DAS SCHIFF BEIBLATT DER TYPOGRAPHISCHEN MITTEILUNGEN / 27JAHRGANG / JANUAR 1930 SCHRIFTLEITUNG ERNST PRECZANG, BERLIN SW 61, DREIBUNDSTRASSE 9 E E I A Er E Ernst Preczang (Aus -/ Wo kommt ihr her? Aus dunklem Grunde. Wo geht ihr hin? In graue Nacht. Inzwischen aber schlägt die Stunde, Die euch gebiert zu Tat und Macht. Mit Glut den Himmel zu umsäumen, Erhebt sein kühnes Flammenhaupt Der Tag lebendig aus den Träumen, Zu künden, was er jubelnd glaubt: Dem Gestern Fluch! Es gab euch Schmerzen Und grabverschwome finstre Not; Ich aber fülle eure Herzen Mit meiner Sonne goldnem Rot. Ich schreite über Trümmerstätten Und über euer Golgatha; Ich schmelze eure letzten Ketten, Euch zu befreien bin ich da. Strom der Zelt*, Buchmelster-Verlag. Berlin) Ich leuchte mit der Fackel Klarheit Dem Haß ins stiere Angesicht. An meinem Himmel loht die Wahrheit, Die allen Götzentrug zerbricht. Ich hebe an das Licht der Stunden Die Schmach der Menschheit, grau und alt, Den Wahn, darin sie tief gebunden: Die tierisch rasende Gewalt. Ich rüttle an dem stärksten Riegel Der Knechtschaft: blinder Toren Zwist, Und ruf’: Erkenne dich im Spiegel, Der du dein eigner Sklave bist! So will ich dich vom Gestern trennen. Und sinkt mein Sonnenauge zu, Soll noch sein letztes Leuchten brennen: Die Zeit erlöst!. .. Die Zeit bist du.