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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.08.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189008062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900806
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-08
- Tag1890-08-06
- Monat1890-08
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.08.1890
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5. DU W lkiWtt TUM U Artiger Nl 218, W«tl, dkl 8. AWjl W». Telegramme. lAllS. Petersburg, 5. August. Die heut» erschienene Gesetz, sammlung enlhäit einen Erlab der Kaiser-, durch welchen die de» Zeichnern der Prämienpsandbriese der Adelsagrarbank eiageräumten Restzahlungen nicht in zwei Terminen bis zum U. Februar 1891 zu machen sind, sondern in vier Terminen il 20 Anbei bis zum 15. November 1891. Die Zinsvergütung für die Zahlungsstundung bleibt die frühere und ist es dem Finanzminister anheimgestellt, die Bedingungen und die Hohe der Bclehnuna der ktädie durch die Reichsbank für die verlängerte Dauer der Abzah- lang. daS ist zum 15. November, scstzusetzen. ^13 Petersburg, 5. August. Ein Gesetz ist heut» vrröfsent. licht, durch welches eine Million Rubel für Errichtung von Getreidespeichern auf der Charko-Nikolajewer Eisenbahn, resp. von Elevators in Nikolajew, bewilligt wird. Vermischtes. ' Leipzig» b. August. (Vorläufiger Bericht.) In der heute Nachmittag abgehaltencn Plenarsitzung der Gewerbekammer gedachte der Vorsitzende, HerrEchlosser-Lbermeister Letzter, des Heim ganges des Generalconsuls Itr. Wachsmuth in warmempsundenen iSorten, indem er insbesondere hervordod, wie der Verblichene als Vor- sitzender der Handelskammer auch der Gewerbekammer allezeit ein leb- baites Interesse entgegenbrachte. Bei dem Begräbnis« Ilr Wnchsmuth's »ar auch di« Gewerbekammer vertreten. Tie Bersammlung ehrte das Andenken des Verstorbenen durch Erheben von den Sitzen. — Im Weiteren verlas der Herr Vorsitzende die Correspondenz, welche der Rath der Stadt Leipzig mit der königlichen Eisen- bahndirection in Magdeburg im Hinblick aus die Errich- tung eines Eentralbahnho ses in Leipzig gepflogen hat. Au« der Correspondenz geht hervor, daß dem Rath ein Einblick m die den Centralbahnhos in Leipzig betreuenden, dem Handels- minister Manbach vorgclegten Skizzen nicht gewährt worden ist. — Ter erste Gegenstand der Tagesordnung betraf einige Bestim mungen, der Gcwerbenovelle, und zwar die geplanten Abänderungen, welche insbesondere die 8Z. 135, 136 und 137 tBeichästigungszeit der Lehrlinge und der Arbeiterinnen) betreffen. Namens der Ausschüsse, welche sich mit der Angelegenheit besaßt haben, reserirte Herr Klempner-Obermeister Lilbelmi, indem er gleichzeitig die Gutachten verlas, welche intens der verschiedenen Interessen lcngrnppen, von denen Vertreter seitens der Kammer befragt worden waren, eingegangen sind. Die Hammer beschloß, diese Gutachten dem königlichen Ministerium des Innern zu unterbreiten. Ferner wurde beschlossen, an maßgebender Stelle dahin vorstellig zu werden, daß die den Bestimmungen der Innungen unlerworsenen Lehrlinge nicht den gewerbcgesctzlichen Be- siimmungen der jugendlichen Arbeiter unterstellt werden. — Der «weite und letzte Gegenstand der Tagesordnung betras das Ansuchen des Kirchenvorstandes von Leipzig-Reudnitz Len Fortbildungsschnl- unterricht vom Sonntag auf die Wochentage zu verlegen. Tie Planarversammlung schloß sich dem Ausschußgutachten an und sprach sich gegen die beantragte Verlegung des FortbildungSschulunterrichts, weil dieselbe unzweckmäßig sei, aus. Damit hatte die Sitzung ihren Abschluß gefunden. *— DaS New-Porker HauS der Firma Knauth, Nachod Likühne in Leipzig und New-Jork versendet ein Ci» ililar anläßlich der durch die Me Kinley-Zollabsertigungs- Bill veränderten Verzollung, in welchem es heißt: Für fest verkaufte Waaren wird sich in der Ausstellung der ConsulatS- ffacturen nichts Wesentliches ändern, nur ist zu bemerken, daß bei Waaren, welche einen Werthzoll bezahlen, oder bei denen der Zollsatz in irgend einer Weise vom Werthe abhänat, Verpackungs kosten zollpflichtig sind. Dagegen wird cs für in Consignation gesandte Waaren nöthig sein, daß der Eonsulats-Factura eine coiislilarisch beglaubigte Erklärung des Absenders bestiegt, in welcher derselbe, falls er Fabrikant ist, die ProductionSkosten der Waare, und zwar Preis des Rohmaterials, Kosten der Fabrikation, PerpackunqSspesen, kurzum sämmtliche Kosten, um die Waare in versandtsähigen Zustand zu setzen, zuzüglich 8 Proc. Commission angiebt. Falls der Verkäufer nicht selbst Fabrikant ist, so hat derselbe anzugeben, wann, wo, von wem und zu welchem Preise er die Waare gekauft hat. — Sollte die New-Aorkcr Zollbehörde sich nicht mit den in den Consulats-Facturen angegebenen Marktwerthcn der Waaren einverstanden erklären, so wird die Entscheidung auf Wunsch de« Importeurs einer zu diesem Zwecke speciell ernannten höheren Zoll behörde übertragen, gegen deren Entscheidung in letzter Instanz an ein Bundesgcricht appcllirt werden kann, welches aus Grund des von der Zollbehörde voraelegten Materials, jedoch ohne eine Verhandlung vor einer Jury entscheidet. Auf beschädigte Waaren findet keine Zollvergütung statt, doch kann der beschädigte Theil ohne Zoll zahlung zu Gunsten der Vereinigten Staaten iin Stich gelassen werden, falls derselbe wenigstens 10 Proc. der ganzen Sendung ausmacht. Dieses Gesetz wird auch auf alle vor dein 1. August er. inportirtcn Waaren Anwendung finden, falls dieselben sich an dem Tage noch aus unverzolltem Lager befinden. Uebcr andere Einzel- heilen wird das genannte HauS Interessenten gern unterrichten. Wir machen ausdrücklich darauf aufmerksam, daß dieses Gesetz mit der jetzt in Bcralhung befindliche» neuen Tarifvorlage nichts zu thun hat. Ueber das Schicksal dieser läßt sich einstweilen noch nichts Bestimmtes sagen. *— Ueber die Strohhut-Fabrikation wird uns mitgetheilt, daß die früher gehegten Erwartungen und Hoffnungen, dieses Jahr werde einmal ein leidlich gutes Jahr sein, sich nur zu eiucm kleinen Theil erfüllt haben. Zwar hatte iin Mai und Anfangs Juni in st!/ der damals herrschenden schönen Witterung ein Uinjatz statt- gesunden, der noch etwas stärker war, als im Vorjahre, allein seit dem bat das Geschäft beträchtlich nachgelassen. Im Allgemeinen zeigte sich nach besseren Qualitäten eine erhöhten Nachfrage. Ta indessen die Strohgeslecht« im Preise gestiegen und die Arbeitslöhne wieder um etwas höher geworden sind, so ist der dem Fabrikanten verbleibende Nutzen nur ein geringer. ch Eine- ausgezeichneten Rufes erfreut sich allenthalben die sächsische Stuhlfabrikation, deren Product« überall gern ge- kaust und bevorzugt werden. So darf es auch nicht Wunder neh men. daß sicki ausweisliäi des Handelskainmerbenchls auch im ver gangenen Jahre der Absatz in Stühlen und Sophagestellcn und überhaupt in Sitzmöbeln aus gleich günstiger Höhe wie im Vorjahre erhalten hat. An Aufträgen fehlte es nicht, theiliveisc konnte der gesteigerten Nachfrage nur durch erhöhte Arbeitsthätigkcit oder sür solche Fälle vorgesehenes größeres Lager entsprochen wer- de». Allerdings ist eine weitere Verlheuerung der Fabrikation durch Preissteigerung fast aller zur Verwendung kommenden Robmatcrialien iowie erhöhter Löhne, — die Ausbesserung betrug bei der hier wesent lich in Frage kommenden Hausindustrie durchschnittlich 9 Proc. — eingetrelcn, wogegen die Marktpreise sich namentlich bei den besseren Gattungen nicht entsprechend erhöhen ließen. Das Entstehen neuer SNihIi'adriken sonne das Gesuchtsein des ausgcbildeten sächsischen Arbeiters vornehmlich in holzrcichcn Ländern, die sich bisher mit Ltuhlbau gar nicht beschäftigt hatten, und wodurch insonderheit die Werbung nach eingerichteten guten Arbeitern, denen, um den Zweck zu erreichen, von Auswärtigen höhere Löhne geboten werden, erfor dert, daß die sächsische Sluhlfabrikation nach wie vor bestrebt sein muß, nur da» Beste zu bieten, wenn sie sich aus dem Weltmärkte die bevorzugte Bcachung erhalten will. § Der gesanunte Güterverkehr der Station Chemnitz be- trug im Jahre 1889 gegen das Vorjahr 55 494 t ---- 7,3 Proc. mehr. In hervorragender Weise hat der Verkehr in Baumwolle zugenommen: derselbe ist im Empiang circa 25 Proc., im Versandt ca. 72,5 Proc. höher als in, Vor,ahre. Ebenso gestiegen sind baumwollene Gnrne und zwar ca. 50 Proc. im Empfang und ca. 40,8 Proc. im Versandt, gewiß der erfreulichste Beweis für dar weitere Fortschreilen der damit im Zusammenhänge stehenden Branchen. Auch die Maschinenbranche hat in ihrer NuS- delnnmg weitere Fortschritte gemacht, denn an Rohmaterial ist für dicielbe ca. 18,9 Proc. mehr eingegangen als 1888 und deni- enlivrechend ist auch der Versandt derselben uni 4 294 000 Iczx --- 1> Proc. gestiegen. Z Der Erzbergbau im HandelSkammerbezirk Chemnitz war laut Kammerbericht im Jahre 1888 durch 45 Gruben vertreten. Ucderschuß konnte nirgends zur Berlheilung gebracht werden, da- gcgen erforderten 29 Grube» zusammen 52 606 Zubuß-Ein- zahlimge». VolkswirWastliches. krrautwortlkcher Redacteur T. G. Laue in Leipzig. — In Vertretung: Gearg Hiler tu Leipzig. Bezüglich de- Geld- und CreditwesenS in Chemnitz im Jahre 1889 ist nach dem Handel-kaminerberichle Folgende» zu berichten: Tie Reichsbankstelle (einschließlich der Nebenstellen zu Crimmitschau, Hof i. V, Meerane, Plauen i. B, Reichenbach i. V. und Zwickau) halte einen Gesainnitumsatz von 1 016 050 200 (im I Vorjahre 828 272 300 ^k). Am 1. Januar 1889 war der Bestand I un Giroverkehr 1 991 900 .41 igegen 2 393 465 am 1. Januar 1886', ' Im Lause des Jahres 1889 wurden im Giroverkehr vereinnahm! durch Baarzahlungen 23 561 Stück 53 778 504 -41 (15002 Stück 39 766 852 >0, discontirte Wechsel 15 4,12 Stück 112 538 302 Mark (12 607 Stück 89 049 234 .41), eingezogen« Wechsel und Effecten 600 Stück 137 206 Gt <7731 Elu-f 1775 851 >«). Hebe» Iragunge» am Platze 5409 Stück 19112 028 Gt (4216 Stück 14 048 868 GO, Uebertrogungen von anderen Bankstellen 33 257 Stück 103 561 914 (28 894 Stück 88 490 912 ^>, zusammen 289 127 955 .41 gegen 233 131 718 >ll i. I. 1888. Dagegen wurden verausgabt durch Baarzahlungen 29 224 Stück 164 270 427 -4i «24 214 Stück 138 109 121 eingelöste Tomicilwechscl» 1437 Stück 4 343054 -41 (869 Stück 3 445 233 Uebertragungen am Platze 5613 Stück 19 112 028 .41 (4407 Stück 14 048 868 Ilebertragungen aus andere Bankstellen 20 869 Stück 100 989 269 .41 (16 970 Stück 77 930 059 >0, zusammen 288 714 779 -41 gegen 233 533 282 -41 im Vorjahre, so daß der Bestand am 31. December 1889 2 405,077 (1991900 X' betrug. Betreffs deS Wechselvcrkchrs bei ge dachter Reichsbankstelle ist zu bemerken, daß 27 993 Stück Platz-Wechiel (auf Cbemnitz selbst und die dort rest'ortirendcn Nebenstellen) für 41172 080 (gegen 22 558 Stück mit 29 823 IM GO und 82 353 Stück Versandt - Wechsel für 90115 501 Gi (77 923 Stück für 79 775 4M -41) angekaust wurden. Tie Zahl der EinzugSwechscl erreichte die Höhe von 63 459 Stück im Betrage von 50 364 180.41 (47 840 Stück mit 41052516 .41). Bei der Chemnitzer Stadt bank betrug pro 1889 der Gesammlumjatz 173 Mill. Mark gegen 166 Millionen im Vorjahr. Auf Giro-Conto der Reichsbank setzte dieselbe wie im Vorjahr 15", Mill. Mark um. Depositengelder gingen wieder in großen Summen ein, sie betrugen im Durchschnitt monatlich 3'/, (im Vorjahr pro Monat durchschnittlich 3'/«) Millionen. Von den IM - Mark - Noten des Instituts kamen im Laufe des Jahres 2", Millionen (2"« Mill. im Vorjahr) behusS Ein lösung zur Präsentation und zwar, wie regelmäßig bisher, fast nur durch die Reichsbank und die Filiale der Sächsitchen Bank. Das Gewinn- und Berlust-Conto schließt mit 88 936 .41 (77 952 >1) und verzinst das Grundcapital mit 17,44 Proc. (im Voriahr 15,27 Proc.). Ter Chemnitzer Bankverein endlich hat ebenfalls befriedigende Resultate zu verzeichnen. Ter Bruttogewinn beziffert sich ans 315 990 .41 --- 11,70 Proeent gegen 270 454 >1 -- 10,01 Procrnt im Vorjahr und der Nettogewinn auf 238 734 >1 — 8,80 Procent gegen 208 807 ^1 — 7,73 Procent tm Vorjahr. Ter Gejammt Umsatz hat sich auf 291 178511 -4t gegenüber 220 748 421 -41 im Vorjahr gehoben. *— Ter AnssichtSratb der Zittauer Maschinenfabrik und Eisengießerei (früher Alb. Kiesler L Co.) beschloß, der General-Versammlung die Berlheilung einer Dividend« von 17 Proc. für daS Geschäftsjahr 1889/90, nach reichlichen Abschreibungen, vor zuschlagen. *—Eine außerordentliche General-Versammlung derJlmenaner Porzellansabrtk, Actiengesellschaft, hat beschlossen, das Grunocapital der Gesellschaft um 150000 -6 durch Ausgabe von IM neuen Netten zu 1500 -41 mit Dividendenberechtigung vom 1. Januar 1890 ab zu erhöhen und den Inhabern der alten Aclicn das Bezugsrecht zu 110 Proc. zu gewähren. Die neuen Netten werden jetzt zuin Bezüge angcboten. Aus je 3000 -41 alte Netten kann eine neue Actie zu 1500 -41 erhoben werden. *— Der ContrahirungSzwang im Telephonrecht, Von juristischer Seite scheint sich eine Bewegung gegen die Reick»-- Telegrciphcnvcrwattung vorzubereiien, welche der ungerechtferttgten Ausübung deS aus die Verfassung gegründeten Telegraphen- bczw. Telephonrcgals entgegentrilt. So ivird in Nr. 30 u. f. des „Elektrotechnischen Echo" (Verlag von Oskar Leiner, Leipzig» a»S Anlaß thatsächticher Vorkommnisse in Magdeburg in poleniijckier Form die Frage untersucht, ob Jedermann ein Recht daraus habe, zu verlangen, daß die Verwaltung jedem Antrag auf Herstellung einer Fernjpreckieinrichtung Genüge leiste. Aus den juristischen Er Wägungen, für deren nähere Begiündung ans den Artikel selbst ver Wielen wird, ergicbt sich, das, die Verwaltung wie auf dem Gebiet der Post und Telegraphie, so auch aus dem des Fern sprechwesens dem ContrahirungSzwang unterliege Zum Schaden des intcrcssirten Publicums entzöge sich aber die Venvaltung diesen Pflichten mit Hilfe von Verordnungen und Anschlnstbrdingnngen, weiche den rechtlich bestehenden Zwang illusorisch machten. Jeder mann habe aber ein volles Recht darauf, an den wirlhschasllichen Vorzügen des Fcrnsprechwcscns theilzunehmen; die Venvaltung müste bei Bestehen eines Fernsprechnetzes jederzeit auf Antrag den gewünschten Anschluß Herstellen bezw. durch Anlage von öffentlichen Fernsprechstellen ausreichende Gelegenheit zur Benutzung dieses Ver kchr-sinittcls geben. Das Verjähren der Verwaltung in dculichen Klein- und Mittelstädten bezeuge aber eine nicht genügende Rück sichtnahme aus diese wohlgegründcien Rechtsansprüche des Publicums Gegen diese Praxis müsse ober Protest eingelegt und die Verwaltung müsse daran gemahnt werden, daß der Artikel 48 der Reich-Ver fassung ihr nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten zuerthriie. *— Die deutschen Eisenhüttenleute werden bekanntlich noch im Lause des Sommers ihren nordamcrikanijchen College,,, die im vorigen Jahre in Teuischland waren, einen Gegenbesuch ab statten. Zur Theilnahme an der gemeinschaftliche» Reise nach be» Vereinigien Staaten haben bisher bereits 130 Mitglieder de-s Vereins deutscher Eisenhüttenleute Dampscrplätze fest belegt. *— Das Berliner Bärsen-Commissariat genehmigte den von der Firma Markus L Bollmar ringereichten Prospeet für die »proc. griechische Goldrentei. Ausgabe im Betrage von 1 200000 L. Tie Anleihe wurde im Fcbniar von dem Hause C. I. Hambro L Sons in London an den Markt gebracht. ES sind somit hier auch die Hambro-Titel der Anleihe lieferbar, bisher war das nur von den durch die Firma Gibbs in London mitunlerzeichneten Titel» der Fall. H) Zuckerfabrik Radcgast i. A. Die Verwaltung legt per 1. Juli d. I. einen wahrhaft glänzenden Abschluß vor. Nach Deckung der Rnbcnkosten (mit 459 594 -41>, der Generaliinkosten der Fabrik wie der Landwirlhschaft, 10 Proc. Abschreibungen an Maschinen und Apparate mit 12 500 >1 und ebensoviel aus Grund stück können 188 805 >1 als Dividende vertheilt werden, deren Satz, da das Actiencapital nur 265 5M .41 beträgt, sich aus 71 Procenl stellt. Außerdem werden 13 541 -41 dem Reservefonds zugewicscn wodurch sich derselbe aus 167 879 -41 erhöht. *— In Eschwege ist ein Falschmünzernest auSgehoben worden; umfangreiche Couponfälschungen sind sestgestellt. *— Dortmund-Gronau-Enscheder Eisenbahn. In der zweiten Hälfte des Monats Juli 1890 sind von den an die Dort- inund-Gronau-Enicheder Eiienbahn angcichlossenen Zechen in 14 Arbeitstagen 3329 Wagenladungen Koke? und Kokeskodlcn oder durchschnittlich 238 gegen 3503 oder durchschnittlich 250 in der zweiten Halste deS Monats Juli 1889 und 2345 Wagenladung« oder durchschnittlich 181 in der ersten Hälfte des Monats Juli ISO abgefahren worden. Unter der Firma Vereinigte Köln-Rottweile Pulverfabriken, Zweigniederlassung Hamburg, haben die Vereinigten Köln-Rottweiler Pulverfabriken jetzt eine Zwcigniedcr. lassung in Hamburg errichtet. - Contanten-Einsuhr in Hamburg. Bon Rosario ,c. wurde per Dampfer „Pernambuco" 1 K. Contanten an Ordre zu- geführt, ferner von New-Aork per Schnelldampfer „Augusta Victoria" 13 F. Goldbarren und 316 Barren Silber an Ordre. *— Westfälische Steinkghle in Hamburg. Die Einfuhr westfälischer Steinkohlen und Coak» nach dem Hamburger Absatz gebiet betrug tm Juli 1890 69 240 t. 1889 58 590 b. *— Untcrelbesche Actienbraueret in Buxtehude ist die Firma eines neuen Unternehmen», das sich mit 700OM -4l Capital gebildet hat Die Pommersche Hypothekenbank verkaufte daS Ritter gut Schönow im Kreise Pyritz für 1185 OM >1 wrv. VreSlau, 4. August. Die beutige General-Versammlung der Vereinigten Breslauer Oelsabriken genehmigte ein- stimmig die voraeschlagene Dividende von 4", Proc., erthcilie Techarge und wählt« die ausscheidenden Mitglieder des Aufsicht» rath« wieder. Di« SuSzahlnng der Dividend« erfolgt von morgen ab *— Der Bericht der Handelskammer zu Lieanitz für das Jahr 1889 bespricht die allgemeine Lage u. A. wie folgt: Tie Friedenspolitik, sowie die kaiserliche Fürsorge ui» das materielle Wohl der Arbeiterbevölkernng, haben da» allgemeine Vertraue» in geschäftlicher Beziehung gestärkt und dem Hantel und der Industrie Veranlassung gegeben, ihre geschäftliche» Unternehmungen aus- zudehnen und ihre BeittebSanla^en zu erweitern. Der Umstand, daß unsere Industrie ihre Fabrikate nur zum Theil im Inland« abzusetzen vermag, »wingl die Fabrikanten, das Exportgeschält unter Benutzung aller Hilfsmittel zu pflegen und zu erweitern, wenn auch diese Bcslrebnngen mit den Schutzzöllen schwer zu kämpscn bade» und der Erwerbung neuer Absatzgebiete sich die größten Schwierigkeiten entgegenstellen. Der Grobkantel im Kammerbezirk hofft durch die neue» Schienenwege Goldberg-Löwenberg und Goldberg-Schönau-Merzdors, deren Ausführung nunmehr gesichert, den seit Eröffnung der Gebirgsbahn eingebnßten größeren Absatz nach dem Riesengebirge wieder zu erlangen Im Spcciellkn bemerkt der Bericht, daß der Getreidehandcl in den ersten Monaten des Jahres 1889 ziemlich lebhaft war, da Weizen nach Berlin und Dresden Rendement gab »ind sür Roggen aus reichender Absatz nach den Gebirgsmüblen vorhanden war; vom März bis nach der Ernte war der Geschäftsgang jedoch ein äußerst chleppender. — Die Stärkesabttkation hatte unter dem Preisdruck chwer zu leiden, der dadurch hcrvorgerusen wurde, daß viele kleine, n Folge der steuerlichen Berhältinffe bei der Fabrikatton von Spiritus die Rechnung nicht sinbenden Brennereien ihre Etablissements zur Stärkesabttkation einttchteten. — Tie Zucker-Campagne begann mit stark gesunkenen Preisen. Dieselben erholten sich nach und nach, da Consnm und Export ttngttssen, so daß sür die Fabriken, wetckie die Rüben nicht zu theuer in Händen haben, immer noch ein leidlicher Gewinn zu berechnen sein dürste. Der Absatz iin Handelskammergebiet blieb meist »nverändert. — In der Tesiillattonsbranche war das Geschäft unbelebt. Ter Großhandel in Spirituosen ist sowohl durch die hohe Branntweinsteuer, als auch durch Spesen, Zoll und Con- currenz sebr erschwert. — Die Obstwein - Fabrikation befindet sich setzt in schlimmer Lage, indem der zur Verininderung des Brannt- weingenlisses vielfach eingesührte Cyder von einzelnen Behörden des zur Haltbarkeit zugeictzlen Alkohols wegen atS Branntwein er achtet und für den Verkauf die Erlangung der polizeilichen Er- taubniß vorgeschrieben wird. — Für den Mühlenbetrieb war das Jahr 1889 bis zur neuen Ernie günstig; sobald eS sich herauS- icllte, daß die Ernte eine kleine sein würde, stiegen die Preise indes» so hoch sür das Rodmatettal, daß die Rentabilität sür den Versandt nach fern gelegenen Orten aushörle. — Tie Etocksabri- kalion war gut beschäftigt. Die Absatzgebiete sind dieselben ge- blieben, nur das Geschäft nach Rußland isl in Folge deS hohen Zolles erlahmt und des Weiteren macht sich aus dem deutsckien Mark! die öslerreickiische Eoncurrenz erheblich suhlbar. — In der Peilschensabtt- kation hal sich der lebbaitere Geschäftsgang erhallen. —Die Fabrikation für Kinderwagen hal sich gesteigert, wenn auch die hohen Roh- matettalpreije den Verdienst jchmälerlen: die Fahrrad-Fabrikation ist unverändert geblieben. — In Holzgaiantettewaaren und LnxuS- möbeln hat sich der Absatz nach dem Auslande erheblich vermehrt, ist jedoch im Jnlande zurlickgegange» — In der Lage der Piano- sonesabttkatton bat sich gegen das Vorjahr im wesentlichen nichts geändert. Die Erhöhung der Eisen- und Elsenbeinpreise bat die Versiellungskoslen der Waaren vermehrt, während die VerkansS- prrise dieselben geblieben sind. Trotzdem war das Geschäftsjahr kein ungünstige?, weil beinahe während der ganzen Dauer desselben mit voller Kraft gearbeitet und 1952 Flügel re. und 3950 Elaviaturen angefcrligl wurden. Auch die bisherigen Absatzgebiete konnten, wenn gleich der Concurrenz halber mit weichenden Preisen, behauptet werden. — Die Eisengießereien waren das ganze Jahr hindurch gut beschäftigt. Tie erzielten Preise entsprachen den erhöhten Roheisen- »nb Arbeit-Preisen. Auch die Ansertignng von Säge- und Holzbearbeitungsmaschinen gestattete sich recht günstig: ein Gleiche» läßt sich über das Geschäft in landwirlhschastlichcn Malchinen jedoch nicht sagen. In Eisenwaarcn war da» Ergebnis» ein zusricden- slellendcs, da fast alle Artikel nicht unerhebliche Prcisausbesscrungen erfuhren haben. — Im Wollhandel haben sich die zu Ende Lcr vorigen BcrichtSpenoLc erwähnten besseren Aussichten günstiger er füllt. a!S man erwarten durste, llebcrall wurde slott und lohnend gearbeitet, und das Wollgcschäst wie die Wollcnindustric haben in vollem Umfange an dein allgemeinen Ausschwunge de» Erwerbs leben» thcilgenommc». — In der Tuchscibttkalion hielt die Vesse> rung des Geschäftsgänge» in der erste» Jahreshälfte an. Später machte sich eine Abschwächnng bemerkbar, so daß da» Geschäftsjahr ungünstiger schloß, al» e» begonnen hatte. — I» der Hntsabrikatio» war der Umsatz steigend, aber der Nutze» durch die große Conenr renz gedrückter als »e gewesen. — Tie Glacehandschuh-Fabrikation leidet Lurch enorme Verlheuerung de» Leder». *— 5proc. AnlehenSscheine der Oesterrcichisch- Nlpinen Montangesellschast. Ta» Amtsblatt enthält die erfolgte außerordentliche Verloosung aller nicht znni Umtausch angcineldklkn 5proc. Anlehcnsschciiie der Oesterielchisch-Atpiiien Montangescllschaft, sowie der ehemaligen Neuburg-MariazeUer Ge- werkschall und der ehemaligen Vordernbcrg-Köslachcr Bergbaugcsell schalt. Tie Rückzahlung der Neuburg-Mariazcller Anlehensicheine crsolgt am 3l. Oetober I8M, während je der Alpinen Mvntan- und der Vordernbcrg-Köslachcr Anlehent-jchcine am 3l. Januar 1891 statt findet. *— Tie Zuckerproduction in Oesterreich-Ungarn hat, wie die „Schics. Zta." berichtet, in der Campagne 18»«9 90 einen außerordentlichen Ausichwung genommen. Die gelammte Production betrug nach den vorliegenden Ausweisen in den ersten zehn Monate» der gegenwärtigen Campagne 7 092 600 M.-Ctr. gegen 4 961200 Meler-Eentner in der gleichen Periode der vorigen Campagne. Ter Export hat sich von 24290M aus 35>450>«» M. Elr. gehoben. Die Rübenanbauslüche hat um 8 Proc. zugcnommen. *— 5prvccntige Ungarische Ostbayn-Aiileliensscheinc zweiter Ausgabe. Tic in Berliner und Wiener Blättern ver« zeichnete Nachricht, daß die obengenannten verlooslen 5prvc. AntehenS- schcine, welche am 2. Januar zur Kündigung gelangt sind, seit 1. Juli in Wien und an den deutschen Zahlstellen nicht mehr ein- gelöst, sondern nur von der nngansche» Slaatscasse in Pest und zwar i» Gulden Silber (statt in Guide» Gold, beziehungsweise in Mark» ausbezahtt werden, wurde, so führt die „Köln. Ztg." ans, iin Falle ihrer Bestätigung eine gerndezu »nbegreistjche Schädigung jener Anlebensscheinbenver bedeuten, welche den Einlösungszei>v»»el versäumt haben. Würde man jetzt den Nachzüglern »»> Gulden -über statt Gulden (Sold aus,zahlen, so träte bei »dem Antel.ens- schein ein förmlicher Abzug von 72 .41 ei». Es scheint aber doch aus der Hand zu liegen, daß die säumigen Vorivciser gezogener Aniehensschcine »nr auf weitere Zinsen, nicht nber aus einen Theil ihres Capital? zu verzichten brauche». Der Hinweis, daß i» Pest immer nur Gulden Silber zu zahlen waren, ist setlisircdenL ganz nichtig, da alle Wett den Zinsschein nicht mit 7' » st. Silber, iondern ii»t dem EiiitösungSbelrage de» Auslandes <15 ^ll) bc- werthcte. Bei der Creditanslalk verlautet nur soviel, das» diese Bank ieil 1. Juli nicht mehr angewiesen ist, die betreffenden Anteil«»», scheine einzulvsen: im klebrige» ist man in den Kreisen der Credit anstatt über die Meldung erstaunt und fand sich bereit» zu einer dirsbezügtichen Am'rage in Pest veranlaßt. Tic ungarische Regie rung bat tn der Frage der zwangsweisen Umwandlung ihrer tilg baren Staatsschulden ohnehin einen Sosderstandpunet eingenommen, indem sie sich auf die bi» dahin der Vergessenheit anheimgesallene ungarische Rechtsanschauung stützte, wonach trotz festgesetztem Tib glingsptane eine vorzeitige zwangsweise Rückzahlung zulässig sei Die Berechtigung, ein anerkanntes Goldpapier verspäteten Vor- iveisern in Silber znrnckzuzahlep, wird jedoch wohl auch nach unga- rischen Rechtsgrunosätzen als unzulässig besundcn werden. *— Zonentarif in Ungarn. Einer Meldung der „Bnd Corresp. zusokge war der Verkehr auf den Ungarischen Staals- bahncn im JuU noch größer als iin ersten Monat des Zonentarif», iin August v. I., und das Resultat de» nunmehr abgetanst»«» ersten Jahre» seit Jnslebentrelen des Zonentattf» eiaicbt, daß der Personen- verkehr um 280 Proc., die Einnahmen um 15—17 Proc. gestiegen sind und die Ausgabe» sich blo» in dem Maße steigerten, als die Linienlänge zunahin, wobei selbst neue Züge nicht euigesührt werden mußten. Das Resultat des Zonentariss übersteigt oemnach nicht blos in volkSwirthschasltichcr, sondern auch iu stnaiizicUcr Hinsicht weitaus alle Erwartungen. *— Nothleidrnde italienische Städtc-Anlethen. Ein italienisches Handelsblatt führt eine Anzahl mittlerer und kleinerer Städte aus. welche ihre öffentlichen Anlehensschulden gar nicht, oder nur ausnahmsweise und willkürlich verzinsen. Licata, eine Stadt von säst 20 OM Einwohnern, in der Provinz Girgentt (Sitttien), welch« eine» sehr bedeutende» Handel hat, zahlt fest 1876 bis aus den heutigen Tag nicht einen Heller, weder an Capital noch an Zinsen an die Inhaber von Schuldicheinen ihrer Anleihe vom Jahre 1872! Paola, eine Hafenstadt vo» lOOOOEinwodnern in der Provinz Coienza, zahlt n»r jenen Gläubigern, welche zum Unterschied von andern, die besondere Gunst des Herrn Bürgermeister- (Sindaco) genießen. Nni diele Weise gebe c» Gläubiger, welche noch aus den Rest von Zinsschcinen und Schuldscheinen warten, die seit zwei Jahren Ger'allen sind, während andere Zinsscheine und Schuldver- schrelbungen von neuerer Versallzcit eingelöst worden seien. Den genannten beiden Städten ahmten andere „unwürdigerwetie" nach, wie z B. Caltaniietla (.30Otto E., Sitttien), Bosa (7000 E., Sa» Linien), Mvntemllone <:»0M E.. Provinz Potenz»), Gisst (40M E , Provinz EbietO, Patcrnü (17 000 E , Sitttien! re. Da» Blatt (dem man die Verantwortung sür seine Angaben überlasten muß) wirst ichließticki die Frage aus, ob es wirklich nicht möglich sei, daß sich Jemand von der Regierung mit diesen Aergernissea beschäftigen wolle, welche offenbar daS Ansehen der städtischen Verwaltungen deS Landes schädigten. 1111!. Part», 4. August. Morgen beginnt hier die auf eine 14tägig< Tauer berechnete Berathuna der 15 amerikanischen Generalconsuln Europas über die die Mac Kinley-Bill betreffenden Zollsragen In der heutigen Zusammenkunft waren ». A. die Generatconsuln von Berlin, Frankfurt, Wien, Stockholm, Kopenhagen. Pari». Rom, London und Petersburg an wesend. Dieselben wählten den Chef de- Consulatsbureau« in Washington, Saint Clnir, zum Präsidenten, und den Deiegirten de-Z Washingtoner Schatzamts, Tingie, zum Secrelair. *— AuS Paris, 2. Anglist, wird der „B. B.-Z." geschrieben: „Zn öfteren Malen haben sich in Frankreich Nctienunternehmungen gebildet, die es bequemer gesunde» haben, sich unter daS englische Gesetz zu stellen, »nd die zu diesein Zweck ihren fiktiven Sitz in London genommen baben. Hauptmotiv zu dieser Unregelmäßigkeit war immer die Freiheit, welche die englische Gesetzgebung ge währt, die Capilalsabschnitte dieser Unternehmungen sehr klein zu bemesien, während das französische (besetz für Unterneh mungen niit einem Capital von über 2M0M FrcS. nur Netten von MO Frcs. zuläßt. An und sür sich handelt es sich daher bei diesen französisch-englischen Gründungen mit Netten von 25 Frcs. oder darüber bis 125 Frcs. um eine notorische Gesetzesübertretung, und nur in einzelnen Fallen läßt sich diese Uebertretung entschuldigen. Wenn sich in Frankreich kleine Goldplaeers-Geiellschaslen mit Sitz in England gebildet haben, deren (beschall in Südafrika liegt, so läßt sich zur Rechtfertigung geltend machen, daß diese Unter nehmungen englischen Vorbildern nachgeahmt sind, daß die Liver- terling-Actie gewissermaßen der reguläre Typus dieser Werth ist, daß Unternehmungen solcher Art allezeo ein große» Risteo bergen und das» daher die Gettnqsügigkeit der Abschnitte gestattet, nur kleine Summen an ihnen Theil nebnien zu lassen. Nber alle diese Gründe sind nicht mehr stichhaltig, sobald wir »ns vor Unternehmungen befinden, die sich ausichticßllch an die französischen Capitallslen wenden, die sranzosii'che Geschäftsbetriebe zum Objecte baben. Banken <z. B. die Engliih-French Bank bösen Angedenkens), Pariser »ans- gejchäste «Chevreau-Aubertol), Jndiistrikgrsellschasten (»euestcnS der Gründungsversnch der Union ßirdiniöre) waren und sind nichts Andere» al» vnlgaire Gesetzesübertretungen »nd eS läßt sich darüber streiten, ob nicht gegebenenfalls die gerichtliche UngiltigkeilSerkläning dieser Gründungen zu erwirken wäre. Man streitet nun darüber, ob es zweckmäßiger wäre, die einichlägigc» Werth«, denen der osfittelle Börsenverkehr verwebet ist, auch vom freien Bankenmarkle auszu- schlicste», wo» mit großen Schwierigkeiten verbunden Ware, oder aber die kleinen Actienabschnitle von 25 Frcs. auch im sranzösüchen Gesetze statthast zu erklären. Offenbar erscheint weder die eine »och die andere Lösung beionders empsehlensiverlh. Dagegen ließen sich sehr wohl die Emissionen dieser Unlernebmunaen unter fremder Maske verbieten, wie die» denn auch der neue französische Acliengcsetzcntwnrs durch Art. 92 bezweckt, wenn er bestimmt, daß Actie» ausländischer tbeiellschaslen in Jrankreich nur ausgegeben und gehandelt (!) werden Lütten, soweit die Höbe der Abschnitte den Vor- lckiristen de» srcinzösischen Gesetze» entspricht. Trotzdem von gewissen Selten auf eine baldige Regelung der Frage der Verhinderung der überhand nelnncndcn Mißbrauche gedrungen wird, so ist nicht zu enoarlen, daß eine Lösung außerhalb de» neuen AetiengesetzeS er folge, lind dieses selbst ist nach Maßgabe der Beschlüsse der Kammer- eoniinission, die mit einem Male sich zu der möglichst grosten Frei heit und Schrankenlosigkeit, also geradezu gegen den Geist de« Entwnrses bekannt hat, wieder in unahselibare Jerne geruckt." Könnte auch sehr gut au» Deutschland geschrieben sein. O. P. I. Zeithand'cl in BaninwoNe in Tourcoing. Neben dem Zeilliandel In Kanimzng ist an der Börse in Tourcoing (Nord-Frankreich) seit Kurzem auch Zeithandcl in Baumwolle ein- gcsuhrl worden. An der Kammzugborse wird dort in neuester Zeit ein neuer Vertrag ..Ililb" gehandett, welcher dem Anlwerpener Cvnlract II entspricht. *— Congo-Eisenbahn. Die General-Versaminlnng bat be schlossen, dem nächsten Tividende-Eouvon Lcr Slammaetten -1,16 Frcs. sür die Actie, welche die 7 proe. Zinsen nus die erste Einzahlung vom Tage der Eonstitnirung ab bis zum 1. Oetober 1889 rcprä- senttren, zuzusügen. Nack, den Mitlheilnngen de» Verwaltungs- rathe» stellen sich die Erdarbeiten, da die schwarze» Arbeiter sich gut anstelle», unter den Preisen de» Anschlages, so das» eine erhebliche Miiiderausgabc z» erwarten ist. Tie Einrichtungen für die Her stellung tzc» Hafens und Bahnhofes in Maladi, dein Ansgangs- pnncie der Eisenbahn, sind im gute» Fortgang« begriffen. Die Ansaaben der Gesellschaft beziffern sich, von Len Kosten der Vor- arbeiten abgesehen, auf 1200000 Frc».; in dieser Summe ist auch der Ankauf de» DniiipscrS „Königin der Belgier", welcher den Transporldicnst zwischen Banana, Boma und Matadi versieht, enthalten. *— Petersburger Depeschen bestätigen die russischen Silber sendungen, dieselbe» waren und sind zur Einlösung der Stieglitz. Anleihe bestimmt. *— Nach der „Allgem. ReichSeorr." ist die Conversion der 5proe. Charkow-Kreine»tIchug-Obligntiunen in 4 proc. bevorstehend und zwar durch die Tisconto-Gesellichcist und Bleichröder-Berlin, Henri» Schröder-London, Internationale Bank und Dlscvnto-Bank- Petersburg. *— Warschauer Telegrammen znsolgc verlautet gerüchtweise, daß die von den russischen Bahnen bisher ciilrichlelen Ab gaben snr Passagiere, Waarentransportc und Eilgüter dcinnachst abgeschasst werden sollen. Tie Aussuhrvcrgütung de» Vaumwollzolles in Rußland bei Export der fertigen Waare nach dem Ausland« ist nach der „A. R. C." von den Interessenten zwar nachgesuckit, aber vom Finanzminister noch nicht genehmigt, wie anderweit gemeldet ist. London, 3. August. Ter Queen- Beuch Gerichtshof in London entschied einige au» der Kupserschwänze in Paris entstandene Streitfälle. Die Englische Kupferbergwerks - Gesellichaft Maion k Barn» hatte da» Eoinploir d'Eeeomple »nd die Cape Eopper Eompann des Comptoir d'Escomple sowie die Sottstd des Mdtaux wegen Schadenersatz sür die seit dem Kupserkrach nicht mehr an genommenen Kuptertteserungen verklagt. Ter Gerichtshof ver- urlhttlle die Sotttlä des Mdtaux zur Zahlung einer Sckiadlos- haltungsiuinme von 204922 1! an die Cape Copper Companh, aber wies diese Gesellschaft sowie Maso» sc. Barry mit ihren Ansprüchen an das Coinploir d'CScompte ab. Mason s: Barry batten schon vorher ein Erkenntnis» gegen die Sott'-tt, de» M>'taux erstritten. — Zur Erbauung eine» Eissetthurm» in London ist in London eine Actiengesellschaft init einem Capital von etwa 4M OM T in der Gründung begriffe». *— The Edison Phonographic Toy and Nutoinaior Company limited ist die Firma einer in London neu gegrün- deten Gesellschaft. Das Actie».Capiial beläuft sich auf 300000 T. Edison verkaufte sein Patent an die Gesellschaft um 170OM in Netten dieses Unternehmen» und 100000 2 baar. *— Ernle-Zerstörung in Egypten. Nach einem in London eingetrofienen Telegramm aus Kairo liegen dort Bericht« vor, wonach über 8000 Feddans Baninwoll- und Rciepslanzung in der Provinz Garbtth durch einbrechende See vernichtet worben sind. 8 Englisch.amerikanische Kabelgesellschaftrn. Für diejenigen coinmerziellen Kreiie, welche im Geschäfte mit Nordamerika stellen und deshalb häufig gezwungen sind, nach dort zu dcpeschircn. haben die Betttebsergebni»»« dericnigen Kabelgelellschasten siel» große« Interesse, ivelch« den Verkehr zwischen Europa und der Union vermittetn, weil aus besonder- günstigen Betrieb-resultaten L»
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