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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.11.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189011240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18901124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18901124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-11
- Tag1890-11-24
- Monat1890-11
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.11.1890
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loppirci.v ordcn n... macht fi>! , ! gebe u : j der vor- gercm G: llrzie, ivcl- in diese in «und a»m u Kiiinler- ,ui:> Wohl: den ster. h-ckcn. d- so weit qc -rzt wallt e aus den znni Al- innc. Ich -iz lind eiic d«ni meine spürte sie zum Estin Die Lun- und dein dem D.'k-e er. Mch Ihre) tzokständii onaiism» :se,i Honi-, Kr ^ Kiden seine Honiz bei Heilste ge- tzr. I 1fr »Ute:- «rschei«t tLgltch früh «'/, Uhr. Lröeetie« »«d Lrpr-tti»» Iohaune-goste 8. L»rrchK>udru trr Krdartiou: Vonntttag- 10—12 Uhr. Nachmittag- b—6 Uhr. ——lrLWrSIM" — " Ami«tz«« »er für »te «ichfts»l,e«»e N,«»er ÄNjrrete a« W»chr«t«,en dt« 8 Uhr Rachmitt»««. an L«i«-««» Sesttegki, früh »i« '/,v U hr. 3» he« Filmten für Ins.-Ännai,mr: Ott« §Ue««'» Ssrti«. (Alsretz H«ha), Untversttät-straß, 1, La»i« Leiche, Iathart»«str. 14 part. und König-Platz 7, ««r bi« '/,» Uhr. nMer TagMalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. AbonnementSprei- dierteljährlick 4»/, Mk. tocl. vttugerlohn 5 Mk., durch di« Dost bezog«» 6 Dich I«d« einzeln« Nummer M PH Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen tin TageLIatt-Forinat geialrti «hne Poschesöcderuug 60 DU. «tt Postdesörderung 70 DL Inserate 6qespaltme Letitzeile SO Ps. Großer« Schriften laut uns. Preis verzeichn iß. Tadellari scher u. Zifferusatz uach höher-.» Tarif. hkertamen unter dem Ledaction-strich die -gespalt. ZeileöOPf.,vor de»Familie»na chrrchtea die Sgespaltene Zeile 40 Ps. Inserate sind siet- an die ExpeStttan za senden. — Rabatt wird nicht gegeben.. Zahlung praeuumeramio oder durch Post» Nachnahme. 328. Montag den 24. November 1890. 81. Jahrgang. Leides d« »V Amtliche Bekanntmachungen. Lekanutmachung. Mit Zustimmung der Herren Stadtverordneten haben wir die westliche Fluchtlinie der UnivrrsitätSstraßc zwischen der Magazingaffe und dem Kupfergäßchen uach Maßgabe de« Plane« I LV Nr. ^ festgestellt. Dieser Plan liegt in unserer Tiefbauverwaltun^ (Rath- hauS, II. Stock, Zimmer Nr. 14) zu Jedermanns Einsicht aus, und sind Widersprüche argen denselben innerhalb vier Woche», vom Tage der ersten Veröffentlichung dieser Bekanntmachung an gerechnet, schriftlich, bei Vermeidung der Nichtbcrück- sichtigung, bei un« anzubringen. Solche- machen wir hiermit auf Grund tz. 22 des Regulative-, betr. die neuen städtischen Anbaue und die Reguliruna der Straßen, vom 15. November 1867, hiermit öffentlich bekannt. Leipzig, deu 20. November 1890. 6"7 Der Rath der Stadt Leipzig. 1563 vr Georgi. Vr Redlich. Il>. Gewölbe-Vermitthnug. Da« im Erdgeschosse de« ehen,al. GtorkhanseS am Rasehmarkte liarü »eben der Hausflur naeh de« Salzgaflehea zu gelegene, mit KaSbeleuehtnnqS eiuriehtuog versehene BerkausSgewolbe ist vom I. April L8VR an gegen einhalbjahrige Lründiguaq anderweit zu vermiethcn. Miethaesuche werden auf dem Rathhausc, 1. Etage, Zimmer Nr. 8, entgegeugenommrn» auch sind daselbst die Bermiethnng-bedingungen zu erfahren. Leipzig, am 20. Novemver 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. In. 7969. vr. Georgi. Krumbiegel. Huhholzauclion. Montag, de» I. Decemder diese- Jahre- sollen von Vormittag 9 Uhr an auf dem Holzschlagc in Abth. 28 t, de- Burgauer Forstrevier» in der sogenannten Lindenaucr Gottge an der grünen Linie l 80E>cheo-N«tz-lStz« v. 2 l/ l 00 cm Mittenstärke u. 2/ l 6 m Länge 2lSBuch«n» » » 17/41 » » »2/9 » » SkRüstan- » . 18/55 . . »K/lZ - « ISSsche». . r . 17/Z7 » . »9/9 » » 5 MaSholder»» » 23/84 » « » 4/8 » « l5Eller» . " . 18/37 - . . 8/l2» - 1 Linden- » ,45. . .9.. IKirschbaum-- » 22 - - . 4 . , 108 Stück Eschen» und Rüstern-Schtrrhölzer unter den öffentlich aushängendc» Bedingungen und gegen die übliche Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend ver lauft werden. Zusammenkunft: Auf dem obengenannten Schlage. Leipzig, am 22. November 1890. DeS Raths Forstdeputation. Lekanntmachrnlg. S«imahend. den 2S. November d. von Vormittag lO Uhr an, soll im Geschäst-zimmer de- Proviant-Amte- Leipzig — Pleißenburg — Thurmhau- 2. Stock 1 Partie Noaaenklete nud lkehrmehl kisentlich an den Meistbietenden gegen sofortige Baarzahlnug per» steigert werden. Leipzig, am 15. November 1890. Königliche- Prodiant-Amt. König Wilhelm IH. -er Niederlande f. * Au- Amsterdam meldet der Telegraph, daß der seit längerer Zeit erkrankte König Wilhelm III. der Niederlande am 23. November gestorben ist. Wilhelm Alexander Paul Friedrich Ludwig, König der Niederlande, Sohn de- vorigen, geboren l9. Februar 1817, trat 17. Mär 1849 die Regierung an, kam der öffentlichen Meinung durch freiwillige Verminderung der Civilliste entaegen, berief auch im Oktober da- entschieden liberale Ministerium Thorbrckc, da- er 1853 wieder zur Einreichung seiner Entlassung zwang, zog sich dann aber inchr und mehr von einem sclbstthätigen Änlheil an der Leitung de» Staate- zurück, überließ, dem parlamentarischen RegicrungSsvstcm getreu, dieselbe den von der Majorität der Generalstaaten abhängigen Ministerien und tbat nicht», um der durch den fortwährenden Minister- Wechsel eintretendru Stockung und Unfruchtbarkeit der Politik ein Ende zu machen. 1874 feierte er unter großen Ovationen sein 25 jährige-Regierungsjubiläum. Seit >888 wegen seine» Gesundheitszustände» von den Staat-geschäften sich fast gänz lich fern haltend, erkrankte er im Schloß Loo 1889 so schwer, daß im April im Haag eine Regentschaft eingesetzt, in Luxem burg Herzog Adolf von Nassau als Regent proclamirt wurde Doch gena» er unerwarteterwrisr so weil wieder, daß er im Mai die Regierung wieder Lbrrnabm. Er war seit 18. Juni >839 mit Sophie, Tochter de» König- Wilhelm von Würt temberg (geboren 17. Juni 1818, gestorben 3. Juni 1877), vcrmäblt, welche ihm 4. September >840 den Kronprinzen Wilhelm (gestorben 11. Juni 1879) und 25. August 185l den Prinzen Alexander (gestorbenpl. Juni 1884) gebar. Am 12. Januar 1879 vermählte er sich zum zweiten Male in Arolsen mit der Prinzessin Emma von Waldeck (geboren 2 August 1858), dritten Tochter de« regierenden Fürsten Georg von Waldeck, die ihm 3l. August 1880 eine Tochter, Wilhelmiue, gebar; dieselbe wurde, weil mit Wilhelm der Manne-stamm der Orauier erlischt, 1884 zur Throuerbin erklärt. Leipzig, 24. November. * Dem Reichstag wird, wie es heißt, rin Grsetzentwur wegen Stempelung der Handfeuerwaffen zugrhrn. * Da dir Gesuche um Gestattung de- Uebrrtritt» tzo» preußischen höheren Lehranstalten an nicht- preußische Schulen in neuerer Zeit in auffallender Weise sich mehre», so hat der Eultu-minister die Provinzialschul- collezien augewiesrn, in Zukunft derartige Gesuche genauer als die« meist bisher -Hchehe», auf ihre Berechtigung zu prüft». * Die im Jahre 1889 innerhalb de- preußischen Staate» abzebaltenen Lehrer-Odstbaucurse sind von insgesammt 1057 Tbciluehmrrn besucht worden. Zur Deckung der Kosten der Eurse sind bedeutende Zuschüsse au« den Mitteln de» LandwirlhschastS- und de- CulluSministrriums bewilligt worden. * Der Berichterstatter der Majorität im böhmischen Za ndtagc Prinz Lobkowitz erklärt, er und seine Gesinnungs genosse» ständen ganz und voll aus dem Boten de- Aus gleichs und erblickten in den Vorlagen ta» erste Ziel, Mil derung der Gegensätze zwischen beiden Nationalitäten berbci- zusührcn. Der Redner trat ferner dem Vorwürfe entgegen, doß der bökmiscbe Adel mit dem deutlckcn Adel Halle Ob wohl die Deutschen ibn feindselig bebandclt hätten, sei der Adel auch von der anderen Partei verletzt worden. Trotzdem wolle der Adel nur zum Wodle der Allgemeinheit wirken und habe niemals dazu beigelragcn, Zwietracht hervorzu- rufen. — Ter Antrag der Minorität auf llebergang zur Tagesordnung über die EulturralbSvorlage wurde mit 158 gegen 53 Stimmen abgclchnt. — Bei der Abstimmung über den MinoritätSantraz auf llebergang zur Tagesordnung über die Vorlage, betreffend den LandeSculturratb, fehlten 21 Ab geordnete. Während der Abstimmung herrschte in Folge beleidigender Zwischenrufe der Jungcrecken gegenüber den Altczeä'en große Aufregung. Tie Ruhe wurde nur mit Müde bergcstellt. Der Jungezechc Vasa») crbielt den Ord nungsruf. Nach Ablehnung des MinorilälSanlrageö begann die Specialdebalte. * Bei der fortgesetzten Berathung drS EultuSbudget- im ungarischen Abgeordnetenbause betonte Graf Apponyi, daß von dem Augenblick an, wo der Staat die Gleichberech tigung aller Staatsbürger ohne Unterschied der Religion proelamire, er auch selbstständig seine Rechtsordnung als Ganzes ausbauen muffe aus jedem Gebiete, insbesondere auch betreffs de» Familien- und EherechtS. Auch der Kirche könne der gegenwärtige verworrene Zustand de» EhercckteS nicht entsprechen. Da« Interesse des Ltaate- erfordere, daß aus dem Leben der Confessionen und Kirchen der vergiftende Stoff entfernt werde. Eine von Tag zu Tag nur ihr Leben ristende, einer Lösung ausweichende Äirchrnpolitik entspreche am allerwenigsten der katholischen Kirche. Sich an die morschen Reste der Vergangenheit anzuklammern, sei nur ein Zeichen von Tenksaulbeit. * Dieser Tage starb in Petersburg der General der Infanterie Korsakow. Derselbe war zur RegierungSzeit Kaiser Alexander« II. in preußische» Militairkreisen nicht unbekannt, da er durch verschiedene Stellnnsen im mililain- schen Unterricht-Wesen großen Einfluß hatte. Er war einer jener Generäle, die, wie c« unter Alexander II. häufig, ohne >emalö an einem Kriege thrilgenommen zu haßen, infolge einslnßrcichcr Fürsprache doch eine schnelle Laufbahn zurück- lcglcn, und so brachte er es sogar zu der beneidete» Würde eine« General-Adjutanten. * Der .StaatSeonrant" veröffentlicht folgende von allen Ministern gegengczeichnete Bekanntmachung der Königin Negcntin an das niederländische Volk: Im Namcn Sr. Majestät Wilhelm'S III., von Kulte- Gnaden König der N::derlandc, Prinz von Lranien-Nasjau, Großherzog von Luxemburg u. s. w. Wir, Emma, Königin der Niederlande, Rc- gcnliii des Königreichs. In den ernsten Tagen, in welchen un« der Zustand des Königs alle mit Trauer erfüllt, trete ich als Regent», d«S Königreich« auf. Ich fühle vollständig die Wichtigkeit der Auf. gäbe, die mir auierlegt ist, aber aus Liebe zum niederländischen Volke zaudere ich nicht, dieselbe zu übernehme», nachdem die Generai- siaalen mit einstimmigem, Vertrauen erweckendem Andrang mich dazu beruscn haben. Meine Kraft und Weisheit suche ich bei dun all- mächtigen Gott. Ich rechne aus die treue Unterstützung de- ganzen niederländischen Volkes, das mich durch so viele Beweise der Liebe und Anhänglichkeit für immer an sich verbunden hat. Der König, mein geliebter und hochgeehrter Gemahl, bat mir stets ein hohes Borbitd sürstlichcr Pslichtersüllung und der Wirksamkeit im Jnteresie von Land und Volk gegeben, wodurch sich das Hau« von Lranien stets ausgezeichnet hat. Ich halte eS für meine Pflicht, diesem Vor- bild nachzntiscrn. Möge Galt das Leiden unseres Königs mildern und Niederland unter seine heilige Obhut nehmen. * Der Präsident Earnot hat den Gffetzentwurf, be treffend die Auslassung der Befestigung von^Douai unter zeichnet. — In der französischen Deputirtenkammer brachte der Deputirte Douville-Maillefcu einen Antrag ein au Organisation der Küstcnvertheidigung durch Errichtung neuer StrandfortS in Ebcrbourg und Bonifacio, sowie aus Ein ziehung der bestehenden Seepräfecturcn bis auf die drei von Ederbourg. Brest und Toulon. — Die Deputirtenkammer »ahm einen von dem Deputirten Siegfried cingebrachten Antrag auf Bewilligung von 40000 FrcS. für eine Elsässer Schule an. — Die SyndicatSkammer der Getreide- und Mehlbörse erklärte anläßlich der vom KriegSministcr an- ackündigten Maßnahmen betrcffsVerproviantirung der befestigten Lager von Paris, die Anhäufung von 600 00» Ecntiicr Mehl könne nicht im Laufe eine« einzigen Jahre« bewirkt werden, wie der Minister beabsichtige, ohne den Handel erheblich zu beun ruhigen und eine Hausse zu provocirrn. — Die Nachricht, daß der Präfect von Nizza nach Paris berufen sei, wird als unbegründet bezeichnet. — Der Forschungsreisende Bon sichtSvoÜ; ebenso werde Tibet für die europäische Industrie in Zukunft von großer Wichtigkeit sein. Dem in Tonkin herrschenden Piratcnthnm dürfe keine besondere Bedeutung heigclegt werden. — Andererseits meldet die jüngste indo chinesische Post, daß die Piraten in Tonkin ihre Raubzüge über alle Provinzen des Lande« auSLehnten und daß zwischen ihnen und den Truppen neuerdings zahlreiche Scharmützel stattgefuuden hätten, wobei beide Parteien erhebliche Verluste erlitten. * Nach sichersten Nachrichten ist der Vorfall in Nizza sehr übertrieben worden. Eine Beleidigung der deulschcn Flagge hat in keiner Weise stattgesunden. * Die Londoner Blätter veröffentlichen eine Miltheilung des Gesandten der Republik Uruguav, in welcher derselbe erklärt, der Präsident der Republik habe ihn beauftragt, die Anzeige zu macken, daß Uruguay sortfabren werde, die Zinsen und die AmortisationSguoten seiner Anleihe zu bezahlen. * Der päpstliche .Moniteur de Rome" schreibt: Wir sind erstaunt, daß die liberalen Journale von Pest brkauplen, der ungarisch« Episkopat stimme mit der Regierung gegenüber dem niederen Kleru« in der Angelrgenhe,t der gemischten Eben überein. Die- ist eine Erfindung; die Bischösr besiuden sich in vollständiger Uebereinstimmnng mit dem Vatican, um den Erlaß dcS Grasen Esakh zurückzuweisen. Man müsse den Erlaß begrabe», nachdem Graf Szapary erklärt habe, daß Ungarn keinen Eulturkamps wolle. — Der .Italic" zu- olge würde der Marquis Salisbury demnächst nack Nizza kommen und wabrscheinlilb Genua besuchen, wo mit Rücksicht aus die freundschaftlichen Beziehungen zwischen England und Italic» eine Zusammcnkunsl mit dem Ministerpräsidenten CriSpi stattsinden dürste, jedoch sei in dieser Hinsicht noch nichts Definitive« scstgesctzt. * Nack letzten in New-Jork eingegangenen Nachrichten rücken die Sionx-Jndianaer, welche von dem Glauben an eine» kommenden McssiaS erfüllt sind, über die Pinc Ridgc- Berge vor. Dem Ncw-Aorker Journal .Sun" znsolge be trägt die Anzahl der indianischen Krieger ca. 1500, während die Slärke der Union-lruppcn und Grenzpolizei nicht 500 Mann übersteigt. Mililairisches. * Nicht englische, sondern deutsche Erfindung. Man chreibt dem „hannov. Eourier": Durch die Presse gebt die Nach richt, Laß ein Mr. Douglas Archibald i» Londvn soeben ein Syslem-crsundcn bade, Lurch Eombinirung von Fesselballons mit Drachen, mehrere hinter einander oekoppeit, Len Austrieb der Ballon» bei Wind zu verbessern und vei Anwendung solcher zu miliiairischen Zwecke» da-Z Ausstcigcn von Mannschasten unnöthig ;» machen. Wir haben cS vier wieder einmal mit einer deutschen Irfindiing zu lhun. welche seit Jabren vorhanden, aber anscheinend nicht hinreichend beachtet ist und nun in England als englische ous- taucht. Schon am 3. Januar und 29. August 1887 brachte nämlich unser Landsmann Carl Schultz zu Hannover sein Sustei», von welchem dieses angeblich Archtbald'iche sogar nur einen Theil bildet, dem kriegsminisleriuin in Berlin zur Kenntnis), indem er ich zugleich durch ReichSpatent die Priorität der Hauzitideen icherte. Ta das System am werthvollsten für Gegenden südlichen Klimas ist, Heilte er eS 1888 auch der dem Dreibund angehörenden italienischen Regierung mit und nahm gleichfalls ein italie nisches Patent daran,. DaS Schuitz'jche System enthält nicht nur die Gesammtheit des angeblich Archibald'Ichen, sondern außerdem verschiedene andere Ideen von Werth Während Archi- baib sich aus denjenigen Dbcii der Schuitz'schen Combinationen bejchränkt, welche die Anitricbsverstärkung bezw. die Anwendbarkeit deS Fesselballons bei stärkerem Wind« zum Gegenstand haben, gicbt Schultz ferner eine zweite Methode für schwächere Winde und eine dritte für Windstille oder besonders schwache Luftströmung an, alle drei mit denselben Apparaten au-zufiihre». Das Wesentliche des Schnltz'scheii SvsiemS besteht darin, daß durch dasselbe die Fessel- ballon» aus meilcnweite Entfernungen festgedalten und dirigirt werden können. Hierdurch will Schultz uamentlich die Bewcrsung >o» Festung«» mit Sprenggeschossen in solchen Fällen möglich machttt, ido, wirB. 1870 b»i W«tz, mit Belagerungsgeschütze» nicht nahe genug heranzukommrn ist. Auch da, wo va- Heran, schassen svlckn'r viel Zeit in Anspruch nimmt, wie 1870/71 bei Paris, dürft« das System von Werth sein, da alle dazu erforderlichen Apparate einschließlich der BallonS sich leicht und rasch tranS- portiren lasse». Die Idee, daß keine Personen mit aufziisteige» und rxponirt zu werden brauchen, gehört ebenfalls zum Schultz'schen System; auch hieraus wies derselbe schon 1887 beionderS hin. ES läßt sich zwar nicht behaupten, daß Mr. Archibald die Sache von der deutschen oder von der ausführlicheren italienischen Patentschrift unseres Landsnianns entlehnt hat, jedeosall- aber ist das System ursprünglich ein deutsches. * Petersburg, 15. November. Vor drei Jahren entschloß sich d«r Krieqsminister WannowSki, dem deutschen Beispiel nactizuahme» und alliähriiche Einziehungen der Reserve mann schäften zu mehrwöchige» Hebungen anzuordnen. Tie Erfolg« waren recht gute; doch entdeckte man zur allseitigen großen Ueberraschung, daß etwa >5—20 Proc. der als „ausgedildct und kriegsfertig" ent lassenen Mannschaften während ihrer Dienstzeit unter der Fahne gar kein« oder nur «ine ganz dürftige Ausbildung erhalten hatten. ES waren das namentlich solche Leute, die ursprünglich als Kuticher, Bedienter, Loch, Gärtner w. ihr Brot verdient und von den Regt- mentScommandeurcn wie anderen Ossicierrn sofort bei ihrem Eintritt zum Privatdienst verwandt wurden. Diese Erfahrungen geben Anlaß, solchen Ungesetzlichkeiten ernstlich zu steuern. In diesem Jahre sind nun zum ersten Male Laiidwelirmannschasten zur Dienstleistung eingezoge» und die Berichte der Divisivuscomniaiidanten spreche» sich über di« Ergebnisse dieser Hebungen außerordentlich günstig aus Besonder- werden die vortrefflich« Mannszucht und die guten Er folge im Schießen hervorgehoben. — Im Süden, namentlich im Militatrbezirk Odessa, machen sich unter den dortigen Truppen überaus zahlreiche Fälle von Augenkrankheiten bemerkbar. Tie Seuche nimmt derart überhand, daß besondere Lazarrthe für Augen krank« eingerichtet »verden mußten. * DaS neueste Kriegsschiff und Admiral-schiss der ameri konischen Bundesmarine, der Kreuzer ,,Maine", soll in Bezug au Kriegstüchtigkeit und Manöversähigkcit einzig dasiehcn. Bei einer Länge von 330, einer Breite von 57 und einem Tiefgang von 21'/« F»ß hat va« Schiff 6«»48 Tonnen Tragfähigkeit. Dabei hat es zwei Kiele, wodurch ein Rollen bei sogar sehr bewegter See ver- hindert wird. Die drei Masten sollen aus Stahl gefertigt werden »nd hohl sein, so daß sie zugleich als Ventilatoren benutzt werden können. Zwei derselben werden mit Lafetten für je zwei Revolver- geschützt versehen und im Stande sein, zwölf oder mehr Artilleristen Platz zu gewähren. Tic (beschütze werden nach dem Gattling.System gebaut werde» und die Abscuerung von 1000 Bleikugel» per Minute ans eine Schußweite non 1000 Pards ermüglichc». Ter Rumps des Cchiffes ist mit Panzerplatten verkleidet; am Bug befindet sich eine Art Widder, bestehend aus schwerem Gußstahl, welcher zum Anreniien feindlicher Schisse dienen soll. Die Panzervlattcn werden aus so- genanntem Nickel-Stahl bestehn, und im Durchschnitt anderthalb Zoll dick sein. Tie Panzerplatten der Thürnie sollen zwölf Zoll dick und ta einem Winkel von 45 Grad arrangirt sein. Tie in den Thürmen ansgeslrUIeu Geschütze werden genügend gedeckt sein. Tie Armirung des Schisses wird auS vier zwöiszölligc» Geschützen, jede« 24 Tonnen wiegend, sowie au« sechs iizölligcii Kanonen bestehen. Tie erste«,, werden im Stande sein, ein, 500 Pfund schwere Kugel eine Strecke von 9 Meilen weit zu schleudern. Aus eine Entfernung von 1000 Pards kann die Kugel noch die Panzerverklcidnng irgend eines Schiffe« durchbohren, und da« betreffende Geschütz kan» im Nolhsalle 16 bi« 17 Mal in jeder kalben Stunde abgeseurrt werde». Die 6 zölligen Kanonen sind 196 Zoll lang, wiegen je 4,9 Tonnen und mit ihnen kann ein 100 Pfund schwere» Geschoß ans ^ne Ent- sernung von 5 Meilen abgeseuett werden. Außer dieser sogenannten Hauptbalierie hat da« Schiff noch vier 2'/,zöllige und vier l,85zöllige Schnellfeuer-Geschütze, sowie 13 Mttrailleusen und vier Gailling- Kanonen an Bord. Tie Adseuerung der Mttrailleusen ersolgt mi,leist Maschinen. Di« Schnellseuer-««,chutze wiegen je 8!0 Pfund und sind im Stande, ein Projektil, welche» 1 Pfund und 16 Unzen wiegt, 1000 f)ard« weit »u schleudern. Di« „Maine" wird mit zwei, als Torpedo-Boote ouigtlakelten Tampsbarcaffen »trieben werden. Außer- den, wird die „Maine" selbst mit sieden Geschützen versehen sein, mtUelstjwrlchen Torpedo- abgeseurrt werden können. Schulwesen. * Berlin, 22. November (Zur Schulgesetzvorlage., Der Berliner Lehrer-Bereia, weicher etwa 1800 Mitglieder zählt, hielt am 21. d. M. im Gesellschaft-Hause «ine sehr zahlreich besuchte Versammlung ab, in weicher der Borsitzende des Deutschen Lebrerverein«, Lehrer Clan-nitzer, über das Bolksschulgesetz berichtete. Der Versammlung wohnten aus erfolgte Einladung auch die Abgg. Rickert, von Schenckendorfs, Hermes, Knörcke bei. Der Referent beleuchtete in seinem Bericht die durch diese Vorlage geschaffene neue Stellung des Lehrer-, sowohl in Bezug auf sein Einkommen als aus sein Amt. Als wesentlichste Wün>che b,zeichnete er die gesetzlich« Normtrung eine« Muimaleiukommens, den Beginn der AiterSzulagen vom fünften Dieustjahre ab, statt vom zehnten, eine Erhöhung der Wittwenpensioii um wenigstens 50 ./l, die Berechtigung de« Lehrers, daß eS auch ihm sreistede, die Befreiung vom Kiisierdicnst zu beantragen, die Erweiterung der Beiuqniß des Lehrer« mit Sitz und Stimme am Schulvorstande auch bei Geldbewilligungen, die Anschaffung de« Localichulinspeclorj und die Beteiligung der Bestimmung, wonach der den Religion«- unterricht beauisichligende Geistlich« befugt sein solle, dem Lehrer direct Vorhaltungen zu mache»; es solle dies nur durch die dem Lehrer Vorgesetzte Behörde geschehen dürfe». Bet einer großen An- -ahi von Geietze»destüirinungcn wurde hervorgehoben, daß die Ministerialmacht auch in diesem Gesetz »och eine sehr erhebliche bleibe. War der Referent bet diesen Darlegungen vorwiegend kritisch, io fanden dieselben doch ihren Ausgleich in ver rückhaltloien Aner kennung mancher Vorzüge de- Olesrtzentwnrf-; er hoffe, daß derselbe mit den gewünschten Al>änderunge» zum Getetz erhoben werde, und mahnte die Lehrerschaft in richtiger Erkenutniß der Gesammtlag« vor übertriebenen oder zu weit gehenden Wünschen und Forderungen. Ein nuS der Mtle der Versammlung ausgesprochener Wunsch, doß die anwesenden Herren Abgeordneten ihr« Ansichten über die Aiissührungen des Referenten äußern möchten, wurde von diesen abgclehnt, da ihre Wirksamkeit an anderer Stelle liege; vielmehr wurde von dieser Seite dl» Ansicht geäußert, Laß die Versammlung angesichts de« umfassenden Stoffe», der hier vorliege, und de« Umstandes, daß Jeder das Gesetz erst selbst werde einseheii wollen, von einer Debatte vorerst überhaupt abstehen und diese erst nach einiger Zeit folgen lasten möchte. Demgemäß ivurde beschlossen. Am 30. Tecrmber ist in Magdeburg ein preußischer Lehrertag in Aussicht genommen, aus welchen, die gleiche Angelegenheit zur Verhandlung kommen soll und Deiegirte ,-itenS de» Berliner LehrervercinS zu entsenden sind. Im Hinblick auf diesen Lehrertag möchten wir der Lehrerschaft empfehlen, die Grundlage der Beurlheiluug dieser hochwichtigen Vorlagestaus den ;esa in inten Gesetzentwurf zu erweitern. ES ist erklärlich, daß die öchrer in erster Linie darauf Hinblicken, in wieweit ihre eigene Stellung durch daS Gesetz berührt Iverden wird. So berechtigt solche Erwägungen also an sich auch sind, so würde in den Außenkreisen, wenn inan sich hierauf beschränkte, darin doch nur der Jnteressentenstandpunct erkannt werden. Derselbe kann und soll nicht zurücktrelen, aber er muß sich doch etngliedern in die Gesammt- beurtheilnng Le« Entwurfs. Auch die unverkennbaren Lichtseiten desselben müssen hierbei hervortrrte«. Ja, wir sind der Meinung, daß, je mehr in den Ansichten und Wünschen der Lehrerschaft der objective Ctandpunct in der Beurtheiluna'de« GesammtenttvursS hervortritt, desto mehr auch die öffentliche Meinung und der Land- tag geneigt sein werden, den bevcchtiatrn Wünjcheu der Lehar in Bezog aus iha Stellung und idr Einkommen Rechnung -u tragen. Ein derart hinreichend motivtrte- Benrtheilungsmateriol von den mitten in der Praxis des Schuilebens stehenden Kreisen würde je gründlicher desto bester für die Berathung diese» umsastenden GesetzarbungSgebieteS in den Conuiiission-ardeiten sicher sehr wcrth- voll sein. Bei der Geschäftslage Le« Abgeordnetenhauses dürste dies auch erst nach lsteujahr einlresfend« Material noch timner recht zeitig kommen. Die Inseln und ihr Thierleden. Bsrtrag de» Herrn Professor vr. Marshall im Kans- mäiinischc» Verein. * Ein jeder Tbeil unserer Erde, so weit er überhaupt für Tbierc bewohnbar ist, so weit überhaupt ProtaplaSma, Eiweißsubstanz, existircn kann, ist von Tbiercii bevölkert, freilich sind in den verschiedenen Tbeilen der Erde die Existenz bedingungen, an welche sich die Thiersormen anrupasscn haben, außerordentlich verschiedene. Es wäre aber übereilt, wenn man glauben wollte, daß z. B. die Heide allüberall ein und dieselben Tbierformcn beherberge, denn die Fauna ist in ver schiedenen Landern auch eine verschiedene, aber ein« können wir, wenn wir die Fauna der Eontincntc betrachten, constatircn, daß die Grenzen derselben nirgend« scharf ge schieden sind, vielmehr langsam und leise ineinander über geben. DicS gilt für den Eonlinent und für große ans- aedebntc Strecken. Dagegen sebcn wir, daß die thicriscbcn Bcwobner gewisser isolirtcr Pnncte unserer Erde mit der benachbarten Thicrwelt in fast gar keinem Zusammenbaiige stehen, wir sehen, daß ans diesen isolirtcn Punctcn, aus den Inseln, zu denen in gewissem Sinne die Oasen in der Wüste und isolirle Bergspitzcn, wie auf den Anden, zu rechnen sind, dir Tbierwelt von den sonst im Eontinent verkommenden Thiersormen abweicht. Wir können von den wirklich isolirtcn Stätten zwei große Gruppen von Inseln linterscheidcn: continentalc und oceaiiiscke. Die erste«» zeige» im Bau eine bestimmte Verwandtschaft zum geologischen Bau des benachbarten Festlands, die letzteren weisen mit den coiitincntalen gar keine Verbindung ans. Die Tbierwelt der contincntalen Inseln, welch letztere man wiederum in modern continentalc und in alt-contincnlalc scheidet, zeigt eine große Aebnlichkeit mit der dcö EoniincnIS. So bcbcrbergt England niigefäbr 70 Schmcltcrlinge-artcn, die zum grössten Tbeil auch im conlinciitalen Europa Vorkommen, aber diese 70 Arien sind doch von den anderen Formen ver schieden. ES sind Lccalrasscn. England beherbergt dann eine Menge Formen, die südlichen Ursprung« sind, die den Küsten de« Meeres gefolgt sind. Von den altcontinentalen Inseln Madagaskar, die MaScare», die Antillen zeigt Madagaskar, daß seine Trciinnng von Afrika bereits zur Zeit deö srübcn Tertiär, als die Eäugelhiersormen eine höhere Entwickelung erreichten, statlgcfunde» hat. Seine Lamnridcn, seine allcr- tbiimlichcn Jnscctenfreffer, seine igelarligcn Wesen, seine mardcräbnlichen Raubtyiere geben Kunde davon; wir finde» aber keinen einzigen Affen, keinen Wiederkäuer, keinen Bären u. s. w. Als MadagaScar mit Afrika in Zusammen hang stand, da waren dort Dhicrc noch nicht verbanden, sic sind erst eingcwandert. Dasselbe Verhaltniß ist auch bei den Antillen bemerkbar. Auch bicr sind allcrlhümliche Jnscctcil- srcsscr und Nagcthiere verbanden. Was nun die occanischen Inseln anbetrifft, so sind sie alle direct und indirect vulkanischen Ursprungs, nichts Weiler als die höchsten Bergspitzen unterseeischer vulkanischer Ge birge, so die Azoren, St. Helena, St. Paul, die Kerguelen :c . die Inseln de- Stillen LceanS mit AuSnalimc der Sand wich - Inseln. Einzelne sind Corallen»Inseln, Bergspitzen unterseeischer Gebirge, aus denen sich Eorallcn angcsicdclt haben Die Thicrwelt der occanischen Inseln ist eine viel selbstständigere, als auf den continenlalen; cS ist zwar auck, eine cingcwandertc, aber die Einwanderung ist scbr langsam vor sich gegangen. Sie sind mehr durch den Mangel als durch den Besitz charaklerisirt. Wir sehen, daß auf ihnen außer der Flcdcr»
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