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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 21.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-21.1924
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-192400006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19240000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19240000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 1, Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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Llltram&rin, das leuchtendfte Blau, befteht aus einer fchwefelhaltigen Zufammenfetjung und muß (ehr vor» fichtig angewendet werden. Violettlack ift eine fehr gute / durch eigne Alifchung nicht oder nur fehr fchwer zu erreichende Teerfarbe. Grüne und braune Lackfai-ben find ebenfalls Teer» färben, die man durch Alifchung felbft herftellen kann. Aßil'cfiweiß, beftehend aus Kreide und Fimis / dient ?um Aufhelten der bunten Farben, insbefondere aber für den Überdruck von Tönen, da es lafierend ift. Deckweiß wird gewonnen aus kohlenfaurem Blei- oxyd.das durch die Einwirkung voneffigfauren Dämp» fen auf Blei entfteht. Es darf nicht mit fchwefelhaltigen Farben gufammengemifcht werden. Das Deckweiß ift unter den Namen Kremier weiß und Bleiweiß bekannt. Wirft man nun die Frage auf, welche Farben eine kleinere Buchdruckerei halten foll, damit der Drucker imftande ift, vorkommende Farbendrucke anfertigen Zu können,fo find zu empfehlen: Chromgelb und Echt= gelb lack; Terra di Siena (für braune Farbenmifchung); Krapplack und Geraniumlack (als rote Farbe); Mi» loriblau und Blaulack; Violettlack und Alifchweiß. Mit diefen Sorten wird der Drucker wohl die meiften Abtönungen erreichen. Größere Gefchäfte legen fich auch noch die drei Normalfarben zu, außerdem Zin nober, Ultramarin, Grünlack und Braunlack. Einen fchönen grauen Ton mifcht man vorteilhaft aus DecV weiß, Blau lack und Terra di Siena. DieDoppeltonfarbenw&ren früher viel inGebrauch, haben aber jet^t wenig Geltung. Sie laufen nach dem Trocknen in einen Nebenton aus und wurden be= fonders beim Autotypiedruck verwendet. FeineKata» löge werden von den Auftraggebern heute feiten ver» langt, da fie zu teuer find, denn die Herftellung von Doppeltondrucken erfordert eine viel forgfältigere Be» handlung als der gewöhnliche Druck. Schon die Wahl des Papiers fpielt hierbei eine wichtige Rolle. Am Schluffe dieler Abhandlung möge noch kurz die Beantwortung der Frage erfolgen: »Was verfteht man unter Farbenharmonie?« Farben harmonieren ^ufammen, wenn fie angenehm aut das Auge wirken. Um fchematifch eine Thefe aufeuftellen, dasu ift diefes Gebiet nicht angetan. Das liegt jeweils im eignen Em p= finden, in der Auffaffungsgabe des einzelnen. Man teilt den Farbenkreis in kalte und warme Farben ein,- ftets harmonieren eine kalte und eine warme Farbe, gebrochen nebeneinandergeftellt. Kalt nennt man die Farben auf der violetten, blauen und grünen Hälfte, warm die auf der rot», orange» und gelbfarbigen Hälfte. Eine dem Papierton angepaßte Farbe wird gut harmonieren. Bei mehreren Farben» cufammcnftellungcn harmonieren ftets die gebroche» nen Töne einer bereits voll angewendeten Farbe. Die befte Eehrmeifterin ift und bleibt jedoch die Natur! Sehen wir im Frühjahr das frifche Grün der Blätter und Bäume an, fo finden wir prächtige Zu- fammenftellungen und Farbenfdiattierungen. Im Sommer haben wir den Kontraft im faftigen Grün mit den hell» und dunkelroten Früchten als leuchtende Farbenharmonie verkörpert, und im Herbft ceigt uns das abfterbende dunkle Grün mit dem be» ginnenden Braun wiederum, was harmonifch sufam» menklingt. Niemand kann uns eine belfere Farben harmonie lehren, als die Natur in ihrer großen Pracht. Das Licht und die Farbe n Anders beobachtet der Naturfreund das Licht und die Farben in der Natur, anders der Kiinftler, anders der Forlcher. Der Natur freund genießt nah’ das Zufammenfpiel aller der Taufende von Einzelerfcheinungen des Lichtes, aus dem das Bild einer Landfchaft, eines Menfchen, ja jedes einzelnen Gegen/iandes Lieh kombiniert / ohne fich über das Zufammenwirken im allgemeinen irgendwie Rechenfcheft geben zu wollen. Der Künftler beobachtet die Natur viel genauer und kennt fie auch viel genauer. Er muß bei jeder Einzelheit / um fie nachbilden zu können, verweilen; er erkennt, wie fich die Beleuchtung jedes einzelnen Gegenftandes, ja jedes Teiles, zufammenfefyt aus fo und fo vielen Quellen, wie jede Veränderung in der Llmgebung, wie jeder Wechfel in der Stelhuig von Gegenhandel! auch merkbare LInterfchiede der Lichtwirkung hervorbringt. Aber ihm kommt es im allgemeinen immer nur auf das Refultat der Zufammenfefyung an. Dies fucht er nachzubilden. Die Gefeite, nach denen die Erfcheinungen vor fich gehen, find ihm nur etwas Neben!ächliches. Sie dienen ihm höchftens dazu, nicht direkt Beobachtetes auch richtig dai'zuftellen. Aber fie können audi ihm, eben wegen der Vielfeitigkeit der Natur, nie die Beobachtung erfetyen. Diefe Gefetye aber gerade find die Freude und die Domäne des Naturforfchers. Ihm löft fich das ganze Bild auf in feine Einzelheitenvon diefen Einzelheiten fucht er fich genaue Rechen fchaf zu geben und erfindet immer und immerwieder, nicht bloß im Gebiete des Lichtes, daß die Elemente, aus denen fich die Natur zufammen= fetjt, äußerft einfache findund deiß die wunderbare Mannigfaltigkeit und Kompliziertheit alles deffen, was wir in derNaturvor unsfehen, ßch nur aus dem Zufammenwirken einer fehr großen Menge von Elementen ergibt, die aber felbft die denkbar einfach fen find. L. Graetj.
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