen ab» die Annexion von Tunis durch Frankreich. Der Dreibund ist wesentlich ein Bund der Landmächte Mitteleuropa-; in Deutschland würde man kein Verstands dafür haben, daß man wegen Tunis zum Schwerte greifen sollte. Aber England hat ein Interesse daran, daß Tun,« nicht frckstzösische Provinz wird, und darum wird eS auch seine Zustimmung nicht zur Annexion von Tunis an Frankreich geben. Hier entwickeln sich Verhältnisse, welche zeigen, daß auch neben den Interessen, welche der Dreibund vertritt, noch Dinge in Europa exisliren, die zu einem Kriege zwischen Großmäckien treiben können; aber wenn Frankreich erst einmal zum Schwerte gegriffen hat, dann ist da- Ende nicht abrusehcn, weil sich dann auch leicht für Rußland eine Gelegenheit findet, Partei zu ergreifen. Die KricgSursaHe kommt nur nebenher in Betracht; da- Wesentliche ist die Friedensstörung, und diese würde bald in ganz Europa empfunden werden und Folgen nach sich ziehen. Mit Rücksicht auf die tunesische Frage ist die Bedeutung der Bewegung nicht zu unterschätzen, welche sich gegenwärtig in Bulgarien und Serbien vollzieht. Durch die Note, welche Stambulow an die türkische Regierung gerichtet hat, ist in Bulgarien eine kritische Lage geschaffen. Die Türkei kann nach Lage der Verhältnisse den Prinzen von Eoburg nicht als Fürsten von Bulgarien anerkennen, und es ist zweifelhaft, ob die Unabhängigkeitserklärung Bulgariens heute glatt ver laufen würde. Rußland würde sicherlich alle Hebel in Be wegung setzen, um die Türkei zum Widerstande »u nöthige«. ActivcS Einschreiten wie etwa auf Kreta ist aber von der Türkei trotzdem nicht zu erwarten, weil sie Bulgarien als außerhalb ihre- Einflusses liegend betrachtet, wenngleich sie von Bulgarien Tribut erhält. Bulgarien ist durch den Ber liner Frieden zu einem internationalen Gebiet geworden, dessen Fürsten die Unterzeichner des Frieden« einsetzen. Wenn die Türkei überhaupt geneigt wäre, sich mit Bulgarien in nähere Beziehungen zu setzen, so hätte das bei der Bereinigung Bulgariens mit OstrumeUeu und beim Kriege Bulgarien« mit Serbien geschehen müssen. Die UnabhängiakeitSerklärung Bulgariens könnte nur dadurch ein europäische« Ereianiß werden, daß Rußland sich zur Einmischung bewogen fühlte. Die Annexion Tunesien- an Frankreich und die Unab- hängigkcitSerklärung Bulgarien- sind unter allen Umständen Ereignisse zweiten Range», die nicht zum Kriege führen können, wenn nicht Frankreich und Rußland die Gelegenheit zum Kriege suchen. Es fragt sich, ob eine solche Neigung vorhanden ist, zumal wenn die Verhältnisse so liegen, daß sie England nöthigen, Partei gegen Frankreich ru ergreifen. Kleine Ursachen haben in der Politik schon oft große Wirkungen herbeigeführt, aber diese sind immer nur dann emgetrelen, wenn die zur Friedensstörung bereiten Mächte nach einem Borwand suchten. Vor einigen Jahren suchte die französische Regierung, in welcher Boulangcr das entscheidende Wort zu sprechen hatte, nach einem Vorwand, und der Grenzstreit würde zum Kriege Anlaß geboten haben, wenn ihn die Geschicklichkeit Deutsch lands nicht verhindert hätte. Heute ist die Gefahr nicht so groß, und die französiscke Regierung wird selbst einen Mittel weg auffuchcn, welcher die öffentliche Meinung beruhigt, ohne einen Weltbrand zu entzünden. " , Dienstag den IS. Juli 1890. veröffentlichen einen WövMN-W-UtShnnöS vierteljährlich 4'/, Mk. tacl. Brinaerlohu 5 Mk, durch di« bezogen 6 Mk Jede einzeln» Nummer 20 Pf. Belegeremplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage» (in Tageblatt-Format gesalzt) «ssne Postbesörveruua SO Mt. «tt Poslbesorderuug 70 Ml. I»srr«lr 6 gespaltene Petitzeilr »0 Pf. Grösser« Scheuten laut uns. Prell»erzttchuiss. Tabellarischer». Zissernsatz nach höherm Darss. Krrlamen outrr demRedactlonSsirlch dir «a^palt. Zette 50 Ps. vor den Familien nach richte» dt« 6gespaltene Zeile 40 Pf. Inserat« sind siet« an die Erpedttta» zu seudru. — Rab«tt wird nicht gegeben.! Zahlung praeuumenmä» oder durch Post« Nachnahme. 84. Jahrgang. . Leipzig, 15. Juli. * Der Kaiser hat Herrn Schichau in Elbing Auftrag zum Bau einer kaiserlichen Dacht ertheilt. * Die allgemeine Volkszählung wird am 1. De- cember d. I. stattfinden. Am Vormittag diese- Tage« sollen die Zählungsformulare durch die Haushaltungsvorstände aus- gefüllt werden. Die Einsammlung beginnt mit dem 1. December Mittags und ist überall am 2 Deccmber zu beendigen. Zur Zeit der Zählung sollen öffentliche Ver sammlungen und Feste» Jahrmärkte, Trupprnmärsche und Truppenverleaungen, Gerichtssitzungen und andere Veranstal tungen, welche den Stand der ortSanwcsenden Bevölkerung vorübergehend wesentlich ändern können, nickt stattfindrn. Al« ort-anwesend sind diejenigen Personen zu betrachten, welche in der Nacht vom 30. November auf den 1. December in den betreffenden Gemcindebezirkc» oder Wohnplätzen sich aus- halten. Personen, welche in dieser Nacht unterwegs sich befinden, sollen al« anwesend verzeichnet werden, wo sie am Vormittag de« 1. December anlangen. gebende Artikel lautet: . »nsich, vertrete», daß Ja mehrere, Blätteru ßnden wir werden müßte. mSalicher Weise der preußische n S,aa,Sixrb-»ld umdie Einverleibung volgol-mt- i» den preuft"wen ^ vor-uue-men, und der Reichstag, um ^ staat-rechtlichen °«n'z. zu ,anrtt°n.ren Lbiec. o n ch ^ Lage liegt nn zwingende« Vebiirf,,», 0>nz , „io„ia>er H.k'golanl, bilde.» ki.her ein. s cke °°" d» »"g- Kenoaliung eine« «ou°'rn,urS und wird lischen .Ska'"un^ d,'" ^D^a,sreck»iche 8-'-e.i°rie. w.e Mau könnte behaupten Regierung di^b^ftäa.Lniche Mt also iunacifs. in ^ie^ st^ ^„n.e, behaupten, s.e für Wliu, und ebenso wie jede« ' sie der kaiserlichen alle anderen bilde einen Ersatz andere Perwalluiig verband demnächst der Vorzug ge^edei, I die Lleschlun- zukünfttgen Schionn. n^ UL ^^n'u^Le VL^nie'^ 'L «eßtz'deS deuischeu °^Die Direktionen der königlichen Spandau haben, wie verlautet, eine Vereinbaru^ wonach kein Ardcitcr, welcher von eme», Jiislilut ",n >l >g abgeht, vor Ablauf von sechs Wochen wieder c»>;»suUki , Um dir Tragweite dieser Maßregel S^NZ Z» clfasscn, , '» > man Folgende« erwägen: Es ist ,n den M>>>la>>ioc>!,lal!^ Brauch, daß Arbeiter nur im äußersten Falle „Wege» - langet an Arbeit" entlasten werten. Ist einmal ^'»weise keme hin reichende Bestellung vorhanden, so sucht mau die heule de. zu behalten; dieselben müssen sich dann allerdings oft mit einem sehr geringe» Verdienst begnügen. Nimmt nun ein Arbeiter dann seine Entlaffung. um sich m einem andern technischen Institut eine lohnende Beschäftigung zu sucken, so wird er, fall« überhaupt eine Stelle srci ist, nur dann au- aeno, men, wenn nach seinem Au-trilt sechs Wochen veigaiiaen sind. Diesem Vorgehen der königlichen Fabriken haben sich auch Berliner Fabriken angeschloffcn. * Wie der „Hamburgische Eorrespondent" mittheilt, ist eine bedeutende Anzabl erster Hamburger Firmen, zumal der Rhcdcreibranchc. sowie aus denjenigen Kreisen, welche mit de» deutschen Eolonien in Verbindung stehe», zusammen- getreten, um dem auSscheidenden preußi scheu Gesandten von Kusserow in Veranlassung seine« Ausscheidens eme Adresse zu überreichen. In dieser Adresse wird zunächst Herrn von Kusserow daS lebhafte Bedauern der Unterzeichner über den Rücktritt von seinem Amte ausgesprochen, sodai», aber ihm Dank gesagt für die Förderung, welcke er während seincr Hamburger Aiillssiihrung stets i» liebenswürdigster Weise den Interessen der hiesigen Geschäftswelt, zumal aber den J»Ie> cssc» der Rhedcrci und der zu de» Eolonien in Beziehung stehenden Kreise hat zu Theil werden lassen. » * * » * Die Wiener „Politische Corrcspondenz" ist von kom petenter Seite ermächtigt, die Nachricht, der KriegSminister Frhr. v. Bauer solle zuriicklretcn und rum EorpSeommaii- dantcn in Pest ernannt werden, sowie alle daran geknüpften Combinationcn für vollständig unbegründet zu erklären. * Der russische ReichSrath hat von Neuem die Reform in den klassischen Studien an den Ghmnasien in Berathung gezogen. Diese Reform, welche in einer Ver minderung der den tobten Sprachen gewidmeten Unterrichts stunden bestehen soll, hat in der hohen Versammlung große Meinungsverschiedenheiten hervorgerusc». Tie Mitglieder sind nämlich nicht einig darüber, welche Bestimmungen sie ;enen Stunden geben solle», die dem Griechischen und Latei nischen entzogen werde»; sie schwanken zwischen der Alter native, diese Stunden dem Unterrichte im Zeichnen, der Naturgeschichte und der Gymnastik zu widmen, welche derzeit im Programme der Gymnasien nicht Vorkommen, oder aber durch diese Stunden die freie Zeit der Schüler zu vermehren, um ihnen Ruhe zu bieten und Muße für die häuslichen Schularbeiten. Angesicht- dieser Meinungsverschiedenheiten dürfte in dieser Angelegenheit ein höherer Wille die Ent scheidung treffen, die Anhänger der geplanten Reform fürchten icdoch, daß die Sacke in« Stocken aeralhe und das ganze Proiect zur bequemsten Lösung der Streitfrage einfach auf- gegeben werde. Dies ist um so mehr zu besorgen, als der UnterrichtSminister Deljanow geneigt scheint, der starken Pression der hartnäckigen Anhänger der klassischen Studien nachzugeben und auf die Einführung einer Reform zu ver- zrchten, zu der er selbst die Initiative ergriffen hat. * Zur Lage in Skandinavien wird der „Wescr- Zettung" au« Christiania, lO. Juli, geschrieben: A Schluß der Sl.rthinaSsession ist gestern erfolgt. Ta« Storthing hat, w,e gewöhnlich, über fünf Monale getagt. In diesem We ist ssdoch. imGegensatz zu früher, etwas TiichligeS beschickt worden. Da« Ministerium Staug bat de», ersten Slvrihing mit welchem es sich zu beschäftigen Halle, eine Unmasse von Geseve-i- vorwgen unterbreitet, und es darf sich über da) Entgegenkommen, ^''lben von Leiten des Thing- zu Theil geworden iss .V' """ige, unbedeutende Regierungsvorlage» sind vom Stotthing verwonen worden, und dieses hat sich auch den williger denn seit langen Jahren wM»/' ^ wilitairischcn und marllimen Zwecken be« d'm Minulermm Swerdrup beharrlich verweigert wurden. AI'"°hl'Ende Haltung der Mehrheit de« Ctorlhing« verdankt Tücktt^tt allen Dingen seiner administrativen und uL 1n""n streng konstitutionellen «erballen. Slang '"'b'n Parteipoliiik. sondern fassen au». ^ nrä«n^M-br^e '!^°?' aL "US-- und sic werden hierin von Mehrheit ihrer Parteigenosten ,m Storthing „nterstüdt während sie andererseits dadurch so sehr da) Vertrauen einer nickt z?"» Sangen Anzahl Mitglieder der Linken, sogar einiger !hem°iiae dunaLelu^« daß sich bei allen wichtigen Enlschki. mUell«. Tdril der Linken von dieser ab- und her 's' s"S°r vorgekommen, daß ^"'4"dungen zu seinen Gunsten mit Hilfe ein,« der Bevölkerung gewachsen ist. In letzterer wird e« uameullich bock ancieschlageii, baß jetzt nicht mehr, wie e» unter Swerdrup und auck zuvor geschah, di« hödn-en oder gut dotirlen LtaatS- amter nicht auf Grund de« ParleislandpuncteS, sondern der Quali- fication der Bewerber besetzt werden, sowie daß Slang alle Kräfte ausaebole» hat, seinem gegnerischen Vorgänger tm Minsslerprösidtum au» schwer,» finanzielle» üalamitäten zu befreien. Da eS Slang vor einigen Monaten nicht gelang, eine Pension für Swerdrup vom Storthing bewilligt zu erhallen, weil außer einem Theil der Rechten ein größerer Theil der Demokratie di« Pension venvars, da Swerdrup einen Nationaisold von 6000 Kronen bezieht, veranlaßle Slang kurz vor Scssionoschluß, daß Swerdrup 30 000 Kronen vom Storlhing bewilligt wurden, als Ersatz dafür, daß Swerdrup während seiner Mmisierichast ans den Nationaisold verzichtete. Ohne die ihm nun gewahrte Hilfe halte Swerdrup, der ein sehr schlechter Wirth- slhaster ist und stets verschuldet war, sich salltt erklären müssen. Das Vorgehen Slang's in dieser Beziehung ist um so höher anzu- schlagen, alS Swerdrup im Jahre 1881 al» Führer der damaligen demolratischc» StorlbingSmajoriiat bewirkte, daß dem «ater Slang'«, der damals als langjähriger Ministerpräsident abtrat, anstatt einer von der Regierung beantragten Pension von 10 000 Kronen nur 6000 Krone» bewilligt wurde». * Vor Kurzem machte der Bericht der,,Kol nischen iZcitung" über ein Interview eines ihrer Bericht erstatter bei König Oskar von Schweden die Runde durch die Presse Wie »»» dem „Hamburgischen Eorre- spondenlcn" au« Ehrist iauia geschrieben wird, bat die Ver öffentlichung diese« Berichte«, namcnllicb aber einer — übrigen« von jenem Berichterstatter direct provocirle» — Aeusteruug de« Königs über den Fürste» Bismarck, den König stark verstimmt, da gerade jene beiläufige Bemerkung in dem Berichte gewissermaßen als der Hauptgcgenstaiid der Audienz dargcslctll wurde, ei» Verfahren, welches der König während der Atttvescubeil de» deutschen Kaisers in Ebristiania gegen über melneren Herren vom Gefolge desselben als tacllcö be zeichnet babe. * Von der schönen Natalie, der früheren Königin von Serbien, wird der „VvssischenZeitung" au« Belgrad geschrieben: ES wird schon Manchem ausgefallen sein, baß König Milan, der vor etwa zwei Monale» hierberkam, uni den gefährlich werden den Uiulricluu seiner Gemahlin durch einige Zugeständnisse die Spitze abzubreche», beute ganz allein im Vordergründe steht, während tue schöne Natalie als eine Vergessene ein ganz unbe achtetes Dasein fuhrt. Thalsache iss daß Milan Paris verließ, um de» vo» verschiedene» Seiten ans ihn einsturmenden Vorstellungen im Sinne eines billige» Ansgtkiche« mit der geschiedenen Gemahlin gerecht zu werde» und daß er gewisse Zugeiländnisse beabsichtigte. Ebenso unzweiselhasl ist es aber, daß trotz alledem die Königin durchaus nichts erreicht, ja daß sie eher verloren hat, und daß wahr scheinlich auf lange Zeit hinaus ihre dermalige, ganz unbestimmte und der Mutter des König- nicht gerade würdige Stellung Vorhallen wird. Die Schuld l iervon fallt auf sie selbst, aus ihren maßlosen Ehrgeiz, ihre Herrschsucht, gegen welche selbst daS Muttergestlhl ziirücktritt. Sie hat sich durch dieses llebermaß von Leidenschaft viele Freunde entfremdet, den größten Fehler aber dadurch begangen, daß sie den Regenten Ristitscb, de» einzigen Mann, der ihr Helsen könnte, schwer gegen sich auigebracht. Sie schrieb seinerzeil an ihn grobe Briese, die ihr unvergessen bleiben. Tlialiachticb ist seit jener Zeit Herr Ristilsch selbst dagegen, daß die Königin-Äutter irgend wie ans ihrem dermaiigen Tunket hcrvvrgehobc» werde. NatatienS einzige Aussicht ist dadurch vor der Hand verloren gegangen, und König Milan konnte in Folge desieii gelegentlich eine» Gast- inahieS, bei welchem man leite das Verivlmungsthema berührte, jede derartige Zmnulhung io enticbieden von sich weise», Laß seither Nie mand den Veriuch gemacht bat, bei Uim für Natalie eine Lanze eiiizuiege». Der Entschluß des Königs, ständig in Belgrad z» wohnen, schneidet Natalie» völlig die Hoffnung ab. Die schöne Frau hat eS zwar versucht, dem König und der Reaenlschaft die Hülle beiß zu machen, indem sie ihre» Freund, den Metropoliten Michael, für die Revision des EheschetdungsproceiieS zu intereiiire» und in der ihr ergebenen Presse hierfür Slinimnng zu mache» suchte, aber auch hier balle der Regent Rniilich vorgesehen, den» der Metropolit Michael war nur unter dem feierlichen Versprechen zuaelasse» worden, an dein Bestehenden, und namentlich an dem EheschcidungS- proccß im königlichen Hause, niebt zu rühre». So herrscht den» fehl in der Umgebung der hvchsirebende» Frau eine recht gedrückte Stimmung. Mit nur einiger Nachgiebigkeit ihrerseits wäre alles ander« gekommen. König Ptiian selbst bestätigte, daß er seinerzeit der geschiedenen Gattin anbiclen ließ, sie könne vier Mal im Jahre, jedes Mal zivei Monale lang, lm königlichen Schlosse wohnen; für lhu handelte eS sich nur raruin, daß sie nicht ständig hier sei. Nalalie wies diese« Anerbiete» schroff zurück: sie sprach das harte Wort aus, lieber auf das Zusammensein mit dem Sohne verzichten zu wollen, als etwas von ihrer eingehildctcn Würde zu verlieren. Jetzt freilich wäre dieses stolze Herz mit viel weniger zufrieden; aber König Milan denkt offenbar, daß er es heule nicht »lehr noth- wendig habe, seine Trümpfe aus der Hand zu geben. * König Milan »nd König Alexander von Serbien werden sich nach Beendigung der Prüfungen de« Letzteren in da« mililairische Lager begeben und dort längere Zeit ver weilen. — Die erste Nummer des Journal« „Vidclo" ist mit der Erklärung erschienen, daß die Leitung der Fortschritts partei in die politische Actio» eintrete. * Die Sccte drr Mormonen in der Schweiz aiebt neuerdings Anlaß zu öffentlichen Erörterungen. Dem Bun- deSralhe gingen neue Beschwerden gegen diese Religion«- genosscnschaft zu, und in der Ostschwciz werden Klagen laut, die Seele verbreite sich von Bern dorthin. Schon vor einiger Zeit bat die Berner Regierung die Schriften der Mormonen mit Beschlag belegt und eine Reihe von Personen darüber abaehört. Dem Bericht der Berner Regierung entnimmt die „Neue Freie Presse" Folgende«: Seit dem Jahre 1869 besieht in Bern eine Mormonenanstalt. Sie hat den Zweck, Gläubige nach Utah, dem „Neuen Jerusalem", anzulockkn. Die MissionSanstalt in Bern, welcher Friedrich W. Lchünseld, ein Deutscher, als Bischof Vorsicht, ist wahrfcheinlich der Centralpunct der gcsammten Propaganda aus dem Conlincnt Die Zahl der Mormonen in der Schweiz dürste etwa 600—700 betragen, wovon gut die Halste dem Canton Bern angehört. Tie Kosten de« EultuS werden aus dem Zehnten bestritten Tie Mitglieder — dies gilt auch vo» den in der Schweiz wohnenden Mormonen — liefern 10 Procenr ihres Verdienstes an die Mission ab Um die Kinder »u gewinnen, unterhält die Mission aus dem Lande Sonnlagsschulen. Mit Vorliebe pflege» die Mormonen Kinder im Alter vo» ö—14 Jahren nach Utah zu spedircn Tie Ellern der Kinder reise» »>anchmal . "."Bi Jahren ab. Tie delicctte Frage bei der ganze» Angelegen heit ist die Vielweiberei. Unsittliche Handlungen, welche in der Schweiz voraekommen wären, haben nicht conslatirt werden können. Auch will die Frau, weiche regelmäßig daS VersammiungSlocal schließt, keinerlei Unzukömmlichkeiten bemerkt haben. Thalsächlich wird indcß die Vielweiberei von den Mvniwiienpredigern alS etwa« höchst Erlaubtes gelehrt. Ein Tractätchcn, welche» massenhaft im Danton Bern verbreitet wurde, enthält folgende bemerienSwerthe Stelle: „Dasjenige unmoralisch zu nennen, was selbst die heilige Schrist nicht so nennt, sondern im Gegentheil erlaubt und sogar gesetzlich vorschreib», ist einsach ein Jrrlhum. Wir glauben an nehmen zu dürfen, daß in allen Ländern, wo GlaubcnSsreiheit herrscht, der Glaub« an de» ganzen Inhalt der Bibel gestattet ist
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