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Die Entwurfstechnik
- Bandzählung
- 1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Signatur
- Z. 4. 6055-30.1933
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046972-193300002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046972-19330000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046972-19330000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Bandzählung
- 3, März
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Ausgabe
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- Titel
- Die Entwurfstechnik
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Die E nt ui u rf st e di n i h QJinDQD 3 Berufspädagogische Beilage zu den Typographischen Mitteilungen Märzheft 1933 Der typographische Aufbau Regeln sind Gesetze, die kleinlich und brutal, aber auch weitherzig ausgelegt werden können. Freiwillig auferlegter Zwang ist zeitweilig köstlicher als unge bundene Freiheit. Wir hören oft die An sicht, daß der typographische Aufbau keiner Regeln bedürfe, das Abgleiten in den Schematismus solle die Folge sein. Diese Auffassung ist einer gewissen Scheu vor grundlegenden Aufbauübungen ent sprungen. Zur Formungdes schöpferischen Willens bedarf es aber der notwendigen Vorbereitungen, die, das soll nicht ge leugnet tverden, mit leichtem Zwang be haftet sein können. Regeln sind so, wie wir sie auslegen. Der Begriff kann gut des unangenehmen Beigeschmacks entbehren. Uber die Lockerung der Form wird in späteren Abhandlungen noch manches zu sagen sein. Im Augenblick wollen wir uns mit dem Hinweis begnügen, daß die im vorigen Hefte aufgestellten Leitsätze so dehnbar wie möglich aufgefaßt werden können, vorausgesetzt, daß der Hersteller einer Entwurfsarbeit über die notwendige innere Freiheit verfügt. e Hier stehen zwei Punkte, fern voneinander, wie Sterne am Firmament. Die Gegen sätzlichkeit im Mengenverhältnis kann sich bis auf das äußerste verringern und als Unterschied durchaus noch glaubhaft sein. Und selbst dann, wenn in einer klaren Sternennacht der Himmel mit Lichtern überflutet ist, locken feine Gegensätze in der Lichtfülle zur aufmerksamen Betrach tung. Die Form kann nicht erstarren, wenn sie von lebendigem Geiste durchpulst wird. Wer die Steigerung will, muß in festem Boden wurzeln. Darum sei mit allem Nach druck auf den Wert einfacher Formdiszi plinen bei Aufbauübungen hingewiesen. Die im vorigen Hefte aufgegebenen Übun gen haben gewiß manche Schwierigkeiten verursacht. Das Tempo der Gedanken verwirklichung war langsam und voller Mühen. Die Phantasie drohte schon ein zurosten. Derartige Anfangshemmungen müssen mutig niedergekämpft werden. Frisch und lebendig ziehe man alle Mög lichkeiten derFormveränderung oder-ver- besserung in Betracht. Der erste Gedanke ist nicht der beste. — Hoffentlich ist alles zur Entwurfsgestaltung Notwendige in zwischen in schönster Ordnung beisam men. Die Mappe mit weißen und farbigen Papieren muß fortdauernd ergänzt wer den. Gerade die brauchbarsten Papiere finden sich gelegentlich irgendwo. Kaufen kann man sie in der Regel gerade dann nicht, wenn man sie braucht. Am begehr testen sind neben feinen Grautönungen gut abgestimmte rote und blaue Papiere. Aufgezogene Papiere in größerem Ausmaß verursachen fast immer ein Krummziehen der zur Verwendung gelangten dünnen Pappe. In diesem Falle klebe man Papier von gleicher Stärke auf die Rückseite. Der Klebstoff macht viel zu sch affen.Er quetscht sich über die Konturen hinaus und ist, wenn noch Fingerabdrücke hinzutreten, eine un appetitliche Entwurfsbeigabe. Wir wollen uns mit dem bloßen Anschauen der hier gezeigten Beispiele nicht begnügen, sondern sie gründlich zerlegen und prüfen, ob die Berücksichtigung unserer Leitsätze sich bewährte. In der hohen Rechteckform des ersten Beispiels schwingt gegensätz lich die schräg gelagerte Horizontale. Die glitzernde abc-Woge reißt sie empor und macht gleichzeitig durch ihren Weißgehalt auch das Grau der oberen Rechteckhälfte strahlender. Würde an Stelle der Grau fläche rote Farbe gestellt, so ergäbe sich eine noch stärkereWirkung. Die in unseren ersten Leitsatz gemeinten unterschied lichen Räume sind aber in der gesamten Aufbauarbeit, besonders im Schwarzfelde deutlich kontrollierbar. Die verschiedenen Funktionen des Weißgehaltes mit seinen interessanten Gegensätzlichkeiten wollen wir besonders gründlich prüfen und dabei überlegen, ob sie unstiie früherenSchmuck- begriffe nicht in etwas ersetzen können. Die Herstellung des obenstehenden Ent wurfs geschah auf folgende Weise: Der dünne Karton wurde vorher mit Wasser leicht angefeuchtet, mit Klebstoff dünn und gleichmäßig bestrichen und auf einen entsprechend großen weißen Karton auf geklebt, der vorher durch Zirkelpunkte die genaue Anlage bekam. Bei dem Anreiben des Kartons wurde dann zum Schutz der Oberfläche ein Stück Papier benutzt. Der Klebevorgang wiederholte sich jetzt in der Reihenfolge: schwarze Fläche, Winkel, Zeile und Linie in Weiß auf Schwarz (Negativschrift muß locker stehen!). Zum Schluß folgten die Buchstaben im Grau felde. Derartige Buchstaben dürfen nicht im Untergründe ausgespart werden, es er gibt sich sonst ein unbeabsichtigtes und störendes Schattengrau. Das Aufkleben der dünnen, weißen Linie ist nicht ganz leicht, darum ziehen wir vorher mit der Zirkelspitze eine blinde Hilfslinie. Ge schicktes Hantieren mit Zelluloidwinkel und Lineal erleichtert die Gesamtarbeit sehr angenehm. Nach Fertigstellung muß der Entwurf beschwert werden. Bei der nun folgenden Übung handelt es sich um einen Aufbau in Weiß, Grau und Schwarz. Der Buchstabe bildet das Leit motiv. Um seinen leuchtend weißen Ge halt schart sidi Schwarz und Grau in klar unterschiedlichen Mengen. Das gleiche Mengenverhältnis von Schwarz und dem darunterliegenden Grau auf der rechten Seite ist durch stark gegensätzliche Ton werte gerechtfertigt. Auch diese Übung können wir restlos als Klebearbeit be handeln. Alle geraden Linien müssen mit
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