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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 16.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-16.1919
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-191900001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19190000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19190000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Juli
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
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Inhaltsverzeichnis
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- Typographische Mitteilungen
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Typographische Mitteilungen XVI.Iahrgang Offizielles Organ des Verbandes der Deutschen Typographischen Gesellschaften MehrFreudeanderArbeit/Von Alb recht Fülle (Berlin) m Verlage der Deutschen Typographischen Gesellschaften ist soeben eine Schrift vom Kollegen Karl Schaeffer über „Das Problem einer neuen Äerufsverfassung für das deutsche Luchdruckgewerbe" erschienen, die den Forde rungen der neuen Zeit eine Gasse bahnen soll. Kein Zweifel, daß ste bei Arbeitgebern wie bei Arbeitnehmern auf Wider spruch stoßen wird, wie das ja in der Natur einer solchen Dersuchsschrist liegt, die niemals Fertiges, Vollkommenes bieten kann, sondern bestenfalls Lausteine für eine neue Ord nung heranschafft. Lei dem heute tobenden Streit um das Nätewesen und die Sozialisierung handelt es sich im Kerne darum, daß den Schaffenden aller Stände ein vollgewichtiger Anteil im Staats- und Wirtschaftsleben eingeräumt wird,- daß ihre Arbeit als ein bestimmter Besitz in das Grundgesetz des Staates eingeführt wird, damit sie den gleichen gesetzlichen Schutz wie der übrige Lefitz genießt. Oie aufgeworfenen Fragen sind so bedeutungsvoller und zugleich schwieriger Art, daß ihre Lösung nach dem Beispiele des KolumbuSeieS nicht mög lich ist, sondern der Weg zur richtigen Erkenntnis nur schritt weise, suchend und tastend, gefunden werden kann. Doch davon will ich an dieser Stelle nicht reden. Oie fach lichen Vereine geben besonders die Vorschläge an, die das Ziel verfolgen, die Freude an der Arbeit zu heben, den Tüch tigen an die richtige Stelle zu bringen und ihm den ent sprechenden Lohn zu sichern. Schaeffer erinnert im Vorwort an die Forderung Nuskins, die Arbeit für die Menschheit zu veredeln, indem man jedem Arbeiter ermöglicht, Freude an seiner Arbeit zu haben. Zn den Abschnitten „Personalord nung", „Arbeitsordnung" und „Lohnordnung" versucht er dann, anfangend von der richtigen Auswahl der Lehrlinge und ihrer zweckmäßigen Ausbildung bis zur Weiterausbil- dung der Gehilfen zur höchstmöglichen Stufe fachlicher Lei stungsfähigkeit, die Freude an der Arbeit zu wecken und zu erhöhen und die Forderung als eine Selbstverständlichkeit zu begründen: Wie die Arbeit, so der Lohn! Über die Auswahl des gewerblichen Nachwuchses ist in diesen Heften schon viel geschrieben worden. Es bestehen wohl auch keine Meinungsverschiedenheiten darüber, daß das bisher vielfach aeübte Verfahren, Lehrlinge unbesehen ein zustellen, einer Änderung bedarf. Unterstützung verdient auch der in ähnlicher Form schon von verschiedenen Seiten ge machte Vorschlag, nach Ablauf eines jeden Lehrjahres eine Zwischenprüfung vor der Lehrlingskommisston siattfmden zu lassen, die festzustellen hat, in welchen Fächern der Lehrling noch besondrer Nachhilfe bedarf, und die gegebenenfalls die Aus scheidung eines ungeeigneten Lehrlings verfügen kann —sicher dem Äeruf und dem Lehrling selbst zum Nutzen. Mit der geforderten Erhöhung des Kostgeldes wird jeder sozial Ein sichtige einverstanden sein. Schaeffer will im ersten Zahre zwanzig vom Hundert des Gepilfenmindestlohnes und mit jedem weiteren Lehrjahr eine Steigerung um je zwann'g vom Hundert, so daß der Lehrling im vierten Lehrjahre vier Fünftel des Gehilfenmindestlohnes beziehen würde. Zweifellos trüge diese oder eine ähnliche Neglung der Kostgeldfrage wesent lich zur Arbeitsfreudigkeit der Lehrlinge bei und würde noch andre wohltätige Nebenwirkungen zeitigen, beispielsweise die Einschränkung des Lehrlingshaltens. Von ganz besonderer Wichtigkeit sind aber die Vorschläge Schaeffers auf grundsätzlich höhere Entlohnung tüch tiger Kräfte (Qualitäts- oder Spezialarbeiter). Die Unter schiede in der Entlohnung zwischen gelernten und ungelernten Arbeitern will er von kulturellen Gesichtspunkten aus als höhere Willens- und Energiezulagen gerechtfertigt sehen, und daraus ergeben sich nach seiner Meinung auch die Gründe für eine noch höhere Entlohnung einzelner Qualitäts- ober Spezialarbeiter. Zch weiß, daß diesen Vorschlägen leicht der Vorwurf des Zünstlertums gemacht werden kann. Schaeffer fühlt das auch selbst und sagt, daß es nicht wenige geben wird, die die von ihm vorgeschlagene Begünstigung beruf licher Fortbildungsbestrebungen nicht begrüßen. Das hält ihn aber nicht ab, seine Vorschläge zu machen und mehr oder weniger ausführlich zu begründen. Und hier trete ich, ohne mich auf Einzelheiten fesizulegen, überzeugungsvoll an seine Seite. Man wird vielleicht einwenden, hier würden offene Türen eingerannt, denn schon heute sei die Entlohnung des besserbegabten, tüchtigen Arbeiters eine höhere als die des weniger leistungsfähigen. Das trifft aber zum ersten nicht allenthalben zu, und zweitens ist die Mehrbezahlung ganz in das Belieben der Prinzipale oder ihrer Vertreter gestellt. Zufälle aller Art und sonstige Umstände spielen da manchmal eine große Nolle und gestalten die Gadenverteilung nicht selten ungerecht. Dem will Schaeffer Vorbeugen durch Ein-
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