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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.11.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189011096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18901109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18901109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-11
- Tag1890-11-09
- Monat1890-11
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.11.1890
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7224 rxportrrgulativ« S. Zuwiderhandlung gegen die Bestim» mungen der Bich« und SchlachtbosSordnung 7. Transport unbedeckten rohen Fleische» 2. Vorsä>rist«widrigrS Fahren mit Vclocipcd 29, Zweckloses Liegenlaffcn von Pfosten in den Tagerinnen 27. Unterlassene Einlegung von Psosten in die Taaerinne beim Fabrcn über das Trottoir 18. ver botene Ablagerung von Sdmtt 4. Andere Ucbertrctungrn 58. Außerdem wurden durch die RatbSwache wegen verschiedener Ucvertrctungen 35 dirrcle Abstrafungen zu je 1 vor- geuommen. — Iu dem Spccialitätcn-Tbeater der „Guten Quelle- Werden die großartigen Productionen dcS anatomischen Wundermenschen Herrn Henry Sprunkelli nach wie vor mit lebhaftester Aufmerksamkeit verfolgt und die erstaunlichen Körpervcrdrebunzcn und Biegungen rückbaltSloS bewundert. Ebenso findet der musikalische Nigger-Clown und Tänzer Herr GoSwin lebhafte Anerkennung. Seit Kurzem tritt auch das beliebte Duettistcnpaar Geschwister Hagn wieder iu der »Guten Quelle" auf. Die von unS schon öfter ge rühmten weiteren Mitglieder dcS Ensembles bemühen sich, ihren alten Vorzügen neue hinzuzusügcn, so daß ein Besuch der Vorstellungen reichlich lohnt. Heute finden drei Vor stellungen statt, vormittag- 11—1 Uhr, Nachmittag- '/,4 Uhr und Abends >/»8 Uhr. * Leipzig, S. November. In der I. Etage de-Grund stück- Nr. 35 am Neukirchhofe wohnt eine au- Bayern gebürtige, ledige Frauensperson, bei der sich am Freitag Nach mittag ein junger, unbekannter Mensch besuchsweise aufhiclt. Gegen 6 Uhr Abends hörten die im Parterre wohnhaften Leute plötzlich laute Hilferufe, weshalb eine Frau heraus aus den Hausstur trat, um zu seben, was los sei. In diesem Augenblicke kam von der Treppe her ein junger Mann niit einem Dolche in der Hand an ihr vorübergerannt mit den Worten: „Seben Sie doch einmal zu, dem Frauenzimmer muß etwas passirt sein." Die Frau stieg sofort die Treppe hinaus und ging in die Wohnung des Mädchens hinein, welche- an der EingangSthürc auf den Dielen stark blutend dalag. Es wurde sofort nach der Polizei ge schickt, die für schleunige Unterbringung des Mädchens nn Krankcnhansc Sorge traf. Dort ist nuu sestgcstellt worden, daß dem Mädchen neun Stiche, und zwar sechs in den Rücken, zwei iuS Gesäß und einer in den Unterschenkel ver setzt worden sind, von denen der eine sich als besonders gefäbrlich darstellt. Wie das Mädchen angab, hatte eS die Stiche von seinem unbekannten Besucher, als eS im Begriffe gewesen war, Feuer anzuzünden, erhalten, der aber auf sein Hilsegeschrei unter Zurücklassung de- UeberzieherS, HutcS und Stockes sich entfernt hatte. Herr Polizridirector Bret schnei der, der sich sofort an den Thatort begeben hatte, ordnete selbst die umfassendsten Maßnahmen zur Er mittelung de- ThäterS an und batte die Genugthuung, be reits nach 3 Stunden denselben in sicherem Gewahrsam zu wissen. Durch dir Erörterungen lenkte sich nämlich der Ver dacht auf einen in der Lessingstraßr wohnhaften Lackirer, Eduard Oscar Eisenschmidt, hier am 19. Juni 1869 geboren, der sofort sestgenommen wurde und die Tbat auch cinräumte. Ob er eS auf eine Beraubung des Mädchen- abgesehen gehabt oder welche andere Motive ihn zu seiner schändlichen Tbat veranlaßt haben, wird die weitere Unter suchung ergeben. * Leipzig, 9.November. Ein Bierteljahrhundert ist eine lange Spanne Zeit, und wenn ein Gehilfe während eine- solchen Zeitraums ununterbrochen bei einem Meister beschäf tigt war, so legt die- einen überzeugenden Beweis von der Harmonie ab, die zwischen Meister und Gesellen herrscht. Am gestrigen Tage waren 25 Jahre verflossen, seitdem Herr I. L. Wcngel in dem Geschäfte des Herrn Tiscblerober- mcister Gustav Heinrich hier als Werkführer thätia ist. Seiten- des Meisters sowohl wie auch von den Gesellen wurde er bereits am frühen Morgen auf das Herzlichste beglückwünscht, wertbvolle Geschenke, die ihm dargebracht wurden, sollten bestätigen, daß der Jubilar sich allgemeiner Liebe und Achtung erfreue. — Wegen des im 8. 176 Abs. IU de- Rcichöstrasgesctz- buchS gedachten schändlichen Verbrechens nahm gestern die Polizei einen 51jährigen Maurer ans Görlitz in Reudnitz fest und lieferte ihn nachmals an die Staatsanwaltschaft ab. H Leipzig, 9. November. Nicht weniger als vier von den Staatsanwaltschaften Leip^g und Schwerin, sowie den Amtsgerichten Breslau und Stollberg wegen Diebstahls, Beamlcnbestechung und zur Verbüßung längerer Freiheits strafen steckbrieflich verfolgte Personen, und zwar ein Handarbeiter ans Reudnitz, ein Kausmann aus Allcnstcin, ein Dachdecker aus Oberkehl und ein Steinmetz ans Ebemnch, wurden im Lause de« gestrigen Tage- in hiesiger Stadt poli zeilich ermittelt und in Hast genommen. — Ein hier wohnhafter Schloffergeselle, der von hier ab zureisen beabsichtigte, begab sich am Freitag Nachmittag nach dem Polizciamte, um sich ab zu melden. Da er nun wegen unterlassener Bezahlung seiner Steuern kein gutes Gewissen batte und in der irrigen Annahme sich befand, eS würben ibi» bei seiner polizeilichen Abmeldung etwaige Werthobjecte, die er bei sich siibrlc, abgcpsänket, so bat er einen vorüber gehenden, 'ihm doch auf kurze Zeit seine Taschenuhr aufzu- bewahrcu und seine Rückkehr aus dem Polizcigcbäudc zu er warten. Der Fremde ging darauf auch ein, war aber natür lich bei der Rückkehr des schlaue» Schlosscrgescllcn mit dessen Uhr aus Niinmcrwicdcrsehcu verschwunden. — Wir berichteten vor einigen Tagen, daß ein 37jäl>rigcr Eiga rren macher einem durchreisenden Brauer auf raffinirlc Wesi'e den Winterübcrzieber abgcschwindelt batte, glück licherweise aber von der Polizei alsbald festgenomnicn worden war. Wie wir nun erfahren, hat der Schwindler in Finstcrwalde eine SteinseyerSebesrau zu überreden gewußt, mit ibin durchzugehen, woraus sich daö saubere Pärchen nach Leipzig gewendet batte. Natürlich hatte die Frau nicht ver gessen, vor ihrem Weggänge die Easse ihres Ehemannes um 25" -X zu erleichtern, die sie ihrem zärtlichen Begleiter zur Aufbewahrung übergab. Kaum in Leipzig nun angelangt, verschwand er mit dem Gelbe und tauchte erst wieder aus der Bildoberslächc auf, als dasselbe verjubelt war. Sein nächster Streich galt dem Brauer und brachte ihn hinter Schloß und Riegel. — In einem Gastbause im Brühl kam am Freitag Abend das Dienstmädchen i» einem Fremdenzimmer mit dem offenen Liäsic den Vorhängen zu nakc, so daß diese Feuer singen. Dasselbe konnte glücklicherweise schnell gelöscht werden. — Im Schloßkcllcr, dessen Saal jetzt in neuem prächtigen Gewände prangt, wird beute Nachmittag von >r1 Ilbr ein Eoncrrt slattsinden, das von der grsammtcn E apelledeS I".Insanteric-RegimenlS »nterHerrnIahrow'S Direction gegeben wird. — Nächste Mittwoch findet daselbst ein Eoncrrt von der gleichen Capelle statt. — DaS Ostvorstädtische Theater (VclkmarSdorf, Silberpappel, Kirckstraßc 17) bringt heute Sonntag zwei Vorstellungen, Nachmittag- 4 Ubr wird sür dir Kinder da- Märchen ..Bibi, der Gänsekönia" zur Ausführung gelangen. In der Abendvorstellung (>/,8 Ubr) kommen die seit lange nicht ausgeführtcn, aber stets wirksame» Possen »Der Dachdecker von Berlin" und »Das Fest der Hand werker" zur Darstellung. — Wie aus dem Anzeigcntbeil zu ersehen ist, veranstalten beute dir Leipziger Quartett-und Concert-Sänger, Herren Bischofs. Kattrrfeld, Beyer, Jena, Hormann und Rügamer, im Ga st Hof zu Neustadt eine ihrer beliebten humoristischen Soireen. Genannte Herren haben sich hier so eingebürgert, daß eS unnötbig erscheint, weiter daraus hinzuweisen. Wir vcrscblc» daher nicht, Allen, welche einen genußreichen Abend verleben wollen, diese Soiröe besten- zu empfehlen. * S«Nrrh«»se», 8. November H«t« Nachmittag »wischen vier und fünf Uhr stürzte ein Klempnergrsrll vo» der Dampfesse der Ga-aostalt herab und erlitt dabei so schwere innere und äußere Verletzungen, daß seine sofortige Uebrrsührung in« Krankenhaus nöthig ward. — Im Schützrnhau« zu Sellerhausen findet heute Nachmittag von >/,4 Uhr Eoncrrt von der Capelle dr» königl. sächsischen Husaren - Regiment- Nr. IS unter der Direction Herrn Stabstrompeter- Ge fr statt. — Morgen Montag Abend- giebt die gesammte Capelle dr- königl. sächsischen 7. Infanterie-Regiment» Nr. 108 unter Herrn I. H. Matthey'- Direction ein Eoncrrt. — ImAlbertgarten findet heute, Nachmittag« >/»4 Uhr beginnend, Eoncrrt von der Capelle de- königlich sächsischen 8 Infanterie-Regiment- (Prinz Johann Georg) Nr. 197 unter Herrn Schwerin'- Leitung statt. — Gestern Nachmittag waren in der Wohnung eine» Hand arbeiter- in der Unteren Blumenstraße in Gohli» mehrere hinter einem Ofen ausgehangene Sachen in Brand aerathen. Als da» Feuer bemerkt wurde, mußte eia Schlosser die Thüre, welche verschlossen war, aufsvrrnaen und wurde hier durch noch rechtzeitig ein schreckliche- Unglück verhütet. Denn in der Stube batte sich da« 5 jährige Söhnchrn de« LogiS- inhaberS befunden, welche- von den Eintretendeo bereit- be sinnungslos, aber noch lebend vorgefunden und einem sichere» Dode entrissen wurde. Da« Feuer löschten die Hausbewohner. — Heute Sonntag findet in dem BergnügungS-Etabliffement „Friedrich-Hallen", Connewitz, rin Ertra-Concert statt, gegeben von der Neuen Leipziger Eoncert-Capelle, Dirigent Herr Musikdirektor G. Hvblenz. Nach dem hierfür ausgestellten Programm und bei den bekannten künstlerischen Leistungen der genannten Capelle steht den Besuchern de- EoncerteS angenehme musikalische Unterhaltung in Aussicht. — ImFelsenkeller concertirt heute Nachmittag wieder die Neue Leipziger Concertcapelle de- Hern Dir. Eovlenz. * Kleinzschocher, 8. November. Gestern Abend sollte in der .Terrasse" hier eine Volksversammlung statt finden, iu welcher der Nedacteur de- »Wähler", Herr Wittich, einen Vortrag über die bevorstehende Einverleibung halten wollte. Der Saal war gedrückt voll, sogar Frauen waren erschienen, aber der Vortragende selbst blieb au«. Al- er um 9 Uhr noch nicht gekommen war, ginge» die versammelten langsam und ruhig wieder auseinander. * Chemnitz, 7. November. Bei den heutigen Stadt- verordnetenwahlcn sind die Socialdemokratcn trotz an gestrengtester Agitation in allen Bezirken unterlegen. Die Liste der vereinigten Nationalliberalcn, Conservativen und Teulschfrcisinnigen, sowie de- Verein- reichSlreuer Männer erhielt 25uu—3599, die Liste der) Socialdemokraten etwa 1909 Stimmen. vermischtes. — Frankfurt, 7. November. Wie man der »Frkf. Ztg." mittheilt, haben die Demokraten, Freisinnigen und Nationalliberalea im Hinblick auf die gegenwärtigen städtischen Verhältnisse bezw. den Wechsel in der Person de- Stadt» obcrhauptcS beschlossen, von einem Wahlkampf bei den Stadt» verordnetenwahlcn abzusehen. Es ist in Bezug auf die Neuwahlen eine Ueberrinkunft getroffen worden, nach der der Besitzstand der Parteien im Wesentlichen unverändert bleiben wird. — Margarine statt Butter. Bei einer Revision von Geschäften in Hamburg wurden 14 Geschäftsinhaber, welche beschuldigt waren, Margarine al« reine Butter verlauft zu haben, notirt und ist gegen dieselben wegen vergehen» gegen das NahrungSmittelgcsetz Untersuchung eingeleitet worden. " Postberichte au- Indien melden, daß rin Rudel von acht Wölfen den District Hoschangabad in den Central provinzen Indien- verwüstet. Sie haben 49 Biehhirten beiderlei Geschlecht-, hauptsächlich im Alter von 8 und 16 Jahren, getödtet. Bicb wurde von ihnen nicht zerstört. Die Belohnung sür da» Tödten von Wölfen wurde sofort auf 25 Rupien sür den Wolf und 399 Rupien sür da» Rudel Wölfe erhöht, aber die« führte bisher zu keinem Resultat. ---- AuS der Urgroßväterzeit. Ich war einst in eine Abendgesellschaft beim Kaufherrn H. K. in Leipzig ein- gcladcn, heißt eS in einem Briefe, den ein junger Edelmann ans Thüringen im Jahre 1781 an seinen Vater schrieb. Bei meinem Eintritt in das Zimmer fand ich eine Menge Matronen und Demoisellcn, die beisammen saßen und Choco- ladc schlürften. Ich bekam meinen Platz neben einem Fräulein von Dh. auS einem nachbarlichen Rittergute und glaubte mich mit ihr recht gut unterhalten zu können. Sie antwortete aber nur mit Ja oder Nein und manchmal schlug sie mich mit dem Fächer auf die Hand und lachte. Ich wendete mich daher zu der Dame auf meiner andern Seite, aber da war'« nicht besser, und diese fragte mich sogar, ob ich etwa aus Dresden wäre? Ich spräche ein etwas närrisches Deutsch! Jetzt wurde ich ärgerlich und schwieg. Da traten einige junge Herren ein, welche den anwesenden Damen feurig die Hand schuhe und die welken oder frischen Hände küßten. Jetzt sah ich plötzlich meinen Fehler ein und fand dir« auf Befragen auch bestätigt. In Leipzig ist eS Mode, den Damen die Hände zu tüssen, und wer die- unterläßt, gilt sür einen Tölpel. Ich weiß nunmehr, was ich hier bei Damenbesuch zu thun habe. --- Bauernregeln für November November Abend rots», langer Regen droht; Wenn um Martini — 11. No vember — Nebel sind, wird der Winter meist gelind; Vieler und langer Schnee, giebt viel Frucht und Klee; Ist an Aller- bciligen — 1. Novemver — der Buchenspan trocken, kriegt der Bauer nicht» in den Brei zu brocken; Wird Sanct Elisa- bctken — 19. November — der Fuß nicht naß, freut sich auch Sanct Andreas — 39. November. — Wenn im No vember die Halme schießen, müssenS im Märzen die Lämmer büßen. — Novemberrcgc» giebt keinen Segen. — Wo Stoppeln findet Sanct Kathrein — 25. November — sät sie Unkraut und Dislern ein. Aus dem Geschäftsverkehr. f Nn ganz bedeutende» Etablissement, ln dem man zu einheit lichem Preis alle- dort Au«gestcllt» kaufen kann, ist der Fünfzt-- pfeuntg vazar hier, Brühl 71. in dessen umfangreichen Geschäft», r,Minen man in geordneter, übersichtlicher Ausstellung di« ver- fchicdenüen Bedarfs- und Luxusartikel zu dem festen Preis von 50 da» Stück findet. EL wessen dort auch täglich noch neue Artikel ei». k Eine» der hier sehr beliebten Locale, der Plauenfch« Has, hat seit Kurzem einen neuen und tüchtigen Wlrth in der Person des Herrn Max Morgenstern erhallen und dürste mit dessen Person gewonnen baden. DaS Local selbst ist ein durchaus au- heimelndes, die Bedienung ein« flott, und ausmerksa«», di« Küche gut bestellt; da- daselbst zum «usichank gelangend« vorzügliche Eulmbacher lAizzi) Bier erfreut sich längst in Leipzig der Zuneigung aller Biersreunde. f Alle Freund« eine» seinen Glase» Most seien ans di« ta dar Vrtnftude de« Herrn A. Zecher, Obstmarkt s, jetzt täglich stairfindenden Moftsefte htngewicsrn. Die Räumlichkeiten der ge nannten Firma gewähren srenndltchen AuienthaU, die Vassei« sind wohlbesiellt und die Bedienung die aufinerksamstr. k Dt» Firma W«. Wecker tu Hetldron, a,N. hat für ihre Weineisige und vorzüglichen Mitbesitz auf der All- gemeinen Ausstellung für Kriegskunst und Anneebedars in Köln di« höchst« AuSzetchunag, da» „Etzreudtpl»«", «Hallen. Lerichl ÜBer tzt« Ar«ch»e«i i» Astzl für «Lnnltch« vdtzachlase, Lhalstratze Rr. 28. I» der Zeit vom 1. bi» 8. November 1890. Rocht do« Borge- sprochen Ausge- nomurea Zurück- gewiesen 1. No», zo» 2. R»» 28 28 — 2. . - 8. » » » » « . 35 35 — s. . 4. » 33 33 — 4. . - 5. * » » « » . 48 47 1 5. . S. » 37 34 3 ü. - - 7. » » « » « . 46 45 1 7. - « 8. - 39 38 1 266 260 8 (Eingesandt!) Nachdem mau tu dem älteren Thelle der Nordstrab« schon seit einiger Zeit damit begonnen hat, die Ga-rohre von der Fahr- straß« uut« dt« Trottoir» zu verlegen, um damit eine Nen-Pflaste- rnng bezw. «Sphaltirung dieser Straße, welche endlich im nächste» Jahr« vorgenommen werden soll, vorzubereiten, werden jetzt auch die Fußwege mit neuen Granitplatten belegt. Während nun die Streck« vor dem Leihhaus« bedeutend verbreitert worden ist, sehen wir mit Bedauern, daß der Theil von der Einmündung her Packhosstraße bi» zur Keilswaß« in der alten, völlig unzu reichende» Breit« belassen wird. Man legt zwar neue Platten, ober nicht breiter al« die alten, ja nicht einmal 40 cm breite Granitschwellen, welch« hier doch genügen würden, achtet man für nöthig, sondern die an dir Straße reichenden Platten4!nden werden mit Mauersteinen und Lement verstopft! Tie Fußwege des ältesten Thetlr« der Nordstraß« (früher Reue Strotze) sind bei dem großen Fußgängerverkehr« viel »u schmal und wäre jetzt eine Gelegenheit gegeben, dieselben entsprechend zu verbreitern. Außerdem sollt« man doch endlich daran denken, diesen starken Ver kehr, der namentlich znr Zeit de« Schulschlusses ein ganz gewaltiger ist, etwas in andere Bahnen zu lenken, und wäre dazu da« einfachste Mittel wohl di« Erbauung einer nur für den Fußverkehr bestimmten eisernen Hängebrücke über dir Parthe, welche die beiden Löhrstraßen verbinden würde. Nn großer Theil der Schüler au- den dort beieinander stehenden vier Schulen würde dann sicher den Weg durch die Löhrstraße nehmen und dadurch die Nordslraße bedeutend entlasten. Da man jetzt aasängt, der so lange etwas stiefmütterlich behandelten Rordvorstadt mehr Aufmerksamkeit als früh« zu schenken, so hoffen wir, daß der berechtigte Wunsch der dortigen Anwohner um Verbreiterung der Fußwege in dem allen Theile der Nordslraße und um Errichtung einer Hängebrücke in der Löhrstraße baldige Erfüllung findet. K. L. Leneke Lachrichte». (Fernsprechmeldung de« Luxemburg. Der Herzog * Berlin, 8. November. „Leipziger Dageblatte-".) ^ ^ Adolf von Nassau ist heute Nachmittag l Uhr in Be gleitung de» Erbprinzen nach Frankfurt abgereist. Eine officielle Verabschiedung auf dem Bahnhof fand nicht statt. Von der zahlreich versammelten Menschenmenge wurde der Herzog mit enthusiastischen Hochrufen begrüßt —Lissabon. Der zwischen England und Portugal vereinbarte moäus viveucki soll sechs Monate lang in Kraft bleiben. Die Eontract«, welche nach dem 20. August von britischen Agenten mit eingeborenen Häuptlingen in den durch die Conventivn vom 20. August festgesetzten por tugiesischen Gebieten abgeschlossen sind, sollen annullirt werden. — New-Dork. Behuf» Abhaltung einer Gedächtnißfeier der Hinrichtung der Chicagoer Anarchisten hatte eine Anzahl von Anarchisten auS Newarl (New-Iersey) einen Saal gemiethet. Als der Eigen- thümer de- Saale- erfuhr, zu welchem Zwecke derselbe benutzt werden sollte, verweigerte er den Einlaß. Die Anarchisten versammelten sich außerhalb de- Saale». Einer derselben versuchte eine Rede zu halten. Der Polizeihauptmanu, der die» zu verhindern suchte, wurde durch einen Schlag über den Kopf betäubt. Die Meuge nahm eine drohende Haltung an, bi- Polizeiverstärkung eintraf, welche dieselbe mit Stock- schlägru auSewandertrieb und mehrere derselben verhaftete, Johann Most, welcher anwesend war, entkam. * Oldenburg, 8. November. Der Landtag wurde gestern durch den Minister Jansen im Aufträge de- Groß- herzogS eröffnet. In der Dhronrede wies derselbe auf die günstige Finanzlage der laufenden Finanzperiode hin. Die bedeutenden Ueberschüsse für die wirthschastlichcn Interessen de- Lande», wie Eisenbahn- und Chauffeebauten, gestatten, größere Aufwendungen zu machen. Von weiteren Gesetzentwürfen würden den Landtag beschäftigen: eine Einkommcnsteuervor- lagr mit Tarifirung der größeren Einkommen und Heranziehung der inländischen Actiengesellschaftcn, die Uebernahme der Wittwcubeiträge der Beamten durch die Staatskasse, die Förderung der Arbeiten de- Hunte-EmScanalS, die Entlastung der unteren DolkSclassen in den Fürstenthümcrn Lübeck und Birkenfeld, sowie schließlich die Uebernahme de- VolkSschul- gelde» durch die Landr-cassrn. — Im Ganzen brachte dir Staat-regierung 40 Vorlagen ein. * Pari-, 8. November. Dem „Echo de Paris" zufolge at der Krieg-minister angeordnet, die Ausrüstung der fort» von Modane an der französisch-italienischen Grenze zu verstärken. — Großfürst Nikolaus Michailowitsch hat die Rückreise nach Petersburg angetrctcn. * London, 8. November. Die „Times" schließt eine Besprechung der Entdeckung Professor Koch'«, fall« die Methode sich in der Prüfung bewähre, so würde deren Entdecker einen Platz unter den größten Wohlthätern der Menschheit einnehmen und seinem Gedächtniß unvergänglichen Ruhm verleihen. * Sainl-Etienne, 7. November. In Folge der Zu geständnisse der Arbeitgeber sind alle Bergarbeiterstreik beendigt. Die Arbeit wird am^Monlag wieder ausgenommen werden. * Brüssel, 8. November. Der „Moniteur osficiel" ver öffentlicht die Ernennung von Melot znin Minister de- Innern und des öffentlichen Unterrichts an Stelle von Devoldcr, dessen EntlassungSaesuch angenommen worden ist. * Kopenhagen, 8. November. DaS frstgekommene Torpedoboot 8 57 wurde heute Vormittag wieder flott gebracht. * Kopenhagen, 8. November. Dir Prinzessin Walde mar ist heut« Vormittag von einem Prinzen entbunden worden. * Mailand, 8. November. Ter Reichskanzler General v. Caprivi empfing heute Vormittag die deutsche Colonie unter Führung de- Consul» v. RekowSki. Spüler batte der Reichskanzler eine Unterredung mit CriSpi. An der Hoftafel in Monza werden auch der Herzog und die Herzogin von Genna theilnehmcn. Bor dem Diner wird der König den Reichskanzler empfangen. Caprivi und CriSpi werden au« Monza um 10>/, Uhr Abend- bierhcr zurückkcyren. * Petersburg, 8. November. Anläßlich des 25jährizen Bestehen» de» Kyrill- und Methudvercin- erhielt di Gräfin Dludow in Ostrog (Wolhynien), deren Vater den Verein begründet batte, Glückwunschtelegramme von der Kaiserin und dem Grvßfllrsten-Tbronfolgcr. Letzterer sprach den Wunsch aus, die edle Dhätiakeil des Verein« zu Gunsten der Orthodoxie in den Wrstmarke» Rußlands möge sich mit immer größerem Erfolge entwickeln. — Für den Verein spendete der Thronfolger 1990 Rubel. — Der Äroßfürst- Throufolger hat sich vou Triest zunäck'st nach PatraS begebe» * Zanzibar, 7. November. (Melkung de« „Reuterschen Bureau»".) Ein« Bekanntmachung des Vice-Admiral- Fre- mantle verbietet bi» auf Weitere- allen Europäern die Betretung de- WitugebieteS obne besondere Erlaubniß; daselbst herrscht noch Krieg-recht lieber den Sultan Fumo Bakari liegen noch keine Nachrichlen vor. Frcmantl« begicdt »orzeu an Bord des Flaggschiff« nach Trincomalee und ta. Lach Schluß der Ledartto» eiugegau-e«. -f Dresden, 8. November. Ihre Majestäten der König und die Königin, sowie Ihre König!. Hoheiten der Pri», Georg, der Prinz Friedrich August und die Pri». zessin Mathilde wohnten heute Vormittag einer IahreSgedächtniß weiland Ihrer Majestät der König», Mutter (s 8. Novembir 1877) in der Privalcapelle d« Kvnigl. NesidenzschlosseS abgehallcncn Seelenmesse bei. -f Dresden, 8. November. Se. Majestät der König ha, zu genehmigen geruht, daß der AmtShauplmann Le Maistre zu Pirna das ihm von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich verliehene Comthurkreuz de« Franz Joseph-Ordens annchmc und trage. * Frankfurt, 8. November. Der Herzog und der Erbprinz von Nassau sind heute Abend 8>,« Uhr von Luxemburg hier eingetroffen. * Karlsruhe, 8. November. Infolge falscher Wcichea- stcllung fuhr in der hiesigen Station vor dem Mühlburger Thor ein von Mannheim kommender Personenzug aus einen stehenden Güterzug auf. Einige Passagiere und Per sonen de- Dienstpersonals sind unerheblich verletzt. * Pari«, 8. November. Die Kammer beendete heule die Bcrathung de- Kriegsbudget- und nahm unverändert sämmtliche Capitel, betreffend ordentliche und außerordentliche Ausgaben, an. Montforl (Rechte) batte beantragt, von der für FortisicationSarbeiten in befestigten Plätzen beantragten Summe im Voraus einen Credit von einer Million Franc« zu genehmigen, um die UebunaSplätze zu vermehren; der Krieg-minister bekämpfte den Antrag, da die Befestigungs arbeiten dringend nothwendig seien. * Mailand. 8. November. Nach dem Frühstück wachte Caprivi eine Spazierfahrt, gab sodann seine Karte aus der Municipalität und Präfcclur ab und kehrte um 4 Uhr in sein Hotel zurück. * Mailand, 8. November. Caprivi und CriSpi reisten 5>/, Uhr Abends nach Monza ab, vou einem zahl reichen Publicum am Bahnhofe sympathisch begrüßt. * Monza, 8. November. Caprivi und CriSpi trafen um 5'/« Uhr hier ein und wurden am Bahnhöfe vom Ober- ceremonienmcister empfangen. Dieselben fuhren nach der königlichen Villa, wobei sic unterwegs von der Bevölkerunz sympathisch begrüßt wurden. In der Villa begrüßte der König den Reichskanzler, unterhielt sich längere Zeit mit demselben und überreichte ihm persönlich den Annunciaten- orden. Die Rückfahrt erfolgt 19 Uhr Abends. * Kairo, 8. November. Harari Bey wurde zum Controlleur der Rechnungen der cgyptischen Negierung er nannt, der Posten de- CoutrolleurS der directen Steuern wurde GorSk angeboten. Meteorologische Seobachtungen »nt ck«r kterneenrt« In Lelurix. Iläbk 119 Aster über ckem Aeer. 2«it der lleodacbtuug. Uarviu. reit. »»< U-UUUm l Uerwo- It«I»Uv, »«uv li ve». Nlllll. rleUruuL u. LtLrk«». U,WW«!» 7. blov. Xbd. 817. 739,9 -s- 5.3 89 880 1 bewölkt 8. » Aorg.8- 744,6 -i- 4,2 93 8 1 wolkig Kcbw. 2 - 746.0 -t- 9.1 79 80 1 trübe tlarimum der Temperatur --- -L Ainimum — -i- 2°.9, Wetterbericht «1«» 14. 8. luntlteit«» vom 8. 8 l'kr ikorßiens. Station»-blam e. a Z § s Liedtuog und 8tittk« des Windes. Wetter e L> s. o Rodö .... 751 0X0 leiekt wolkig -4- 6 Ilaparanda . . 758 still Xebel 9 8kude»näs . . 752 80 stürmisck bedeckt -t- 8 8tockbolm . . 758 W leiekt Kegen -t- 5 kopenkagen. . 757 80 «cdwack Dunst -i- t! ilemel.... 759 80 leiekt beiter tt- 3 8wioemünd«. . 756 80 leiekt wolkig 4 8kageo . . . 755 880 »ebwack kalk bedeckt -t- 7 753 080 leiekt Dunst -4- 4 Hamburg. . . 754 80 leiekt bedeckt ^ 4 Helder. . . . 751 80 leiekt bedeckt -i- 6 Oberdourg . . — — — — Daris .... 754 wx w leiekt bedeckt -4- ^ tlünster . . . 753 80 «ckwaeb Kegen -1- 4 Lettin.... 755 8 leiekt beiter -t- 5 Kaiserslautern. 754 8W leiekt kalb bedeckt tt- 5 Lamberg. . . 756 80 leiekt bedeckt -D ö Xltkirck . . . 755 8 leiekt beiter -i- 4 litt »eben . . . 754 8W leiekt Xebel Okemnitr. . . 756 8 leiekt kalb bedeckt 4- 3 Wien .... 753 XW sikwaet» Kegen »4- ti Drag .... 756 8 leiekt bedeckt 4- 3 Xi-Lkau . . . 754 X leiekt Xebel -1- 6 Demberg. . . 754 80 leiekt bedeckt 4- Dl Detenburg . . 758 8 leiekt bedeckt 4- 7 Lermanosiadt . 752 880 si'lsek wolkig 4- 13 Triest.... 751 80 leiekt bedeckt 4- >> Olermoot. . . 758 X leiekt bedeckt 4- 5 Oork .... 749 8W t'risck Kegen 4- >-' Aberdeen. . . 746 8 sckwaek wotkig 4- 6 vskeraickt äer >Vittornoff. Xued äer spsatti^v D>ur verlies in Laebsen nocb vorviexewl träbe, jeäock trocken; äeuu «em> »uck am Aorten vielt», >i deiteree Wetter vmtrat, >»o meläcn äock am Aittap- nur m» l> vsoß- Ltatinooo vou einem b'ortdeetlmä äesseldeu. Iler WiwI eear ivisäer nacti O lieriimxexam-e», m 2itt»u eo«xar bis b>'0; älc LtLrll« war inässür, nur Xnuaberk d»tt« sttttiiiiselies Wetter vis Temperatur blieb immer uock verbLltmssmiiSsip: bocb, <Ii-' Aioima ^varen im Xlljremeinen rurttclkirexaiixeo, obne seäocb bi» sum Oettierpum t /» ^elam-cn; nur äer bicbtelbvr« meläet vom Vortag — 0.5. Trotr äer verbältuissmässl^ xevnsti^eu Wetlerln^ - ist äock beut« nur «emg: vou äer crnarteleo XuOilarunx- werken; äenn «eun »uck äie me.stev Ktatioven von Xicäer», Iil?7 verscdout geblieben smä, so ist äock immer nocb vorberrscbei! j trüb« Witterung vorbauäeo Dis Depression Kat sieb ivierbr etvas nörälicb sselageN, «ltbreuä Uber Drankreicd unä an ä--r norääeutscken Xüst« ein Aarinium äes Duttäruckes lax-ert. Die Wioäricbtuuss unä Stärke sinä «eniff verändert, nur Dnelavä Kur wieder wie vorgestern süäwestlicbe Winde, je von geringerem ürnä. Xucb die Teinveraturverkälkniss« sind anuäneniä die selben geblieben. Dei dieser DrucXvertdeilung du rite <lio Ilol! »uog au? beiter» kalte» Wetter iiuwcr nocb auttockt ru er kalten sein. Xnn «Idn» Htz von der dieewarte /» Hamburg, Ltattons-Xame. s - - ^ ^ 2 ^ r Kicbtnug und dtarke des Windes. Wetter. s L L. 8 Ilollagbwore. . 750 WXW steik wolkig 4- 7 OkriLtiauHund . 747 080 sedwacb beiter 4- 4 Ilaskao . . . 764 8 leiser 2ug bedeckt -s- 7 Xenktbrvrasser . 753 W leiebt bedeckt 4- 6 »rlsruoe. . . 750 80 leiser /lug Dunst 4- -' iViesbadeo . . 7.50 8W Iei«-r Tlug bedeckt -4- 4 l ttralao . . . ioo 80 leider /lug bedeckt 4- irr» . . 755 0 leiebt wolkig -1- 7 vei»»«»»rM»«l »»wir»» tzelaeich »»se «a kei»,!». W»r d«, M»s»»iUch«» l»«a -r»ssss»e 0r. O«l»e >«»l i» <et»»I»
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