S P A I« T Z Ult ORTSGRUPPE MAGDEBURG IM BILDUNGSVERBAND DER DEUTSCHEN BUCHDRUCKER „ P B E S S A KÖLN 1038! 8treifztige durch die Rechtschreibung Vorstehendes Thema behaudelt der Kollege Gustav Emmer am Donnerstag, <lem 29. März 1928, 19 Uhr, in einem Klassenzimmer der Euisensehiile in Magdeburg, Eingang: Breiter Weg 199/200 Ausserdem: Ansstellung und Besprechung von Messedrucksachen und von Sch riftgiesserei- Erzeugnissen der Bauerschen Schriftgiesserei Wir bitten unsre Mitglieder und besonders die Lehrlinge, diesen lehrreichen Abend zu besuchen. Mit koll. Gruss Der Vorstand Erste und dritte Seite. Entwurf: Paul Karrenberg; Druck von Pfannkuch & Co., Magdeburg des Überganges aus einer Wirtfchaftsform in eine andere. Ideologien find aber wiederum nichts anderes als aus gebildete Kriftalle einer (um bildhaft zu fpredien) falzigen Löfung. Diese Löfung, deren Flüffigkeitsßoff die Menfchen find, iß die mehr oder weniger konzentrierte Stimmung und das Bewußtfein diefer Menfchen, die Pfychologie. Die Pfychologie unfrer Zeit hat in der Regel das Gepräge des Widerllreits der Klaffen, der Unord nung (Anarchie der Wirtfchaft) und der Unficherheit, des Fühlens und Taflens. Von jener fiegesficheren bürger lichen Pfychofe der nationalen Befreiungskämpfe merken wir heute nichts mehr. Ein Beweis unter vielen andern, daß die Pfychologie einer Zeit auf der jeweiligen Wirtfchaftsform beruht, die ihrerfeits durch diebetreffende Ent- wicklungsßufe der Produktivkräfte bellimmt wird. Was foll diefe langatmige Reihenfolge? Sie foll verßändlich machen, daß der »Stil« einer Zeit an die jeweilige Entwicklung der Produktivkräfte gebunden iß. Wenn alfo von einzelnen Kollegen Anfichten geäußert werden, die lieh darin bei allen fonß möglichen Verfchiedenheiten nahekommen, das Problem der elementaren Typo graphie in folgenden Fragen zufammenzufaffen, fo können wir nunmehr eine vollauf befriedigende Antwort geben. Wie oft hört man beifpielsweife: »Das iß halt jetzt gerade modern. Voriges Jahr haben wir das anders gefetzt. Nächßes Jahr iß es wieder anders. Das gibt fich alles wieder.« Oder aber auch die Herzensfrage: »Iß der ,Bauhausßil‘ der Stil der Zukunft oder nicht? Oder wird diefer wieder anders ausfehen?« Die Antwort kann allgemein lauten: Die elementare Typographie ändert (entwickelt) fich ebenfo, wie fich die Produktivkräfte (die Pfychologie) entwickeln. Da anderfeits für die nächße Zukunft die heutigen Produktionsmittel Grundlage der Produktion (zuzüglich beßimmter Weiterentwicklungen und Neuerfindungen) find, fo kann von der elemen taren Typographie gefagt werden, daß fie die Grundlage der »Zukunftsßile« fein wird. AuchTfchichold fchrieb ja fchon im Jahre 1925: »Wann unfre, von einer neuen Ethik erfüllten Beßrebungen allgemein anerkannt fein werden, wann fie fich völlig durchfetzen können, das hängt von Umßänden ab, die wir einzelnen nicht beherrfchen oder gar beßimmen können. Aber daß fie fich durchfetzen werden, iß ficher, und unfere objektive, unperfönliche, für alle beßimmte kollektive Arbeit bildet die beßimmte Gewähr dafür.« (Sonderheft 1925. Seite 195.) Es lohnt