Suche löschen...
Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 13.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-13.1916
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-191600008
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19160000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19160000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Typographische Mitteilungen
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
TypographlscheMitteilungen/OffizielsesOrgandesDerbandesderOeutschenTypogsaphischenGesellschasten IlllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllillllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllMIIllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllMIIIllllllllllllllllllllllMllllllllMII Das Gebot der Stunde. Auf Eisenschienen braust heran 'Oes Fortschritts stählerne Eisenbahn, Und keine Macht hemmt ihren Lauf, Denn niemand hält die Entwicklung auf. e länger der Weltkrieg dauert, desto größer werden die ^Lücken, die in unser hochentwickeltes Gewerbe gerissen ^/werden. Gegenwärtig läßt sich noch gar nicht absehen, wie stark die Schwächung sein wird, die das Buchdruckgewerbe in wirtschaftlicher Beziehung erleidet. Trotzalledem zweifeln wir nicht daran, daß es sich aus eigener, innerer Kraft nach heißerkämpstem Friedensschluß wieder emporringen wird. Vieler und aufopfernder Arbeit auf beiden Seiten unsers schönen Gewerbes bedarf es allerdings, um wieder auf den Stand zurückzugelangen, den das deutsche Buchdruckgewerbe vordem Kriege aufwies,- etwa zu der Zeit, als die Internatio nale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik in Leipzig die gesamte Kulturwelt zu Gaste lud. Die enge Verbindung des Buchdruckgewerbes mit dem Fortschreiten der Kultur, und seine gewaltige Bedeutung für alles, was Aufklärung, Bildung und Wissen heißt, stellt auch an die Angehörigen des Gewerbes besondere Anforderungen. Dieser Tatsachehat dieVerbandSgehilfenschafi von jeher Rech nung zu tragen versucht durch die Bekämpfung ungenügender Lehrlingsausbildung, durch die Heranbildung eines tüchtigen Gehilfenmaterials in fachtechnischer Beziehung und schließlich durch die Förderung einer guten Allgemeinbildung der Ver bandsmitglieder. Die so Jahrgänge des „Korrespondenten" sind sprechende Beweise dieser Bestrebungen, und viele Hun derte von reichhaltigen OrtsvereinSbibliotheken bilden das Rückgrat der freiwilligen Bildungsarbeit. planmäßiger und umfassender gestaltete sich die fachtech nische und allgemeine Fortbildung der Gehilfenschaft durch die Spartenbewegung und insbesondere nach der Gründung des Verbandes der Deutschen Typographischen Gesellschaften. Welchem Bildungsbedürfnis dieser bei seiner Gründung im Jahre 4003 nur 49 Vereinigungen mit einigen Hundert Mit gliedern zählende fachtechnische Verband entgegenkam, zeigt der Umstand, daß bei Kriegsausbruch 245 Zweigvereine mit einer Gesamtmitgliederzahl von 46ooo vorhanden waren. Die Zahl der Abonnenten der „T.M.", des nach allgemeinem Urteil vorzüglichen fachtechnischen Zentralorgans, stieg im gleichen Zeitraum von 4000 auf 23000! Was der Verband der Deut schen Typographischen Gesellschaften in seinen Unterrichts kursen aller Art geleistet hat, ist höchster Anerkennung wert. Nicht minder gilt das von dem Ausbau des Vortragswesens, dem Drucksachenaustausch zur Bildung und Läuterung des Geschmacks, von den anregend wirkenden Rundsendungen und Wettbewerbsergebnissen. Wohin man blickte, überall war das Vordringen der fort bildenden Bewegung in der VerbandSgehilfenschast ein un verkennbares. Da kam der Krieg, der brutale Zerstörer manch sonnigenGlücks und sauer errungenenFortschritts. Die meisten von den braven Steuerleuten des fachtechnischen VerbandS- schiffes mußten dem Rufe zu den Fghnen folgen. Seit Mo- LtilnFM naten schon stehen sto 2 l-Lnc!6sbib!iots>sl< 2 ? 1975 L v 8 8 U s r, das Vaterland, den Boden ihrer und unsrer Zukunfisarbeii, zu schützen gegen dieAngriffe von Feinden, dieDeutschlands wirtschaftliche Kraft zertrümmern möchten. Mehr als 3000 Verbandskollegen, darunter viele, die dem fachtechnischen Fortschritt ihrer Berufs genossen Wissen und Können,Zeit und Geld selbstlos opferten, sind bis jetzt schon Opfer des Weltkrieges geworden, und noch immer will sich der Friede der bedrängten Welt nicht zeigen. Kollegen! Was könnten wir Besseres tun, um eine Dankes schuld abzutragen an jene, die der Krieg aus ihrem friedlichen Schaffen im Dienste der fachtechnischen Bildungsbestrebungen riß, als das Werk zu erhalten und zu fördern, für das sie ge lebt und gestrebt! Aber nicht allein aus Dankbarkeit für das bisher Geleistete sollten sich alle daheimgebliebenen Verbands kollegen den fachtechnischen Vereinigungen anschließen, son dern im Interesse ihrer eigenen Fortbildung. Unsre gewerbliche Zukunst wird ebensowohl im Zeichen der Arbeit als auch der Menschenökonomie stehen. Damit ist aus gedrückt, daß die Ansprüche, die die neue Zeit an das fach technische Können und an das allgemeine Wissen des einzelnen stellen wird, höhere und vielgestaltigere sein werden. Infolge dessen dürste sich mancher Kollege, der sich bisher gar nicht oder nicht genügend um seine fachtechnische Fortbildung be kümmerte, vor die Notwendigkeit gestellt sehen, seinen WissenS- und Erfahrungsschatz zu erweitern. Wenn wir einen forschen den Blick auf unser Berufsgebiet werfen und Vergleiche an stellen darüber, wie alles so ganz anders geworden, dann merken wir erst, welche Wandlungen innerhalb weniger Jahr zehnte in unserm Beruf vor sich gegangen sind und welch ge waltige Entwicklung der Buchdrucker durchleben mußte. Tat sächlich liegen heute die zu sammelnden Erfahrungen und not wendigen persönlichen Fähigkeiten beim Satz fast rein auf der künstlerisch-formalen Seite, auf der eines umfassenden Wissensgebietes- beim Druck sind sie auf der maschinentech nischen und optischen Seite, der Farbenwirkung, zu suchen. Dieser Entwicklung werden unsre fachtechnischen Vereini gungen und ihre Zentrale, der Verband der Deutschen Typo graphischen Gesellschaften, in jeder Beziehung gerecht. Die Ziele der dort geleisteten Bildungsarbeit laufen darauf hin aus, den Berufsgenossen zum Zwecke besseren Fortkommens zu beruflicher Tüchtigkeit und guten Allgemeinkenntnissen zu verhelfen. Leistungsfähigkeit und das Empfinden, am rechten Platze die rechte Persönlichkeit zu sein, schaffen das Gefühl der Befriedigung, steigern das Selbstbewußtsein! Zwar hat der Krieg dem Wirken des Verbandes der Deut schen Typographischen Gesellschaften schwere Hemm- und Hindernisse bereitet und viele der Besten dahingerafft, aber wir dürfen uns deshalb doch unsre Zukunst nicht dunkel ver hängen lassen. Viele überzeugungstreue Anhänger werden unsrer Sache erhalten bleiben, und neue Freunde der frei willigen Bildungsarbeit müssen die Lücken schließen. So kommt denn, Kollegen, alte und junge, und helft am schönen Werke beruflicher Fortbildung weiterbauen! Die aus dem Felde Heimkehrenden werden uns Dank wissen für unsre bescheidene und doch so not wendige Tätigkeit. , Hz.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder