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Das Schiff
- Bandzählung
- 1928
- Erscheinungsdatum
- 1928
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-25.1928
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512045739-192800007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512045739-19280000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512045739-19280000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 1, Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Das Schiff
- Autor
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von ihnen noch Anhänger des If Iams wohnen. Oft wurde die Schrift eines Volkes von andern Völkern übernommen, auch wenn ße fchlecht zur einheimifchenSprache paßte. So entnahmen die Japaner ihre Zeichen der chinefifchen Bilder- fchrift; am Euphrat und Tigris wurde die Keil- fchrift gebraucht, und zwar von den mongo- lifchen Sumerern, den femitifchen Affyriern und den indogermanifchen Perfern. (Heute benutzen diePerferdiearabifchenSchriftzeichen.)Übrigens fchreiben die Letten ihre Sprache mit deutfchen (gotifchen) Buchftaben, ebenfo die Eften, die mongolifchen Urfprungs find. Selbll kleinere Reftvölker bewahren die Über lieferung ihrer V orfahren: inTouloufe kann man an denMarkttagen mehr baskifch als franzöfifch fprechen hören. Die Bewohner der Bretagne, ehemalige Kelten, fprechen noch heute bre- tonifch, und ich fah in Frankreich Anfichtskarten diefer Gegend, auf denen die Vordrucke in der genannten Sprache abgefaßt worden find. So fehen wir ein buntes Gemifch im Zufammen- leben der Menfchen. Auch die Begriffe »Staat« und »Volk« decken fich nicht immer; nicht ein mal die Raffen find einheitlich. Am Fuße der Alpen faßen früher Kelten, desgleichen in der Po- Ebene, inFrankreich und England. Die gallifchen Kelten wurden dann von den Römern befiegt und kamen fpäter unter die Herrfchaft der Franken, bis fie fich vor rund taufend Jahren felbftändig machten. Die Schotten und Iren mußten fich der ihnen fremden Raffe der Angel- fachfen beugen ufw. Alles in allem: es ift nicht angängig, die Vor- gefchichte außer acht zu laffen. Abgefehen da von, daß felbft heute große Verfchiedenheiten beflehen, lehrt uns die Wiffenfchaft, daß Raffen und Völker, Sprachen und Religionen ihren eigenenNaturgefetzen folgen und fich nicht nach den Befehlen der Regierungen richten. VON DEN LEIDENSCHAFTEN, VOM SCHLAFEN UND TRÄUMEN VON VISIONEN, SUGGESTION UND HYPNOTISMUS VON PROFESSOR DR. KARL VORLÄNDER, MÜNSTER I.W. Gelteigert, zum Teil zu ungefunder Höhe ge- fteigerterfcheintunferTriebleben in den Leiden- fchaften.Es gibtLeidenfchaften des Genießens: Schwelgerei, Trunkfucht, Wolluft, auch des geifligen: Empfindfamkeit, Schwärmerei, geifti- ger Hochmut; ferner folche des äußeren wie des inneren Befitzes: dort Geiz, Habfucht, Eitelkeit, hier: Ehrgeiz, Herrfchfucht, Fanatismus, und folche, die von Perfon auf Perfon gehen: Ge- fchlechtsliebe, Eiferfucht, Neid, Haß, Schaden freude, Rachfucht. Die Leidenfchaft ift blind und macht blind, fie treibt den von ihr Befeffenen immer weiter, fie täufcht und fälfcht das eigene Denken, häufig mittels ungeheuerlicher Trug- fchliiffe (z.B.inShakefpeares großer Eiferfuchts- tragödie Othello), fo daß fie in ihren höchfien Graden, gleich einer fixen Idee, dem Irrfinnnahe erfcheint. Übrigens braucht fie keineswegs flets mit heftigen Ausbrüchen verbunden zu fein, kann fich vielmehr auch, namentlich bei den oben angeführten Leidenfchaften des Befitzes, oft mit kalter Überlegung paaren. Bedeutend abgefchwächt ift unfer Seelenleben dagegen in den Vorgängen des Schlafens und desTräumens. Der Schlaf wird verurfacht durch das infolge verfchiedener Anläffe (befonders körperliche Ermüdung, das Dunkel und die Stille der Nacht, aber auch große Langeweile) eintretende Nachlaffen und endliche Aufhören unferer Sinnestätigkeit. Unfer Blutumlauf wird geringer, die Gehirntätigkeit nimmt ab, die willkürlichen Bewegungen hören auf oder finken doch auf ein äußerft geringes Maß herab; unfere Vorftellungen, über die wir die Herrfchaft ver lieren, werden immer ftärker und verworrener, zuletzt entfchlummern wir. Ein tiefer, traumlofer Schlaf bedeutet völligeRuhe, wenn auch nicht der Nerventätigkeit, fo doch des Bewußtfeins, die uns daher auch zu neuem, frifchem Tun und Leben ftärkt. Im Traume dagegen ift diefe Ruhe nicht mehr da. Sinnenreize irgendwelcher Art — beifpiels- weife ein Lichtfchimmer, ein mehr oder minder ftarkesGeräufch, eine unbequeme Körperlage — oder auch phyfiologifche Störungen im Innern unferes Körpers, wie befchleunigter Blutumlauf oder ein voller Magen, bewirken verftärktes Zu- ftrömen des Blutes zum Gehirn, damit aber ein Wiederaufleben der Vorftellungstätigkeit. Da wir indes im Sdilafzuftand die Herrfdiaft über
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