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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 15.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-15.1918
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-191800000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19180000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19180000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
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- Ausgabebezeichnung
- Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Werkzeuggerechte deutsche Handschrift Ein Kapitel für Freunde der Schmuckschrifi der große Völkerkrieg unsre deutsche Sprache ge- D M ^läutert hat von krankhafter Sucht nach Ausländers! «^d^-^und welschem Tand, so ist er auch nicht ohne Einfluß geblieben auf das „Kleid unsrer Sprache" oder ihr sichtbares Ausdrucksmittel: die Schrift. Es läßt sich nicht verkennen, daß die im Kriege energisch einsetzende Bewegung, der deutschen Schrift neue Wege zu bahnen, vorwärts gekommen ist. Von besten Künstlern und Gelehrten geführt, wird sie in einsichts voller Weise von Behörden und den Freunden deutscher Schrift mit größter Hingabe gefördert. Und wer heute mit offenen Augen unsre Plakate und Bekanntmachungen an den Anschlagsäulen, die Buchtitel in den Schaufenstern, die Straßen-, Firmen- und Neklameschilder, Schaufenster- und andre Gelegenheitsbeschriftungen sowie neuzeitliche Werbe drucksachen betrachtet, begegnet deutscher Handschrist und deutscher Type. Auch dort, wo fürs Leben gelehrt wird, in allgemeinbil denden Lehranstalten und gewerblichen Fachschulen, findet die geschriebene deutsche Schmuckschrifi immer mehr Freunde unter den Lehrern, und das Vorurteil, als sei die deutsche Buchstabentype schwerer erlernbar als die romanische, ist durch die Nutzbarmachung zweckmäßiger Schreibwerkzeuge hinfällig geworden. Früher zeichnete und strichelte man die mit Blei stift gezogenen Umrisse der deutschen Buchstaben kleinlich und mühsam aus, vertrödelte selbst bei verhältnismäßig kur zem Text eine Menge Zeit und war nicht in der Lage, das Hauptgewicht des Unterrichts auf flüssiges Schreiben, die Er zielung einer guten Sperrung sowie harmonische Anordnung der Schrifizeilen zu legen. Mit den uns heute durch die deutsche Industrie zur Ver fügung gestellten praktischen Schristwerkzeugen, wieVohrfeder, Breitkantfeder, Stahlquellsiifte usw., wird nach der Schreib technik alter Schristmeister der Buchstabe ohne Vorzeichnung auf einen Zug geschrieben fs. Abb. und dadurch erreicht, daß die ornamentale Auffassung der Form, das richtige Ver hältnis zwischen eigentlicher Buchstabenfläche und Hinter grundausschnitt schneller erfaßt und bei zweckmäßiger Lehr weise allmählich die zu erstrebende persönliche Art des Schrei benden in der Niederschrift zum Ausdruck kommt. Ist die werkzeuggerechte Schrift als laufender Zeilen text verhältnismäßig leicht vom Schüler zu erlernen, so häu fen sich dagegen die Schwierigkeiten, sobald er selbständig schrifttechnifche Anordnungen nach bestimmtem Texte vor- zunehmen hat. Geht man dann den Weg, den die Künstler lehrer einschlagen, d.h. es wird von vornherein auf die Ori ginalität der Entwürfe das Hauptgewicht gelegt und jede Be einflussung des Schülers ängstlich vermieden, so muß der Unterricht bei ys Prozent der Schüler ergebnislos verlaufen, es sei denn, daß sich die Klasse nur aus besonders Begabten zusammenseht. Der Ourchfchnittsschüler muß zunächst vor bildliche gesetzte oder mit der Hand geschriebene Beispiele, wie sie die „T. M." und andre gute Fachzeitschriften bringen, in ihrer geschmackvollen Gruppierung direkt nachschreiben oder nur textlich (aber nicht im Gesamteindruck) verändern. Das Gefühl für Sperrung, Fleckwirkung, Symmetrie einzelner Zeilen wie des Blockes, der zweckmäßige und harmonische Aufbau des SchristfeldeS muß im vernünftigen Unterrichte möglichst durch Tafelzeichnungen vom Leichten zum Schweren fortschreitend entwickelt werden. Das Schreiben des Schülers hat zweckmäßig im Anfangsunterricht auf stark durchscheinen des Papier, dem ein sehr engliniiertes Linienblatt untergelegt und mit Drahtklammern befestigt ist, zu erfolgen? Letzteres erübrigt das zeitraubende Vorziehen von Hilfs- und Lage linien und läßt sich durch Abzählen von einer Anzahl Zeilen für jede Schriftgröße verwenden. Durch Auflegen eines neuen durchscheinenden Blattes auf bereits vom Schüler frei ge schriebene Zeilen lassen sich Formen- wie Sperrungsfehler in Wort und Zeile leicht verbessern, weil das Linienblatt auch durch die zwei aufeinandergelegten Blätter noch stark durch scheint. Beim Gruppieren bereits geschriebener Zeilen zwecks symmetrischer und geschmackvoller Anordnung für den zu er zielenden Schristblock lassen sich die Zeilen wunschgemäß ein rücken und durchschreiben. Auch Entwurf und Anordnung der einzuzeichnenden Schmuckformen werden durch Papier und die zweckmäßige Einrichtung des Linienblattes bedeutend er leichtert. Oer so entstandene Entwurf wird dann mittels Graphit papier auf Karton oder die in Frage kommende Schrififläche (Stoff, Leder, Holz, Metall, Stein usw.) aufgepausi und nach Belieben mit Äreitkantfeder,Quellsiist, Pinsel oder Spitzfeder oder andern Werkzeugen ausgeführt. Die beigegebenen, stark verkleinerten Beispiele (Abb.2—s) sind im Unterricht auf diese Weife für die Tafelzeichnung entstanden und sollen das Verständnis obiger Ausführungen erleichtern. Prof. Wilh. Krause (Breslau) ' Lessing s Pohl, Lreslou Übungshest mit Linienblatt.
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