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Das Schiff
- Bandzählung
- 1930
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-27.1930
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512045739-193000009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512045739-19300000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512045739-19300000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Bemerkung
- Ohne Heft 2
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 3, März
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Das Schiff
- Autor
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;n nachher wenig und diktiere niemals aus dem Kopfe ... Zu 8: Q Das gedruckte Satzbild zeigt mir stilistische Schwächen an, die bi ich ohne Rücksicht auf den stöhnenden Verleger (und Setzer!) id bis zur letzten Fahne zu überwinden suche. Zug: Meine Bücher w würde ich um keine Prämie wieder durchlesen; das ist nur in ib der Übersetzung amüsant. . . T Thomas Mann (Nobelpreisträger von 1929). Zu 7: Das Tempo lai ist verschieden. Im Kopf Vorbereitetes schreibt sich oft leicht )d herunter, oft mühsam, wenn es falsch vorbereitet war. Dialog lai ist ein Vergnügen. Beschreibung hält auf; das schriftstellerisch >8 Schwerste ist das Abgezogene, Moralische ... Normalpensum: -1 1—X'/s Manuskriptseiten . . . Das Manuskript wird unter dem iD Gesichtspunkt der Druckfertigkeit hergestellt. Korrekturen sind •Le also mit aller Präzision und Deutlichkeit vorzunehmen. Über- oi korrigierte Blätter werden gleich neu geschrieben. Zu 8: Kor- [31 rekturfahnen sind eine Gelegenheit zu streichen. Sonst dienen sia sie nur der Druckfehlerberichtigung. Zu 9: Ich bin eines Werkes faa schon sterbensmüde, wenn ich noch daran schreibe, und dann rm muß ich es als Fahne und Umbruch noch zwei-, dreimal lesen. a3 Es geht mir bis zum Halse — wie sollte ich’s mir als fertiges u9 Buch noch einmal zu Gemüte führen! jH Herbert Eulenberg. Zu 7: Ich schreibe zu meiner Freude nicht iss sehr schnell. Ich verbessere stets nach der Beendigung einer 1A Arbeit manches. Zu 8: Einiges — nach der Ansicht meiner Ver- gsi leger vieles — noch im Satz. Zu 9: Das fertige Buch lese ich höchst Isa selten noch mehr als einmal. Über Unvollkommenheiten ärgere dsi ich mich immerzu bis zur Wut und Schwermut. AR Walter von Molo (Präsident der Dichterakademie). Zu 7: Ich rba schreibe die Erstschrift außerordentlich rasch und leicht, kor- :gh rigiere und feile dann aber in mehrfachen Abschriften. Zu 8: Ich toJ korrigiere viel in den Korrekturfahnen, aber nur Stilistisches. uX Zug: Ich lese das fertiggestellte Buch noch einmal . . . xiG Diese freimütigen Antworten geben uns einen guten Einblick > ni in des Dichters Werkstatt und sein Schaffen. Mancher Setzer- IojI kollege wird in seiner Praxis Gelegenheit gehabt haben, über sib die geschilderten Fragen (Manuskript und Korrekturfahnen) oan nachzudenken, und er wird zu diesen Antworten sagen: Das r lai ist wirklich einmal ein wahrheitsgetreues Spiegelbild. In den mA Auslassungen dieser sechs modernen Dichter — eigentlich waren i as es sieben, Georg Kaiser steuerte bloß Vk Zeilen bei — ist ge- axw wissermaßen die Arbeitsweise fast aller Dichter mehr oder isw weniger wiedergegeben. Jeder Buchsetzer kann’s bestätigen. Erich Stephan, Leipzig jM Nur eine Stunde Balzac inU Unter dieser Stichmarke brachten wir im Märzheft 1929 einige joid biographische Notizen über Balzac und im besonderen über niaa sein Zusammenarbeiten mit den Buchdruckern seiner Zeit. asO Geschildert wurde vor allem die starke produktive Tätigkeit bno und die Behandlung der Fahnenabzüge. Heute sind wir in der igßj Lage, eine solche Satzkorrektur von Balzac im Bilde zu zeigen, mu um die vor etwa 100 Jahren ein regelrechter »Streik« der Setzer dairn ausbrach, die »nicht länger als eine Stunde Balzac korrigieren« Uow wollten. In wissenschaftlichen Werken gibt es mitunter auch ixls't jetzt noch ähnliche Korrekturen; in bezug auf Romane hält diese :ddA Abbildung wohl jeden Rekord. Heuie würde bei solchen Kor- riJsi rekturen einfach neues Manuskript verlangt. Doch damals — ohne [sts3 Setzmaschinen — man kann sich hineindenken. 3ni3 : Eine Frage bleibt offen: Wie konnte jemand, der sich selbst so no3 korrigieren mußte, so viele und hochstehende Romane schaffen? Jaß3 Fast alle Übersetzungen seiner Werke zeugen dodi von einer rbisl leicht verständlichen Sprache. Die beste Antwort darauf geben 1 enu uns die Balzac-Forscher. Zum besseren Verständnis dieser Kor- üdsi rektur und ihrer Ursachen sei darum eine Stelle aus E. Robert xtjjD Curtius' Balzac-Biographie (Verlag Cohen, Bonn) zitiert. Dieser snisF feinsinnige Biograph schreibt: »... Die ästhetische Beurteilung JsIßH Balzacs ist ein schwieriges Problem. Daß er ein großer Schrift- slbja steiler w r ar, begabt mit einer ungewöhnlichen Fähigkeit der JiriM Mitteilung, der Verlebendigung, der seelischen Übertragung — i saib dies sieht fest. Aber es ist wahr, daß seine Sprache im einzelnen )s ffo oft sehr viele störende Schlacken mit sich führt. Das hat viel- srfaßl fache Gründe. Balzacs Schöpferkraft war jahrlang durch innere tt“- ner fit ha, da Cnbunalj ^ dc rn boiat« W»< A ' trij_ enceinte oi te meuent M'ih—nn^dea bincipcmfjas temoii rieux prinligi&. Pin> e n f«c* du tribiji ‘1 1 m dl im» cqü^une mfcbuue irr"« — '.) | Ulli [III I| ip—AI ob r* .JlK ,^7 VtAj p irtecnent, 4 /* - ov d y ibunauz jelles, yril Ä- Ls orit^s el aui femme» chouies d par le pr^üdenl a qui appartieot lapt Li< e de lau- dience ' CeKe phyuooomie > fes Cour* d'assises a :i ; de la co^r criminelle de Troyer arpot <l y »ijiiid tour du palaia de justice. On ful, y comr io Hans toua le* procis rtlCbre«, forc^ degarder U i pbrieg par des piqueis. L'audxtofre sfui restait defc juddern^re la baluslrade 4lait &i pfe&t4 qu'on y ^ ouuait. On eoulut voir le doic/de Dieu dans la roroparution de Micbu, le gendpedu temble sur l\fb*nc^ quafr« gentilihornmelamsi que Gotii/rd wmt I* cottn porUxent lor/de leurarrealiiion.X de Graodeillejdelendait Micbu f B' essieura de Simeuae^^ssieurs d’Ha Ü tfz -M*. i IM r>, Gotbfti / /'(uni u*/ yy Jt SC-et- / . •V S‘l° comnfiAsair« du gouTernedenf~?T~t^ direcleu juryavaient chacun uxys^ge et unetable,/ dr/ite Tautne i ßaughe rMmim ^ tßu/lL+As | . Jt A I 90 JTn & y e J — /(. ^ ***&7 ' AL 1—- £* z ” 7 z.- ■/> | ■TAT v-*i det ® a * zac -Biographie von E. Robert Curtius. Mit Genehmigung des Verlages Fr. Cohen in Bonn. W iderstände gehemmt, er konnte seinen Ausdruck nicht finden. tw as davon ist immer bei ihm zurückgeblieben. Das Schreiben ist Balzac immer schwer geworden. Noch 1842 sagt er, jeder Druckbogen seiner Werke sei siebzehn- oder achtzehnmal von ihm korrigiert worden. ,Diese Romanmanuskripte Balzacs*, schreibt Stefan Zweig, ,gehören zu den wertvollsten Offen barungen des episch dichterischen Prozesses, es sind Phänomene einzigartiger Natur, weil in ihnen der dichterische Reinigungs und Gestaltungsprozeß, der sich doch sonst meist im Unbewuß ten, im Unsichtbaren vollzieht, dokumentarisch in allen Stadien des Übergangs niedergelegt ist. Schon zu Balzacs Lebzeiten gingen dunkle Gerüchte von diesen seltsamen Zwischenwesen der Korrekturexemplare um, die, halb Manuskript und halb schon Druck, sich proteusartig verwandelten und immer mehr dem definitiven Bild entgegenformten. Vertraute sahen im Ar beitszimmer Balzacs von einem einzigen Roman zehn bis zwölf gebundene, voluminöse Bände mit Korrekturen in seiner Biblio thek stehen. Schon damals sagte Th. Gautier, daß die Ver gleichung der Manuskriptrevisionen Balzacs in all ihren Schöp fungszuständen nicht nur eine interessante literarische Studie, sondern auch eine höchst ergiebige Lektion für alle jüngeren Schriftsteller sein würde.*« Ja, nicht nur der Schriftsteller, auch der Laie kann daraus lernen. Nämlich dies: daß das geistige Schaffen, das in den fertigen Werken zuweilen so leicht und flüssig erscheint, in Wahrheit eine meist recht schwere und anstrengende Arbeit ist. E. St. Altdeutsche Volkssprüche über Bücher Viel Bücher, wenig Leser. Ein gutes Buch lobt sich selbst. Bücher sind stumme Lehrer. Es wird kein Buch gemacht, der Neidhard muß es durchfahren.
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