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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.07.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189007178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-07
- Tag1890-07-17
- Monat1890-07
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.07.1890
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Kk-arllon und Lrprdttion IohanneSgast« 8. Sprrchllundrn der UrdacUon: vormittag« 10—IL Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. «in da »»»,«»« Vi»«u1crl»i, «»»I sich di« NrdLLtiva mcht verblndltch. Anna»«e »er für »ir nächstfolgende Nummer »»stimmten Inserate an Wo«rnta,rn bi« 8 Uhr Nachmittag«, a» Sonn- und Krsttagr» srüh dis' ,8 Uhr. -In -kn /Uialrn für Zus.-Ännahme: Ll«, Mnnm « Larttm. tAlsrr» Hahn), Untversitätsstraß« 1, t!«»t» Laiche, Kutharlnnistt l« pari, und KSulglplatz?, nur bi« ' ,S llhr. ttMMr.Tastblan Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- and Geschäftsverkehr. M. Donnerstag 1890. Abonnement-Preis vierteljährlich 4>, Mk. tncl. Uriiiaeriohn 5 Mk., durch bi» bezöge» S Mk. Jede einzelne Nummer Belegeremplar 10 Pf Gebühren für Lxtrabeilaaea <ii> Tageblatt-Format aefafttt ahne PostbesSrderung 60 Mt. Mit Post Beförderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Letitzeile KO Pf. Größere Schrillen laut uni. Pret«veri«tchaiH. Tabellarischer u. Ziffernsatz nach höherm Tarif. Neclamkn unter dem Redactionsstrtch die «geltzalt. Zeil«5EPf „vor den Familien Nachrichten die Ügespalten« Zeile 40 PI. Inserate sind siet« an di« Eepebtttaa za senden. — Rabatt wird nicht gegeben.. Zahlung praei-umarnnäa oder durch Post nachnahme. 8t. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Hierdurch bringen wir zur öffentlichen Kenntuiß, daß wir de» vorderen Theil der Löhrstraße in Leipzig von der Kril- straße bi« zur Promenade in da« Eigenthum und die Unter haltung der Stadtgemeinde übernommen haben. Leipzig, den 7. Juli 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. Or. Georgi. Bekanntmachung. Die Regulirung mehrerer Entwässerungsgräben im Roscn- thale soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen und AnqebotSformulare für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, Ratbhau«, 2. Stockwerk, Zimmer Nr. 14 au« und können daselbst ein gesehen oder gegen Entrichtung der Gebühren im Betrage von <),7b welche eventuell in Briefmarke» einzuseuten sind, entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Negulirung von EntwafferungSgräbe» im Rosenthal" verseben ebendaselbst und zwar bi« zum Sl. Juli 1890 Nach mittag« b Uhr einzureichcn. Der Rath behält sich da- Recht vor, sämmtliche Angebote adzulebnen. Leipzig, den 4. Juli 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. Id. 3853.Dr Georgi. Lindner. Bekanntmachung. Die Leuchtkraft de« städtischen Leuchtgase« betrug in der Zeit vom 7. Juli bi« I«». Juli dsS. I. im Argand- brenner bei 2,5 Millimeter Druck und 150 Litern stündlichem Eonsum das 18,3 fache der Leuchtkraft der deuischcn Normal kerze von 50 Millimeter Flammenhöhe. Da« specifische Gewicht stellt sich im Mittel auf 0,453. Leipzig, am 14. Iuti 1890. Rath« Deputation z« den Gasanstalten. In Gemäßheit des H. 1 der Vorschriften für die Au« führung von Anlagen zur Benutzung der Stadtwasserkunst vom 8 Februar 1888 machen wir hierdurch bekamst, daß der Klempner Herr Trust Winter, KbnigSstraßc Nr. 25, zur Ulbernahme solcher Arbeiten bei uns sich angemeldet und den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nach gewiesen hat. Leipzig, den 1t. Juli 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. X. 4150. vr. Georgi. Wolf lolfram. Bekanntmachung. Wegen Schleußenumbauc« wird da« Bahnhofgästche« vom 21. d. MtS. ab auf. die Dauer der Arbeiten allen Verkehr gesperrt. Leipzig, am 15. Juli 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. IX. 4755.vr. Georgi. Hennig. für Bekanntmachung. Die Threnberger Brücke wird vom 17. dsS. MtS. ab während der vorziinehmendcu Abbruchs- und Umbau arbeiten für den Verkehr gesperrt. Leipzig, den 15. Juli 1890. Der Rath der Stadt Letprig. IX. 4543. vr. Gro rgi. Hennig. Da» zum Nachlaß deS Schuhmacher« Friedrich G«il PetzolV in Lin den au gehörige, daselbst an der Tauchnitzstraße Nr. 18 ge- legen«, aus Fol. 1138 de« Grund- und Hnpothennduchü für Lindenau «.^getragene HauSgrundsiück soll erbthnlungshalber unter den im Termine vorher bekannt zu machende» Bedingungen am 28. Juli 181)0, Vormittag« li Uhr im königlichen Amtsgericht, Zimmer Nr. 108, öffentlich meistbietend versteigert werden. Da« fragliche Grundstück ist ohne Berücksichtigung der Lblasten orlsaerichtttch am 30 730 geschätzt worden. Leipzig, am 16. Juki 1890. . A-ntglicheS Slmt««ericht, Abtheilung V, Section 4. Zschuckc. dazu gehörigen Schläuchen llasseiiverwaltuug entgegen Die hiesig« AmtSspritze nebst den j.!8 ni) soll baldigst verkauft werden. ikaussgebote iverdea von hiesiger genomnrea. Pegau, der» 1b. Juli 1890. Känigltche« Amtsgericht Schuberts,. * Europa und die Lolonien. Im Lause der letzten zehn Jahre hat sich ein sehr be> achtenswerther Umschwung im Berhältniß Europas zu den Eolonicn vollzogen. Die Colonialbewegung in Afrika hat eine Bedeutung gewonnen, welche die europäische Politik stark beeinflußt har. Aus dieser Bewegung haben sich Streitig ftucn zwischen Deutschland und England, Deutschland und D.anien wegen der Carvtuieninseln, Deutschland und Nord erika wegen der Samoainseln, ferner zwischen England und Frankreich, England und Portugal, England und der TvanSvaalrepublik, zwischen Frankreich und China wegen Wnkin entwickelt, und die gegenwärtig noch schwebenden Unterhandlungen wegen ZanzibarS und wegen des Congo staales zeigen, daß diese Bewegung eher an Umfang und -traft zugenommen als einzebüßt hat. vielleicht die ernsteste der noch der Lösung harrenden Fragen in Afrika ist die wegen der Zukunft Egyptens, zumal dieselbe durch den Streit i r das eimlischc Prolectorest in Zanzibar neuerdings noch eine Berschafung erfahren hat. E« könnte scheinen, daß dadurch die Gefahren, welche Europa drohen, eine Verminderung erlitten batten, daS ist aber in der That nur Schein, denn die Anlässe zu Streitig keilen zwischen europa,scheu Mächten haben sich dadurch ver> mehrt, und selbst Verträge haben an diesem Sachverhalt nur wenig verändert. Die Entwickelung der afrikanischen Eolonialverhältnisse hatte eine feste Grundlage durch die Berliner Eonferenz vom Jahre 1885 erhallen. Auf dieser Eonferenz waren die Grundsätze vereinbart worden, nach welchen die Colonial- angeleaenheiten in Zukunft behandelt werden sollten. Waren auch keine festen Grenzen abgcsteckt, so war die Theorie der Interessensphären aufgestellt worden, und von den Mächten, welche an der Eonferenz lheilnadmen, als maßgebend an erkannt. Bald zeigte sich aber, daß die Entwickelung einen schnelleren Gang nahm als man erwartet batte, und daß dir Interessensphären einer bestimmteren Abgrenzung bedurften, um allen Grenzstreitigkeiten vorzubeugen. Die erste ernste Verwickelung ergab sich zwischen England und Portugal wegen der beiderseitigen Ansprüche auf daS Eigenthum am Gebiet de« Shireflusse- und de« MakolololandeS, und nedcnher gingen die Reibungen zwischen der deutsch-ostafrikanischcn und der britisch-ostafrikanischen Gesellschaft, mit welchen der Zug Stanley'« nach Wadclai in Verbindung stand. Bei dieser Gelegenbeit trat da« Streben England« klar hervor, die Herrschaft über Afrika al« sein gute« Recht in Anspruch zu nehmen und womöglich eine feste Verbindung de« Eaplande« mit Egypten berzustellen. England macht kein Hebt darau«, daß e« nicht dloS die wichtigsten Häfen, sondern auch den Lauf der Hauptslüsie und da« Gebiet der großen Seen al« fein anaesiainniteS Eigenthum betrachte. Da« Capland be sitzt e« seit langer Zeit, Egypten hat England im Jahre 1882 besetzt, der Nil, der Niger, der Zambcfl sind nach seiner An- schauung englische Gewässer, in Zanzibar dal e« seit vielen Jahren festen Fuß gefaßt, und nur da« Congogebiet ist ihm durch die Gründung de« Congostaate« entgangen und am Senegal und Gambia beginnt da« französische Colonialgebict. Nach Laar der Sache wäre eigentlich die Anberaumung einer neuen Eonferenz zur Fortsetzung der Berliner Eonferenz da« Nächstliegende Mittel gewesea, die Ansprüche England« auf ihr bcreckitigte« Maß zurückzuführen. Eine solche Con- ferenz hätte außerdem noch eine friedenbrinaende Kraft gehabt, denn alle Differenzen, die jetzt unausgeglichen fortdestehen, wären dadurch beseitigt worden. Es aäbe heute keine Zanzibar- fraae, keinen englisch-portugiesischen Grenzstreit, wahrscheinlich auch keine tunesische Frage. Ter gesammte afrikanische Colonialbesitz wäre einer Revision unterzogen und m feste, alle betheiligten Nationen bindende Normen ge bracht worden. Statt besten ist ein Sonder - Abkommen zwischen Deutschland und England geschlossen worden, welche« in Deutschland große Unzufrieden beit erzeugt heil und die meisten Grenzfragen und Besitzstreil'lgkeiten in der Schwebe läßt. Sv trägt die Zanzibarfrage -Dinge in ihrem Schooß, deren zukünftige Bedeutung sich noch gar nicht übersehen läßt, und die leickil in enstcn Verwickelungen zwischen England und Frankreich führen können. Die Dicderanrcgung der tunesischen Fraae hat Italien in die größte Aufregung ver setzt, und die Türkei rafft sich ebenfalls zu diplomatischen Anstrengungen auf, wie sie seil langer Zeit bei ihr nickt beob achtet worden sind. Welchen Rulnn batte Deutschland da von getragen, wenn eS eine zweite Berliner Eonferenz ein berufen hätte, in welcher alle afrikanischen Colonialangelrgcn- heiten ihre sachgemäße Erledigung gesunden hätten! DaS deutsch-englische Abkommen entspricht so wenig den auf deutscher Seite erworbenen Rechten, daß sich früher oder später auS den neuen Verhältnissen Streitigkeiten und Zer würfnisse ergeben werden, und deshalb wäre eS auch deute noch nicht zu spät, die gesammte Regelung aller in Afrika be stehenden Colonialstreitiakciten einem Congrcß anzuvertranen DaS deutsch-englische Abkommen kann nicht eher in Kraft treten, als di« der Streit mit Frankreich wegen ZanzibarS sein End« gefunden hat. Italien ist auch unzufrieden wegen seiner An sprüche auf Somaliland, die Regelung in Damaraland steht noch au«, cbeiisoweuig steht die Greine de« Hinterlandes von Kamerun und des TogogebieteS fest DaS deutsch-englische Abkommen kann unter diesen Umständen nur al« ein Nothbrhclf für die nächste Zukunft, aber nickt al» eine endgiltige Aus gleichung der beiderseitigen Meinungsverschiedenheiten an gesehen werden. DaS Abkommen greift indirekt lies in eine ganze Reihe von Angelegenheiten ein, die nur unter Mit wirkung der Betheiligtcn, wie Portugal«, de« Congostaate«, Frankreichs und Italien«, auch der Transvaalrepublik geordnet werden können. Eine neue Eonferenz erscheint deshalb als der beste Ausweg au« allen bestehenden Schwierig keiten. Der Hauptbewrgarund der deutschen Zugrständnifte an England ist der Wunsch gewesen, ein dauerntc« gutes Einvernehmen zwischcn den beiden Mächten zu ge stalten; ein solche» Einvernehmen besteht aber heute weniger als vorher trotz aller gcgentheiligrn Versicherungen Lord Salisburys. Er meint: weder England noch Deutsch, land hätten durch da« Abkommen besondere Vorthcile errungen, jede von beiden Mächten habe nur daS erlangt, wa« ivren Zwecken dienlich sei. Lord Salisbury mag daS aufricktig gemeint baden, aber von ihm kann gar nicht er wartet werden, daß er volle« Bersländniß für das besitzt, was den deutsche» Zwecken dient. Wir wollen mit Eng land »nl allen übrigen Mächten Europas im Frieden leben, dazu gehört aber vor allen Dingen, daß neu geschaffene Ver hältnisse dir Bürgschaft der Dauer gewähren, und diese ver missen wir bei dem deutsch-englischen Abkommen, da« sogar in seiner Schlußredaction für Deutschland noch ungünstiger gefaßt worden ist, lediglich der englischen Freundschaft zu Liete. * Leipzig, 17. Juli. * Der .ReichSanzeiger" veröffentlicht eine Bekannt machung, betreffend die Zakl und Len Sitz der Schieds gerichte für die zur Durchführung de- InvaliditätS- und AlterSvcrsicherungsgesetze« errichteten, gemeinsamen Ver sicherungsanstalten. * DaS Befinden deS Herrn von Gravenreuth ist sehr befriedigend und wird sich derselbe in nächster Zeit schon Wieder nach Ostafrika begeben, um daselbst vermuthlich die Stellvertretung deS ReichScommisfarS zu übernehmen In Bezug auf dir neue Organisation, welche tem deutsch- ostasrikanischen Schutzgebiete gegeben werden soll, werden zur Zeit zwar dir nötigen Vorbereitungen getroffen, doch dürsten definitive Entschließungen erst gefaßt werden, wenn da« deutsch- englische Abkommen in Kraft getreten sein wird. Dann dürste auch alsbald der neu zu errichtende Colonialrath, besten Mitglieder bekanntlich noch nicht ernannt sind, seine Thalig keit zu beginnen haben. Laß auch der Reichstag in ferner nächsten Session sich mit afrikansi schon au« Neuorganisation unsere« auf dem Festlandc Gesellschaft erwähnten vom Reichstag b-schl°s'-nm Resoli'^ eiaismäsiigcn ZL7." L EN Stellen abzuvclsen; 2) für die düngen der etatsmäßigen Reichskanzler überwiesen. * Zu dem deutsch vorhandenen Mißvcrhält ; der ctatSmäßigc» d.e verbündeten Regierungen werden ersucht, Erwägungen dabin e>i,treten r n- -englischen Abkommen bemerkt endgil Igen Abkommen eineStbeilS d>« dezeichnnng eines unwennbarn Ganzen gar nicht ernM.tt: andererseits wider,prechen ei,,e ^nz^ betten einer solchen Auftastung vollständig. Der leb - de« Art Xl lautet: „ES herrscht Einverständnis, darüber, da» 1 MaieltLt Regierung, fall« die Abtretung der deittschen stiisre »ich! Leder UebemameLrSchuvdeirichas. »'her Zanzibar durch GriY,. brttannien stattaefunden da,, bei der "'bernahii.e sener -ch chder>- tchaft die Verpflichtung übernehmen wird, allen ibren Einfluß aut »"wenden um den Sultan zu veranlassen. ,ene Abtretung gegen Gewährung einer billigen Entschädigung sobald als möglich von,,- nehmen" Also England tritt sein Protectorat an, ohne daß Deutschland vorder wirklich die >tu,le erbalten bat: Deutschland ist auf «edingilnaen und Ver- fprechungen biiigewtesen Wie die britische Regierung l Bezug auf die Abtretung Helgoland« „nbestreilbar ra'ch und d.m Vertrage entsprechend verfahren ist, so sollte sie gehalten werden, auch ihren Einfluß aus Zanzibar der Art gellend zu machen, daß die in unserem Besitze befindlich, flnsle formell an u»S libeNraoen ^ "" der England günstigen Adschnitte wird, eh« mit der «n-ffihrii»g ' ^m""?rfabru,igen. weiche wir mit England beim Abschlüsse diese« Abkommens gemacht baden, werden jetzt von anderen Ltanlen, welche ebenfalls mit England in Unterhandlung stehen, zu ihrem Borlhetle benutzt. Besonder« interessant ist darüber sich enNvickelnde Bewegung die in Frankreich Die einflußreichen französischen rnna feste B-st'.mmal.gtn >ni> Engh.nl .diele am Niger und in Scneaambien chen dem Zelinnacn nm-ch .-n die Ne, über die Abgrenzung ihrer , - zu Westen; sie machen Anspruch aus da« ganze Gebiet zwiß Niger »nv dem Tsad-See. Die Regierung wird im Hinblick aus englische Newohndeilen darauf htngewiesen. sich nicht n»f Unter- Handlungen zu beschränken, sondern an Ort und Stelle sofort schritte zu tbun: namentlich müßte man Kaiioiienbov!« den Niger bis über Dtnivuktu htnaufschicken und sofort daS Land bi« Sokolo in Besitz nehmen. Aus leere Versprechungen dürfe man sich nicht ei», lasten. Aehnlich lauten auch die Erörterungen italienischer Blätter in Bezrm auf die eingeleileien englisch-italienischen Ver- Handlungen über Grenzabmachungen i» Afrika. * Zum Stande des „CulturkampfeS" schreibt die „NationaUiberalc Correspondenz": Unter dem Titel: „Religionskricg in Sicht? Ein Wort »um Frieden" hat der Limburger Domeapitular vr. Höhler im Berlage de« al» Friedensapostel rühmlichsl bekannten Lavlanö und preußilchen LandlaqSo.dgeordnelc» Tatbach eine Schrift er scheinen lassen. Der Lilel iliiigt nicht friedlich und nach den, waS die „Germania" in drei längeren Artikeln anl der Schrift mit- getheilt hat. ist e« auch der Inhalt nicht. Ter Verfasser ist ersichtlich von dem Bestreben geleitet, Lull nrkampsw und«» auftnreißen Aber eS wibersäbrl ihm dabei ein der bekannten Erfahrung de« Bileam nicht nnähiiliche« Mißgeschick: Je fester er die Hand aus die einstmals schmerzhaften Steilen drückt, desto klarer zeigt sich, wie gut die Wunden vernarbt sind und wie vortrefflich sich Patient, wenn man darunter die Kirche verstehen will, befindet. Für Herrn Höhler ist selbslverskändlich der herrschende kirchliche Frieden nur ein ^sogenannter", - das ist sozusagen stehender San in der Paulinus- Druckerei des Herr» DaSdach. Aber er stellt de» gegenwärrigen « > Stand der Beziehungen zwischen dem preußischen welche sichdcr Erörterung entziehen, nur der Specialahschnitt über die Wassergenosstnschaflen zum gesetzgeberischen Abschluß gelangt Er bildet mit nicht sehr erheblichen Abweichungen daS Gesetz vom l. April 1879 über die Wastergenosicnschafleii, welche« sich, namenUich soweit eS öffentliche Genossenschaften dclristt, in der Praxis sehr gut bewahrt bat. Obwohl selbst verständlich jener Entwurf nicht ebne Weitere» dem jetzt ge planten gesetzgeberischen Vorgehen zuGrundc gelegt werden kann, weil einerseits der Zusammenhang mit den Grundanschauungen de« bürgerlichen Gesetzbuches gewahrt werten muß und anderer- seil« in dem seitdem verflossenen Zeitraum werlbvollc Er fahrungen gesammelt sind, welche »ich! nnbenntzl bleiben dürfen, so liegen darin dock umfassende »nd gründliche Vor arbeiten vor, an die anznknüpsen um so zweckmäßiger sein wirk als auch noch einige der damals hervorragend belkei- ligien Kräfte jetzt wieder zur Mitwirkung berangezogen werden können. E« darf daher aus diesem Wege eine un gleich raschere Erledigung der gesetzgeberischen Fragen erhofft werden, al- aus dem der Gesetzgebung des Reick« unk einzel- staallicken Verständigung. Freilich wird t« trotzdem längerer Zeit bedürfen, um eine allseitig befriedigende gesetzliche Rege lung einer so schwierigen Materie, wie de« Wasserrecht«, zu ermöglichen. * Der chinesische Gesandte Hung-Seun besuchte kürzlich die Ausstellung in Breme». Er wurde von dem AuSstellungSvorstande empfange» und später von Herr» MelckerS zur Tasel geladen. Aus die BewillkommnungSrete de« Herrn MelckerS erwiderte der Gesandte, er würde als Vertreter de« chiimitchen Reiches Alle« tbun, wa« nötbig und ersprießlich wäre, uni die guten politischen und commerziellen Beziehungen zwischen Ebina und Deutschland zu fördern Er balle sich gefreut, ans dieser Anösidllnng daS zu sehen, wa« der deutsche Gewcrbeslciß hervorgebrackl habe, und wa« der deutsche Kaufmann durch seine Handels hezichungen an Gütern und Waaren der verschiedenen Länder heransckasfe. Vor der Leistnng-säkigkeit Nordwcstdeutschland« im Besonderen habe er große Achlnng bekommen. Deutsch land verstände es eben, die aus dem Anslande bezogenen Rohstoffe richtig zu bearbeite», und der deutsche Kaufmann wisse geschickt die auf solche Weise erzeugten vorzüglichen Produclc durch den Handel wieder zu verwerthen. Vor- nebnilich batte ibn auch die chinesische AuSstcllung intercssirt und an diese reiche Gruppe knüpft er die Hoffnung und den Wunsch, daß die Beziehungen des Handels sick immer weiter ausdebnen möchten. Er freue sick, bei dieser Gelegenheit auch die schöne Stadtz Bremen gesehen zu baden und trinke aus da« Gedeihen derselben wie auch auf daS Wohl de« Gastgebers und deS AnSstcllnngScomitöS. * AuS Dortmund wird der „Köln. Ztg." gemeldet: Am Sonntag fand der rheinisch-westfälische Parteitag der deutschsocialen antisemitischen Partei statt. Bei den Ver- batidlui!„>.n war die Oesftnililll-.il auogeftiilosftn. Wie ver lautet, wurde der Beschluß gefaßt, behufs Herbeiführung einer Einigung der verschiedenen in der Partei vertretene» Richtungen einen allgemeinen Antisemit cn Eongreß ciu- zuberufcn. 's * » * Mit Bezug auf die ohne Widerspruch gebliebene Mel dung, daß eine Zusammenlnnst zwischcn di in Reichskanzler General v. Eaprivi und dein Grasen Kalnoky beab sichtigt sei, wird der „Krenzrcik»,'?," auS Wic» berichtet, daß, wenn hierüber auch noch Nickis Nähere« verlautet, doch die Meinung vorwaltct, e« werte diese Begegnung »och vor der diesjährigen Monarchen Zusammenkunft slaltfindcn. * AuS Prag kommt die überraschende Nachricht, daß der zu den Iungezeche» seil längerer Zell siiergetretenc Lehrer und LandtagSadgevrdneleHciiirilli sein Mindat als deulsll er Vertreter im LandcSschnlrath nieder ge legi bal. Er wurde hierzu erst in diesen Tage» von dem rzechischen Geiiieiiideiaihe gewählt und diese Wabl machte unter den Deutschen so böse« Blut, daß fast der Ausgleich in Frage gestellt schien. * Der „Pcstcr Lloyd" ist wegen seiner andauernde» feindseligen Haltung gegen Serbien und dr'ie.i gesetzliche Ein richlungen in Serbien verhören worden. * Wie der „TcmpS" millhettl, sucht Frankreich von England mit Bezug aus da« deutsch-englische Abkommen, bc- ireffenk Zanzibar, zu erlangen, daß England ibm als Ent Staate und der: schädiguiig ansdrncklich und definitiv da" Ne>bt znerkeiine, den katholischen Kiiche t«einer to au«gejuch» demagogisch angelegte»,Tabelle ? fremden Eoninln ans Madagae. -.r t 'S .egn .lnr zu e, .heilen, dar, baß selb» die „Germania" mir einem leiten Bedenie» nicht zuru..' Eng'and svll. ferner Fia»k>» :ll keine Hiulcriiiijc in seiner halten kann. E« wcrde» zwanzig „Freiheiten" der fluche mil Lein Bei satzr: „Verloren" ausgciührt. Sieht man näher zu, jo erweist sich eia Theil der „Berluste" al« wieder zurückerswliet, und eine Reihe an derer als auseinander gerissene Parlikeichen eine« und desselben Ver luste«. Die thatsächlich nicht erfüllten Desiderien geilen nur der Zurückderusung der Jeiuilen und der bedingungslosen «„»lsi-seriing der Schule an die Geistlichkeit. Wie diese ungenaue Tabelle, so be zweckt auch der deige^cbene Text, die flira im kirchenpolitischen Streite hinzustcllen. als die Besiegte V -—>^- — Ter Verfasser kann seinen Schmerz darüber nicht verbergen, daß der Staat die Hand zum Frieden geboten und die Kirche sie ersaßt hat Sr batte offenbar seine belle Freude an der Siedhitze de« Eulturkampse» und gicbt — mit einer Spitze gegen Leo LM. — unverblümt zu verstehen, daß ihm die Verwaisung Viskbümer und Pfarreien zu früh ausaehört hat. Kaum ,«molo ist dt« Hinlausetzuug der religiösen Jnteresten zu Gunsten der polt- tischen Agitation unverhüllter hervorgctreten, al« in den von der „Germania" m,lg«thelll«n Proben au« der Schrift de« Limburger Tomcapttulai« Da« leilendc LentrumSblalt Hai eine Kritik der tzödlevschen Kampfschrift in Aussicht gestellt. Vorlausig aber glaubt er durch Wiedergabe aufreizender Stellen drin „Frieden linier den christlichen Sonsesstonen Deutschlands" zu dienen, — dem Ziele welcher ja auch Herr Domeapitular Höhler auf dem Tttelblatie seiner Schrift anznstrrden versichert! * Gründe principieller und praktischer Natur haben dazu aeführt, zunächst wenigsten« von dem Plane reich»qesetz- lichrr Regelung de« privaten WasserrechlS unter sreundutachbarlichcr Verständigung über eine wenigstens in einheitliche Behandlung de« öffentlichen WafferrcchtS abzusrbcn unk aus den Gedanken der Vor bereitung eine« einheitlichen, beide Seilen der Sache um- fassenden Wasserrechr- für Preußen zurück,»kommen. äF ..»"srr Hinsicht mag daran erinnert werden, daß im Ministerium für Landwirthschaft bereits unter Minister "'s .vollständiger Enttviirs zu einem solchen Gesetz »»«gearbeitet war. Dieser S„lwurs war da« ^raednlst »ehr eingehender Bcratbnngeu. an welchen den deihriliaten Ministerialieserciiien wissenschaftliche und Männer von hervorragende,! prall,scheu Er- Bon diesem Entwürfe ist au« Gründe», außer Autoritäten fahruugen ontwirktrn. vollen ActiviiSfrciheit am Niger bereiten und einwilligen, daß ccr zwischen ccm Bey ve» Tunis »nt der großhrilumnsll'eu Regieruiia abgeschlossene Handelsvertrag gleich demjenigen zwischen illalicn und Tunis im Jahre 18'i'i ablauft * lieber die Feier de« französischen National- festes wird der „Frankfurter Zeitung" aus Paris gc schrieben: ... Leider kann ich nirgends lange dieser Freuden in dgr Stadt Zeuge sein, denn ich muß nach LongchampS zur Truppen- schau, deni Gianzpuneie des Feste«. Wer bezweifelt, daß die Fran- msin eine kriegerische Nalion sind, der fahre noch Longchanmo. Buhnen, Schiffe, Sinniduffe, Droschke» ,c. reichen nicht hin, um die Handerttauleiide zu befördern, we>che die Armee bewundern wollen, lind inan sah doch bereit» Vormittag« die Regimenter mit Musik durch Pari« ziehen! In den schattigen Alleen de« Vvuloguec Ge hölze« lagern sie nun, hier ein Regiment, dort ein«, bis der Befehl zur Aufstellung erldeilt wird; jeder Truppcnlheil beffndet sich tereiiS in der Nähe desjenigen PuneteS, aus dein er Stellung zu nehme» hat. Das Weiter ist wirklich prachtvoll; der zftmmel ist dem Baslillenslurm »nd der Heerschau sichtlich aewoaeu. denn bi« gestern hatte» wir seit Wochen säst unaushörnch Regentage. Noch heule srüh war der Horizonl nmwolll, die Temve>akar eher frisch. Gegen halb zwei Uhr brach indessen die Sonne durch und stach mit voller Gluth aus die lauge, dichtgesullie Tndumiileihc und dle Hunderttausendc, die vor derselben de« Aunnarschs harrten Bsi-.e waren schon Vormittag- gekommen, um sich eine» guten PlaU zu sichern In der Ehrentribüne pesiudeu sich die Mllitairaltach- Abgeordneten, Senatoren Ein grwaltigee- Eonftngent in den beiden Tetteutriblinrn stellten die Reserve- und LaiiLwehr-Offlctere, ftoh, bei dem Anlässe ihre ilnijorm zeigen zu durie», und bezzterig, die Landwehrtruppen zu sehe», die zum er,te» Male m gröperer Zahl an der Truppenschau lhctlnalimkn. Da donnern bl« Geschütze von» Monl-ValSrieu herüber. Achiung! Die glitzernde Masse richtet sich: der Präsident der Republik erschein! mit seinen Adjutanten, gefolgt von den Ministern, «kieltet von revudlilanischer Garbe, b-- grilijl von stürnnichem Beisalitlatschen der Menge u»o zahlreichen Rufen: „Bive Tarnst!" Er nsikl rußend. General Defsi«, umgeben vom tzsi oßen lvkneralst. b undvon! n ireuidenMiliialratiach,-«, reitet den- selbe» voraus salutirend zum Präiidenlei. dann zurück und die Truppeu- sronlenliaua. Hieraus bcgiuot der Ausmal>ch:vo,au«, i» Ivetten Zwischen- räumen, hie drei mtluairischen Schul«»: dir Polytechmker, di«
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