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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 13.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916
- Signatur
- Z. 4. 6055-13.1916
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-191600008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19160000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19160000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- März
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
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Inhaltsverzeichnis
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- Typographische Mitteilungen
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März ^9^6 Typographische Mitteilungen X1ll.Zahrgang Offizielles Organ des Verbandes der Deutschen Typographischen Gesellschaften Oer Prägedruck >e der Tonplattendruck für eine moderne Akzidenz wohl kaum mehr in Frage kommt, so wird auch der Prägedruck nur in Ausnahmefällen angewandt. Oie vorgeschrittene Technik der modernen Akzidenz vermag auch ohne diese Hilfsmittel ästhetisch einwandfreie Oruckarbeiten hervorzubringen. Oie Drucksachen, bei denen man trotzdem nicht ohne Prägung auszukommen glaubt, sind zu zählen. Abgesehen von den Arbeiten, die dem Buchbinder zugewiesen werden, sind es Katalogumschläge, Menu- und Weinkarten u. a., die in Frage kommen, also Drucksachen, die schon durch die Art des verwendeten Papiers oder Kartons kräftigere Hilfs- und Ziermittel erfordern. Zahrzehnte hindurch wurde die Neliefprägung in präge- anstalten und Buchbindereien ausgeübt. Die altererbte Technik bestand hauptsächlich darin, die Matrize durch übereinander- geklebte Papp- und Kartonausschnitte herzustellen, denen durch wiederholten scharfen Druck die nötige Nundung, die plastische Form gegeben wurde. Auch Kautschuk, Leder und ähnliches wurde zur Anfertigung der Matrize verwendet. Diese zeitraubenden und kostspieligen Verfahren mußten weichen, als die Prägung mehr und mehr den Buchdruck maschinen, speziell den Tiegeldruckpressen, zugewiesen wurde. Die Anfertigung einer Matrize nach dem heutigen Verfahren erfordert gegen früher weniger Zeit. Soll auf der Tiegeldruckpresse die Prägung einer Arbeit vorgenommen werden, dann ist es für den guten Ausfall der Prägung unbedingt erforderlich, daß die Größe der zu prä- genden Arbeit im richtigen Verhältnis zur Größe der Tiegel druckpresse steht. Ein moderner Tiegel, der knapp zwei Quart seiten faßt, vermag wohl ohne Schaden kleinere Prägungen bis zu einer vollen Quartseite regelrecht zum Ausdruck zu bringen, was jedoch darüber hinausgeht, ist vom Übel, für die Arbeit sowohl als auch für die Maschine, besonders dann, wenn zugleich mit der Prägung der Druck einer mit Farbe sattgedeckten Fläche verbunden ist. Alte und stark ab- genutzte Tiegel, besonders solche, bei denen die Lager der Zugstangen nicht mehr intakt sind, sollten für schwere Prä gungen nicht verwendet werden, da diese Fehler dem Fort druck nur hinderlich sind. Nebenbei bemerkt, rührt die ungleiche Abnutzung der Zugstangenlager häufig von dem ost gerügten Drucken auf einer Seite des Tiegels her. Selbstredend leistet ein Tiegel, welcher für Heißprägung eingerichtet ist, bedeutend bessere Arbeit. Eine gute Arbeit wird erzeugt, wenn das Material zum prägen vorher gefeuchtet wird. Oie vollkommenste Prägung jedoch erzielt man, wenn das leicht gefeuchtete Papier heiß geprägt wird. Durch das Feuchten werden die Fasern auf- gelockert, die feste, ost hartsatinierte Verbindung geht ver- loren, und an Stelle der einfachenVerschiebung der Schichten, die bei der Kaltprägung vor sich geht, findet eine regelrechte Einlagerung der Zellstoffgewebe statt. Dies sichert der Nelief- prägung bedeutendeWiderstandSfähigkeit.Bei derHeißprägung findet außerdem noch im Augenblick des Zusammentreffens von Platte und Papier ein Auflösen des Leimes statt. Oie etwa vorhandene Feuchtigkeit verdunstet, der Leim jedoch löst sich auf, macht die ümlagerung der Fasern mit, bindet diese wieder nach dem Erkalten und trägt so wesentlich zur Güte der Prägung bei. Zur Aufnahme der eigentlichen Matrize wird eine hart satinierte 4 mm starke Pappe, am besten Stanzpappe, ge- nommen. Der Tiegel muß von allem anhastenden Ol und Fett gereinigt werden. Oie entsprechend zugeschnittene Pappe wird dann, nachdem eine Seite mit Fischleim dünn über strichen wurde, aufgeklebt und mitsamt der genau in die Mitte der Nahmen geschlossenen Prägeplatte unter Druck gestellt. Es kann nur zur größten Sorgfalt bei dieser nebensächlich erscheinenden Arbeit angeraten werden. Hastet die Pappe auf dem Tiegel nicht fest, was sehr fraglich ist, so lange der Tiegel auch nur geringe Fettsubstanzen hat, so wird sich die Matrize beim Fortdruck an den Ecken zuerst lockern und sich schließ- lich ganz lösen. Vorteilhaft ist es, wenn zum Anpressen der Pappe an Stelle der Prägeplatte ein schristhohes Holz genommen wird. Zn der Zeit, die zum Antrocknen erforderlich ist, kann dann die Prägeplatte geschlossen und angewärmt werden. Zu diesem Zweck werden die Seitenteile der Nahmen, nachdem die Platte geschlossen wurde, auf eine genügend hohe Unterlage gelegt, so daß für einen Spiritusbrenner genug Naum bleibt. Damit die Hitze nicht zu sehr auf den Nahmen und die äußeren Schließstege übergreist und später nach dem Erkalten, durch Zusammengehen des Eisens, die Form auseinander- fällt, schließt man zweckmäßig an jeder Seite einen Streifen Asbest mit. Will man wissen, ob die Platte heiß genug ist, so träufelt man einige Tropfen Wasser auf diese. Verdunstet das Wasser zischend und brodelnd, so daß die Tropfen zum Teil davonrollen, so ist die Platte zu heiß. Verdampft das Wasser sehr langsam, so genügt die Wärme der Platte noch nicht zur Erzeugung einer guten Matrize. Das Wasser muß gleichmäßig schnell unter leichtem Zischen verdampfen, erst dann darf zur Herstellung der Matrize geschritten werden. Zur Anfertigung der letzteren wird noch vielfach ein Ge misch von Schlemmkreide und Dextrin verwendet. Matrizen
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