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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189008181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-08
- Tag1890-08-18
- Monat1890-08
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1890
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42S7 Verkehrswesen. S-tsss«tzrt»-L«»ile. vt« Enttchekduug d»e Frage, »b und wo Wasserstraßen «mz ulegen sind, läßt steh nichl allgemein fassen, sondern dieselbe muh slir jede» Land gemäß seiner geogravdische» und physikaltjchen Bejchaffcnhcit, sowie nach den daselbst maßgebenden Handels- und politischen Grund- sähen beantwortet weroen, In England z. B, welches ans allen Seilen vom Meere umgeben ist, werde» ganz andere Gesichtspunkte der der Anlage von Canälen in Frage kommen als in Frankreich etwa, ja sogar bei zwei aneinander gre»'enden ändern sind oft die Grundbedingungen so verschiedene, daß eingehende Erörterung dieser Frage zu ganz verschiedenen Resultaten siibri Nehmen wir beispielS- daider Lestcrrcich-llugurn und du? Deutsche Reich! iäöftere» besitz! in der Donau, welche da-S Land von besten nach Osten Lurchslrönit, mit ihren zahlreichen Nebenflüssen ein von der Natur geschossene-! System von Wasserstraßen, welches alle Hauptlbeile de-? geoye» Reiche? mit einander in Verbindung seht und nur der Vervollkommnung und d«S AuSdaueS dedars, um di» Möglichkeit de« bequemen Verkehre» im Inneren sowohl al? mit den Nachiarlöaderu bi? zur Lee hin z» gewähren. Ander» liegt es dagegen im Deutschen Reiche, Dasselbe hat gleichfalls seine HanvteiisLcdnung von Westen nach Osten, aber alle bedeutenden Fluss« neymen ihren Laus von Süden nach Norden. Die hier fehlende Längeverbindnug deS Lande» durch Wasserstraßen muß also durch Canäle hergestcllt werden. Der Große Kurfürst und FrieLrich d«r Groß« haben, soweit ihre Macht die Verbindung zw» scheu Nord- und Ostsee ist in der Aussilhruna begnsiea. Wo» tu» Süden von her Natur al» fertig»? Geschenk gegeben ist, muß im Norden mit vieler Müde künstlich angelegt wrrdea. Der Nutzen dieser Wasserstraßen hat sich in Norddeutsch»»,!» aus» Auaenschelnlichst« erwiesen! Nicht nur, daß die von den Canälen durchschnittenen Ltnderrien mit enisernter liegenden Absatz- gebieten in Verbindung gebracht werden, ohne daß die Guter um- getede» zu werden brauchen, sondern auch directe Vorth eile er- wachsen der Landwirtdichast durch Trost-nlegung sumpfiger und mooriger Landstriche, Regelung der Ei-iwifferungS-Verhältniffr re. Di« »st behauptet« Ansicht, daß mit Einführung der Eisen- bahnen unsere gcsammle» Handel?- und Vcrkchrdrerhältnisse von Grund aus »nigestallct worden seien, ist nur in Bezug aus den Landverkehr als zutressend zu bezeichnen. Dem Güter- und Per sonenverkehr, >r>ie er Lurch die Frachr- und Personenwagen zur Zeit unserer Väter vermittelt wurde, ist durch die Eisenbau»«» ein Ende bereitet worden, sehr zum Leidwesen vieler mehr oder weniger poetisch veranlagter Gemüther, welche in dichterischen Schmerzens- ergiissen die Verödung der srüher belebte» Landstraßen beklage». Den Wasserstraßen aber ihre» Verkehr zu enrzietzen, ist den Eisenbahnen bieder nicht gelungen! Im Gegeiilhelt, die ge steigerten Handels- und Aerkrhrsverhältuisse, die Lara»? her- fliegeirden reicheren Büttel und die ungeahnte Vervolllommniing technischer Hilfsmittel unserer Zeit Hasen Veranlassung gegeben, neue Wasserstraßen zur Verbindung und Vervoblomninung schon seil Aller» hee bekannter und benutzter Wasserwege anzulegen. Die natürlichen Wasserstraßen, die Flüsse, Seen und Meere find seit grauer Vorzeit die VcrbindungSslraß-» für den Handel und Verkehr der Völker gewesen, als an Landstraßen noch kaum zu denken war. Sie gaben das Hanptmittel zum Anslansch von Handel?- und Knnst- Prcducten, förderten die Bekannl'ctiaft der verschiedene» Völker imiereinandcr und damit Bildung, Wif-.-.-chast und Gesittung. In richtiger Erkenntnis; dieser wichtigen Rolle der Wasserstraßen für La? allgemeine Wohl haben einsichtsvolle Fürsten zu allen Zeiten der Erhaltung und Verbesserung vorhandener, sowie dem Bau neuer Itl«6»eve«bt»d>e»gi, Mr» NukmerAomkelt zegew endet „b mrmch« «»lag» bereit« vor Zerlaufenden geplant und i, Angrtst genommen, deren Vollendung unserem Jahrhundert Vorbehalten blieb. Wie richtig sie schm, damal» geurlhetlt haben, wird am besten dadurch bewiesen, daß unser Jahrhundert gerade dieselben Uuter- nkdmungen wieder ausgenommen Hai, welche früher geplant, aber nur unvollkommen durchgesührl oder unvollendet gelassen wurden, damit zugleich den besten Beweis erbringend, daß trotz der neuen durch die Eisenbahnen geschaffenen VertehrSwcgc und Mutet die Wasserstraßen nach wie vor ihre Bedeutung behalten haben nad vorau?jichtlich auch behalten werden! Wir wollen jetzt einige der bekanntesten dieser in neuester Zeit voll- endeten und in Angriff genommenen Wasserstraßen aus ihre Bedeutung bin näher delrachien: beginnen wir mit dem Eanat von Suez, lieber Suez ging seit alten Zeiten eine her großen BerledrSstraßeu, aus denen die Product« de» ferner» Ostcn? den um da? Mittelländische Meer deruinliegenden Ländcrn zugeftihrt wurden, daher schon früh La? Bestreben, an dieser Stelle eine durchgehend« Wafferverbindung zu schaffen und lang dauernde Kämpfe der verschiedenen Völker um den Besitz dieser Srraße. Auch in den Kreuzzügen, diesen an scheinend nur au? religiösen Beweggründen hervvrgeaanaraen Kriegsfahrten, finden wir bei den großen italienischen Sandel»- Republiken wenigsten» da» deutliche Bestreben, sich die Handelswege nach dem Osten und damit die daraus entspringenden Bortheil« zu sichern; mit welchem Erfolg», lehrt die Geschichte. Al- sie aus dem Höhepuncte ihre» Glanze? standen, traten Ereigniffe ein, welche mehr al« irgend etwas anderes geeignet sind, dir Wichtigkeit na unterbrochener Wafferverdlndunge» zu beweisen; der Seeweg »ach Lsltndte», Amerika, und der Weg nach hem Osten durch deo Stillen Oreaa wurden ent deckt! Die Folgen dieser Entdeckung»» machten sich bald bemerkbar I Die Kausleule zogen die neuen Weae vor, welche, obwohl kklnger, doch sicherer war« und vor allen Tangen de» Dranlport dar Maare» ohne Nmladtn und Landtrantport gestatteten. Der Handel der italienischen MeeeeS-Republiken ging zurück und mtt ihm der Reich- lhum und die Macht Lesseiben I Dir Entdecker Amerika« und der neuen Seewege, die Spanier und Portugiesen, traten nun an dir Stelle der Italiener, mußten aber später den Holländern und Engländern den Vorrang »tu- räumen; letztere sind ja bekanntlich noch heute eine» der bedeutendste» Seeverkehr»». Auch in Europa sind Lanalbauten in Ausführung begriffen, di« zwar nicht dir großartigen Abmessungen der amerikanischen Unter, uehmungcn erreichen, aber imincrdm al» nicht unbedeutende Leistungen der Jiigenieurkuust aiizutckxn sind. Wir nennen vier zuerst den Durchstich der Landenge von Korinth l Die Gestaltung der griechischen Halbinsel gerade an dieser Stelle fordert gewissermaßen zur Aussühruna eine« Eanale» heran«, die ebenfalls begonnen worden ist, aber leider da» Schicksal de» Panama- canal? theill, liegen mangelnder Geldmittel einstweilen wenigst«»» unvollendet zu bleiben. Günstiger liegen die Verhältnisse beim Nord-Ostseecanal. Der Gedanke einer Verbindung beider Meere ist kein neuer! In den Iabren 1381—1398 wurde bereit? der Steckenitzcanal, welcher die «teckenitz und Telvrnau, Nebenflüsse der Elbe und Drape, ver binde!. auSgesührt; derselbe ist noch heule sür stachgehende Kähne passirbar! Im Jabre 1625 wurde eine bereit? 144« geplante Ver- biudnng zwischen Alster und Traue bewirkt, aber schon 1550 gelegentlich einer Fehde wieder verichüttet. Den dritten, nicht voll endeten Versuch machte Wallenstein im Jahre 1628. Auch Croinwell beichäsligte stcü mit dem Proiccte eine? Eanale? zwischen Nord und Ostsee! Tic vierte und bedeutendste aller ausgefüdrten Verbindungen ist der Eidercanal, der selbst kleinere» Seeichiffen den Uebcrgang zwilchen beide» Meeren vermittelt. Herzog Adolph von Schleswig- Holstein plante ihn bereit» 1571; zur Ausiührung gelangte er 1777 bk» IMS. Außerdem keunea wir ein» grüße Zahl von Projekten sür eine» Gereon,! in großen Abmessungen, dessen Linie, je nachdem er von dänischer oder deutscher Seite geplant wurde, mehr nördlich oder südlich gedacht war E? traten htez neben den tzandelstnkcressen auch politische Beweggründe aus! Deutschland hatte ein Interesse daran, sich für den Fall eine- Kriege» anstatt der von Dänemark beherrschten Be» blndungen zwischen der Nord- und Ostsee, eine solche zn schaffen, welche den Verkehr für Handel?- und Kriegsschiffe unabhängig von feind lichen Angriffen machte und außerdem wesentlich abknrztr. Diese vielfachen, nicht ausgefüdrten Projrcte hatten wenigsten? da? Gute, daß die Frage nach allen Richtungen hin genügend unleriucht und klargestellt war, al? endlich Deutschland zur Ausführung schritt und die letzt»» Linie feststellte. Dieselbe geht bekanntlich von Brunsbüttel an der Elbmündiing über Rendsburg, nachdem sie den atte» Eiber- canal, welcher ausgebaut und kür größer« Schiffe benutzbar aemacht wird, ausgenommen, nach Kiel. Der Canal wird nicht al» Schlenßencanal wie der Eidercanal ouSgeführt, sondern als offener Durchstich und erhält nur an beiden Ende» Scblenßen zum Ausgleich der durch Ebbe und Fluth bedingten Wasserstands unterschiede. Er erhält erne Liefe von 3,5 m, «me Eohlenhreilc von 26 n> »nd im Wasserspiegel eine Brette von 6V Meter, jo daß er von den größten HandrlS-Dampfern nach beiden Richtungen zugleich befahren werden kaun. Für Kriegsschiffe größter Dimensionen sind AuSweichestellen vorgesehen; sür etwaige spätere Verbreitung LeS Canal? ist an seinem Südusrr ei» 10 m breiter Landkreisen Vorbehalten. An beiden Lode», sowie an paffenden sonstigen Stellen de» Canal? werden Häfen mit Ladevorrichluagen u. s. w. angelegt. Die strategische Wichtigkeit de» Canal» liegt aus der Hand; für einen von Norden kommende» Feind bietet er ein Hinderniß, welch«» von der See- und Landmacht gleichzeitta »erldetdigt «erd« kann! Den bisher getrennten Nord- und Ostsee-Geschwadern der Handel-Völker. Bei einer solchen hervorragenden Wichtigkeit für dt» Entwickelung ganzer Länder kann et daher nicht Wunder nehmen, daß man in unserem Jahrhundert, uachdem man gelernt hatte, durch Maschinen bi« dahin unaeahute Arbeitsleistungen zu vollbringen, da? alt» Unternehmen, die Landenge von Suez zu durchstechen, wieder aus nahm, und trotz aller Hindernisse und Bedenken wurde die Riesen- arbeit durchgeführt. Der Erfolg ist allen dagegen sprechenden Unglücksprophcten zum Trotz ein glänzender geworden. Die politische Wichtigkeit und Tragweite de? Unternehmen» wird woht am heften dadurch erwiesen, daß die bedeutendsten Seemächte Len Canal soweit al- irgend möglich unter ihren Einfluß zu bringen juchen. Dieser großartige Erfolg seuerte zu erneuten Unternehmungen in dieser Richtung an und da? nächste Projekt, welches in Aussicht genommen wurde, war die Durchstechung der Landenge von Panama. Ein Blick aus dt« Karte genügt, um die Wichtigkeit dieser neuen Wasserstraße zu zeige»; st« verkürzt nicht »ur die Wege zwischen Europa und Ostasien, sowie zwischen den Ost- und Westküsten Amerika», sondern erspart den Schiffen besonder? die Fahrt »in da« stet? von Stürmen umtoste Cap Hon,. Die Anlage einer Wasser straße an dieser Stelle war daher auch schon von den ersten spanischen Eroberern geplant worden, aber Mangel? genügender Hils?nrittei und UnlernehniungSgeisteS nicht zur Ausführung gelangt. Nunmehr nabnicn nach Lein Erfolge beim snezcanal die Franz»!»» die A»S- jnhrung in die Hand, deren Leitung dem Erbauer des Suez canal?, Herrn de Lesjeps, übertragen wurde. DaS Unternehmen war aber ein weitaus schwierigere?! Es waren nicht nur größere Arbcitsmassen zu bewältigen, sondern vor allen Dingen bestanden dieselben nicht au» leicht lösbarem und transporlir- barein Sande und Erdreich in ebenem Terrain, sondern viel fach au« Felsen und ganzen Bergrücken. Dazu kamen Hinder nisse, welche die vorhandenen Flußläufe bereiteten. Tiefe sür gewöhnlich unbedeutenden Gewässer schwollen »ach de» hefttn« wv- pischen Regengüsse» zu reißende» Strömen an und zerstörten in wenigen Sluilden oftmals die Arbeit von Monaten. Schließlich war auch La» äußerst ungünstige Klima ein wesentliche» Hemmniß der Arbeiten. Die Folge war, daß die Kosten erheblich hoher wurden, al? veranschlagt, und demnächst, al? e? nicht gelang, die zur Wetter führung derArbeiten noihwendigen Mittel zu beichassen, derZusammen- bruch de? ganzen Unlkrncbinei,»; daß trotz diese? Mißerfolge? an der Bedenisainkeit und Tragweite de? Unlernehmen? nicht zu zweifeln ist, gebt wohl ani deutlichsten daran? hervor, dach noch bevor der Zusammenbruch de? Panama-Unleruednien? zur Tqatsach« geworden war, schon ein Eoncurrrnicanal von aineritanischen Ilnler- llidmern, der Nieareiguacanal, geplant wurde; mit der AuS'ührung desselben ist seitdem begonnen worden. Die Linie bietet ftlr den Verkehr zwischen Europa und Asien dieselben Vorlbeile wie der Paiiainacanal, kürzt aber den Weg zwischen den Ost- und Westküsten der Vereinigten Staaten »och um ei» Bedeutendes mehr ub al! fener. An dieier Stelle batten die spanischen Eroberer eine brauchbare Wasscrstrasse nicht »»r geplant, sondern auch auSgeiübrt, ollertingj nur in bescheidenem Maße und ohne Möglichkeit eine? durchgehend- n dknlschcn Flotte gewährt er die Möglichkeit, sich schnell zu terpininen »nd den Feind mit überlegenen Kräften anzugreisen! Für den Handelsverkehr bietet er de» Bortheil einer schnelleren und gesahr- loseren Fahrt al? durch da? Kattegatt und den Sund. Ties« Z«!t- ersparniß, sowie die Aussicht auf geringere Versicherungs-Prämien werden wohl dir Mehrzahl der Schiffe verantassen, den Canalweg z» wählen. Für dir Landwirlbschaft der von ihm berührten Theile wird der Canal insofern von großer Bedeutung lein, al» er große Moore entwässern »nd der Cnltnr erschließen wird Inwiriern der Canal den Handel und die Entwickeling der am Meer» liegenden Provinzen beeinflußen wird, bleibt abzuwarten, ebenso wie fich die stnanMk» Rentabilität stellen wird. Daß die AnSiührimg diese» Canal» vom Ausland« io ausmelk- sanier und nicht immer ungetheilt freundlicher Weise verfolgt wird, ist erklärlich, und in Frankreich ist daraufhin ein Projekt aufge- laucht, welche?, gleich wie der Nord-Ostseecanal, unseren Handel und Verkehr vor seinblicheu Belästigungen im Sund und in den Vellen sichern soll, sür Frankreich ähnliche Vorihetle in An»sich! stellt, durch Anlage eine? Canal? zwischen Borbeaur und Rardonne über Toulouse. Da der Canal, der allerdings die Fahrt durch den immer stürmische» Meerbusen von Visen»», sowie um Gibraltar herum vermeiden würde, als Schlenßencanal auSgesührl werden müßte, so würde die Fahrt durch denselben immer sehr zeilraubeiid sein; an gesichts dieier »nd anderer schwerwiegender technischer Gründe, so wie nach den Panama-Ersahrungen hat sich daher bas französische Capilal und die Regierung der Republik noch nicht mit dem Ge danken der AnSsiibrinig befreunden können. Wir erwähnen liier noch schließlich den in Ausführung begriffenen Canal, welcher Seeschiffen die Möglichkeit gewähren wich, direct bi! Manchester zu fahren. In neuester Zeit werden anstatt der Canäle vielfach SchtssSbahne» empsvdlen, ivelche die Schisse aus Waaengeslellen über Land von einer Wasserstraße zur anderen führen sollen. Die Möglichkeit der artiger Beförderungen ganzer Fahrzeuge ist, in kleinerem Maßstabe wenigsten?, prakiisch erwieien durch seit Jahren in Betrieb befind liche Anlage» in der Provinz Preußen, sowie auch im Osten der Vercinigien Staaten und an anderen Orten. E^ne größere derartige Anlage sür Seeschiffe ist jetzt in Canada in Ausführung begriffen und wird woht Gelegenheit dielen, aus praktischem Ersahrungsweae zu ermitteln, ob diese Beförderungsart wirklich alle die Bvrihe.lc gewährt, welche ihre Lvbredner ihr »achrühincn und durch die sie Len Canalen in jeder Weise überlegen sein soll. W. Saegert. LierantworNicher H-d.icrcur Heinrich lltzie tn Lekpti*. Für den muittallicho, Thcil ,nolener L)r. Oscar Paul m Leipzig. VolksmrWastliches. verantwortlicher Redacleur L. G. L«ue tu Leipzig. — In Vertretung: Georg Htller io Leipzig Neues ia der dauernden Gewrrde- Äusstellung. (Promenadenslraße L) LH « ßeiedr. Niederstadt, Lravtranst.lt o»d mechanisch, Werkstatt, Leipzig, Bayerische Straße 44/46. I« einem Glarschrank, welcher im Raume 2 ausgestellt ist, findet sich eine reichhaltige Sammlung der Erzeugnisse de? genannten Aus- slellerS, besten Speclalltät in der Anfertigung von Maschine» zur Zuckerwaarenfadrikation besteht, insbesondere fertigt genannte Firma aravtrte Platten, Watten, Stempel aller Art, sowie ähnliche Gegen- stände. Die anSgestellten Sachen haben medrsach La? Interesse von Fachverständlgen erregt und zu recht erfreulichen Aufträgen für den Aussteller, zum Theil auch nach dein Ausland« hin, geführt. Jedenfalls kann letztgenannter Umstand al» ein Zeichen dasür an gesehen werden, daß Herr Niederstadt sür sorgfältig« und sachkundige Luiführung seiner Arbeiten Gewähr leistet. Gustav Braun», Geldschrankfabrtk, Leipzig, Stdoatensiraße 37. Von oenanniem Aussteller findet sich im Raum 3 ein Panzer- geldschrank und ein« Cafsette zur Schau gebracht. Beide Gegen- jlände legen Zeugniß ab von der Leistilngsfühigteit de» Fabrikanten, denn die Ausführung de» Schrankes sowie der Cassette ist in allen Thellen al» sauber und accnrat zu bezeichnen, wofür auch der Um stand sprechen dürfte, daß der Aussteller in seiner Fabrikation stark beschäftigt ist und in Folge dessen auch dafür Sorge tragen kann, mit Zuhilfenahme von zweckmäßigen Svecialmaschinen auch preis- werlye und tadellose Erzeugnisse za liefern. L-car Gerhardt, Drogukfi, Leipzig, Markthallenftr. 14. Im Raum 2 d«r Ausstellung findet sich von Genanntem ein« Sammlung verschiedener Erzeugnisse, z. B. Parfüm, Essenzen, Vunt- seuer, welches letztere durch Anerkennungsschreiben de? Fürsten DtSmarck und Grasen Mottle ausgezeichnet worden ist. Ferner fertigt Aussteller al» wettere Svecialtlüt Blumendünger. Die ge- nannle Firma ist olS leistungsfähig zu bezeichnen und hak sür ihr« verschiedenen Erzeugnisse ein weitreichendes Absatzgebiet erworben. H Polko, Bitterfeld, Thon- und Cementwaarenfabri k. Dies« Firma, welche tn Leipzig durch Herrn Rud. Preußer, Blücherstratze, vertreten wird, hat ihre irrzeugniff« in Gestalt de? WeabclegS am EinaaugSthor der Ausstellung sowie eines geschmack- bollen Treppenpodestes an der Eingangstreppe zur Schau gebracht. Ter Aussteller besaßt sich mtt der Herstellung von Mosaikplattcn und Fußboden sowie Wandverkleidungen tn verschiedenster Form und Farbcnzusammenstellung Dieser AabrikationSzweig hat nickt nur eine bedeutende Ausdehnung erlangt, sondern die Firma ist auch vermöge zweckmäßiger Fabnkeinrichtungea tu der Loge, alle Aufträge schnell au«führcn zu können. K. Knath», Zimmermeister, Wettin a. S. Im Raum 10 der Ausstellung findet sich ein Erzeugniß, welches genannter Aussteller al? Speclalltät fertigt: es ist dies eine hölzerne 70 Llr. Tragkraft. Diese Kopfschrauben finden sür Bauzwecke zum Heben vieltach Verwendung und liegt da? kennzeichnende Merkmal der ausgestellten Schraube in der besonderen Gestaltung des Muttergewindes, waS durch ein zerschnittenes Schraubslück veran- schanlicht ist. Berichtigung. In dem letzten Bericht (Nr. 223 d. Bl.) befindet sich ein Druckfehler. E- muß in dem letzten Satze richtig heißen: „Firma Momma" und nicht Mommcr, wie gedruckt steht. Lärtilsprullg L Starke in Frankenau b. Mtlweida, Thoiwiiarrn-. Ltriurrug- und h>hämotte-Fii»rtk. «it Zwriggeschäft S. Ltorlc L Co. in Naundorf bei Roftwetn. Eeparat-Abdruck au» dem Prachtwerke: „Die Groß-Industrie der Königreich» Sachsen in Wort und Bild". Verlag von E. M. Engel in Leipzig. (Nachdruck nur unter Quellenangabe gestattet.) Die Thouwaaren-, Sleinzeng- und Cbamotte-Fabrtk der Firma Dirensprung L Starke in Frankenau bei Mtttweida wurde im Jahre 1360 von den Herren Ober-Bergratd Otto in Freiberg und Kaufmann Bärensprung in Döbeln behni» Ausbeutung de» dortigen Draunkoklenlager» gegründet und im Jahre 1362 die Fabrikation von Drainirröhrcn, alt eine der ersten tn Deulschland, eingerichtet. Nach Lein Tode de? Herrn Otto trat im Jahre 1370 der letzige alleinige Inhaber, der Apolheker und Chemiker Herr Hart Starke, dt« dahin Besitzer der Apotheke in Lindenau, al» Thetlhobcr ein, welcher alsbald die Fabrikation von St ein zeug röhren, Lhamottewaaren, Trottoirplattea,Biehtröaen und Gesäßen aller Art »insübrte und aus die gegenwärtige Be- deutung entwickelte. Im Jahre 133!» Kennte derselbe die Fabri kation seuersrster Artikel (Chamottcwaarrn) von dem Hauptgeschäft« n»d errichtete nach Erwerbung eine? bedeutenden Caolinlager« in Naundorf bei Raßwein eine nach den neuesten Systemen arbeitend» besondere Fabrik unter derFtrma C. Starke ör Co. Der daselbst verarbeitete Thon gehört nach einer ntuesten Analyse der che,nischen Versuchsstation der Berliner Porzellansabnk zu den feuerfesteste» Produetcn Deulschland?. Beschäftigt weiden in beiden Fabriken ca. 130 Arbeiter. In Thättgkeit sind 3 Dampfmaschinen und 1 Loeomobile. Zum Brennen der Fabrikate sind 21 Ocfen, HalbgaSscuerung eigeuen System? de? Herrn Starke, im Betrieb«. Ta? Hauptabsakgebiet erstreckt sich aus Sachsen, Bayern. Thüringen und die preußischen Provinzen Sachsen und Brandenburg. Die von den grüßten bautechnischen Autoritäten als vorzüglich anrrkanntcn Rohr-Fabrikate wurden auf 10 Ausstellungen »iit S ersten, 5, zweiten und nberdem mit einem prachtvollen antiken Pokale (Ehrenpreis des Landwirthsthastlichen Kreis-Berein? Leipzig), sowie neben dem 1. NiissteNnngsprcise der internationalen Keramischen Ausstellung — Berlin 1330, daselbst mit der großen silbernen StaatSmedaille ausgezeichnet. Ter jetzige Inhaber, Herr Cnrt Stark«, erhielt Im Jahre 1886 von Sr. Majestät dem König Albert, in Anerkennung seiner er sprießlichen gemeinnützigen Wirksamkeit, dnS Ritterkreuz 1. Classe vom Albrechtsorden und wurde >>» Jabre l3!>0 zum königlich sächs. Commerzienratb ernannt. Von den in der Fabrik be- schäfligtcn Arbeiter» empfingen bis jetzt 3, sür über dreißigjährige Dienste, die große silberne StaatSniedaille sür Treue in der Arbeit, während eine noch größere Zahl diese ehrende Auszeichnung dcin- nächst zu erwarten hat. Herr Cnrt Starke war einer der ersten Arbeitgeber Sachsen-, welcher es durcki zahlreiche WohlfahrtSeinrichlungen verstanden bat, sich allen soejalislisthen Umtrieben zum Trotz, die »ngetheilteste Liebe »nd Anhänglichkeit seiner Arbeiterichast zu erwerben und zu erhalten. So erreichte er einen mit allen Hilfsmittel» auSqestatteten Arbeiter- faal, in welchem die Arbeiter die Stunden ihrer Erholung zubttngen; eine nach Art der Eoniumvereine eingerichtete Wirlbiwaft, weiche die Leute mit billigen und gesunde» Nahrungsmitteln lSchnap? wird seit Iabren von keinem der dortigen Arbeiter mehr genossen) versorgt; ferner besteht eine Arbeiter-Sparcasse. eine Hilfscasse für Unglückssolle in den Familien der Arbeiter, eine Bibliothek, sowie eine Stiftung für invalide Arbeiter. Alle diese Einrichtungen, nicht minder die Ausrrcht- crhaltung der Ordnung in der Fabrik, stellen unter Aussicht eine- von den Arbeitern ielbst gewählten FabrikanSschusscS, welcher auch über die der Fabriklraiifeiieasie zufließenden Ordnungsstrafen ent scheidet. — Seit einigen Jahren hat Herr Clarke mit der Errichtung von Arbeiter-Wohnbäniern, nur für je 2 Familien bestimmt, be gonnen. in welchen die Arbeiter, welche a»ch einen '/« Acker großen Gemüsegarten dazu erhalten, ein höchst behagliche? Heim finden. Tic weit über Sachsen? Grenzen hinaus bekannt gewordenen Einrichtungen veranlaßen einen sehr däufiocn Beiuch der -labrik durch Vereine und Mitglieder höchster Behörden, io in neuester Zeit durch einen ReichScowmissar, welcher von den Einrichtungen ein gehende Kennliiiß »alm. worüber in einer neuerdings erschienenen Broschüre „Patriarchalische Beziehungen in der Groß-Industrie" von llr. Jul. Post, Berlin 1889, eingehend berichtet worden ist. Vermischte-. Leipzig. 17. August. *— Silbercour S. Ter CourS, zn welchem die in Silber zahlbaren Coupons der österreichischen resp. ungarischen Werth- Papiere, sowie die ausgeloosten Stücke an den deutschen Zahlstellen eingelöst werden, ist von 83', Pro«, aus 39', , Proc. erhöht worden. Es werden demnach bis aus Weitere» sür 100 st. 178 2b ^ gezahlt. *— Von der Berliner Börse schreibt der „Berl. Actionair": Die Berliner Börse ist in voller Hauste Seit Monaten hat sie un verkennbar darnach gestrebt, zu festerer Haltung zu gelangen Tie ersten Versuche fielen recht unbehotsen onS. Sie basirten au» der Hoffnung einer kommenden guten Ernte, und der schüchternen Be rechnung, es möchten die Dinge am Markte für Kohlen und Eisen am Ende doch wenigsten- nicht ganz so schlecht liegen, al- man bi» dnbin angenommen hatte. So poussirte die Spekulation an dem einen Tage Russische Noten, am andere» die heimischen und fremden Bahnen, welche am Gctreide-Eivort Theet zu nehmen pflegen, und an der dritten Börse gar die «eiten der Montanindustrie, ober die Bemühungen hatten zunächst einen dauernden Erfolg nur insoiern, al« sie doch in ihrer Reihenfolge, und in den durch sie selbst hcrvoraeruscnen ebenso erfolglosen Gegen- bemühuiigen der llonlreniine allmälig klar legten, e? habe der Baissegedanke keinerlei Chancen mehr, denn da« leicht zu er schreckende HaussettLngagement in schwachen Händen b-be autgehört zu bestehen, und eS lasse sich auch die groß» Menge btt dem einmal erreichten niederen Cour»niveau nicht weiter zu überstürzten Blanro- verkäusen verleiten. Darüber hinaus gingen die ersten Erfolge frei- lich nicht. Di« Käufe des einen oder a»deren Doge» mussten sehr bald reatisirt werden; dem mäßigen Steigen folgte somit gor bald ein gleich hoher Rückgang, dem lebhafteren Verkehr einiger Dage wieder eine vollständige Stagnation der Geschäfte Dle Ur sache dafür lagen ziveifello? mit in dem, der Saison entsprechenden, schwache» Besuch der Börse, welcher deren eigne Kräfte nicht zur vollen Enljalluna kommen ließ; sie fanden sich aber auch in den bestehenden Zweiscln und dem anfänglich doch nur schwachen Ver trauen ,n der Berechtigung der neuen Richtung. Vor Allem ober blieb die Börse allein; da- grosse Publicum — eingedenk der Schläge, die es so eben empfangen — blieb ihr fern. Und ohne Tbeilnahnie des Pnbti- eums gicbt cs nun einmal kein lebhaftes Geschäft an der Börse: di» GelegeilheitSmacherin muß Leute finden, welche dle Gelegenheit auffuchea wollen. In dieser Situation hat sich nencrdtngs eine Wandlung vollzogen. Die Börse selbst ist thatkrästigrr geworden; ihre auS den Bädern und Cominerirtschen hetinkehrenden Besucher nahmen an den Geschäften wieder Theil, »nd sie engagirten sich iamint und sonders — mit wenigen Ausnahmen, deren Vorkommen nicht geleugnet werden kann — in der neuen Richtung, nach oben. DaS ,» der Kodlenindustrie neuerdings ausgetauchte Bestreben noch Selbsthilfe, die Bildung der VerkausS-Bureau, hat nicht minder dazu beigetragen, dir Börsenipeculcttion auszurilttcln. So sind aus den anflinglich stets nur wenige Tage umfassende» Cour-stelgerungen allmälig doch längere Pcnoden geworden, in denen die Hausse- ströuinng siegreich ausrecht gehalten werden konnte, bald sür Noten, bald sür Bahnen, Banken oder Montanactien. Dem Erfolgreichen aber läuft die Welt »ach, und so ist denn auch tn neuester Zeit, nachdem sich gezeigt hatte, daß die Speciitatio» wohl im Stande sei, Course an? eigenen Kräften auch längere Zeit zu halte», da« Priviitpubllcum an der Börse wieder thatkrästig erschienen. Während nun aber neuerdings doch stet» nur einzelne Gebiete der Börse von günstiger Meinung getragen wurde», fand sich am Freitag zum ersten Mal die Erichcinung ttner allge meinen günstigen Tendenz. Wir nehmen das für «in gute- Zeichen. In der Thai liegen die Verhältnisse ganz anßcrorhentlich günstig. Eine gute Ernte ist erzielt, Geld ist billig und die Politik still, die Kaiser-Begegnungen der nächste» Tage dürsten in dieser Beziehung neue, wettgchende Beruhigung schaffen. Dabei ist mit der Thatiache zu rechnen, daß auch in diesem Jahr, in daS sie ja ohnehin mit großen Gewinn - Reserven getreten find, unsere leitenden Banken viel Gelegenheit zu neuen Geschäften ge sunden haben, und daß alle Vermitthung besteht, e« werde die Industrie, soweit sie durch übertriebene Beängstigungen in- Stocken gerathen, sich bald wieder selbst auf die Beine Helsen Und dann ist auch noch immer eine gewisse überzeugiing-Keue Contremine vorhanden, meist?»uS frühere» Zeilen stammend, theil- weis aber doch auch ln den letzten Tagen entstanden, dle vor der Hand noch an dem Grnndsay teiGäli: „Alles was besteht, ist werlh, das c? zu Grunde geht", und dje vor Allem leugnet, daß die Börse der Industrie die Wege weiien könne. Als ob wir es Alle gerade in den letzten Jahren nicht ein, sondern zwei und drei Mal erlebt hätten, wie entschieden die Vörie der Industrie vorangegangen, wie die Eine der Andern gefolgt ist. *— Consulaie. Ter Kaiser hat im Namen de- Reichs den bitherigen Viee-Consul in Rotterdam von Herss zuin Eonsul für die slldafrikanffche Republik, mtt dem Amtssitze in Pretoria, zn ernennen geruht. Lanalschisffahrt in Preußen. Im preußischen Etat sür 1890 91 ist zu Versuchen über die Fortbewegung von Schiffen ans Eanälen ein «ininaliger Betrag von 120l»ii» ausgcmorse». Diese Versuche sollen hauptsächlich im Interesse des Dortinund- Cn:?-Canal- unternommen werden. Aus dem im Betriebe be findlichen Theil de« Ldcr-Spree-CanalS zwischen dem Seddinste und Fürstenwalde findet, wie die Zeitschrift „Schiff" inittheilt, bereits »ach vorhergegangcner Probe seit dem I. Mai d. I. der SchiffSzug mit einem Seil ohne Ende statt Dasselbe wird an den Usern de« Canal? durch Maschincnkrast in Bewegung gesetzt und soll den Schiffern Gelegenheit geben, ihre Fahrzeuge daran anzuhängen und hierdurch sortzieben zu lassen. Auch wird her SchiffSzug mit kleinen Locomotiven, ivelche, a»j Schienen an Len Usern entlang lausend, die Schiffe unmittelbar ziehen sollen, erprobt werden. (II P rovtnziol-Stäbte-Fkuer-Tocielät der Provinz Lachsen. Nach >etzt niedr al? bojährigem Bestehen diese« Pro- viiizial-InstitutS hat dasselbe 60 337 städtische Gehöfte in Versiche rung (etwa der Gesammtzahl aller städtischen Gehöfte der Pro vinz) mtt einer Versicherungssumme von 600',, Millionen Mark. Seit 12 Jahren versichert die Locietät auch bewegliche Habe aller Art, Vieh, Feldsrüchte re. gegen Feuerschaden. Die Versicherung», summe hierfür beträgt 10b', Millionen. In Folge der fortschreitend günstigen VerwaltungSergebnisse haben die in den Vor,ahce» noch '/,« de« lagcrduchsmaßig sestgestellten Beitrag-'verhälliiisseS erhobenen Beitrüge im Allgemeinen ans '/,» ermäßigt werden können. Für Feuerschüdrn hat die Locietät bisher 22', Millionen Mock gezahlt. Sie verfügt über 1',', Millionen Mark RejervesondS »nd gehört außerdein dem verbände öffentlicher JeuerversicherungSonstallen «n Mitteldeutschland cm, s» haß Nachschüff» au«g»schl»ff»u st»h An sehnlich« Summe verwendet die Societät zur Förderung H»S Feuer- lüschwesen? rc. - Actien-Molzfobril Sangerhause» Der Aufstcht»- raih beschloß, für 1838/1890 nur b Proc. Dividende (1883/1889 12'?. Proc.) vorz»schlagen *— Greppiner Werke. Wie die Direktion mittheilt, stellt sich da- gesellschaftliche Ergebniß in der ersten Hälfte diese? Iahre> trotz höberrr Arbeitslöhne erheblich günstiger al? in de» Vorjahren, nanientlich in Folge der getroffenen neuen Betriebsciilrichtnnge». Bei gleichbleibenden Verb.lltnissen tm laufende» Halbjahr wäre ulj» auch aus ein günstige? Jahresergebniß zu hoffen. *— Heber die Kündigung der Spedition-Verträge mit der Hessischen Lu diviaSbahn schreibt die ,,B. B.-Ztg.": „Denn aber in einer der „F. Z. zuaehenden Darlegung lwelche wir wiedcr- gegeben haben) der ganze Vorgang al» höchst bedeutungslos für die Hessische Ludwigsbadn hinzuslellen versucht und ferner die Be- daiiplung ausgestellt wird, daß sich auS den bezüglichen Trans portmengen der Ausfall ziemlich sicher rrmttteln lasse, so fordert die? doch zum Widerspruch heran!. Zum Mindesten, schreibt »nS unser Franfsnrter Correspondent, geht der Verfasser jener Dar legung von einer irrigen Voraussetzung au», wenn er lediglich die Saiiiinelgüter. welche von de» in Betracht korninenden Firmen t» den hiesigen Bahnhöfe» empfange» und versandt worden sind, in den Bereich seine- CalcuIS zieht, denn er übersieht dabei ganz, dag auch alle sonstigen Güter und die über den Franffnrter Hasen zum Umschlag bestimmten Wagenladungen von jenen Firmen in Znlunst der Slaatsbahn zngesührt werden. Der „F. H." weiß sogar ferner zu berichten, daß last sämintliche von Berlin und anderen nord deutsche» ProductionSplätzeii kommenden Sendungen „in Folge ausdrücklicher Vorschriften" in jüngster Zeit am hiesigen StaalSbahnhof eintressen. Danach gewinnt eS fast den An schein, als sollte seiten» der StaatSbahn ein »euer Kamps gegen die Hessische LudwigSbabn unternommen werden nnd au? diesem Grunde sollte man sieb davor hüten, die Tragweite deS ganzen Vorgänge- zu unterschätzen. Mr verkennen keineswegs die günstige Entwickelung, welche die Bahn In den letzten Jahren genommen hat; seit 1886 sind die Dividenden continnirltch gestiegen von 3'/, auf 1'/, Proc., und dle» war möglich, trotzdem die Lud- wigsbahii mit der StaatSbahn in Fehde lag. Auch lm ersten Se mester dieser Jahre? bat sie bereit? wieder eine Mchreiiinahm« von über 700 000 ,4l erzielt, der Verkehr ist auch gegenwärtig sehr frequent, dabei steht durch den Bau einer Reihe von Localvahnen ein neuer Verkehrszuwachs tn Aussicht, immerhin wäre e? ober möglich, daß da« Unternehmen in seiner aussteigendcn Entwickelung durch jene unliebsamen Vorgänge vorübergehend wieder ge hemmt würde." W'LL. Küln, 16. August. Der geschästöfithrende Ausschuß de? Westdeuisebeii FeinblechverbandeS hat. wie die „Kölnische Voll?,zeitung meldet, in seiner Sitzung vom 14. d beschloffen, weitere Preisherabsetzungen nicht vorzunehmen. — Die Eldcr- selder Eisenbahndirection bat die ihr von einem belgischen Werke unter dem 24. Juli d. I. gemach», Offerte aus Lieicruiig von Weichenschwellen zum Preise von 132 ^ per Tonne frei HerbeSthal verzollt, angenommen; die billigste deutsche Offerte be- trug 14ü *— Die Actionaire der Viersener Actiengesellschast für Spinnerei nnd Weberei werden aus den 10. September zu ei»cr nußerordenlliche» General-Versammlung eingeladen, in welcher über eine Erhöhung des Grundcapital? bis aus 3 200 400 ./t zuin Zwecke der Errichtung einer Baumwollspinnerei »nd Ausnahme einer Anleihe durch Ausgabe von Schuldverschreibungen tn Huhe von 1000000 zu demselben Zwecke, sowie über verschiedene Slaluten- änderungcn Beschluß gefasst werden soll. *— Gelsenkirehcnrr Bergwcrk S - Gesellschast. Man schreibt der „Köln. Volksztg." Folgende?: „Die Zeche Zoller» bei Marten (zur Gelsenkirchencr BcrgwcrkS.Aetten-Gesellschaii gehörend) hat bereit? über 100 Bergleute wegen Mangel« an Arbeit ent lassen." ' *— Oberhäuser KohIenverkaufSverein. Aus den Antrag eine? Mitgliedes ist eine Sitzung de? AussichtsratbcS der Bergwerks- Actlen-Geiellichaft Concordi» bei Lberhanien ans den 22. b. Ml?, berufen worden, um über den Beitritt der Zeche zn einem Vcrkauis- burean zu beschließen. Damit ist auch da? Oberbauser Revier in die Bewegung zu Gunsten der Bildung gemeinschaftlicher Kohlen» Verkaufsstellen sür Kodlcn eingctrctcn. *— Wahrrnd die Einfuhr von Westasrika in Homburg eine geradezu überraschende Hohe erreicht hat, sie ist von 8,2 Mil- lionen im Jahre 1886 aus 14,8 Millionen im Jabre 13 8 und 19,7 Millionen »n Jahre 1838 gestiegen, zeigen die ,etzt veröffent lichte» Zahlen über den Wert!, der Einfuhr au? Ostasrika, -aß die letztere noch einer bedeutenden Stelgeruna fähig ist. Im Jahre 1888 betrug dieselbe 1,7 Millionen. lie Aiieinhr an? Zanzibar wird aus 36 Millionen geicliatzt. Der Antdeil Teuffch!,-:.. ,-.u c.r- selben ist demnach bisher »och ein geringer. Sic wird sich nimm hr aber sicherlich bald bedrn und kios-eullich dlcielde» Z-„ic» ule di- wrftafrifanljch« erreichen.
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