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Das Schiff
- Bandzählung
- 1928
- Erscheinungsdatum
- 1928
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-25.1928
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512045739-192800007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512045739-19280000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512045739-19280000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 8, August
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Das Schiff
- Autor
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Dagegen wiffen wir mehr über den Kunftfchrei- ber und ausgezeichneten Büchermaler Pater Konrad Sartori oder Nadler aus Monheim, der i48ounter Abt Konrad Ayrnfchmalzdie Ordens gelübde ablegte. Pater Sartori fchrieb und be bilderte von 1516 bis 1518 zwei große Pfalmen- büdier, diejetzt die Staatsbibliothek zu München aufbewahrt. Die Pfalmenbücher Sartoris um- faffen 313 und 341 Blatt und zeigen drei große und fünfzig kleinere Bilder, die als treffliche Arbeiten klöfterlicherKleinmalerei gelten. Pater Sartori flarb am 6. Juli 1531 im Stifte Tegernfee. Unter Abt Quirin Regler (1492—1500) legte am 6. Juli 1493 Pater Paul Wiek aus Deggingen die Gelübde ab. Er war ein gediegener Schönfchreib- künltler; der Hausgefchichtfchreiber bemerkt von ihm, daß er in feiner Kunft keinen Nach folger mehr hatte. Pater Wiek Harb am 27. Juli 1544 und hinterließ ein Pfalmenbuch vom Jahre 1509 und ein Brevier mit Kalender, das er 1537 kunftvoll gefchrieben hatte. Neben Pater Wiek wirkte als Schönfchreiber zu TegernfeePaterAfa/diäusPruckpecfcausEllbach. Von feiner Gelübdeablegung am 2. Juli 1494 an bis zu feinem am I. Juni 1538 erfolgten Ableben war Pater Pruckpeck unermüdlich als Bücher- fchreiber tätig. Der Hausgefchichtfchreiber be merkt über feinen Bienenfleiß, daß er mehr als alle feine Mitbrüder gefchrieben und daß er mit einzigartigem Fleiße ein Brevier zufammen- gefchrieben hat. Unter Abt Heinrich Kintzner (1500—1512) legte am 8. Dezember 1501 der gewandte Kleinmaler PaterPhilippSiberer ausHolzkirchen dieOrdens- gelübde ab. Pater Siberer bekleidete fpäter die Würde eines Stiftspriors von Tegernfee und machte fleh als Buchmaler einen Namen, als er ein Diurnale verfertigte, das er mit hübfehen frommen Bildern ausfchmückte. Berthold Riehl nennt ihn einen tüchtigen, ganz phantafievollen Künftler. Pater Siberer flarb am 6. Auguft 1528 und fand zu Tegernfee feine letzte Ruheftätte. Zufammen mit Pater Siberer arbeitete deffen Mitbruder Pater Qiiirin Tüntzl aus Wafferburg, der am 14. März 1502 die Ordensgelübde abge legt hatte. Er galt im Stift als gefdiickter Schreib- künftlerundBuchmaler.i524fchriebPaterTüntzl einen lateinifchen Gefang mit Noten ab und zierte ihn 1525 mit einem finnreichen Bilde. Am 14. November 1532 flarb er. Als vorzüglichen Schreibkünftler lobt die Haus- gefchichte von Tegernfee den Mönch Pater Blaßus Zeillinger aus Lambach in Ofterreich, der im Jahre 1567 unter Abt Balthafar Erlacher die Gelübde ablegte. Pater Zeillinger ging nach Italien und flarb um 1597 im Klofter Seeon in Oberbayern. Über feine Arbeiten bringt der Hausgefchichtfchreiber keine nähern Angaben. Abt Quirin Reft hatte 1574 zu Tegernfee eine Klofterdruckerei errichten laffen, die von kun digen Laienbrüdern und Patres geleitet und verfehen wurde.Trotz diefer Neuerung erlofch unter den fleißigen Mönchen der Eifer fürBücher- abfehreiben nicht. Pater Gregor Ilmberger aus München, der 1635 bis 1701 zu Tegernfee lebte, fchrieb immer noch mitgroßerFertigkeitfromme Bücher ab. Unter feinen Arbeiten ragen zwei Tagzeitenbücher hervor, wovon eines durch Abt Ulrich Schwaiger dem Kurfürften Ferdinand Maria als Gefchenk verehrt wurde. Der Kurfürft fchenkte diefes Meifterwerk klöfterlicher Buch- fchreibekunft dem Papfte, der es der vatikani- fchen Bücherfammlung einverleiben ließ. Als letzter Büchermaler des Stiftes Tegernfee wird der LaienbruderKaftoriusDegler genannt, der von 1701 bis 1722 zu Tegernfee wirkte. Von feinen Schöpfungen ift nichts bekannt. Es ift möglich, daß er fleh mehr auf Anfertigung von Andaditsbildern als aufdasAusfchmückenvon handgefdiriebenen Büdiern verlegt hat. Diefe Überficht über die Schönfchreiber und Buchmaler im Stifte Tegernfee mag genügen, um uns einen Einblick in die Buchfchreibftuben der alten Abtei zu geben. Bei diefem Möndis- fleiße können wir leicht auf den Reichtum an Handfchriften fchließen, die die alten Klöfter in ihren Büchereien befaßen. Manche Handfchrif ten wanderten in andere Abteien, von denen andere Werke eingetaufcht werden konnten. Die Schönfchreiber und Büchermaler genoffen in ihren Klöftern ein hohes Anfehen, und jeder Abt freute fich, wenn er unter feinen Mitbrüdern einen Schreibkünftler aufweifen konnte. Die Werke, die diefe kunftgeübten Mönche fchufen, zeugen nicht nur von dem Kunftfinne der Klöfter, fondern auch von dem Fleiße und der deutfehen Kunft der alten Benediktinermönche auf deut- fchem Boden. Ludwig Gernhardt, München ZITATE Die Kunst sei noch so groß, die dein Verstand besitzet, sie bleibt doch lächerlich, wenn sie der JVelt nicht nützet. Verdient, ruft der Pedant, mein Fleiß denn keinen Dank? Nein! denn er hilft nichts mehr als andrer Müßiggang. Geliert * Kunst ist die rechte Hand der Natur. Diese hat nur Geschöpfe, jene hat Menschen gemacht. Schiller (Fiesko)
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