SEC HS UND ZWANZIG STER JAHRGANG HEFT i /JANUAR POGRAPH ISCHE MITTEILUNGEN ZEITSCHRIFT DES BILDUNGSVERBANDES DER DEUTSCHEN BUCHDRUCKER / BERLIN MIT DER BEILAGE: DER SPRACHWART EIN NEUES JAHR Haben wir immer fo edel gehandelt, um mit uns gänzlich zufrieden zu (ein! Galt uns das Ganze, das Groffe vor allem! Waren wir felbftlos und opferbereit! Gaben wir gerne, gaben wir willig! Waren wir wirkliche Kämpfer im Streit! Liefen wir immer vom Edlen uns leiten! Standen wir feft in der Tapferen Schar! Schauen wir rückwärts, (chauen wir in uns, geben wir Recherdchaft über uns feibst! Glücklich, wer diele grundlätjlichen Fragen freudig mit Ja (ich beantworten kann! Gemeinfchaftsarbeit war feit jeher der Leitgedanke des gefamten Schaffens im Bildungsverband der Deutfchen Buchdrucker. Diefer wahrhaft ideale Gedanke wird auch im neuen Jahre die Kräfte beleben; er wird weiterhin dazu beitragen, daß unfre dark fchaf- fenden Kollegen uneigennützig von ihrem reichen Wiffensfchatz freudig den Kollegen mitteilen, die guten Willens find, ihr fach liches Wiffen und Können nach jeder Richtung zu verbeffern und zu vervollkommnen. Id es nicht ein herrliches Bevvußtfein, wenn wir uns fagen können, daß wir alles aus eigener Kraft, mit eigenen Mitteln gefchaffen haben? Dürfen wir nicht mit berechtigtem Stolze auf unfre Bildungsorganifation fchauen, der wir alle als dienende Glieder angehören? Der Gedanke der beruflichen Zu- fammengehörigkeit führt uns zufammen zu löblichem Tun, zur gemeinfamen Arbeit, zum gemeinfamen Wollen, zur Tat der Ge- meinfehaft! In diefem Wollen fchloffen wir uns zufammen in den Ortsgruppen des Bildungsverbandes der Deutfchen Buchdrucker. Zwar lieht unfrer Arbeit fo mancher Kollege aus irgendwelchen Gründen heute noch fern. Möchten auch diefe Kollegen erkennen, daß unfre Bildungsarbeit nur der Gemeinfchaft dient. Immer därker bedrohen wirtfchaftliche Kämpfe das Streben der nie raltenden Arbeiterfchaft. Von allen Seiten droht der Kultur, die fich die Arbeiterfchaft aus fich felblt erfchuf, ernlte Gefahr. Sollten diefe Flammenzeichen nicht auch leuchtende Signale für die uns fern- llehenden Kollegen fein ? Sollten fie nicht erkennen, daß Geh künftig nur der behaupten wird, dem ein reiches Wiffen und ein um- faffendes berufliches Können zur Seite fleht? Noch ilt es Zeit! Rütteln wir im neuen Jahre diefe Kollegen auf! Gehen wir zu ihnen, wenn fie nicht zu uns kommen, zeigen wir ihnen, was wir wollen, was wir können, was wir leiden! Rufen wir ihnen immer und immer wieder den bewährtenWahrfpruchzu: Bildung macht frei! 1