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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.09.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189009033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-09
- Tag1890-09-03
- Monat1890-09
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.09.1890
- Autor
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Nrdaction und Lrprdition JohanneSgass« 8. Aprechliundrn drr Urdaction: vormittag» 10-12 Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. FWc t<« NSck-ad» ktn»kl»«dlrr viaorilcrtr«« »acht sich die «etactian nicht »rrb>«r»ch. «nna-me -er für die nächstfolgende -»immer bestlmmten Inserate an Wochentagen bis S Uhr Nachmittags, an Lonn- »nd Festtage» früh bis '/,V Uhr. In drn Filialen für Ins.-Ännatime: Ltto Klemm s Sortim. «Allee- Hahn). Univnsitätssttaß« 1, LouiS Lösche, üatharinenstr. 14 pari, und König-Platz 7, nur bi» '/,S Uhr. UtlDM Illgcklalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handcls^l^GcsMsverkehr. Wonnement-pret- ^ vierteljährlich 4»/, Mk. tncl. Bringerlohn 5 Mk., durch di« Bost bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Pf. Belegereinplar 10 Pf. » Gebühren für Extrabeilagen <tn Tageblatt-Format gefalzt» ohne Postbesürderung 60 Ml. mit Postbcförderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. Gröbere Schriften laut uns. Preisverzeichnis. Tabellarischer u. Ziffern sag uach höherm Tarif. Reclamen unter dem RedacttouSstrlch die 4gespalh Zeile50Pf.,vor den Familien na chrrchten die 6gelvaltene Zeile 40 P>. Inserate sind stets an die Erpc-ltion zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben.. Zahlung praenumarnucio oder durch Post» nachnahme. 246. Amtliche Bekanntmachungen. Geffentliche Bekanntmachung. den Verkauf keimfreier Äindermileb bete. Vom t. Juli dieses JnhrcÜ an wird in folgenden Apotheken: Kreuz-Apotheke, hier, Bayerische Straße 2, Albert Apotheke, hier, Emilienstraße 1, Apotheke zum weißen Adler, hier, Hainstraße 9, Kurprinz-Apotheke, hier, Sternwartenstraße 12, Lnidcn-Apotbeke, hier, Wcststraße 41, Homöopathische Central-Apothcke, hier, ThomaS- kirchhof l2, Neue Börsen Apotheke, hier, Hallescke Straße 12, Hirsch-Apotheke, hier, Grimmaischer Steinweg 28, LöVen-Apotheke, hier, Grimmaische Straße 22, Mvhren-Apotheke, hier, Eutritzscher Straße l, Aanstadter Apothekf, hier, Ranstädter Steinweg 27, Sonneu-Apotheke, hier, Südplatz 1, SalomoniS-Apotheke, hier, Grimmaische Str. 17, Germania-Apotheke, hier, Promenadenstraße 11, Königs. Johannis-Apotheke in Leipzig - Neudnitz, Leipziger Straße 26, Kronen-Apothcke, Leipzig-Gohlis, Dalken-Apotheke, Leipzig-Neuschönefeld, Ost-Avotheke in Leipzig-Anger-Crottendorf, Wurzener Straße 3, Tt. Georg-Avotheke, Leipzig-Neustadt, Schiller-Apotheke, Leipzig-Gohlis, gegeN-vorherige Bestellung keimfreie Milch zur Ernährung von Säuglingen nach dem Soxhlet'schen Verfahren und nach besonderen ärztlichen Anweisungen bergestelll und zu dem Preise von 5 für die Flasche, ausschließlich deS GlaseS, der LebenS-Monat, in welchem daS anzuaeben. Die Lieferung der Milch erfolgt von dem der Bestellung folgenden Tage an. Dem Publicum wird diese Einrichtung hiermit bekannt gemacht und zur Benutzung empfohlen. Leipzig, am 4. August 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. I». 4403. vr. Dröndlin. Krippendorff. zu Bekanntmachung, Generalrevision über die Droschken betreffend. Die Generalrcvision über die Droschken und deren Be spannung, und zwar über diejenigen mit ungeraden Nummern, al« l, 3, 5, 7 u. s. w., soll Freitag, den 3. September 1880 auf dem Fahrwege au der Tribüne der Stennbahn stattfinden. Die Auffabrtszeilen werden wie folgt festgesetzt. Es haben am gedachten Tage ibre Gi-lchii-r, varzusahrcn die (Loncessionarc mit den AnfangSbucz ^—l>' Vormlnuu» 8 Uhr, 0—ck » 9 » X—^l » «/.IO » dl—8 » V«l1 - 8cb—2 . >/.12 . zwar derart, daß die Droschken nickt etwa nach und nach zu anderen als den vorgedachten Stunden ansahrcn, sondern daß die sämmtlichcn zu ein und derselben Zeit vor- znsabrendcn Wagen aus einmal und pünktlich zur fest gesetzten Stunde auf dem AufsabrtSplatzc, der von den Auf sichtsorganen am Tage der Revision noch spcciell angewiesen werden wird, zur Stelle find. Die Concesfionare, welche bei Vorführung ihrer Nummern zugegen sein müssen, werden insbesondere daraus aufmerksam gemacht, daß bei dieser Revision die Droschken durchgchcnds gut lackirt, die Sitzkissen und Rückenlehnen gut gepolstert und mit reinlichen, keineswegs desecteu Ueberzugcn versehen sein müssen. Ferner ist auf die gehörige Instandsetzung der Pferdegeschirre besonderes Augenmerk zu verwenden ; dieselben und / allen übrigen Bestimmungen in ß. 6 -«« Droschken-Regulativs vom 5. October 1883, die Dienstkleidung der Droschtenfübrer aber genau den Vorschriften in tz. 10 deS ungezogenen Regu lativs entsprechen müssen. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Anordnungen werden nach tz. 51 des Regulativs bestraft werden und haben die Concessionare nach Befinden überdies die Außerbetriebsetzung der nicht vorschriftsmäßig verfahrenden Geschirre zu ge wärtigen. Leipzig, den 7. August 1890. DaS Polizeiamt der Stadt Leipzia. v. R. 3738. Bretschncider. Mühlner. Bekanntmachung. Die Maurer-, Schmiede», Schlosser» und Visen- ronstructionS-,dicAsphalt-,Steinmetz», Zimmerer», Klempner- und Dachdeckerarbeiten zum Erweiterungsbau der Talgschmelze des Bieh- und SchlaehthoseS sind vergeben. Die unberücksichtigt gebliebenen Bewerber werden deshalb ihrer Angebote hiermit entlassen. Leipzig, am 29. August 1890. Der Statt, der Stadt Leipzig. Ia. 6l22/6l42. vr. Georgi. Lmdner. Gewölbe-vermiethung. Im städtischen HauSgrnndstück ThomaSgäßchkN -kr. O ist das links vom HauScnigange befindliche Verkauf« gewölbe mit einem daran anstoßenden kleinen Comptoir- raum vom I. October d. IS. an gegen halbjährliche Kündigung anderweit zu vrrmietben. Mietygesuchr werden auf dem Natbhause, 1. Etage, Zimmer Nr. 8, entgegrngenommcn. woselbst über die Ber- micthungsbedingungcn und auch sonst Auskunft ertheilt wird. Leipzig, den 29. August 1890. , Der Rath der Stadt Leipzig. Ia-6214. vr. Georgi. Wagner. Bekanntmachung. Zur näheren Erläuterung unserer Bekanntmachung vom -Mai d. I., die Stadlvermessung betr., wird Folgendes Mittwoch den 3. September 1890. Wie wir au» bester Quelle erfahren find^a^i^^ vollitanotgersu derz- 84. Jahrgang. 28 bekannt gegeben: Die «tadtvermefsung ist soweit vorgeschritten, daß deren Ergebnisse, soweit möglich, auch für Private nutzbar gemacht, insbesondere zur Zeit von der Süd- und Ostvorstadt Alt- LcipzigS Lagrpläue in beliebiger Verjüngung und Flachen- berechnungcn angefertigt, auch von den biS jetzt kartirlcn Tbeilcn dieier Vorstädte Cvpien, und zwar tbcils im Maßstabe von l: 1000, thcils in dem von l : 500, abgegeben und endlich -kcuaiisiiahmrn durch unser Stadtver- nicssuiigspersonal in denjenigen bebaulcn Stadttheilcn Alt- LeipzigS auSaeführt werken können, wo zwar die Ver messung selbst noch nicht, jedoch die Netzlegung bereits erfolgt ist. Diesbezügliche Anträge sind an unser StadtverinessungS- bureau, Neudnitzer NathhauS, 2. Obergeschoß, zu richten. Tie Vergütung wird im All.zciiioincu nach den für Arbeiten geprüfter Feldmesser üblichen Sätze» berechnet; die Vcrmcffun^ökoste» aber werden dem Antragsteller nur antheilig angercchnet, wenn die Vermessung für den Stadt plan bereits erfolgt oder für dtesen verwendbar ist. Zur Vermeidung von Mißverständnissen wird jedoch darauf hingewiesen, daß dem Antragsteller ein verhältniß- mäßiger Zuschlag für den Vennessnngsaufwand nicht nur im Falle einer Neukartirnng in irgend welcbcm Maßslahe, son dern in derselben Höhe auch dann in Rechnung gestellt wird, wenn es sich um die Anfertigung einer zzenauen Copie auf Lrinwandpapicr handelt. Bei einfachen Pauszeich nungen dagegen wird dieser Zuschlag ermäßigt. Leipzig, den 28. August 1890. Der Statt, der Stadt Leipzig. Ib. 4696. vr. Georgi. Lmdner. Ausschreibung. Am Neubau der Markthalle in Leipzia soll die Aus führung der GaSleitungS-Anlagc vergeben werden. Die Bedingungen und ArbcitSverzcichnisse können durch unsere Bauverwaltung, im Baubureau an der Wind- mühlcngasse hierselbst, gegen Porto- und bcslellgcldfreie Ein sendung von 1 50 bezogen, bez. im Baubureau sammt den RohrleitungSplänen einaesehen werden. Die Angebote sind verschlossen und mit der Aufschrift: „Markthalle — Gaslritungs-Aalage" bis zum 8. September er. Vormittags 10 Uhr nn Nath- hause allhier, Ü. Obergeschoß, Zimmer Nr. 5, portofrei ein zureichen. Ter Rath behält sich die Auswahl unter den Bewerbern, der. die Theilung der Arbeiten und die Ablehnung sämml- licher Angebote vor. Leipzig, den 29. August 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Lmdner. Bekanntmachung. Bei der Donnerstag, den 11. September ». e.. IIN Khrenbcrger Walvc des Zwcnkauer Forstreviers stattsindendcn Hoizauction ist die Versammlung in Abtheüung 54 der Parcelle „Grunitz" und die Zahlstelle im Gasthosc zu Gundorf. Kgl. Korstrcvicrwaltuiig Zwenkau und «gl. Forstrentamt Wurzen, am 23. August 1890. Lomler. Geißler. Bekanntmachung. Die Ausgabe von Synagogenkarten findet Mittwoch, 3. September, NachmittastS 2—4 Uhr, Donnerstag, 4. September, Nachmittags 2—4 Uhr, Arcitag, 5. September, Nachmittags 2—4 Uhr und Sonntag, 7. September, Vormittags 10—12 Uhr in der Geiiieindekanzlet tim Synagogengebüttde 1 Trepoe) statt. Es werden an den genannten Tagen nur solche Plätze vergeben, welche die bisherigen Inhaber für das kommende Synagogenjahr zu behalten beabsichtige». Die Empfangnahme der Karten für diese Plätze muß bis spätestens Sonntag, 7. September, MittaaS 12 Uhr erfolgen: über die bis zu diesem Zeitpunkte nicht i» Empfang genommenen Karten wird ohne Unterschied anderweitig verfugt. Wir bitten, bei Abholung der Karten die bisherigen Karten und die diesjährigen Gemeindesteucrquiltunaen mitzubringen. Leipzig, 1. Scpteniber 1890. Tcr Vorstand -er Israelitischen ReligionSaemein-e zu Leipzig. Leipzig, 3. September. * Nach Berichten aus Wien taffen cs die Anordnungen, die in dem kaiserlichen Jagdschlösse zu Mürz st eg, sowie in Eisenerz getroffen werden, um für die Unterkunft hoher Gäste Sorge zu tragen, nicht mcbr a>S zweifelhaft erscheinen, daß die Thcilnahmc Ihrer Majestäten deS Kaiser« Wilhelm und des Königs von Sachsen an den in den ersten Octobcrtagen stattfindcndcn stcvcrischen Jagden, wenn nicht etwa Abänderungen der getroffene» Dispositionen ein- treten sollten, in sichere Aussicht genommen sei. * Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt officiös: Unter den ausländischen Blättern hat cs besonders der„S tandard" verstanden, für ein sensationslüsternes Publicum aus der Reise des Deutschen Kaisers nach Rußland Eapiial »u schlagen. Dieses weitverbreitete englische Blatt gefiel sich darin, die unglaub lichsten Nachrichten in die Welt zu setzen, welche nicht nur in der französischen Presse, sondern auch in große» deutschen Blättern eine berenwillige und kritiklose Wiedergabe gefunden habe». Man glaubt ein Capitcl aus den Rcdclifse'schcn sogenannten historische» Romanen zu lese», wenn man da hört, wie sich die beide» Kaiser in lebhafter Unterhaltung über die bulgarische Frage durch die Schärfe des Tones und die Höhe der Stimme gegenseitig übertrofscn hätten, wie bei einer anderen Gelegenheit die Gefangennahme des Deutschen Kaiser- bei de» Manövern durch russische Truppen ungeheueres Aussehen erregt habe, wie dann die Manöver plötzlich und vorzeitig abgebrochen und der Kaiser Wilhelm vor dem nrsvrüngilch beabsichtigten Termin« abgereist sei und was des blühenden Unsinns mehr ist. E» darf gerechte» Erstaunen erregen, wenn Blätter von solchem Rufe wie der „Standard" ihr« Vertretung Leuten übergeben, die den Lesern solch« alberne und völlig erdichtete Mitlleilungen vor- zuietzen wagen. Wiener und andere Blätter haben dann in Folge solcher Minheiluagen von der kühlen Stimmung zu erzählen gewußt, die sich bei dem Besuch unseres Kaisers in Rußland bemerkbar gemacht und merkwürdig abgestochen habe von der Wärme de» früheren Besuche«. Sensationsnachrichten °in dem "Lobe über den Herz- zurilckgekehrten Herren find bis Ende zwischen lichcn und srenndschastlichen Ton, Liebenswürdigkeit, Gastgeber und Gästen gehemch fia ; U die gesamm,.- kaiserliche mit welcher die ruisnchen Ma>e,,» n unv m n ^ ^ie Abre„e Familie die P,licht der Gastsreund ch-^^ ^ Wochen aus Sr. Majefiät des Kaisers „„p ist programmmatzig Sonnabend, den 23. Angust, fi>fiü tz Brüchen Wadrheit. da» erfolgt. Nur in dem einen p'chct >» , -. j ' ^^n Pillau nach Seine Majestät nicht, wie ursprungl^ ^ ^ sebr un- Kiel zur See ä-reiststsonden, „ach Berlin günstigen Wetterverhällnisse von Ostpreuve» Hamburger Nachrichten', deren Beziehungen zu FriedrichSruh bekannt sind, schreiben^ Täglichen ^ In der „Breslauer Ze' ung und m d ..^ « Rundschau" sind in den '^ten Tag n M.tib Uun^n ^ ^ worden über das Verhältnis! nkpr deren Wert! und dem Fürsten Bismarck ..Emhullun n . b r deren ir kein unterrichteter Leier ,m Unklaren s in wird, Nur e,n o gestellten Behauptungen wollen wir nahcr pr nn. Kaiser MLZMM----- Ter Kaiser hat beian..t!ich in der Re.chsverfassung gesprochenes Veto; er kann aber «ui solches bis zu c,>ien, gew>pc Grade saemch üben, wenn er erklärt, keinen Kaiizler zu i nden der zur Co itrasianation der Publication bereit sei. D>c,er vr,all >5^ °^ Lud der ^ Nach dieser Aufklärung erscheint der den oli'gen Blättern ausgebundene Bär in s'^^S°"ren1.ach">' 1 keit. Es fällt damit die Bezugnahme «u, die zwischen ourst Bismarck einerseits, v. Schleinitz und v. Stosch andererseits an acdeuteicn Feindschaften, welche bei dieser Angelegenheit nu-ge v'^ haben sollen, in sich zusammen. ^ Ganze war em U°UU'c> kr Schachzug von Kaiser und Kanzler, die dabei /Eg r Uebcrein stimmung einem Beiden unwillkommenen Bunde»rathsbe,chlub er- solgr^'ent.egentraien. Jeder ^kündige Ze.-ungsle,er wu>- da» seit Jahre», nur den Fabeldichtern der „BrcSlauer Zeitung^ wird c« neu sein. * Die Regierungen der Einzelstaaten haben bekanntlich die verschiedensten wirtbschaftlichen Corporation-» aufgefordert, Gutachten über die Wirkungen abzugcben, welche die bis herigen Beschlüsse der RcichStagScommission über die Ge- werbeordnungSnovelle voraussichtlich haben weichen. Im preußischen Handelsministerium sind von diesen Gut achten bisher nur vereinzelte eingegangen. Die meisten Ver einigungen haben aber auch erst für die nächsten Tage E e- ralbunacn in dieser Angelegenheit angesetzt. Jedenfalls steht man dem Einlaufen der Gutachten an Regierungsstellen für die zweite Hälfte dieses MonatS bestimmt entgegen. * DaS Organ deS Deutschen Apotheker-VereinS, die „Apotheker-Zeitung", schreibt: „Durch die politischen TageSblätter geht eine Mittheilung, der zufolge der Bundesralh sich demnächst mit der Frage der cinheit- lichen Regelung des Apolhekenwcsens für das ganze Deutsche Reich zu befassen haben werde. Auf Grund von Er- kundigiliigen, welche wir au de» competenteii Stellen im Reiche und in Preußen eingezogen baden, können wir versichern, daß die Mit- theiiung an sich ebenso falsch ist, wie die daran geknüpfte Bemer- kung, daß neuerdings Berichte und Gutachten eine« für diese Zwecke besonders berufenen Ausschusses von Fachmännern vorliegen. Wahr an der ganzen Meldung ist weiter nichts als die schon längst be kannte Thatiache, daß im preußischen Cultusmiiiisterium ein solcher Entwurf vorbereitet wird. Ter letztere hat bis zur Stunde noch gar nicht dem CultuSminister Vorgelegen." * Der Landtag deö FiirstenthumS Lippe ist auf den 2. October einberufen worden. Unter den Vorlagen be findet sich ein Gesetzentwurf, betreffend die Einsetzung Lippe, im der anaten de« fürstlichen Hauses zu ernennen, daß der Thronerbe Prinz Alexander zur Lippe zur Zeit deS Anfalls der Regierung an deren eigener Ucbernahme durch körperliche oder geistige Schwäche verhin dert sein sollte. * Ucber den Zustand des bayerischen Staatsministers Freiherr von Lutz geben den „Münchner Neuesten Nach richten" folgende authentische Mitthcilnngen zu: „Tie Natur der Krankheit, an welcher der Minister leidet (Wassersucht), bringt es mit sich, daß schwere Anfälle, die das Schlimmste befürchten lassen, mit Erleichterungen abwechscln, welche die Gefahr als beseitigt ansehcn lassen. Datier die so oft schon ver breiteten Nachrichten vom Tode des Ministers, dann wieder Nach richten von einer cingetretenen Besserung. Thatsache ist nun, daß allerdings die Katastrophe jeden Augenblick eintrctcn, daß dieselbe aber auch sich noch auf Wochen hinauszöger» kann. Der Minister befindet sich in Pöcking in bester Pflege, zwei barmherzige Schwestern befinden sich abwechselnd Tag und Nacht am Krankenlager und die besorgte Familie bietet Alle» auf, um dem Kranken sein qualvolles Leiden so viel wie möglich zu erleichtern." * Amtliches Ergebniß der am 28. August im 6. pfälzischen Wahlkreise vorgenommenen engeren Wahl zum Reichstage. Die Gesammtrahl der abgegebenen giftigen Stimmen betrug 20 908. Hiervon erhielten Guts besitzer Brunk in Kirchheimbolanden (nat.-lib.) >0 648, Grvhe Gutsbesitzer in Hambach (Volköpartei), 10 260 Stimmen' Elfterer ist sonach gewählt. . * . , * ES ist dem Sultan Ernst geworden mit der Absicht. 2lr"""'en ^Zu Gunsten der dortigen Christen cin- r'igreisen. Der Sultan, so berichtet die „Vossischc Zeitung" ^ h^rief am Sonnabend den arme- »ischen Patriarchen zu sich in den Palast und gab ihm förm liche Versicherungen, daß m Armenien Reformen bewerkstelliat »erden wurden Der Patriarch „ahm darauf sein Ent- EstungSgesuch zurück. Nach einer Meldung deS Rcnter'schcn des GroßvezierS neuerdings für erschüttert; der Sultan sei, so lautet die Äeldnng, unzufrieden Politik Kiam.l Pascha s. LaS ' officiöse llournal 7Hak,kat in Konstantmopel erklärt sich ermächtigt ?r,neÄ/'b.' ? ^Rußland und Cngland zu Gunsten dir Pforte vorstellig geworden, als unwahr zu bezeichnen Die Untersuchung über die Vorgänge in K„m- Kami habe al« Schuldige sieben Armenier »nd zwei Griechen hä n ß' ,wasche,^ bunten,ädrige friedliche Ver- zwischen OSnianen und Armenier» nicht acstört dl"chwürdkn unwahren Nachrichten über Eraueiscenen am Kaukasus da« aufrichtige Bestreben des. Sultans, seinen armenischen Unterthanen VerwaltungSreformen zuzugestehen, nicht erschüttern. * Bei der Deputirtcnwahl m St. Flour erhielten Mary Raynaud (klerikal) 3719, Chanson (Repulikaner) 2768 und der frühere Polizci^räfeel Andrieux (Revisionist) 2172 Stimmen; es ist daher Stichwahl erforderlich. * Wie auS Tunis gemeldet wird, hat sich, um den Waldbränden, die seil zehn Tagen in Algerien von Guelma bis nach Calle wütben, Einhalt zu thun, der Civil- controlcur von Suk-el-Arba mit 2000 Eingeborenen an die Grenze seines Bezirks begeben, und cs ist ihm gelungen, des von Brandstiftern angelegten FeuerS Herr zu werden. DaS Feuer, das sich ans eine Strecke von beinahe 70 Kilometern von den Uchtclas bis nach Ain Draham auSdchntc, war bei Ghardimau in einer Länge von 30 Kilometern in Tunesien eingetrunacn. In Algerien ist der Schaden sehr bedeutend, etwas geringer in Tunesien. Drei Brandstifter sind bis jetzt fcstgenoinmen worden Von den Löschmannschaften wurden sieben wilde Schweine geröstet ausgcfunden; ein Löwe lief den Arabern, welche daö Feuer bei Gborra löschten, zu, und ein Pauther ließ sich bei Tedja todtschlagen. * Zn den Straßen Melbournes, die thcilweise wieder elektrisch erleuchtet sind, herrschte am Sonntag vollständige Ruhe. Eine Kundgebung, an der sich gegen 40 000 Personen betkeiligt hatten, verlief sehr ruhig. Es wurden mehrere Resolutionen angenommen, in denen den Tradc-Unions Eng lands der Dank für ihre Sympathie und materielle Hilfe ausgesprochen wird. — Tie Rheder lehnten den Antrag ab, init den Vertretern der Streikenden zu verhandeln, bevor sie mit den vereinigten Arbeitgebern sich beralhen hätten. — Die Regierung von Sydney beschloß, einen Theil der Quais zu verbarrikadiren, damit die Nichl-Unionislen unbehelligt arbeiten könnten. * Von zuverlässiger Seite wird der „Kölnischen Zeitung" mitgethcilt, daß die Nachricht über den AuSbruch einer Re volution in Honolulu auf Erfindung beruht. Zugleich weist der Gewährsmann nach, daß die bereits dementirte Mil theilung von der Ermordung des ungarischen Grafen Szechenyi schon deshalb nicht richtig sein kann, weil er bis zum 14. August mit dem Grafen in Verkehr gestanden hat. Colonialpolitisches. * Herr vr. PeterS ist dieser Tage von Sr. Majestät dem Kaiser empfangen worden. Er halte, um Sr. Majestät über seinen Zug Bortrag zu Hallen, auf Allerhöchste Aufforderung die nülhigen Karten und Plane nach Potsdam mitgenommen. Se. Majestät beehrte Herrn Vr. PeterS mit einer Einladung zum Thee. — Am Sonn abend Nachmittag besuchte Herr vr. PeterS in Begleitung deS Herrn Vr. Vorchardt die Berliner Bananslall von E. de la Sauce und Kloß, Usedomsttaße, welche als Specialität eiserne Bauwerke für die Tropenländer sabricirt und derartige Gebäude auf ihrem Fabrik- grundslück ständig zur Ansicht hält. Herr vr. Peters ließ es sich angelegen sein, die Chefs besonders aus alles das aufmerksam zu machen, was deren Fabrikaten etwa noch fehlte, um sie allen Ver hältnissen der Tropengegenden anzupassen, ein neuer Beweis, daß sein Interesse unausgesetzt den nicht zum geringsten Theil durch ihn für Deutschland erschlossenen Ländern gehört. Spcciell handelte eS sich bei diesem Bejuche um die Lisenbahnprojecte für Ostasrika. * Brüssel, 30. August. Zur Beleuchtung der Streitfrage zwischen dein Congostaat und Portugal sei hier der portu giesische Standpunct in aller Kürze dargclegt. Major Enrique de Earvalho thcilt mit, daß er iin Jahre 1884 von seiner Negierung ausgesandt wurde, um Lunda und Muaia-Namvo in Besitz zu nehmen. Er verblieb eine Zeit lang in diesen Gebieten als Vertreter der Regierung, wurde indetz 1888 nach Lissabon zuriickberiifen, wo er nach wie vor den Titel eines Gouverneurs von Muata-Uamvo führte. Im November 1889 wurde der Lieutenant Sermento »u seinem Nachfolger ernannt. Earvalho beruft sich merkwürdigerweise auf dieselbe Bestimmung des congo-portugiesischen Vertrags wie die Congo-Regierung. Seiner Aufsagung nach geht aus der Umschrei bung der Grenze keineswegs hervor, daß das fragliche Gebiet dem Cougostaate zuzurechncn sei. In dem englisch-portugiesischen Ab kommen wird ebenfalls dieses Gebiet erwähnt. Die Portugiesen behaupten, daß die britische Regierung in diesem Vertrage ihre An sprüche auf das Gebiet des M»ata-H)amvo anerkannt habe, tndcß geht dies nicht aus dem Wortlaute hervor. In dem Vertrage steht nur, die britische Regierung wolle sich nicht widersetzen, wenn die Portugiesen Muata-^jamvo ihren Besitzungen einzuvcrleiben trach- teten. Wie ich vernehme, soll Portugal vor der Hand nicht geneigt sein, die Streitfrage vor den schweizerischen Bundesralh zum Lchieds- jpruch bringen zu lassen. Socilüdemokratisches. * Zn der in ultramontanen Blättern stets wiederholten Behaup tung, daß dieSocialdemokratie in katholischen Gegenden nicht Wurzel zu fassen vermöge, bietet die »achsolgende Notiz, die wir u. A. in der „Germania" finden, eine treffende Illustration: „Bon Trier wird ebenfalls ein Drlegirter zum jocialdemokratischcn Parlcicongreß entsendet werden. Die Wahl desselben hat dieser Tage staltgesuiiden. Bor einigen Jahren gab eö hier noch keinen Socialdemokraten." Musik. pß Friedrich Silcher's Compositionen. In den letzten Togen wandert« durch die Blätter eine Notiz, dcrziifolge nach dem 26. August d. I. di« Lieder Silcher's von Jedermann nachgcdruckt werden können. Diese Notiz bedarf der Richtigstellung. Nach dem Gesetz, betreffend das Urheberrecht an Schriftwerken, Abbildungen, ninsilallschen Eoinpositionen und dramatischen Werken, wäbrt die Schutzfrist :10 Jahre nach dein Tode des Urhebers; in den Zeitraum der gesetzlichen Schutzfrist wird aber Las Todesjahr des Verfassers nicht eingerechnet. Ta Cilcher am 26. August 1860 starb, hat sein Lriginalverlegcr noch bis Ende dieses JahrcS das alleinige Recht ur Ausnutzung: erst vom 1. Januar 1891 ab kann Jedermann sie Silcherschen Compositionen in Nachdruck-Ausgaben auf den Markt bringen. pk. Aus dem Leipziger MännergesangvrreinSIeben. Der Liederhort beacht am nächsten Sonntag im Saale deS Vereins sur Polkswohl da« Fest seine- 25 jährigen Bestehens. DaS Pro gramm bietet Männcrchöre von Baidanius, Bärwinkel (Dirigent des Goidberg. ttnckcn. Pieil, H. Schäfser, P. F. Schneider. Car> Zöllner, außerdem Tenor-Solovorlräge de» Herrn August Degen von, Leipziger Stadltheater. — Am nächsten Sonnabend findet in den „Drei Mohren" ein vom Gesangverein „Erinnerung" veranstalteter Sänger-Cammers statt, an welchem sich viele Mannergesangvereine Leipzigs und der Umgegend durch Einzel- Vorfrage betbeiligen. Am darauf folgendcii «onntage, 7. Sep tember, seien dnGcsangvnei» „Lyra" inLindcnau scin15.Stistungs- >""e» Schntzenliaus zu Leipzig. Auch hier werden ver- fcylkdene andere Vereine Ehorlieber znm Besten geben. —Der „Letp- zcoer Sängerkrris" hat Henn Ferdinand Siegert, den
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