August ^9^6 Typographische Mitteilungen XIII.Lahrgang Offizielles Organ des Verbandes der Deutschen Typographischen Gesellschaften Fritz Arndt 1- x^^as Herz will uns brechen bei den herben Verlusten, ^ ?die der ungeheuerliche Weltkrieg in die Neihen unsrer trägt. Eine schmerzliche Kunde drängt die andre, und schon wieder erhielten wir die tieftraurige und er schütternde Nachricht von dem Ableben eines unsrer Besten. Auf blutiger Wahlstatt im Osten erlitt am 22. Zum 4936 der rührige und langjährige Vor sitzende der Topographischen Vereinigung Leipzig, das hilfs- bereiteMitglieddesVorstandeö im V. d. O. T. G., unser lieber Freund und KollegeFritzArndt, im frohen Schaffensalter von fast 39 Jahren, den Heldentod. Mit ihm schied ein Kamerad, der in geistiger Regsamkeit für die Allgemeinheit wirkte und dessen Fühlen und Denken in edlerBe- geisterung der topographischen Bildungssache gehörte. Seit Gründung derTypographischen Vereinigung Leipzig entfaltete unser Arndt eine emsige Tätig keit. Als Mitglied im Vorstand, als Vortragender und Kursus leiter beackerte er in aus dauernder Arbeit den Bil- dungsboden, streute goldene Saat und erntete Erfolge, die noch für spätere Zeit reiche Früchte tragen. Seine persönliche Liebenswürdigkeit, sein offener, gerader und ehrlicher Eharakter sicherten dem im Kampfe für das Vaterland Gefallenen unbeschränktes Ver trauen in weiten Kollegenkreisen, das sich ganz besonders in der einmütigen Wahl zum Vorsitzenden derTypographischen Vereinigung Leipzig bekundete. Und wahrlich, unser Arndt zeigte sich dieses Vertrauens in jeder Hinsicht würdig. Zn ge wissenhafter Pflichterfüllung und in arbeitsfreudigem Taten drang verhalf er nicht nur der Leipziger Vereinigung zu präch tiger Entwicklung, sondern er sorgte auch in aufopfernder Weise für die Heranbildung von Kräften, die der beruflichen Fortbildung zielbewußte Helfer wurden. Aber nicht allein der Leipziger Vereinigung leistete unser Freund jederzeit schätzbare Dienste. Auch im Vorstand des Verbandes der Deutschen Topographischen Gesellschaften nahm er lebendigen Anteil an allem, was der beruflichen Fortbildungsbewegung diente und fruchtbare Entwicklung erwarten ließ. Manch beachtens werte Anregung und manch klärendes Wort vernahmen wir aus seinem nun für immer ver stummten Munde. Besonderes Interesse widmete er dem Aus bau und der Ausbreitung unsrer „T.M." und unterstützte sie gern durch wertvolle Artikel und ge diegenes Anschauungsmaterial. Aber auch außerhalb Leipzigs sahen wir unfern Fritz Arndt rege Tätigkeit entfalten, sei es bei den von ihm geleiteten Kursen oder bei technischenVorträgen.Gern lauschten die Kollegen seinen Worten, und wo er einmal gewesen und lehrte, da erstanden ihm Freunde, da fand er Will kommen. / Trotz angestrengter, umfassenderBetätigung für die typographische Sache war der Verstorbene ein energischerVer- fechter der gewerkschaftlichen Grundsätze. Seine Entsen dung in das Gewerkschafis- kartell durch die Leipziger Kollegen, die Übertragung verschiedener Vertrauensposten, und nicht zuletzt sein stets gerechtes und taktvolles Auftreten in seiner Stellung als Faktor und Betriebsleiter geben davon beredtes Zeugnis. Treu seiner beruflichen und gewerkschaft lichen Organisation, für sie unablässig tätig, so haben wir unfern Freund Fritz Arndt gekannt, so wird er allen ein leuchtendes Vorbild bleiben. Mit Stolz nennen wir ihn den unsrigen, der allzeit ganz der unsrige war und bleiben wird. Nun ruht er still in fremder Erde, unvergessen von allen, die ihn näher kannten. Zn dankbarem Gedenken trauern wir um ihn und mit uns seine Lebensgefährtin und seine beiden Kinder, denen er Glück und Sonnenschein war. Or.