BILDUNG!/ VERBAND DER deutkhen BUCHDRUCKER °RT| CRO ppE * * * Gruppe Zeichnung Erfte lobende Erwähnung. »Bücherei«. Entwurf: Ernft Ochs mehr entfremdet worden, und wenn man fleht, wieviel alte Walzen und Walzenfpindeln täglich bei Felix Böttcher eingehen, dann ergibt fleh, daß der Selbltguß nur noch in kleinen, abfeits gelegenen Provinzdruckorten vorkommt. Der Walzenguß beginnt mit der Herftellung der Walzenmaffe. Auch diefe hat fleh verändert. Beftand die Walzenmaffe früher aus Leim und Sirup, fo find jetzt Gelatine und Glyzerin ihre Hauptbeftand- teile. Es ift notwendig, die Gelatine vor dem Zufammenfdimelzen mit Glyzerin in Waffer aufzuweichen- Hierbei nimmt die Gelatine eine nicht unbeträchtliche Menge Waffer auf, das, falls es in der Walzen maffe verbleibt, das Schwinden der Walzen verurfacht. Die eingeweichte Gelatine wird alsdann in große Schmelzkeffel gebracht, um zufammen mit Glyzerin, das aus großen Behältern durch Pumpen direkt in den Keffel geleitet wird, verfchmolzen zu werden. Im Sudhaufe befinden lieh mehrere große Schmelzkeffel, wobei jeder diefer Keffel mit einem Vacuumapparat verbunden ift. Die gefchmolzene Maffe wird nach der Reinigung in die Vacuumapparate überführt; hier erfolgt das eigentliche Ein dicken. Gerade das Eindicken ift felir wichtig, denn es fichert die Haltbarkeit der Maffe. Walzenmaffe kann auch billiger hergeftellt werden; in diefem Falle bleibt ein höherer Prozentfatz Waffer darin. Die Maffe wird durdi Spezialvacuumapparate aufs äußerfte ausgepumpt, daher ift diefe auffallend zäh und fchwerflüffig. Nach dem Vacuieren erfolgt das Gießen der flüffigen Maffe in Tafeln; wenn diefe erkaltet find, werden fie herausgenommen und verpackt. Das Sudhaus ift eingerichtet für eine tägliche Leiftung von 4000 Kilogramm Walzenmaffe. Die Aufgabe, gut und fchnell viele Walzen zu gießen, ift in der Gießerei vortrefflich gelöft. Früher goß man die Walzen in Matrizen, die die Mafchinenfabrik mit der neuen Schnell- oder Tiegeldruckpreffe lieferte. Die Maffe wurde oben in die Gießhülfe hineingegoffen. Dies verurfachte manchmal Schwierig keiten. Die Matrizenrohre waren ungenau, vielleicht in der Mitte enger, was man nicht fehen, aber beim Druck mit den gegoffenen Walzen nur allzugut wahrnehmen konnte. Solange die Walzen frifch gegoffen waren, fiel diefe Ungenauigkeit nicht auf, denn durch ftrengeres Anftellen konnte der UbeU ftand ausgeglichen werden. Sobald fich aber Walzenfchwund einftellte, zeigte fidi die Ungenauigkeit