60 JAHRE ORTSVEREIN BRANDENBURG HAVEL IM VERBÄNDE DER DEUTSCHEN BUCH DRUCKER Entwurf von OttoTroitzsch, Brandenburg a.d.H. Druck von J.Wiesike, Brandenburg a. d. Havel foll in ihrem Aufbau, in ihrer Kompofition ein leuchtendes Vorbild für die brüderliche Hilfe aller Schaffenden fein. Die fertige Arbeit foll förmlich zu den Menfchen fprechen: »Seht, ich bin in meiner Einheit nur deshalb fo ,fchön‘, weil Geh alle Teile meines Satzes in vorbildlicher Weife zufammengefchloffen haben.« Dann ift auch das erreicht, was die »Modernen« im Oktoberheft 1935 in der Trotzkifchen Formulierung proklamiert haben: »Der künftige große Stil wird nicht verzierend, fondern formierend fein.« Dann aber wird auch der Schlußpunkt unter die bürgerliche Kunflentwicklung gefetzt werden. Daß diefe neue Art des Setzens fchwer, ja, fehr fchwer ift, dürfte jedem klar fein. Manche werfen mit einer gewiffen Berechtigung die Frage auf, ob heute eine folche Leiftung überhaupt fchon möglich ift und nicht vielmehr der fozialiftifchen Zukunft Vorbehalten bleiben muß. Hinderniffe aber find bekanntlich dazu da, um überwunden zu werden. Und hier ganz befonders müffen die Schriftfetzer zeigen, daß Ge willen, worum es geht. Nachwort der Schriftleitung. Der fechfte Vertretertag in Berlin wünfehte die DiskufGon über die neue Typographie in den »Typographifchen Mitteilungen« nicht in dem bisher gepflogenen Umfange weiterzuführen. Es liegen aber noch einige Äußerungen dazu vor, von denen die vorftehende die erfte ift. Wir bitten alfo, von weiteren Einfendungen zu diefem Thema vorläuGg abzufehen, dafür aber die hier noch dazu erörterten Gedankengänge zum Anlaß ausgiebiger DiskufGonen in den Verfammlungen zu nehmen. Auch das kürzlich herausgekommene Buch von Jan Tfchichold »Die neue Typographie« kann dazu dienen. Die noch im Laufe des Jahres erfcheinenden mehr oder weniger problematifchen Auffätze zu diefem Thema werden indeffen die für die Praxis wertvollen Artikel nicht überwuchern; folche Artikel aber Gnd uns jederzeit erwünfeht, befonders dann, wenn Ge nicht gar zu umfangreich Gnd. 9