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Die Entwurfstechnik
- Bandzählung
- 1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-30.1933
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046972-193300002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046972-19330000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046972-19330000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 1, Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Die Entwurfstechnik
- Autor
- Links
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Die Entuiurfstedinik ömm I Berufspädagogische Beilage zu den Typographischen Mitteilungen Januarheft 1933 Seit langem ist in der Kollegenschaft der Wunsch rege gewesen, der nunmehr mit dem Erscheinen der neuen Beilage zu den „Typographischen Mitteilungen” Erfüllung findet. Ihr Name: „Die Entwurfstechnik”, sagt eigentlich schon, welches Gebiet in dieser Beilage künftig im besonderen behandelt werden wird. Unser in allen Kollegenkreisen bekannter und sehr beliebter Kollege Lesemann hat die Bearbeitung dieser Beilage für das Jahr 1933 übernommen. Der von ihm aufgestellte Plan zur Durchführung eines vollständigen Lehrgangs in der Entwurfstechnik bietet ebenso die Gewähr für etwas in der Praxis Brauchbares, wie die pädagogischen Fähigkeiten des Kollegen Lesemann Sicherheit für beste Durchführung des Planes geben. In der nachfolgenden Einführung legt der Kollege Lesemann seine Absichten dar, und es ist nur zu hoffen, daß seine Mühewaltung insofern von Erfolg gekrönt sein möge, als seine berufspädagogischen Methoden von der Kollegen schaft freundlich aufgenommen und durch fleißiges Studium unterstützt werden. Nicht ewig kann der Zustand dauern, daß so viele Kräfte wie heute brachliegen. Bei wieder anziehender Konjunktur aber müssen wir gerüstet sein. Dann wird die Beilage „Die Entwurfstechnik” ein wertvolles Mittel zur Bestgestaltung der Arbeiten in der täglichen Praxis werden. Der kultivierten Typographie und der geschmacklichen Erziehungsarbeit wird sie ein guter Helfer sein. Die Schriftleitung Zur Einführung Wettbewerbe sind unerbittliche Grad messer beruflichen Könnens. Sie zeigen die Formgesinnung in leidenschaftlichstem Ausdruck und den erreichbaren Höchst grad der Entwurfsgestaltung nach der technischen Seite hin. In ihnen erkennen wir klar das berufliche Gesicht mit Nei gungen und Konzessionen, Vorzügen und Schwächen. Beim Anblick der vielen Ideen erinnert man sich beschwörender Worte, die in letzter Zeit eindringlicher zur Ab kehr von der starren Form auffordem. Es geistert nicht nur in unsern Reihen. Send boten politischer Parteien und Bünde, die eigenes nicht zu bieten haben, versuchen beiVorträgen alte Gedanken un d Gewohn heiten in neue Worte zu kleiden. Anteil nahme und viel Neugierde sorgen für volle Häuser. Die Blume der Romantik zu züch ten scheint wieder große Mode zu werden. Einen überzeugenden Grund für diese heißen Bemühungen sucht man vergebens. Auch beim näheren Betrachten unserer verschiedenen Wettbewerbe fällt immer wieder auf, wie stark die Anschauungen noch in der Vergangenheit wurzeln. Es ist keineswegs so, daß neue Gedanken, aus reiner Gesinnung geboren, das Über gewicht hätten. Nicht alle sind modern, die ihrer Form äußerlich ein modernes Ge wand geben. Die Phantasie ist ohne leben dige Triebkraft. Sehr oft wuchert sie be denklich und erstickt das Leben in seinen wertvollsten Substanzen. Wettbewerbe lehren das eine mit aller Deutlichkeit: Der technische Vorgang des Entwerfens bleibt meist aus Unkenntnis in Halbheiten stecken, staunenswerte Oberflächlichkeit glaubt aber auch alles bieten zu können. Entschuldigungen sind schnell zur Hand. Es ist sinnlos, diese Tatsachen zu ver schleiern oder zu beschönigen. Durchaus verständlich und berechtigt aber ist die Frage: „Was kann zur Unterdrückung oder Beseitigung dieserMißständegeschehen ?” Wer eine Antwort will, muß sich klar entscheiden: Sind wir Befürworter einer Berufsbildung, die dem bequemen Augen blicke dient, oder wollen wir weitere Kräfte wecken für den großen Gedanken edler Werkgestaltung? Die Entscheidung kann nicht schwerfallen. Wertarbeit adelt den Menschen, kennt weder niedrige Gewinn sucht noch einseitige Behütung der Eigen belange und legt den weisen Ausspruch Maxim Gorkis: „Der Mensch lebt um des Tüchtigsten willen” im tragbaren Sinne aus. Das Ziel zu einer solchen Auffassung liegt aber nicht in greifbarerNähe, sondern muß mühevoll erarbeitet und erkämpft werden. Lassen wir es einmal genug sein mit schön klingenden theoretischen Aus einandersetzungen. Die Schwierigkeiten unseres Berufslebens führen leicht zu un kontrollierbaren philosophischen Deutun gen, die den großen Nachteil haben, daß sie meistens falsch verstanden werden. Die Fürsorge von Außenstehenden mag gut gemeint sein, sie richtet aber meistens nur Verwirrung an. Typographie wird nicht am grünen Tisch zur lebendigen Form, sondern erst dann, wenn der Setzer 21
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