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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 27.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-27.1930
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-193000002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19300000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19300000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 1, Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Typographische Mitteilungen
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Verein Ostdeutscher Holzhändler und Sägewerke E.V Postanschrift des Absenders: Berlin SW 11, Hallesche Strafje 27 Ihre Zeichen Ihre Nachricht vom Drahtwort Ostholzverein Fernruf Geschäftszeit Postscheck F 5 Bergmann 3173-3174 0® J -5* Uhr Berlin 34058 Unser Zeichen (bitte bei Antwort wiederholen) Ort und Tag Betreff Entwurf: Buchdruckwerkstätte GmbH., Berlin SW Arbeitsfreude! Arbeitsfreude! Gibt’s die heute noch ?Man sagt, daß sich die Naturkräfte, die, in den Dienst der Menschheit gezwängt, in Ma schinen und Drähten eingefangen sind, sich dadurch am Menschen rächen, daß sie ihm die Triebkraft zur Arbeit genommen haben: die Arbeitsfreude. Die Technik habe zwar in manch erHinsicht den Arbeits betrieb erleichtert und die schwersten Lasten den Maschinen übertragen, und die Arbeitsteilung habe große wirtschaftliche Vorteile gebracht, aber die Arbeit des Menschen entseelt, entgeistigt. Von der Warte unsres graphischen Gewerbes kön nen wir diesen Schwarzsehern nicht ganz recht geben. Jeder Druckautomat, jede Setzmaschine, die auf den Markt kam, hat den Menschen nicht ersetzt, hat uns nicht zu »Sklaven der Ungeheuer gemacht, die unsre eigene Schöpferkraft geboren hat«, wie der Sozialist William Morris sagt. Wir Menschen, die wir im Tempo des Ge schehens stehen, werden uns nicht roman tischen Träumen hingeben und uns nach ve*gangenen Epochen zurücksehnen. Wir wollen gemeinsam den Forderungen der Zeit dienen, aber auch immer bedacht sein, jeden Fortschritt uns dienstbar zu machen. Durch unsre Bildungsbewegung haben wir schon manches erreicht. Die neue Typo graphie, ein Kind unsrer Zeit, wurde von ihr aufgegriffen und gepflegt. Vergleicht alte und neue Typographie! Unsere alten Typographen wurden mit Künstlerschrif ten und Schmuckmaterial immer erneut bereichert. Mit dem nun einmal ange schafften Material mußten sie arbeiten. Sie konnten Schmuck und Schrift des Künstlersso oder so zusammenstellen, nie bekam die Arbeit das Gepräge des Typo graphen, sondern zeigte immer das Ge sicht des Schrift- und Schmuckkünstlers. Erst die neue Typographie ist dem Drang des Typographen zum eigenen schöpferi schen Gestalten entgegengekommen. Die ses eigene gestaltende Schaffen verlieh uns Arbeitsfreude. Dietechnische Entwicklung hat auch unsre andern Berufsgenossen nicht zu Sklaven der Maschine gemacht. Immer ist die Leistung der Maschine ab hängig von dem Können des Druckers. Wenn er die Maschine nach seinem tech nischen Gefühl eingestellt und ihr damit die Seele eingehaucht hat, wirft er den Schalter an und spürt in seiner Hand die vibrierende Kraft: dieMaschine dientihm. Auch der feine Medianismus der Setz maschine kann den Menschen nicht ent behren. Die Inserate, die heute auf der Maschine gesetzt werden, bedingen sogar typographischesGcstaltungsvermögendes Maschinensetzers. So kann man also in unserm Gewerbe auch der sonft als ent geistigt verpöntenMasdiinenarbeit Freude und Befriedigung abgewinnen. Das große Interesse, das in unsern Kreisen der Ent wicklung auf technischem Gebiet und der guten Beherrschung der immer vollkom menerwerdenden Setz-und Druckmaschi nen entgegengebracht wird, zeugt dafür. Gewiß, der Beruf kann nicht alles geben; dazu ist er zu arm und wir zu reich. Wer sich in den Beruf zurückzieht und nur darin aufgeht, hat kein Auge für dieAußen- welt, es mangelt ihm meistens auch das soziale Empfinden. Die Welt bietet noch andre Dinge, die nicht zu kosten ein Ver lust wäre. Der harmonische Mensch ist jener, der an seiner Berufsarbeit Freude hat, aber die Einseitigkeit seines Berufs durch andre bildende Beschäftigung aus gleicht. Daraus geht hervor, daß unser Bildungsverband früher oder später sein Programm weiter fassen muß,es nicht mit dem Beruflichen begrenzt, wenn der Bil dungsverband als Bildungsbewegung den ganzenMensdien erfassen will. H.Stöger.Ulm Eigenreklame und Arbeitffoslgkeit. Er freulicherweise wird der Eigenreklame der Druckereien in letzter Zeit eine etwas größere Beachtung geschenkt. Eine Zeit- lang wurde auch stark dieKollektivreklame propagiert, doch scheint daraus nichts ge worden zu sein. Das ist schade! Unser Ge werbe hat die Reklame dringend nötig, und es ließe sich denken, daß durch ver mehrte Propaganda, ganz gleich, ob kol lektiv oder einzeln, mehr Beschäftigungs möglichkeiten für unsere Arbeitslosen ge schaffen werden könnten. An sich wäre ja schon allein durch diese Propaganda etwas Arbeitsgelegenheit gegeben. Reklame ver zinst sich immer,wenn sie gut ist. Es genügt nicht, daß man sie andern empfiehlt; man muß denen, die man gewinnen will, mit guten Beispielen vorangehen! -r. Die Konjunktur 1928. Aus dem Geschäfts bericht der DeutschenBuchdrucker-Berufs- genossenschaft für 1928 entnehmen wir die folgenden Angaben: Die Betriebe nahmen zu um 245 (2,65 Prozent), die Vollarbeiter um 6000 (2,7 Prozent); die Löhne stiegen um über 52V2 Millionen Mark (10,8 Pro zent); gemäß der Tariferhöhung 1928 von 5 Prozent müßte sich nur eine Zunahme um 7,7 Prozent ergeben; das Mehr von 3,1 Prozent ist also auf übertarifliche Be zahlung und auf Überstundenverdienst zurückzuführen, zeugt also von gutem Ge schäftsgang. Trotzdem sind 9 Prozent mehr Besitzwechsel gegen 1927 zu verzeichnen (831:655), 40 Konkurse (23), 1678 Zwangs beitreibungen (1476). Die Zunahme der Betriebe verteilt sich in der Hauptsache auf kleine und kleinste; 200 allein sind solche, die bis zu zwei Personen beschäf tigen, 50 solche mit 6 bis 10 Personen; dagegen ist die Zunahme an Vollarbeitern fast ausnahmslos den Großbetrieben (über 300Personen) zuzuschreiben, die allein an 6000 Personen mehr beschäftigten.
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