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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 21.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-21.1924
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-192400006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19240000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19240000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 1, Januar
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Typographische Mitteilungen
- Autor
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In der Einzelbewertung des Beifpiels hätte dicfes oder jenes lehr gut abgefchnitten. In der Oefamtwirhung des Heftes kamen fie jedoch durch die Überzahl ver® fehlter Entwürfe nicht zur Geltung. Der entfcheidende Erfolg konnte fich nur zeigen in der vollen Durch® geiftigung des Ganzen. Die »T. A4.« find verpflichtet, ah fachtechnifches Er= Ziehungsorgan auf jeder Seite Vorzügliches zu veran® fchaulichen. Sie find in der Jetztzeit um fo mehr dazu gezwungen, als es vielen Kollegen infolge materieller Not unmöglich gemacht wird, mehrere Fachzeitfchriften Zu halten. Nun kann man ja über die Art, wie fach® technifche Belehrung gegeben werden foll, verfchiedener Meinung fein. Gefchmacklich läßt fich bekanntlich nicht alles unter einen Hut bringen. Aus unfrer langjäh® rigen Erfahrung wiffen wir nur zu gut, daß der fach® liehe Meinungsaustaulch nach verfchiedenen Rieh® tungen läuft. Befonders in den letzten Jahren waren fich die Gelehrten des Faches nicht einig über das »Wie und Warum« in der Akzidenz^ und Buch® ausftattung. Man ließ fich allzufehr beeinfluffen von Neuerfcheinungen,und je nach perfönlicher Auffaffung glaubte man nach einer gewiffen Stilperiode zu arbeiten. Da ift es befonders erfreulich, feftzuftellen, daß die Wettbewerber bei der Durcharbeitung der Entwürfe von Modeftimmungen fich fernhielten. J ypographi® Iches Schaffen liegt in erhöhter Betonung der Schrift. Von ihr ausgehend, auf den einzelnen Seiten mit ihr Form und Bewegung, Gegenfat-5 und Verhältnis er® zeugen, muß Beftimmung, muß Eeitgedanke fein. Wer bewußt nach diefer Richtung arbeitet, wird auch au! dem Gebiete der Wettbewerbe Erfolge aufzuweifen haben. Für die Ausftattung der »T. M.« konnte das typographilche Grundgefefe; einfach=vornehmcr An® Wendung der Schrift und des Ornaments nur in Frage kommen. DieTitelfeite des Umfchlages foll fchonäußer® lieh der Zeitfchrift ein wirkungsvolles Gepräge ver® leihen. Die anfchließenden Inferate in der Aufmachung gleichzuftellen, foweit irgend möglich, ift wünfehens® wert. Die textliche Geftaltung darf nicht unabhängig vonTitelfcitc und Inferatcngefchehcn,- je beffcrderZu® fammenklang, um fo größer die gefchmackvolle VJr® kung. Und nun der Beilagenteil! Wenn es gelingt, ihn in das Ganze einzufügen, als hätte nur ein ordnen® der und auf bauender Geift das Werden des Werkes geleitet, dann ift handwerkliches Schaffen zur vollen Geltung gekommen. Mit Genugtuung darf verkündet werden, daß folche Eöfungen mehrfach vorhanden find. Kollege Weißbecker (Offenbach a. M.) beteiligte fich mit zwei fatjtechnifchen Entwürfen, denen er das Motto »Handwerkskunft« verlieh. Handwerkskunft! Erinnert das nicht an Meifterleiftungen der buch® druckerlichen Frühperiode? Mahnt es nicht an jene Zeit, in der Handwerker mit edlen Schriften monu® mentale Buchfeiten entftehen ließen? Weißbecker zeigt fich in beiden Entwürfen als guter Handwerker. Seine ausgefprochene Stärke liegt in der glänzenden Bewältigung des typographifchen /Mate® rials. Gewiß! Die Bewältigung mag ihm leicht ge® worden fein. Er arbeitet ja in der Hausdruckerei Klingfpor. Die zur Verfügung ftehenden Schriften und Ornamente entftammen Schriftfchöpfern edler Art. Doch die Schrift und das Ornament allein tun’s ja nicht. Der Buchftabe bleibt tot, wenn er nicht von Zeile zu Zeile, von Seite zu Seite lebendige Anwen® düng erfährt; das Ornament wirkt bizarr, wenn es nicht am richtigen Platjc fteht. »Handwerkskunft I«, das ebenfalls erfcheint, ftellt von Anfang bis Ende eine feinfinnig durchdachte Arbeit dar. Maximilian® Antiqua und Maximilian fanden als Grundfchrift Verwendung. Von der erften Textfeite bis zur lebten Beilage ift ein wohltuendes Größenverhältnis der Seiten zueinander gefchaffen. Troh ftrenger Einheitlichkeit kehrt doch eine angenehm auffallende Wechlelwir® kung wieder. Äußerft fpärliche neuartige Ornamen® tierung fchaffen geradezu reizende Satzbilder. Etwas anders nimmt fich »Handwerkskunft II« aus. Koch® Antiqua und ®Kurfiv gibt die Faffade für das Ganze. Das Kleid, der Umfchlagtitel, läßt auf dekoratives Inneres fchließen. Man wird ein wenig enttäufcht beim Durchblättern des Ganzen. Das immer wieder® kehrende zarte Schriftelcment will nicht ganz befrie® digen. Doch die gefchickte Aufteilung und Belebung der Seitenflächen erzeugt Rhythmus. Schade, daß die /Mittel der »T. M.« befchränkt find. Trotz des Ange® führten - oder vielleicht gerade deshalb - würde eine bibliophile Ausgabe der »T. M.« entftehen, könnte diefe dem Original entfprechend geftaltet werden. Kollege Weißbecker arbeitet vorzüglich. Möge er auf dem Wege zur rechten Handwerkskunft rüftig weiterfchreiten. Er wird bald eine ftattliche Ge® meinde antreffen, die im Dienfte des Buches ftehend gewillt ift, Gleichvollendetes zu fchaffen. Ein zweiter Starkfehaffender ift der Hamburger Kollege Koch. Seine Arbeit fteht an fiebenter Stelle. Zweifellos hätte er mit feinen Eeiftungen einen andern
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