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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 12.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-12.1915
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-191500007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19150000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19150000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Juni
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- Titel
- Typographische Mitteilungen
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Juni ^915 Typographische Mitteilungen XII.Zahrgang Offizielles Organ des Verbandes der Deutschen Typographischen Gesellschaften Ein Abschiedswort an unsre Leser enn wir heute Abschiedsworte an unsre Kollegen, Mitarbeiter und Freunde richten, so geschieht es aus dem Bedürfnis und dem drängenden Gefühle her aus, allen jenen ein Lebewohl und Wiedersehen zuzurufen, die uns in unsrer bisherigen Tätigkeit für unsre typographische Sache so wacker unterstützten und gern mit uns ihr Bestes einsetzten zum Ausbau und zum Gedeihen unsrer Bildungs organisation. Es ist uns aber auch Herzenssache, Dank aus zusprechen für all das unbegrenzte Vertrauen, das man uns in unsrer vierjährigen Tätigkeit im V. d. D. T. G. und für die „T. M." entgegengebracht hat. Als wir nach der Kasseler „Kriegstagung" unsre Arbeit begannen, da hatten wir nur den einen Wunsch, man möge unfern Handlungen und Maß nahmen mit Vertrauen und mit Verständnis begegnen. And wahrlich, dieser Wunsch ist erfüllt worden, wie es im Interesse der Allgemeinheit und einer gedeihlichenVorwärtsentwicklung des V.d.D.T.D. nicht herrlicher gedacht werden konnte.Wenn der V. d. D.T. G. in den Friedenszeiten fo beachtliche Fort schritte aufweisen konnte, wenn er auf der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik so glänzendeZeug- nisse seinerLeisiungsfähigkeit erbrachte,fo bargen diese Erfolge einzig und allein die Tatsache, daß die geleisteteBildungsarbeit seit der Kasseler Tagung kein Ton des Mißklanges beeinflußte, und daß sich alle, Leitung und Mitglieder des Verbandes, im gegenseitigen unantastbaren Vertrauen zu segenbringender Arbeit zusammenfanden. In solch einer idealen Organisation Mitglied zu sein und uneingeschränkt für das Gewerbe wirken zu können, oder gar wie wir an die Spitze dieser Organisation gestellt zu werden, erweckt stolze Berufsliebe und -freudigkeit und verleiht frohe, frische Schaffenskraft. Darum fällt uns auch der Abschied nicht leicht. Zu sehr ist uns die typographische Arbeit in Fleisch und Blut übergegangen und zu sehr sind wir verwachsen durch viele Beziehungen, die sich überall im Laufe der Jahre angeknüpft haben. Doch es gilt jetzt einer höheren Pflicht zu genügen. Einer Pflicht, der vor uns schon Tausende sich unterzogen, und der noch viele folgen werden. Wie immer, so werden wir auch jetzt, wo wir den Zivilrock mit dem Waffen rock vertauschten, wo wir statt dem Winkelhaken die „Knarre" in die Hand genommen haben, mit gleichem pstichtbewußtsein unfern Mann stellen in dem großen Vingen um Deutschlands Größe, deutsche Art und deutsche Kultur. Wir tun das um so freudiger, da es uns gewiß ist, daß die Zurückbleibenden das begonnene Werk der typographischen Bildungssache in diesen schweren Zeiten weiter schirmen und beschützen. Aus herzlich gehaltenen Schreiben von unfern im Felde stehenden Kame raden haben wir zur Genüge erfahren, daß sie auch da draußen Berufsliebe und kollegialen Sinn als köstlichstes Kleinod be wahren — die Zurückbleibenden werden sich unfern Kämpfern im Felde würdig zeigen und durch dauernden Opferstnn das Bestehende erhalten. Wer wollte auch jetzt nicht Hüter sein einer Sache, die uns in Friedenszeiten so hoch und teuer stand und die sich in der Kriegszeit so mannigfach bewährt hat? Und wer wollte gar jetzt zurücksiehen, wo die Interessengemeinschaft des ganzen deutschen Volkes von Tag zuTag sich inniger gestaltet und die Feinde unsrer Kulturerrungenschasten sich mehren? Waren es bisher die jungen Kollegen, die eine rege Anteil nahme an der beruflichen FortbiidungSarbeit bekundeten, so mögen es fortan unsre älteren Kollegen sein, die in die Bresche springen und mit frischem Schwung das Ganze lebensfähig gestalten. Dank wird ihnen tausendfältig werden. Das Fundament, auf dem der V. d. D. T. G. und die „T. M." fruchtbare Entfaltung findet, wird auch weiterhin gegenseitiges unbegrenztes Vertrauen sein. Wir bitten das auch unfern Nachfolgern zu widmen. Von ihnen sind wir überzeugt, daß sie mit voller Kraft und eiserner Energie das Verbandsschiff zielsicher durch alle Stürme lenken werden. Nicht immer wird es eine leichte Aufgabe sein —der Gefahren steigen zu viele herauf —, doch die Zeiten werden sich wieder anders gestalten und dann werden wir alle gemeinsam mit neuer Kraft unsrer Bildungsbewegung zum Siege verhelfen. Wir alle wollen Hüter sein! so tönt es in den Neihen unsrer Kameraden, wenn wir durch die Stadt marschieren. Es liegt ein wunderbarer Zauber in diesen wenigen Worten. Sinnend denken wir dabei an unsre Bildungsbewegung. Wird es auch dort so sein? Werden auch da immer neue Hüter entstehen? Kein Zweifel regt sich bei uns. Das Bewußtsein, daß die buchdruckerliche Zusammengehörigkeit nie erlöschen kann, daß kollegiale Treue kein leerer Wahn ist und daß die Liebe zur Organisation fort und fort lebt, läßt immer nur dem einen Gedanken Vauni: Was wir Buchdrucker mit ernstem Fleiß und mit Beharrlichkeit geschaffen haben, das wird nie unter gehen, es wird sich weiter behaupten und wenn es auch einen Völkerkrieg zu überwinden gilt. Leipzig, am 24. Mai 4945. Bruno Oreßler, Fritz Ziemke
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