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Typographische Mitteilungen
- Bandzählung
- 12.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-12.1915
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id51204371X-191500007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id51204371X-19150000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-51204371X-19150000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- Kunst
- Saxonica
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- Oktober
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- Wahlperiode
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- Titel
- Typographische Mitteilungen
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Oktober Typographische Mitteilungen XII.Zahrgang Offizielles Organ des Verbandes der Deutschen Typographischen Gesellschaften Oes Landsturmmanns Abschied Gib mir den letzten Kuß! Was wir einander waren. Wir haben's recht erfahren. Weil ich nun scheiden muß. HG E <^^^eil ich nun scheiden muß! , H AMii diesen Worten haben viele unsrer Atem Kollegen uns als Landsturmleute verlassen, die die Mög lichkeit, jemals als ausgebildete Soldaten zu des Landes Schutz gegen den Feind ziehen zu müssen, noch vor Jahresfrist als ausgeschlossen hielten. Und nun sind sieAbschied nehmend von unsgegangen; unter ihnen viele, die bisher als wackere Kameraden in unserm ge werkschaftlichen Kämpfern unfern Fortbildungsbesirebungen ihren Mann gestanden haben. Zurück bleiben die Landsturm- unreifen,dieZungen unddieAlten.Oawird dasBetätigungs- gebiet für die Graphischen Vereinigungen beschränkt und die Sorge um den Fortbestand erhöht sich. Meist mußten die Tüchtigsten einrücken und die Vereinigungen sahen sich ihrer Führer beraubt. Vicht immer gelang es, Ersatz zu finden. Auch im Verbandsvorstand der Typographischen Gesell schaften hat der Krieg gar gewaltig aufgeräumt. Nachdem vor ungefähr acht Wochen unser Fritz Ziemke ins Feld gerückt ist und jetzt im Schützengraben in der Champagne sieht, hat am A September unser verehrter Vorsitzender und Schriftleiter der „T.M.",Bruno Dreßler, Abschied von uns genommen und ist in denVogesen einerArmeegruppe zu geteilt. So stehen beide Freunde auch „auf diesem Gebiet" in treuer Pflichterfüllung zusammen. Wir aber drücken die Hoff nung aus, beide gesund und heil zurückkehren zu sehen, zurück zu ihren Familien, in den Kreis ihrerMitarbeiter und Streiter für die typographische Sache, der sie sich mit aufopfernder Liebe und Hingebung jahrelang gewidmet haben und sie von Erfolg zu Erfolg führen konnten. Nun mußten sie zwar ihre Arbeit unterbrechen, doch ihr Gedenken wird sich inter essevoll dem Werke zuwenden, das sie in andre Obhut gegeben haben. Wir Daheimgebliebenen werden arbeits freudig sorget, daß die Früchte ihrer Tätigkeit selbst in den Zeiten des Kriegssturms erhalten bleiben und daß nichts verloren gehe, was mühsam in der Entwicklungszeit des V. d. O. T. G. seit Kassel aufgerichtet worden ist. Das sei unser Wille und unser Kriegsgesetz. Und alle jene, die im Vorstand und im Ausschuß Nat und Tat pflegten und be reits längere oder kürzere Zeit ihrer vaterländischen Pflicht genügen, wie die Kollegen Schuster, Zeh, Vogler, Arndt, Andersen,' Vogel, Nesch und Hanitzsch, sie hängen ja mit den Fasern ihres Herzens an der Fortbildungssache ihrer Ooch Mutier, wenn ich geh. Sollst du nicht drum verzagen. Sollst es wie andre tragen, Sein Weinen tut mir web. So denke du daran: Müßt ich mein armes Leben Oer lieben Heimat geben, Zst's auch für dich getan. Ludwig Thoma. Kollegen, denen sie so viel geben und Mitteilen konnten und doch für sich wenig erwarteten. Wer will hierbei die Kollegen vergessen, die in den Kreisvor ständen, in den einzelnen Vereinigungen und Ge sellschaften bis zum letzten Tage vor ihrer mili tärischen Ausbildung in treuer Pflichterfüllung ausgeharrt und ihr Werk in sorgende Hände gelegt haben, die unter meist schwierigen Verhältnissen suchen mußten, die Trümmer der Mitglieder zusammenzuhalten. Vieles ist da geschehen, was wir bewundernd mit erleben dursten. Nun hat der Krieg auch unter den Kreisvorsiänden viele eingefordert. So sind von den Vorsitzenden eingezogen die Kollegen N. Nimmer, Berlin; K. Basler, Breölau; A. Ahrndt, Frank furt a.M.; Z.Lohmeier, Hamburg; G.Krebs, Köln a.NH.; F. Ziemke und E.Schmidt,Leipzi'g; poedtke, Danzig; Geß- wein, Stuttgart; ferner Kassierer, Sammlungsleiter usw. Da müssen die Daheimgebliebenen die Arbeiten der andern mit erledigen und Opfer bringen. Sind diese doch immer noch gering im Vergleich mit den Opfern derer, die draußen hart mit dem Feinde ringen, die nichtNot nochTod scheuen dürfen. Unsre Typographischen Vereinigungen haben so manchen braven Kollegen, Führer und Mitarbeiter verloren. Es ist leider nichtNaum in den „T.M.", alle diese tapferen Helden aufzusühren und ihre Verdienste um die typographische Sache zu würdigen, wie es in einer Zuschrift geschehen ist, in der der Verlust der T.V. Stade durch den Heldentod des Kollegen B. Leier beklagt wird, der überaus rührig der Vereinigung Führer und Lehrer war. Und wie dieser, so sank manche Blüte unsrer jungen Vereinigungen in den Staub und die Zeit wird erst die Schäden heilen können, die unsrer guten Sache geschlagen worden sind. Doch noch ruft das Leben zum Kampf, hier zu Hause um Geschaffenes zu erhalten und treu zu verwalten, draußen im Schlachtgebraus um das Sein des deutschen Volkes. Wir werden treu ausharren und die Kameraden nicht vergessen. Was wir einander waren, Wir haben's recht erfahren. Weil ich nun scheiden muß! Doch der Kn'eg muß ja einmal ein Ende nehmen und dann wollen wir weiter arbeiten an unserm schönen Werke der Erziehung und der Fortbildung unsrer Kollegen. Das sei ein frohes Hoffnungswort für unsre Freunde, Führer und Berater draußen im Feindesland.
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