Kalkulation Typographl'scheMttei'lungen/OWelsesOrgandesDel-bandesderOeuffchenTypogl-aphiscbenGeseslschaften so nötig ist. Noch einen andern nicht zu unterschätzenden Vor teil bietet eine solche Einteilung. Wie anders würde manche Arbeit aussehen, wenn dem Auftraggeber ein von der Pike auf gedienter Fachmann beratend zur Seite stände. Alles Streben und alle Aufwendungen zum Ausbau der Buch- druckerkunst nützen wenig, wenn im entscheidenden Moment der Besteller durch viele Änderungen und Korrekturen sich erst das Nichtige suchen muß. Dies bringt für beide Teile eine Verteuerung und für die Gehilfenschaft ein Suchen und Tasten. Nichtig beraten, würde manche Drucksache bester ausfallen. Ein wirklicher Erfolg wird sich erst dann zeigen, wenn der Buchdrucker für den Besteller als Kalkulator und Berater am richtigen Platz steht. Beiden Teilen, der prinzi- palität wie der Gehilfenschaft, ist damit gedient. Denn je mehr Qualitätsarbeiten hergestellt werden, desto mehr Be schäftigung und desto besser die finanziellen Grundpfeiler. Wie in der Lehrlingsfrage ein gangbarer Weg gefunden wurde, wird man auch dieser Frage nähertreten müssen. — ag — Mit dem Grundgedanken wird man sich schon einverstanden erklären können. Einsichtsvolle Druckereibefi'tzer handeln auch danach. Die Hauptsache ist, daß der Kalkulator auch seine Sache versteht. Und da hapert's leider noch. Oie Einrichtung von Kalkulationskursen ist gewiß lobenswert und notwendig,- diese haben jedoch einen Nutzen nur dann, wenn die Vor bedingungen, nämlich Erfahrung und praktische Durchbildung, vorhanden sind. Um auch unfern Kollegen Anregung zu geben, werden wir in der Folgezeit Kalkulationsbeispiele bringen, und zwar vom leichten anfangend bis zur kompliziertesten Arbeit. /^ineö der wichtigsten Gebiete im Buchdruckgewerbe ist die V^,Kalkulation. Dabei drängt sich die Frage auf: Wer soll kalkulieren? Oer Kaufmann oder der Fachmann? Bei der Eigenartigkeit des Gewerbes müßte man sich durchweg für den Fachmann entschieden haben. Leider ist das nicht so. Oie Beurteilung der einzelnen Arbeiten verlangt einen Mann mit praktischen Kenntnissen. Wie manche Fehlkalkulation ist schon entstanden, weil der Nichtfachmann diese oder jene Schwierigkeiten und Aufenthalte bei der Satzherstellung und dem Druck nicht erkannte. Jede Arbeit verlangt Vorberei tungen: Probeseiten,KlischeeabzügeundIustieren derKlischees. Die Klagen mancher Buchdruckereibesitzer, daß sich die Setzerei schlecht rentiere, werden meist nicht mit Unrecht erhoben. Bedauerlicherweise hat man die Klagen niemals recht zu ergründen gesucht. Es ging eben in einer Fagd weiter — bis der Krieg den Stillstand brachte. Nach dessen Beendigung stehen wir nun vor ganz neuen Verhältnissen. Die Einwen dungen, daß viele Fachleute mit kaufmännischen oder Kontor arbeiten nicht vertraut seien, bzw. daß der Posten keine volle Beschäftigung biete, sind nicht stichhaltig. Denn es sind ge. nügend Kräfte unter den Buchdruckern vorhanden, die diesen Platz in jeder Hinsicht ausfüllen können. Man muß sich eben erst von einem gewissen Vorurteil freimachen. Auf alle Fälle würden wir, wenn auch die kleineren und mittleren Druckereien diese Posten entsprechend besetzen würden, einen großen Schritt nach vorwärts tun, der zur Gesundung unsres Gewerbes