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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.07.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189007185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900718
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-07
- Tag1890-07-18
- Monat1890-07
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.07.1890
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ft - KM« Lk-ÄW und ein« Bernftäuderung tetue» Etufluh «us de» Fottdrstaad der B«jich,runa «a»ül>«. s»d bekanntlich «ho« fett 1887 drz«, IMS rn «rast. Dank dies«« Strebe», den Brrstcherten da» bestmöglich« zu diel«». ist die Prosperität der Bank eia« stetig wachsende, So dc! euch d>» ersk Haldiahr 1890 wieder durchaus befriedigende Resulmte ergebe». Ts «ndea 2<12 neue Anträge über rund 16V, Millionen Mari gestellt und der Beriicheruvgsbestand ist in brr geirunuten Heil von 308 ans »17 Millionen Muri aestieaen ^— Marleabad-Karlkbader Eisenbahn. In der An- aelegenhett der Marieubad - Karlsbader Bahn ist eine Inlerenenten- istei uinmirnlg an» d«e» Bezirken Karlsbad-Tepl in Karlsbad ein- b.-ruien, um gmentlber der Aufforderung der Negierung, durch Zetchauug von Stammaktien im Nominalbeträge von einer Million Gulden den Babnban zu slirder», Stellung zu nehmen. Sowohl die K»rI2hader Siadtvertrrtung, ai» eine bereit? in Tepi abgebaiienc Versammlung dortiger Iotereffenten haben es abgelehnt, diele geforderte Zeichnung rorzunehmen, "lomentlich dieStadl Ka.lsbad hat sich darauf beschränkt, ihre setrrerzeitigeZusicherung, nnentgeftüchGrund und Boden abzurreten, Ziegel und Steine zum Bahndau zu liefern, der Negierung gegenüber aus ein Jahr zu erneuern, dagegen keine Actien zu zeichne^ Allerdings ist da- vorliegende Bahnprojeet nicht geeignet, den gsbeglrn Wünschen de» Haupimteressentrn — und der ist die Stadt Karlsbad — annähernd zu entsprechen Der Linie Marienbad- Korlsbadmllßi, unbedingt die Fortsetzung der Verbindung van Karlsbad nach Iohanngeorgeustodt folgen, sowie die Abzweigung von Schön- wehr nachElbogen ganz zu entfallen Hütte, weil sie die Tracenstihrung zu Ungunstrn der ganzen Linie verlängert und di» Rentabilität der Bahn verschlechtern würde. Aber es ist kaum anzunehmen, das, die Negierung nicht oo» 'rwst diese» Wünschen volle Rechnung tragen wird, da ihr V« milttatrische Bedeutung d.üer Bahn, welche die !,uzest« direct« Verdi-^ nag der sächsischen Gr.rze bi« in das Herz der Sfterreichijqen Monarchie, insbesondere mit Men ver- inittelu würtn, wohl »och bekannt ist. Aus diesem Grund« dal ja Laä österreichische Handelsministerium in die Concessionsurkunde die Bcsttn: innigen ausgenommen, nach denen der Bau der Bad«, Morienbad-Karlsbad so andzii fuhren ist, bas, dieselbe jederzeit ir. ein» Hauptbahn nmgewandelt werden kann. Darin iiegl auch eigentlich da? Hauptgewicht, denn nur als eine Hauptbahn tnna die proiretirie Linie der Negierung, niilstairlichen Zwecken, de» beiden grollen Curvrten »nd Len Inlerelsenien alle jene Borlheile bieten, welche eine große Bahnverbindung mit sich bringt Di« in Karlsbad tagende Jnleressenten-Persammluna dürste aber jedenfalls gut thun, das seit Jahren sich hinziehende Bahnprrject, das schon inehrere Male nahe daran war, gänzlich zu scheitern, durch opser willige» Eingehen aus dir Wünsche der Regierung — bei aller Präci sicung und vervorbebung der berechtigten Forderungen an diese Bahn Verbindung - zu fördern. *— Eisenbahnlinir B srdrrn b era -Ei s»nerz. Die Witterunqsverhaltnisse haben den Bau dieser Liienbahnltnie in letzter .seit stark beeinträchtigt. Dagegen schreite» in, großen Tunnel ober- bald Vordecnberg die Arbeit rüstig vorwärts und man hvjjt, dcn- selbe» bis November d. Ei serligaeslellt zu baden. » - Ungarische Wasfensabrik Die Prüfung jener 20 Probe- gewehrr, welche die Ungarische Wasfensabrik geiiesert hat, wurde beendet und es erfolgte, dem Wunsche der Gesellschaft entsprechend, die Ec.islatirung aller jener Mangel, an welchen diese Gewehre leiden. Sache der Ungarttche» Wasieniabrik wird es nun sei», soll dieselbe die Lieferung der noch verbleibenden 7b 000 Gewehre erhalten, bis August ein Quantum von l(XX), natürlich tadelloser Gewehre fertig ui bringen. Me aus Pest gemeldet wird, ist es indes, fraglich, ob e Mc.ichinen. welche strr die Her,iellt>ag der betreffenden Bestand- Iheilr nölbig sind, mit der entsprechenden Raicbdeit verbessert m-rden Icinnen. Von dieser Frage bangt d,e weitere Gestaltung jener Afsaire ,b, welche den bctbeiliglen Personen und nicht zuletzt de» in Ntti- ldenschnst gezogenen Äclionalrc.i iovtri .(topszerbrechen verursacht. *— Neue Verbindung Venedigs mit dem Brenner le Handelskammer von Venedig hat beschlossen, sich de» Be- uimngen des SladtnmgistralS und der Provinz Venedig wegen uldiger Herstellung einer Eisenbahn Mestre-Eastelsranco-Bassanv- .,'inolano, weiche die kürzeste Verbindung zwischen Venedig und der Blennerbabn bilden wird, aiizuichlieben, *— Gründung der Louvre-Gesellschaft in Paris. Dem „Conjecl." gehen Cinzelnheiten über die Gründung des welt bekannten WaacenbauseS Louvre in Paris zu. Die Actiengeiellschaft amsasst nicht nur die groben Waarenniagazine des Louvre, sondern auch duS »cue grohe Kamilienbviel, sowie den in demselben etablirten L'bens.nittelmarki Tas Aciiencapttai betragt -lO MMsonen Francs D,e ,ehrliche» Un-satze bezifferten sich durchschnittlich in den iedten Iibrew aus 180 'Millionen Francs, waren allerdings in dem Äus- s:cllung.>i»l>r bedeutend höher. Durch ein in Nr. 61 der rnsslschen Gesetz-Sammlung d I ver: ffenliichies, beslattgtes Neichsralh« Gutachten ist der .oilsatz s,:c (kapern und Oliven iArtckel 51 des allge.n,inrn luinichen ZolUa-.fft) von 2 Rbl. 40 Kop, (Gold) pro Pnd aus u- Rul. (Gold) pro Pud crinüßigt worden. Der Wortlaut des Art. 51 ist nicht vera.dcri, >V Kiew, 10. Iu:i, Fiir die traurige Lage des Grob grundbefipet in Sudrubland Liciste den besten Beweis der linüiand liefern, oas, im Monat Juni in den Gouvernements Kiew und Tschernichvw nichc weniger als 182 Nittergiiter ans Antrag der ülkwer Landschastsbank subdasiirl worden sind Dabei ist »och zu erwogen, daß in dieser Zister Besitzungen von Aristokraten cntdoilen und, wie z. B. Fürg ttvischul-ep, Fürst Hedrohc, (straf Maurocor dato, Gras Toljioj, Buron Wränget u. >. >v., die allgeniein ul« inorm reich galten und die neben den (Hnkiinswn aus Grund und Boden nvai bedeutende Einnahmen aus Fabriken, (Kapitalien oder ! oben Beoinlensicllungen batten. In diesem Iabre erloschen sehr viele PachOvniiacie. Die Juden, welche eine bedeutende Zabi vv» Pachtern stellen, wollen sich jetzt, Ivo daS Gesetz von l882, welches Verpachtung an Juden verbietet, aber vieliach »mganaen wurde, rigoros an -gejuhrl wird, ans Pachlprolongaiiv» »ich, mehr einlassen I» Folge dessen ist der Pachtzins bei steigenden, Angebot in stetigem Sinken begriffen, wahrend sich andererieii« die Anzahl Lerienigen Glojigrundbesitzer mehrt, weiche ihre Guter nicht selbst bewirih- sciiasien mögen. Käufer von solchen subhastirten Gütern sind baupt- lochüch entweder Lobe Staatsbeamte, weiche in Folge ihrer Stellung u» die Haupistadi gebunden sind, oder Svecuianien, selten nur Landwirt!,« von Beruf, so daß die Güter sehr schnell ihre Besitzer wecblein. ül Lodz. Volkswlrthschaflliche Notizen aus Ruf, land Das beim Ftnanzmlnijterinm bestehende Departement snr Vandel und Industrie dal drin Finanzminister jungst ein Project auierbreilct, Lemzusolg, au- den Uederjchnlscn der slodüichen Ein iiabine»*) im Königreich Polen, die gegenwärtig die Höhe von vier Millionen Rubel erreicht haben und die bis jetzt gegen einen ganz niedrigen Proceni'atz in der Neichsbank devoniN wurde», eine c^par- und Vvrschnsicosse für die Industriellen und Handeltreibenden de? WeichselgediriS zu begründen sein mnrde. Ter Fittanzuiimsicr soll nun das Wariehauer Reichsbank ifvnchtoir, dem da» zu gründende Institut eventuell unterstellt weiden würde, in diesen Tagen ausgeforderi haben, sein Gut- all-ie» über das Project einzureichen, und wird allgemein qehvssi lag dasselbe im günstigen Sinne ausgefallen sein möge. — w Gesellschaft zur Förderung des russischen Handels und der In dns.rie hoi bei der Staatsregierung um Erlassung eines Gesetzes peiinonirt. das die Zahl des ,» den Fabril » angejielltc» ausiän Lüchen Personals beschränlen und den Fabrikbesitzern vorjchreiben ioll, >a Zukunft nur einen bestiinmien Pivcenti'atz vv» AuSiandecm anzusiellen. — In unterrichleicn Kreiien ziveijell man übrigen daran, dos, diese Petition Berüctsichiigung finden wird. — Di» russische „Börsenzeitung" will wissen, dag in den Meisen der größeren iilstischen Industriellen eine Petition wegen Errichtung eine staaliche» Ilnsallverjicheruna der Arbeiter an de» Finanz- mi.iister vorbereitet uoerde. Tiefe Frage wurde übrigens vor cinigcn foaren bereit» einmal von dem Verein zur Förderung des russischen sznnätls und der Industrie angeregt und soll Aussicht aus Eriolg I oben - Die üstnisterien de» Innern und der Finauzen beratdcn gegenwärtig die Frage de» völligen Verbot» der Einfuhr von Kttiisiwolle und wollenen Lumpen nach Rußland, wenn d> ellu n nicht der strengsten Desinsectton nnlerworien worden sind.— '^>e Erlassung eines neuen Wnchergejetzes ist beschlossene üache. DaS betressende Proicet wird bereits im Justizministerium auSgeaibeitet. Tie gegenwärttg bestehenden Gesetze geaen den Wucher l-ab-n stch übrigens auch schon längst al» ungenügend erwiesen. — Der Oberarzt der Orel-WitebSkr Bahn, Nr Wyrndow, hat der russischen Regierung ein Projekt zur Organisation des San ilatswesens aus den russischen Eisenbahnen ein gci-nbi, das ,» seinen Hauvisrage» Ausstcht hat, zum Gesetz »cboben zu werden Nach demselben wird beispielsweise >ede Eisen bahnlinie in ärzlliche und sanitäre Linien eingetheilt und sollen alle '> Die sar viele Leser jedenfalls unbegrelstiche Notiz über die Aniaininlnng einer d-rariigen Summe städtischer Einnahmen sei dalnn ausgeklärk, daß sänunlliche Städte des Königreichs Polen keine Selbstverwaltung besitzen, sondern von von der Reaierung ein aei-dlen Prondealen verwallei werden. Selbstverständlich dürfen vab-e on ^iakteverwaliungeil auch nnr mit Einwilligung der Re ai.-rnng Uber üce Srnnahmeii verjüacn uud Ulußlen distzer alle blcderschujl« l>«s der Neichsbank depvuirru. r. D »,1. «e«I. eit« A»i- «<>»>,lich Pcuiplch« Lleslersdsc». «t»l» »e» ,l«tch«, de« «t»« x» 396 500 X« X« x« X« 5 610 X» 56 531 X» 20000 X« 478 641 X- 147 644 Ro««» Gerste 607 946 10180 — — — 465 745 95 120 L 178 941 ft- 227 648 234 768 — — — 152 600 10 563 40 445 4!38 376 ft- 39 2.54 »»,«,« 6»!9 057 77180 — — — 20 124 10 (XX) 776 361 — 194 >X)2 Mais 14 l 5>89 — 26 — 5 000 252 196 10000 408 811 ft- 181 2,56 Hülsensrüchte .... 177 53» 26 060 1 SI9 1513 500C I0 79l 1 520 224 333 ft- 10» 231 Oettaat und Sämereien . L0 600 — 115 >32 1 094 10000 89 554 3 485 239 865 ft- 147 591 Mehl 550 897 5 250 76 095 2 370 53 200 94 410 126120 908 342 119 317 Rüböl — — 6 819 — 75 960 40 117 10125 133 021 58 7.2 Spiritus 126 86l, — 1231 3 560 — 87 568 926 825 1146 044 ft- 427 87.-, Petroleum 55 770 — — — 10000 223 696 1255 290 721 ft- 115 468 Solaröl und Photogen , — — — — — — — — — II. Vcrsano. ^ Weizen . . . .§7 . 21" 830 S70 z - 80104 250 904 6 696 »«,,«, l 12«) — — Z - — 85 475 — 100 595 ft- 20 395 Gerste 15!3 720 — — 60 400 — — 214'20 ft- 74 012 haser ^ 25 NX) 26-, — — — 10 200 — 35 »65 24 755 Mais 21 <i85 «195 4 591 2 218 — — 1000 33 689 2 228 Hüttenfrüchte .... Oclfaat und Lämeceien . 34 920 16«l8 490 2846 — 1 10? 6145 62 126 19 105 37 »XX) 6 332 9003 2 325 — 16 269 2 215 73 744 42 376 Mehl 132 820 7l!X)l 80880 4 2,5 — 11301 5 015 306 132 ft- 25 669 Rnbül 10 UX) 7 028 438 i:«8 6 060 508 7 150 31 482 15I2I Spiritu» 10120 178 7!,3 111171 12 859 346 790 16 542 262 145 938 420 ft- 137 825 Petroleum , 2536 1 452 1429 — kXX, 2 925 8 842 2 519 SolarSI und Photogen. ^ — 194 — — 1001 — 1 198 ft- 1E23 StsMk des Prodmtenverke-r« «f de» Liftatohir« uach u»d voa Leipzig i« Monet Inni 1896. ZahlmtgSEnfteMmgem s L^vord Ht^k^er. ^ouimLnO Uniltcktt P^mvel. Sausmona «re«1au vtosenöurq. K-utmaa« kLmd«! P. Heum^nn Rlikrr»»t»*esttzr7 Gr.-Itegat- L- ^niLmann. bLonforvermkr. ^owniberg ^rl « Echlomm. Kurzwaaienh. jPi. Heliand L. El. Reiche, Gut-besihcr iütldort H. v. Ehamlrr. Hauxlmaov lNachl.)lLtraßdur> ike"llIVi 'f Bresla» Elnded Traube,» r'öwenb.». S Pr. Holland -icßn.cin Ltraßdorz N7 12.7 l«7 l«7 Ü7 127 I«7 14-, «L ».'< !<S 121 >L.» 14.7 j tbll re>-; «»l 1L»> !II Ik« Ilü Si.7 .-..1 ' ' n.b . 3 'z, L1L j-D.- Mitstetheilt »ou der »anzlei der Handelskammer. Eenlralpnnete der Linien, wo sich Werkstätten. Depot», Eisernen, Schulen u. s. w beftnden, ärztliche P»nc. bilden. DaS ärztliche Perlonal wiro aus B»zirks- vaer Siolionsärzien, Reife» oder Linienärzten und TanUälsärzte» bestehen. Die »rsteren werden beständig aus den meL'einische Punc!: bildenden Stationen leben, die Reise- vc>er Linienärztk dagegen müssen an einem brsstnimten Orte zwischen zwei solchen Puncte» wohnen und den ärztlichen Dienst ans der ganzen Linie übernehmen and die Tanitälsärzie er halten ihren Wohnort von Len Bahnvenvaltungen angewiesen. An Le» inedicinischcn Puncte» werden Hospitäler errichtet, die aus zwei von einander getrennten Gebäuden — für Personen mit ansteckenden und n>chi ansteckenden Krankheiten — bestehen müssen. Aul >evem Elsenbabnzuae muß sich ein, Feldapotheke und ein Feld- scheer -Heilgehilfe' befinden. In jedem Zuge muß ein Kronkenwaaen enlhalien sein - Wer Rußland mit seinen endlosen Bahnstrecke» und die bedeutenden Enlsernungen zwischen größeren Städten kennt, wird zuqeben, daß die Organisation des Eisenbabn-Saniläisweien» dringen- )es Bedürfniß ist. — Ter dies>ährigen Herbstsejsion des Reichsralhs wird ein vom Minislcriuin des Innern entworfenes Gesetz, be treffend die obligatorische Versicherung de« Viehs zur Prüfung vorgelegi werden. — Beim Finanzministerium ist jüngst rin Project beweis» Erhöhung des Zolles für landwirth- chöstliche Maschinen einqereicht worden, jedoch soll dasselbe abschlägig beschieden worden sein. — Wie in Deutschland, so ist auch in Rußland eine Verringerung de» Unterrichts in den alten Sprachen in den klassischen Gymnasien berathen und beschlossen worden, vom Beginn des neuen Schuljahres (den l. September) an die Unterrichtsstunden in der griechischen Sprache um 8 und in der lateinischen um 7 pro Woche zu verkürzen. Tie dadurch gewonnenen lO Stunden sollen aus den Unterricht in der Religion »nd den der allgemein bildenden Künste veriheilt werden. — Seitens der russischen Staaisregierung wurde beabsichtigt, den russischen Versicherungsgeseüschastcii die Rückversicherung ihrer nbernomniene» Rlsicos bei ausländischen Gesell- chaste» für die Zukunft zu untersagen und die Be- gründnng einer altrumschen Rückversicherung» - Gesellschaft zu ge- nebmigen. Nachdem jedoch actenmäßig seslgestellt ist, daß die aus- lm.dstcheii Persikberungsgejellschafieii an die russischen Versichernngs- geiellichosle» im Jahre lbB9 8K7 008.27 Rubel mehr Brandentscht- blgnng gezeigt, als sie an Prämien erhalten baden, ist Las Proiect der 0>ründung einer inländische» Rückvcrsichernngs - Gesellschaft für ge scheitert anrusehen und es bleibt in dieser Beziehung vorläustg beim -Uten. — Die Besitzer der größeren Schafzüchlereien im Süden des Reichs haben beim Finanzministerium ei» Gesuch um Erhöhung des Elnfubrzolies von Schafwolle und Wollenaarn «ingercichi uno dasselbe damit rncüivirt. dass sie von dieser Maßregel eine bedeutende Aistbesserung der tttkSnoklchcn feinwollige» Schafzucht erwarte». Nach dem Uriheil von Sachverständigen dürfte daS Gesuch Aussicht aus Erfolg haben. *— Tatra Sani eh. Man schreibt unS ans Berlin: „Die jetzt zur Eonvertirung gelangende Tatra Sanieh-Anleihe dql natnrge- maß im Publicum ein Inlercsse wachgernfen für Len großen Doma- iilakbesitz, der derselben i» erster Linie als Sicherdeit bient und der unter dem Namen Daira Sanieh bekannt ist. Die Datra Sanieh und die ihr Guter anqegiiederie Daira Khajsa sind die Domainen und Großbetriebe, die früher dem Vicekönige gehörten „nd anfäng lich für die Khedlve Mortgage Loan von 1870 verpfändet waren, dann aber bei der Regelung des Egyptischen Staatsscbuldenwejens durch die europäische» Großmächte an Len Egyptischen Staat über gingen, unter europaksche Cvntrole und Verwaltung kanien und mit der Umwandlung der Kbesive Mortgage Loan in die Daira Sanieh- Anleibe für diese verpfändet wurden. Die Daira Sanied-Güter baden einen Flächeninhalt von über 800 000 Feddan, dos ist inebr als 880 000 Im. Sie werden theils von der Domonialverivaltung (l Egyptcr, 1 Engländer und 1 Franzosen) direct bcwirthschaslei, theils verpachtet. Es sind im TurchschniU *ws letzten Jahrzehnt« über 200000 Feddan verpachtet gewesen (Xk. 2,38 Feddan — 1 kn), welche pro Jgbr c». 87b ObX) Eqypt. Pfd. Pacht erbrachten. Für I Feddan des fruchtbaren Nistandes werden mindestens 29—30 .öl, das ist für 1 km >m. 70 .öl, Pacht bezahlt. Auf den Daira- Gütern, die in Ober-Egypten, Unter-Ägypten und Faqum, namentlich aber in Mittel Egypten liegen, wird Korn, Baum wolle und Zuckerrohr gebaut. Hauptproduct ist das Zucker rohr, zumal aas den Gutscompleren in Ober-Egypten: Motana, Abou-Kourgos, Erment, Mtnieh, Mattai, Magaga, Bibeb, Rodah rc. Aus olle» diesen Gütern befinden sich bedeutende Zuckerfabriken und Siedereien, außerdem »och in den Orten Dabaye und Motana. Diese Fabriken der Daita-Verwallnng werden mit alle» Hilfsmitteln europäischer Technik betrieben. Sie verarbeiten nicht allein das Zuckerrohr der Daira-Güter, sondern kaufe» auch fremdes Rohr, per Jahr für 3—400 (XX) D E. Dir Einkünfte der Tätra-Verivaltiing stammen also aus drei Quelle», aus eigenem Landbau, aus Pacht geldern und ans dem Netto-Ertrag»iß der Fabriken. Ter Staat bezieht allein aus der Tatra über 200 000 LE jährlich an Steuern. Die Einkünfte der Daira sind nun als Specialsicherdeit für die Daira-Suinieh. Anleihe bestellt. Es werden aus denselben aus die Daira - Sanieh - Obligationen 4 Proc. Zinsen gezahlt, mährend die Mittel für die Amortisation aus de» Verkäufen von Tatra-Ländereien beschafft werden. Zudem sind von der rgyptischen Negierung noch die bekannten weiteren Garantien, das find die Ucberschüsse der Teile Publique, der Reservefonds der Deite Publique und sogar die Gewährung des SteuerverwcigerungsrechtS an die europäifche Verwaltung der Tatra sitr den Fall nicht geleisteter Zuschüsse ge- mähet worden Die Tatra Eanieh-Aiileibe unterscheidet sich insofern von der Unificirten, consolltirtcn. privilegirten und garannrten egyptischen Schuld, al» die egyptische Negierung ihrem Dienste nicht wie bei diesen Anleiben bestimmte Einkünfte aus bestimmten Pro vinzen (liravinco» »ste, t-s«) zugewiejen, sondern ihr einen bestiinmien Domanütlbesitz verpfändet hat. lieber die Einkünfte diese» Domanial- besitze« hinaus haste» dann aber wiederum auch noch die oben erwähnten Ressourcen der Teste publique, so daß, zumal bei Be rücksichtigung der europäischen Lontrole, die der Anleihe gewahrten Sicherheiten den strengsten Anforderungen an erstklassige Renten genüge» dürsten." *— Der Londoner Correspondcnt der „N. Fr. Pr." leitet seinen City-Bericht vom 13. Juli mit folgenden Worten ein: „Eine recht nette, angenehme Woche! Ei» Streik der Polizei, Ver schwörung der Briefträger, „sozusagen" eine Art von verkappter Meuterei eine« Garde-Bataillons und zwei „Krachs" in Südamerika. Vollständig genügend für die kurze Spanne Zeit von acht Tagen. Nun giebt es srciiich cynijche Perjonen, welche sich durchaus nicht allzu sehr grame» würde», wenn sie eine zeitlang keine Briese zu empfange», und noch lieber, wenn sie keine Briefe zu beantworten hätten. Allein für den Kaufmann, für den Ciin-Menschen giebt es wohl kaum eine größere Ealamität, als eine Tesorgonisirung im Posrdienst». Schon die bloße Verzögerung einer einzigen Aus gabe um wenige Stunden vermag das ganze Geschah in die größte Unordnung zu stürzen und die beklageusweridesteu Re- fultate hervorzuruscn. Und nun gnr erst di» Drohung einer vollständigen Einstellung deS PostdiensteS I Mau braucht sich daher gar nicht darüber zu wundern, daß von all den efti- ganaS erwähnten Ereignissen der Streik der Briefträger die größte Auflegung in der Eiiy hervorrics, und daß die bedeutendsten Firmen dem General-Postmeister den Antrag machte», ihm einen T-til ibrer Eomafts irod sonstigen Bediensteten für den Pofidienst zur Ber- sügung zu stellen. Glücklicherweise endete der angkdrohle AusstanL- bevor großes Unheil angerichiet worden war, und die Briefträger machen heute w jeder zur regelmäßigen Zeit ihr« gewohnten Runden. Ter Zusammensturz in Buenos-Aqres uo °n Montevideo kam durch aus nicht so uiurwartet, wie die anderüberraschenden Episoden der Woche. Tint vielen Mon >' wurde an d'kser Stelle fast un- ablässiig auf die drohende Gej-.yr t:r finanziellen Lage in den ge- nannten beiden iüdamerikanijchen Staaten hingcwiescii, > nd daß bei solcher Wirthschaft ein Krach nnausbleiblick sei, wußte >edcr auch nur einigermaßen in derarftgen Dingen erfahrene Beobachter." Amerikanische Silberprägungen. Ter amerikanische Münzdirector Eduard O. Leech bat kürzlich interessante Angaben hinsichtlich des in den letzten Jahren regierungsseitig eriolgten An- kauf» von Silber, respecttve der Silberprägung veröffentlicht. Diesen Angaben zufolge kaufte die vorige, demvkrati'che, Administration in der Zeit vom I. März 1885 bis zum I. März 1889 98116 028 r Silberbullion an, durchschnittlich also 2«>41o!>6 Z per Monat. Hieraus wurden 126 847 549 Stück Silberdollarr geprägt oder durchschnittlich 2 642 655 Stück per Monat. Während der fünfzehn Monate, die die republikanische Partei am Ruder ist, das belßt vom I. März 1889 bis I. Juni 1890, lauste die Regierung 32 702-322 tz Silberbullion an, durchschnittlich also 2184 821 tz Silberbullion per Monat. Die aus der ca. 32 000 000 tz Silber- bullion geprägten untenverthigen Standard-rilberdollars betrugen 45 429 776 Stück, durchschnittlich 3 028652 Stück per Monat. Seit dem l. October 1889, d. h. dem Tage, an welchem Herr Eduard O. Lerche mit der Leüung dss MünzwesenS der Vereinigten Staaten betraut wurde, belief sich die Zahc der geprägten untenverthigen Standard-Lllberdollars aus 23986616 Stück, durchschnittlich 3246077 Stück per Monat. -rb- Oessentliche Fernsprechstellea tu Amerika sind in verschiedensten Städten den Inhabern der Apotheken übergeben. Der Apotheker zahlt jährlich eine» erhöhten Abonnementspreis an die Gesellschaft, z. B. anstatt 120 tz 160, und behält die Einzel- Vergütungen dafür i.in«. Da sich dort Apotheker für dieses Geschäft stnden, scheint die Benutzung dieser öffentliche» Fernjprechslell« in Amerika stärker zu sein, wie bei unS. -rd- Concurke smd in Leipzig im Juni 15 angemeldct I worden, gegen 12 im Vormonate. Diese Anmeldunaen traftn 7 kaust.lännitche Geschäfte und Handelsleute, sowie 4 Handwerks- j müsier und je 1 Baumeister, Fabrikantin, Fuhnverk-besitzer und Reiionratc-r. Von den ausgelösten Geschäften befanden sich 10 in Alt-Leimig (im Vormonate nur 3) und davon wieder 3 Inder I inneren Stadt. Außerdem befanden sich 2 der erwähnten Geschäfte in Volkmarsdrrf und je 1 lag in Liüdenau, Gohlis und Klein- zschocher. G. B. Knight. Passementerlehändler in London ! Cheapside, baden laut „Conseclionair" die Zahlungen eingestcllt. I Unter den 17 Gläubigern befinden sich 11 deutjche, die meisten: in Sachsen und am Rhein ibren Sitz haben. — An den Zahlung- einstellunge» von Walter Dowding, Weißwaarenfirma in L .- don, von Antonio Bcrnasconi, Newcastle on Tyne, sind ebcn- j falls verschiedene Berliner, sächsische und rheinische Fabrikanlcn betheiligt. Submissionen im Juli. 26. Braunschwkig, Betriebsamt, Eisern« Platten rc. 31. Striesen, Gemeinderath, Petroleum. 31. Leipzig, Rath, Graben-Regulirung. I » , Einnahme-Anstveise. Pfälzische Bahnen. Juni 1 589 263^1 (-s- 156 005 X), 1. Januar 8 977 038 .öt (Z- 5.76 971 .4). Oefter'-eichüche Nordwestbaha. Vom 1. Januar bis 14. Juli: Garantirte Linie 1637 566 fl. (Z- 1S3 238fl.); Elbelhal- bahn 2 915 227 fl. (ft- 70 480 fl.). seit Post- und Telegraphenwesen. »— Da- Kabel Jamaica-Eolon ist »nterbrocheo. Entscheidungen des Reichsgerichts. A. 8 Unter welcher Voraussetzung kann Jemand als Verschwender erklärt werden? Das Reichsgericht sagt: ,Hn der Tvckrin und Praxis gehen allerdings die Ansichten darüber, unter welchen Bvraus- setzieygen «ine Person für einen Verschwender erklärt und unter Curvtrl gestellt werden könne, auseinander. Kann nun auch einer- seit« es nickt sür ausreichend erachtet werden, um eine Person sür einen Verschwender zu erklären, daß sie nicht mehr ausgielit und verthut al« sie nach ihren Vermögensverhältniffen thun darf, daß sie einen übermäßigen, zu ihrem Vermögen in erheblichen Mß- verhältnisse siebenden Aufwand macht, so kann andererseits auch die Ansicht nicht gebilligt werden, daß dazu ein« zweck- und nutzlose übermäßige Veransgablliig des Vermögens bi« zur Erschöpfung oder gewagte und unsinnige Unternehmungen, welche znr augenscheinlichen Verarmung führen, nicht genügen, sondern daß ein solches Verthun oder Vergeuden de« Vermögens erfordert werde, ivelcheS auf eine eigenthümliche, gerade darauf gerichtete geistige DiSvosillon zurück- schließe» läßt. E« muß vielmehr nach den in dieser Beziehung geltenden Grundsätzen des Rechtes angenominen werden, daß die Eutmünbigung wegen Verschwendung dann gerechtfertigt sei, wenn durch eine sorgsame Untersuchung scstgestellt wird, daß Jemand bei seinen Ausgaben weder Maß noch Ziel zu hasten weiß, daß er über mäßige zu feinem Vermöge» in keinem Verhältnisse stehende, unnütz. Ausgaben macht, und daß er eine solche Lebensweise führt, welche bet fernerer Fortsetzung zu seiner Verarmung führen muß. Es wird nicht gesagt, bah die Vergeudung des Vermögens, welche zur Unter - Curatel-Stellung wegen Verschwendung Veran- laffung geben kann, auf einer besonderen Schwäche oder Richtung des Geiste- beruhen müsse, sondern eine leichtsinnige, übermäßige Vergeudung Le« Bennögens voransscyt, welche zur Verarmung führen muß, und eS kann nicht gefolgert werden, daß auch sür bei, Begriff des Verschwender» eine besondere geistige Disposition oder Schwäche maßgebend sei. Es genügt daher, daß Jemand in einem Maße, wrlches zu seinen wirklichen LebenSbedlirftnssen in einem gänzlichen Mißverhältnisse steht, von seinem Vermögen verausgabt habe, und daß, wenn dieser unvernünftigen Handlungsweise nicht durch Entmündigung de« Klägers ein Tamm entgegengesetzt werde, seine gänzliche Verarmung in kurzer Zeit zu befürchten sei. Es ist nicht erforderlich daneben festzustellen, daß diese unvernünftige und verschwenderische Lebensweise ans eine krankbaste Geistesbeschasseu- heit oder eine abnorme Willensschwäche zurückzuführeo sei." Königliches Amtsgericht Leipzig. tzandrlsrcgtstrr. Am 1». J„li eingkttagrn: Der Nebergaag der hiesigen Firma Rosa Lancker auf Frau Dorette Earolkne Bertha Slukenberg geh. Risch. — Herr Georg Richard Weyhmonn olS Procurist der hiesigen Firma Carl Troslorfj. Königreich Sachsen. HandrlSrtgistrr. Eingetragen di» Firmen: Ernst Klötzer in Zwickau, Juli Frau Ida Anna verw. Klötzer geb, Falk das. — CoiiiinandilgescUschasl Mojaikplallensadrik Saxonia Richard Heß und Comp, in Marienbkäg, Inh, Herr Richard Hetz in Bayreuth, pcrsönlich hastender Äesellschafler, und drei Eoinman- ditisten, — Albt» Hippe in Plaue», Inh, Herr Eduard Aldi» Hippe das. — Jul, Bernhardt L Eo. in Thum. Inh. die Herren Julius Friedrich Bernhardt und Gustav Ernst Hennig in Thnm. — Her mann Schrie,der zu Zittau. Inh. Herr Ernst Hermann Schneider daselbst. Veränderungen: Die Herren Reinhard Goepel und Earl Gutmann Felix Koch in Leipzig und Ernst Richard Ludwig Goevel in Plauen sind Mit- inhader der Firma Gebrüder Goepel i» Plauen geworden. — Ter zeilherige Jndabcr der Firma Hermann Löffler in Lichlenstein Herr August Hermann Löffler in Lictstenstein ist gestorben und Frau Eniilik Ernestine verw, Löffler verw. gewesene Otto geb. Schauer in Lichlenstein nuninehrige Inhaberin der Firma. Erloschen die Firmen: Friedrich Riebe in Dresden. — Hermann Becher i» Plauen. VertchtiffUNg. Nicht die Firma Ernst Hilbrigs Wwe. in! Zittau ist erloschen, wie in Nr. 197 ds«. Bl. aut Serie 4654 irrthümlich gedruckt war, sondern nur die Herrn Paul Schneider in Zittau von dertg,nannten Firma ertheilt gewesene Procura, § wa- hiermit ausdrücklich berichtigt wird. Literatur. " Export. Organ des „Centralverein» für Handelsgeographir und Förderung deutscher Interessen im Ausland«". Die in Berlin am 13, Juli erschienene Nummer 29 enthält: Repressalien der englischen Industriellen gegen die Mac Kinleq Bill. — Europa: Die Vorlage de» denlich-englifchc» Äbkominen«. — Lolonlalpolitische Stundschau, - Tie Kr,st« in Spanien, Eigenbericht aus Madrid, den 7. Juli 1890, — Nord-Ainerika: Weslameriianische Cultrirskizzen: Cultur in der Prairie (Schluß folgt,) — Tie Mac Krnley Administrative Bfll. — Vereins- Nachrichten: E. Metzger in Stuttgart ck. — Briefkasten, — Schiffs- Nachrichten. — Teulsch« Exportdauk (Abtheilung Export-Bureau). Leipziger Börse am 17. Juli. Gegen ihre unmittelbare Vorgängerin erschien die heutige Borst in einem euvaS weniger freundlicheren Lichte. Zwar hatte die Grundtendenz durchaus nicht eine Abschwächung erfahren, vielmehr präjentirte sich dieselbe fortgesetzt als fest, indeg trat doch die Nach- frage nicht mehr so energisch als gestern aus und vermochte daher es der Verkehr zu keiner folchen Ausdehnung zu bringen al« gestern, Tie Umsätze, welche sich heute in weniger belangreichenBeträgen beweglen, blieben aus eine vcrhältnißniäßig kleine Anzahl von Werihpapieren an gewiesen und die ganze Entwickelung des Geschäftes ging in einem etwas langsameren Tempo von Statten. Was die Bewegtmg der Course betrisst, so entsprachen solche der Geringfügigkeit deS Ber- kehr»; die sich gegen gestern schließlich herausstellciiden Unterschiede, die übrigens zumeist positiver Art waren, gingen nur ganz vereinzelt über einen Bruchthell eines Procente« hinan-, Tn aeringere Kauflust dürste auf die Berichte von den tonangebend:! Fondsmärkte» »urückzusühren sein. Ruhig, aber fest lauter,:: die von dort «nitgclheitten Stimmungsberichte, Besonder« wichtige Nachrichten, welche die Speculatton hätten ungünstig berin- flussen können, lagen ebenso wenig vor, wie neiere anregende Meldungen. ES mar somit eine Veranlassung zu einem Tendenz- Wechsel nicht vorhanden. Der Schwerpunkt des Verkehr« der heul:-,ca Börse lag wiederum aus dem Gebiete der Eisenbabnacticn. Die Belieblheit dieser Werthe findet chre Begründung in den von »ns wiederholt dargelegtc» Gründen. Für verschiedene Jndustrffepapiccc äußert sich fortgesetzt Nachfrage und namentlich trat solche aus dcm Markte sür Actien von Kammgarnspinnereien und Bergwerk«titr,s mit Nachdruck in die Erscheinung, indeß kam es trotz der höhercn Notirungcn nur vereinzelt zu Geschäftsabschlüssen, weil Abgeber sich sehr rar machten. Am Schlüsse der Börse signalisirle Berlin j,i etwas schwächerer Haltung, ohne daß jedoch dieselbe merklich in den Eoursen zuin Ausdruck gelangte, Tie deutschen Staatsfonds lagen schwach und bewegte sich der Verkehr, preußische Sonsols ausgenommen, welche tn anselm- lichen Lummen ausgenommen wurden, innerhalb sehr enger Grein,n. In Handel kamen 4 procenttge Reicbsanleihe (-s- 0,10 resp, -s- 0,33, Sächsische Rente sowie 4- und 3-, procenttge Sächsische Anleihe ohne besondere Beachtung, nur 1870er Sachsen lebhaft begehr!, jedoch fehlten Abgeber. 3'/, procenttge Lande», nttur- mrd Baheriich,- Staatsanleihe und Chemnitzer, letztere 0,25 billiger, blieben osterin, während sich für 3',st-, 4- und 4',', procenttge Leipziger Stadtanleihen Frage zeigte, 3'/, Procenttge Psandbriese der Crevitanstalt gingen etwas niedriger um, während dergleichen 4 procenttge 0,25 mehr be dangen, auch 4 procenttge Erbländer hoben sich um 0,25 und rnacl'ie sich Material knapp, 3'/, procenttge dergleichen waren angeboren, ebenso 3'/, procenttge LanLmirthschafttiche Creditbriese. Altenburger Landesbank-Lbligationcn hatten geringen Umsatz und erhielt sich sür dieselben guter Begehr. Auf dem Gebiete der Eisenbahnactlen entwickelt« sich euch heute wieder rege Kauflust und zwar standen im Vordergründe des Interesses Böhmische Nordbahn (ft-2,23), die lebhaft umgingen und sür Frankfurter und Wiener Rechnung noch verlangt blieben: be liebt waren ferner: Böhmische Wcstdahn (ft- 0,25), Buschttehrader.» (ft- 0,25>, Galizier (ft- 0,40), Graz-Küslach (ft- 0,20), Lemberg« (ft- 0,15), Elbcthalbahn (ft- 0,40), letztere lebhaft, Lombarden (ft- 0,40), Ostpreußische Südbahn Priori tätS-Actten (ft- 0,10), Saal- bahn Prioritäts - Actien (ft- 0,10), Weimar - Gcraer, Werrabahn (ft- 0,15) und Mainzer. Buschttehrader L fanden nur 1 Proc. unier gestriger Notiz Nehmer. Tic Bank actien sind al- fest, das Geschäft aber als ruhig zu bezeichnen, Kaufaufträge lagen vor für Leipziger Bank, die eine Kleinigkeit niedriger mebrfach umgesetzt wurden, Leipziger Elüil angeiiehin und 0,40 höher, Credit- und Sparbank fehlten zu der befielen Notiz, Eommandit wurden zu um 0,50 erhöhtem Co:rst und Mitteldeutsche zu gestrigem Course abgegeben, Sächsi'lc Bank verkehrten mehrfach 0,25 niedriger. Dresdner Bank verloren 1 Procent, Das Geschäft in den Jndustrie-Actien war heute wen:g>r belangreich nIS gestern. Dir seitherige Bevorzugung der An: ,e von Stöhr 7L Eo, hielt unverändert an, in Gunst standen außerdem: Zimmermann (ft- 0,75), Leipziger Kammgarnspinnerei, Titte! -X Krüger, Wernshausen, Leisniger Mühlen (ft-0,50), Hallesche Zuch:- rasfinerie(ft-0,30),Körbisdorfer>ft-l),25), Glanziger, Siemens (ft-ft,>:, Hartmann und Germania. Medriger stellten sich: Bochumer 3, Dortmunder Union (— 0,50), Laurahütte (— 1), Lübecker Braii.rci (— 3) und Hallejche Straßenbahn (— 1), letztere beiden o x Nehmer. Von den Bergwerkspapicren haussirten Mansfeld» V, :ic um 22 H, ferner gewannen: Bockwaer 5, Gottessegen 5 reff' 3, Kaisergrube Stamm-Acticn 10, Lugau'Niederwürschnitz 3, Lug ' :cr Prioriläts-Actien lO, Fortschritt Prioriläls-Acttcn 2 X und Z r Paraffin 0,25 Procent. Bei fester Tendenz war der Verkehr in den Eisenbahn« Prioritäten von mäßiger Ausdehnung, Ausländische Staatsfonds haben sich gegen gestern wcnif verändert, das Geschält war nicht von Belang; bemerke»-»' , c Umsätze fanden in österreichischer Goldrenle statt, Bon den Wechsel» zogen kurzes Belgien lO -c', im Cour' >:n und wurde» gleichwie London und Paris gehandelt, erslerc- l : v eher übrig, beides Wien begehrt und 45 rüp. 50 ^ höher. Sorten wenig belebt, nur österreich sche Noten 30 ülcr letzter Notiz mehrfach in Verkehr, Rubelnolcn blieben angebotc», Lörssn- unä ttLnäslZberlekts. 16. ^aU. KdenHo vts »n 6*?, «lent-Oken -v »röünVl« »ucli liendiL« Vörs« :u Hultuv.-. >U.r * A ilu tiLVdea 1» voed Lt x ekr-ti rn >e 8 r kUvsriirG virkt« Luck tivuL« nui^rEocl uaii I - « tlnsvr« «lk-» io Ijuvn<>K-X>'rtz» »11t l'r « Iw »ted ävr i n
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