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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 21.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-21.1924
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-192400006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19240000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19240000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 1, Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
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T)ie Buchdruck farhen, ihre Merftelh, c/Vc urig und Verwendung hu ■v | Von Fritj Vlbg/iaus, Karlsruhe i > icht zu allen Zeiten war es eien Buchdruckereien ancultellen . ging es mit Riefenfchritten vorwärts. Der fo leicht gemacht wie heute / da eine Poftkarte an die Fabrik genügt, um die jeweils benötigte Farbe jedes Quantums innerhalb weniger Tage zu befchaffen. Noch bis Ende der fünfziger Jahre des vergangen nen Jahrhunderts mußten die Buchdrucker ihre Farbe felbft herltellen. Dies gefchah auf folgende Weife: Kien ruß, der Hauptbeftandteil der fchwar^en Farbe, wurde gewonnen, indem man harzhaltiges Holz (Kienhol?) verbrannte, wobei die Rauchwolken an den Wanden der Kamine eine Rußfchicht zurückließen; fie wurde abgefchabt und kam in den Handel. Außer diefem im Großhandel erhältlichen Ruß war noch ein zweiter Beltandteil zur Herftellung der Farbe notwendig, der Firnis. Dielen bereiteten die erften Drucker aus Kein- öl, das gekocht wurde. Je nach der Siedehitze, der das kochende Ecinöl ausgefetjt war, konnte man fchwachen, mittelftarken und ftarken Firnis gewinnen. Das gekochte Ecinöl wurde dann mit Brotfchnitten abgelöfcht, um damit den Wafferftoff aus dem öl herauszuziehen. Der vorher auf einer Glasplatte oder einem Stein feinpulverifierte Ruß kam nun in einen großen Eimer oder Kübel. Das notwendige Quan= tum Firnis wurde nach und nach zugefetjt und das Ganze mit einem Rührholz tüchtig durcheinander gerührt, bis Ruß und Firnis fich eng miteinander ver= bunden hatten. Selbftverftändlich lag es an der Übung und Gefchicklichkeit des Druckers, ob er eine gute Farbe fertig brachte. Unfre alten Druckerzeugniffe be- weifen, daß es das Beftreben der erftenSchwarzkünftler war, gute brauchbare Farben herzuftellen, denn fie haben noch heute, nach mehr als vierhundert Jahren, ein tieffchwarzes leuchtendes Ausfehen. A/lit dem Aufkommen des Illuftrationsdruckes je= doch zeigten fich die /Mängel diefer immerhin für feinere Arbeiten ungenügenden Farbe und fo errichtete man in Deutfchland in den fechziger Jahren Rußfabriken, die den Ruß erzeugten durch Kämpen, deren Dochte beim Brand mechanifch abgeftreift wurden. Die der- art hergeftellte fchwarze Farbe war bedeutend in- tenfiver als die bisher gewonnene vom Kienruß, und ab belfere Akzidenzfarbe auch entfprechend teurer. Nachdem man erft einmal fo weit war, in den Farbenfabriken eigne Chemiker zur Farbenerzeugung bis dahin bei der Gasfabrikation nutzlos beifeite gelegte Steinkohlenteer wurde nunmehr für die FarbenherfteK lung dienftbar gemacht, indem man aus ihm das Teer- öl deftillierte. Durch Entziehung des Harzes und des Terpentins entftand das Naphthalin, das wiederum durch Verbrennen zu Ruß verwandelt wurde. Der fo erzielte Ruß war viel feiner und gleichmäßiger als alle bisher gekannten Arten. Daher ift diefe Herftellungs- weife auch heute noch am meiften gebräuchlich. Mit bedeutend größeren Schwierigkeiten als bei der Her- ftellung der fchwarzen Farbe hatte man bei den bunten Farben zu rechnen. Wir fehen bei den heute fo koftbaren WJegen- drucken, daß die Anfangsbuchftaben rote, blaue, teil= weife auch grüne Farben aufweifen. Allgemein darf wohl angenommen werden, daß diefe Farben damals aus Beftandteilen der Erde und Pflanzen oder auch aus dem Harn der Tiere hergeftellt worden find. Noch bis zum Ausgange der fiebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts bekamen die Druckereien ihre bunten Farben in trocknem Zuftande als pulverifierte Maffe geliefert. Die Drucker mußten fie nun mit Firnis anreiben, in druckfähigen Zuftand verfemen. DieTätig- keit der Farbendrucker war damals noch viel kom- plizierter wie heute, denn je nach der Erfahrung brachte der eine fehr fchöne gut deckende Farben, der weniger geübte dagegen nur fchlecht deckende zuftande, die für das Ausfehen der fertigen Drucke von unvorteil hafter Wirkung waren. Doch laffen wir das Vcr- gangene ruhen und wenden uns den verfchiedenen Farbenarten zu. Erd- oder Mineralfarben find Produkte, die in der Erde gefunden und nunmehr in befonders eingcrich - teten Fabriken durch chemifche Mittel gereinigt, ge= mahlen und gefchlemmt werden. Pflanzenfarben ge winnt man aus Beeren, Hölzern und Gewächfen durch Kochen. Farben aus dem Tierreich find jene, die aus dem Harn oder aus dem Blut der Tiere ftammen. Die meiften unfrer bunten Farben find je doch aus Teerfarbftoff, dem »Anilin« hergeftellt, da die vorgenannten Farben durch die Art ihrer Ge- winnung und Herftellung viel zu teuer lind; fie wer den deshalb nur noch für ganz befondere Zwecke,
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