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Das Schiff
- Bandzählung
- 1928
- Erscheinungsdatum
- 1928
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-25.1928
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512045739-192800007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512045739-19280000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512045739-19280000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 2, Februar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Das Schiff
- Autor
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FÜR UNSERE BÜCHEREIEN Heinrich Leuthold Hundert Jahre waren am 9. Auguft vorigen Jahres feit der Geburt des merkwürdigen und bedeutfamen Schweizer Dichters Heinrich Leuthold vergangen. Nur hier und da und nur fchwach anklingend haben die Jubiläumsglocken für ihn geläutet. Bald dürfte er zu den zu Unrecht Ver- geffenen gehören. — Es füllte nicht fo fein — es darf nicht fo bleiben. Die zünftige Literaturkritik id fchnell fertig gewefen mit ihrem Urteil über ihn: Ein abhängigesTalent, ein Nachahmer. Wer ihn genauer kennenlernt, muß ihn lieben lernen. Das Leben freilich hat ihn hart mitgenommen. Nie hat er Glück gehabt. Nach vielen Enttäufchungen überfiel ihn in den letztenjahren feines Lebens derWahnfinn — und,noch nicht 52 Jahre alt, am I. Juli 1879, hat ihn der Tod erlöfl. Jakob Baechtold und Gottfried Keller gaben zuerfl feine Gedichte heraus. In der Vorrede zur erden Auflage fiehen Kellers treffliche Worte: »Wie vom Lebensglück, find die vorliegenden Lieder auch vom Stofflichen nicht befchwert; es id ein echter und wirklicher Lyriker, welcher nach ur alter Weife fingt, fad nur von feinem Lieben und Zürnen, Irren und Träumen, Leiden und Genießen, und auch die ruhige Betrachtung, wo fie in Oden oder Sonetten zum Worte kommt, zeigt fich nur durch das Medium der echt lyrifchen Perfönlichkeit. So wenig fchwer an Stoff, find die Gedichte das, was man neu nennt. In der Formenlud bald der alten Schlegelfchen, bald in derjenigen der Platenfchen Schule glauben wir bekannte Töne und Weifen zu vernehmen, bis wir merken, daß wir immerhin hier einen felbdändigen Meider hören, der feinen Ton nach freier Wahl angefchlagen hat und auch einen andern hätte wählen können. Gegenüber dem Suchen unferer Zeit nach Stoff und mannigfachem Effekt hat die Sammlung demnach einen etwas akademifchen Charakter. Und dennoch hat fie für uns etwas Nagelneues: das id die durchgehende Schön heit und Vollendung der Gedichte, der feltene Mangel an Schwächen und blöden Stellen. Den Liebhabern foge- nannter »guter Sachen« können wirdie Veificherunggeben, daß hier erndlich etwas Derartiges vorhanden id. Sie fin den verfdiiedene Anklänge und Gegenfatze in dem Buch, aber auch von jedem den Ausgleich: dem Ausbruch glü hender Lebenslud und Leidenfchaft folgen Klage und Reue auf dem Fuße. Unmut und Spott löfen fich in Tönen weicher Wehmut, deren Wohllaut fchon an fielt eine Ver- föhnung id. Kurz, das Buch hat nicht nur ein Schickfal, (andern es (teilt ein Schick(al dar.« Diefem Urteil des Schweizer Großmeiders Gottfried Keller id nichts hinzuzufügen. Nur die Forderung: Schafft Leutholds Gedichte an und le(t (ie auch. Cuftav Hennlg, Gera-Tinz Neue Tierbücher Die Burg im Grafe. Von Charles D.G.Roberts. Universitas, Deutfche Verlags-A.-G., Berlin W50. 200 Seiten. In Leinen gebunden. Preis 4,50 RM. 1927- Die letzten Adler. Von Bengt Berg. Verlag Dietrich Reimer (Ernd Vohfen), Berlin 1927. 150 Seiten. Mit 70 Bildern. In Leinen gebunden. Preis 8 RM. Zwei neue Tierbücher! Neben Löns, Fleuron, Thompfon- Seton ragt Roberts aus der Reihe der Gedalter von Tier- fchickfalen heraus. Das neue Buch bringt in alter Meider- fchaft — gut beobachtet und glänzend erzählt — zwölf Kurzgefchichten aus der nordamerikanischen Tierwelt, hauptfächlich von Vögeln und kleinen Säugetieren. — Die Ausdattung id einfach und gut. — Bengt Bergs neues Buch id geradezu eine Kodbarkeit. Ein Teufelskerl diefer Schwede! Seine Bücher find keine »Gefchichten«, fondern ganz fchlichte Beobachtungen. Keine Vermenfchlichungen! Wenn feine Werke trotzdem jeden unverbildeten Menfchen packen, fo liegt das an der glänzenden Dardellungskund Bengt Bergs, feinen wunder vollen Bildern, die nicht ihresgleichen haben, und feiner großen Liebe zu jeder Kreatur. Das oben bezeichnete Buch fchildert die Bemühungen Bergs, die letzten Seeadler Schwedens aus unmittelbarer Nähe beobachten und die intimden Vorgänge ihres Lebens auf die Platte bannen zu können. Bergs Buch hat ja auch vermocht, daß die letzten in Schweden hordenden Adler durch Gefetz gefchützt wurden. — Das Buch id fehr gut ausgedattet, fo daß man den Preis von 8 RM. nicht als zu hoch bezeichnen kann. Die beiden Werke werden den Büchereien warm zur An- fchaffung empfohlen. Herbert Filfter, Gera Bibliothek-Propaganda Audi für die Benutzung der Arbeiterbüchereien kommen wir ohne Reklame nicht aus. Ein gutes Beifpiel dafür id ein Plakat, das die Leitung der Zentralarbeiter-Bibliothek in Kiel jüngd hat herdellen lallen. Es fleht fo aus: Wißt Ihr es noch nicht ? Die Zentrulbibliothek der freien Gewerkfchaften hat Lefeftoff für Euch! Wollt Ihr lefen was große Denker gefchrieben haben über Sinn und Zweck des Lebens? Wollt Ihr lefen aus der Gefchichte des Men fchengefchlechts? Wollt Ihr lefen von aufrechten Männern, die Freiheit und Leben einfetzten für ihre Ideale? Wollt Ihr lefen von fremden Völkern und ihren Sitten, von kühnen Forfchern, die in unbekannte Teile der Erde eindrangen? Wollt Ihr lefen über die Entdehung der Welt und ihrer Be wohner, über die Wunder der Technik, der Chemie? Wollt Ihr lefen gute Gefchichten über Menfchen Leid und Freud? Über 6000 Bände warten auf Euch! Ausgabe: Gewerkfchaftshaus Jugendheim Werftpark Volksbad Dielrichsdorf Friedrichsort, Fritz-Reuter-Straße 50 So oder ähnlich, immer aber in wirkfamer Aufmachung, füllte befonders in den Wintermonaten allerwärts für die Benutzung der Büchereien geworben werden. Das Fehlen einer zentralen Stelle in Deutfchland, von der allefolche bibliothekarifchen Maßnahmen getroffen würden, maeftt fich immer mehr bemerkbar. Alle meine Anregungen zu einer folchen Stelle, die ich feit Jahrzehnten gegeben habe, verhallten wie Rufe in einer Wüde. Es id für mich fehr fchmerzlich, an der Schwelle des 60. Lebensjahres fagen zu müffen, daß alle meine große Kraft, die ich diefem Zweige der Arbeiterbewegung zur Verfügung gedeih habe, nicht in der rechten Weife benutzt worden id und nicht die Erfolge gehabt hat, die ich davon erhoffte. Cuftav Hennlg, Gera-Tlnz 14
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