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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 16.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-16.1919
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-191900001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19190000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19190000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Februar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
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Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Typographische Mitteilungen
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TypogmphischeMAeilungen/Offizielles Organ desVerbandesderOeuffchenTypogmphischenGesellschasten unsre typographische» Vereinigungen. Wo diese das alles nicht allein vermögen, da sollen die örtlichen Verbandsorgane helfend eingreifen. Das ist an einigen Orten bereits geschehen. Wie es in vorbildlicher Weise gemacht werden kann, zeigen uns die in Chemnitz von der Leitung der Städtischen Fach- und Fortbildungsschule und von der Mitgliedschaft Chemnitz des Verbandes der Deutschen Buchdrucker aufgestellten Unter- richtslehrgänge, die für die Dauer eines Vierteljahres be rechnet sind und am 7. Zanuar begonnen haben. Der Lehr- stoff umfaßt: 7. Deutsch, das vor allem der Übung in Rechtschreibung und Grammatik dient: Wörter mit ä, e- äu, eu,- ai, ei- d, t, dt, th- g, ch,- s, ß, ff, s,- Bezeichnung der Kürze und Länge des Selbstlautes, der große und kleine Anfangs buchstabe- Silbentrennung, Bindestrich, Fremdwörter, Zeichensetzung usw. Zm Anschluß daran Erörterungen aus Wort- und Satzlehre. 2. Typographisches Rechnen und Kalkulation: Typo graphisches Maßsystem, Berechnung des Manuskriptes, des Papiers, des Satzpreises, des Druckpreises, der Un kosten, des Hersiellungs- und Verkaufspreises. 3. Schriftschreiben: Blockschrist, Wieynk-Kursiv, Salz- mann-Fraktur, Tiemann-Mediäval und dazu gehöriger Schmuck. 4. TypographischesSkizzieren und praktische Unter- Weisung in Werk- und Titelsah, Katalog- und Inseraten- sah, Geschäfisdrucksachen und Werbearbeiten. s. Lehrgänge für Drucker in Maschinenkunde, Apparat lehre, Zurichtung, Farbmischlehre, Dreifarbendruck. Zeder Teilnehmer hat 2 Mark für den vierteljährigen Lehrgang zu zahlen und die Kosten für die Materialien zu tragen. Die Lehrkräfte werden von Prinzipalen und Gehilfen zu gleichen Teilen (je 200 bis 300 Mark) bezahlt. Die Kurse finden in der Fachschule statt, die Zimmer, Beleuchtung und Heizung kostenlos zur Verfügung stellt. Was hier begonnen, ist der größten Beachtung wert. Zn geradezu vorbildlicher Weise wird in Chemnitz für die Ge hilfen des Buchdruckgewerbes, im besonderen für die aus dem Felde heimgekehrten, Gelegenheit geschaffen, ihr tech nisches Wissen und Können zu vervollkommnen und zu er gänzen. Nacheiferung tut dringend not. Kollegen, wollt ihr das bisher so leistungsfähige und hochentwickelte Buchdruck gewerbe vor einem Niedergang bewahren, so spannt alle Kräfte an, zu arbeiten, zu lernen und — zu lehren! Soll man die Schrift bestoßen? inen Bestoßhobel schätzt der Akzidenzscher. Cr trägt viel zur Erleichterung einer Arbeit bei. Cr kann aber auch zum Verhängnis werden. Damit ein jeder vor Schaden bewahrt bleibt, mögen folgende Zeilen aufklärend wirken. Cs wird nicht wenige geben, die darüber geflucht haben, daß eine Zeile auf eine bestimmte Breite nicht hineingeht, weil sie vielleicht gerade eine Cicero zu breit lief. Was da? Cs wurde eine einen Grad kleinere Schrift genommen, und man war gerettet- nur schade, es stellte sich beim Abzug heraus, der Grad war zu klein. Aber was dann? Wir haben doch einen Bestoßhobel? Bestoße ich also die Zeile. Jeden Buchstaben eine Achtelpetit, ünd siehe da! Die Zeile paßt wie die Faust aufs Auge. Habe ich nicht recht getan? Was? Zch habe die Schrift versaut? Aber erlauben Sie mal-. Der Sack war da! Za! ja! Handle nach eignem Ermessen und du wirst sicher sein, du machst es verkehrt. Das Beispiel, das hier abgebildet ist, halte dir vor Augen. 8e sch en köü eher G> -scl kbü< her Ge sch >en köül her Die Originalzeilen konnten mir leider nicht zur Verfügung gestellt werden- diese haben als Briefbeschwerer zu ewigem Andenken ihre Verwendung gefunden. Zm Original traten die Ungleichheiten natürlich noch krasser hervor. Man stelle sich vor, die erste Zeile wäre normal gesetzt. Oie Buchstaben hätten also die vom Schristgießer festgesetzte Weite. Oie zweite Zeile soll die mit dem Hand- oder mit dem amerika nischen Handhobel bestoßene Zeile darstellen. Schon hier machen sich die Ungleichmäßigkeiten bemerkbar. Z. B. der Zwischenraum zwischen s und ch, n und k, ü und ch. Die dritte Zeile zeigt behobelte Buchstaben, die abgelegt und wieder zusammen mit unbehobelten Buchstaben verwandt wurden Hier steht man die Ungleichmäßigkeit am deutlichsten. Zst nun falsch oder richtig gehandelt worden? Dürfen die einzelnen Buchstaben einer Schrift behobelt oder bestoßen werden? Nein und ja! Wir Schriftsetzer haben wohl nicht das Recht, auf eigene Faust Buchstaben oder Wörter zu be hobeln und sie für einen bestimmten Zweck brauchbar zu machen. Cs ist nicht zu leugnen, daß in Ausnahmefällen es wohl angebracht wäre, eine derartige Arbeit vorzunehmen. Man denke aber an das Unheil, das entstehen kann und muß, wenn diese Buchstaben abgelegt und mit unbehobelten Buch staben zu neuen Worten zusammengesetzt werden. Wird da der Ausgleich durch Sperrung mit Papier wieder vorge nommen? Wird der Zwischenraum zwischen den Buchstaben auch so, wie er sein soll, ausgeglichen? Zch muß es bezweifeln. Zwischen der Zeichnung einer Schrift bis zur fertigen Type liegt ein weiter Weg komplizierter Präzisionsarbeit. Friedrich Bauer sagt in seinem Handbuch für Schriftsetzer auf Seite 24: „Oer Zwischenraum zwischen den einzelnen Buchstaben vermittelt die Weite der Schrift, die vom Schriftgießer dem Charakter der betreffenden Schriftart ent sprechend genau geregelt wird." 20
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