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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 26.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-26.1929
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-192900001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19290000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19290000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 7, Juli
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Typographische Mitteilungen
- Autor
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Oberfchlefifcher Turm in Pofen (Nleffegelände) Monftrum von Zuckerfdinur, haltbar für Lebens- undTodeszeit eines Selbft- mörders, dient ebenfo als Erfatz, zum Fluche des Druckers, dem die Ränder des Satzes beim Auflöfen einfallen. Spart nicht an Ausbindefchnur, ihr fchä- digt euern Betrieb! Feuchter Satz Was beim Ablegen ein Segen ift, die Feuchte des Satzes, wird in andern Fäl len zum Verhängnis. Roftflecken auf der Schließplatte und auf dem Druck fundament der Mafchine find oft zu treffende Übel. Wenn aber Stöcke auf Holz dabei mit im Spiele waren, dann ift das Verhängnis da. Sandpapier muß den armen Verkrümmten und Miß handelten wieder die Wege ebnen; Zeitverlufte und Arger find der Miß handelten Rache. Nalle Kolumnen- fchnüre fallen, getrocknet, von felbft herunter, der gequirlte Satz ift die An- klagefchrift. Das Brett im Regal Nicht alle Bretterregale find ideal. Die armen Sätze, die beim Herausziehen eines Brettes ganz hinten liehen und deshalb ihr Leben lallen müffen, kön nen einem leid tun; fie werden zer- quetfcht wie eine Zitrone, wenn nicht Vernunft oder Harke Holzleiften fie fchützen. Das Brett follte ihnen ein Ruheplätzchen fein. Müll ♦ der Bildfatz fei eine koftfpielige Betätigung des Akzidenzfetzers; rationell geführte Gefchäfte könnten derartige »Spielereien« nicht dulden; ja, man hat verfucht,die Prinzipalitätvordiefen »unproduktiven Verfuchen« grau lich zu machen. Eingeweihte aber wiffen, daß die Akzidenzfetzer, die fich mit folchen Arbeiten intenfiv befchäftigten, bei der Herftellung des Bild- fatzes nicht mehr Zeit gebrauchten, als verbraucht werden würde, wenn man dasfelbe Bild zeichnet und ätzen läßt. Es ift audi davon die Rede ge- wefen, daß der Bleifchnitt rationeller wäre, weil man den Bildfatz nicht ohne weiteres drucken könne, fondern erft ftereotypieren müffe. Alle diefe Einwände find ja fchon mehrmals widerlegt worden, und glücklicherweife haben die»Typographifchen Mitteilungen« im Laufe der Zeit verfchiedent- lich Bildfatzbeifpiele veröffentlicht, die alle Fachleute, die Freude am typo- graphifchen Formfehaffen empfinden, mit Befriedigung erfüllt haben dürften. Eines muß dabei aber noch befonders betont werden: die »Ele mentartypographen« lehnen den Bildfatz ab, weil er den Gefetzen der elementaren Typographie nicht entfpricht. Dennoch verfchmähen auch fie nicht ganz, hin und wieder ein aus Linien gefetztes Signet zu verwen den; im Gegenteil: dasTypofignet wird von ihnen fogar befonders kulti viert. Vom Typofignet bis zu andermTypenfatz: der einfachen, aus Linien gefetzten Vignette (z. B. Häuschen, Möbelftücke, Lampen), ferner Wein trauben, Blütenzweige und andere Dinge aus Typenfatzmaterial, ift dann eigentlich nur ein Schritt. Die meiften Kollegen wiffen eben nicht, welch eine Fülle von Formen, und zwar von elementaren Formen, in dem Setzkaften verborgen ift. In diefen elementaren Formen aber zeigt fich erft der ganze und große Reiz des Bildfatzes; die elementaren Formen machen ihn zu einem Ausdrucks mittel der neuen Zeiterforderniffe. Mögen fie hin und wieder auch etwas grotesk anmuten; das darf nicht abfchrecken, feine Feinheiten herauszu- fuchen. Wir müffen beftrebt fein, dem Bildfatz immer neue Seiten abzu gewinnen, weil die Elemente, aus denen er befteht, unfere Elemente find: Typen! Die Type dem Buchdrucker! Das ift der Sinn und Zweck des Bild fatzes; von diefer Seite aus muß man die Dinge betrachten. Daß fich der Bildfatz nicht nur allein auf Deutfchland befchränkt, haben die Arbeiten des Züricher Kollegen Walter Cyliax bewiefen. Wenn im vor liegenden Heft vier Arbeiten eines Kollegen aus Pofen gezeigt werden können, dann ift damit wiederum der Beweis erbracht, daß diefe Art typo- graphifchen Schaffens fich immer größere Gebiete erobert und die Zahl der Freunde fich immer mehr vergrößert. Gerade diefe Arbeiten zeigen am beften, wie der Buchdrucker fich als »Architekt« betätigen kann. Doch muß davor gewarnt werden, daß zeichnerifch nicht befähigte Kollegen nun einfach den Linienkaften hernehmen und luftig drauflosbauen; denn Arbeiten, die den Anfchein erwecken, als feien fie leicht herzuftellen, könnten zu »fruchtlofen Experimenten« verführen. Darum: Erft zeichnen und dann mit Überlegung und mit Berufsfreude bauen! Artur Grams säBEs: ssBEO SiBE» Meffeturm mit Halle. Bildfatzarbeiten von Alwin Golz, Pofen. Druckerei Konkordia
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