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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.07.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189007228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18900722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18900722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-07
- Tag1890-07-22
- Monat1890-07
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.07.1890
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eint täglich rüh SV, Uhr. I« »dN, I«, I a» »«» I«, ! « «cxr««« ^r»o,»l Ld«i — Ztsd», I p» l»«,!» e »»kr»»»» >Ul«» <i«w l»t »llU, j >»orä»o »»-) a m dr«L«L ««KSbt mul , V»rr»t>« n, TaoL« d«i4- h»«too»a ck>, : »o l» L L UMeL. V». e »»r I^l». 8»«hl»1ll-ü«k. Nie Mick r». aureo»- l-> -«> l. 8» Kattun»»«»» U>« 4-lü s. »t« «-L l » t» äl«,«,- ne voo klon 188«, 13,^1 t l» 188« uuj sabottiicl»«« Lil»» d»«u>- »erlsätrsa-t» I« d«I»nr», » äl» »r-cn, mir »-Sil > lePl» ucj tz»»-1l«rju»r«, onderu k«- >-40 <it »kr- l, VorrtlI« ktsll, »t»I> »uk «a-ut X««io uvc l »oro»«««». 008 »int « ««tarck-rr p«r ux» «ie - Lorru» t, p«r 8ep- «»ptmoder- m»<i«r Uxko »m««r loco r !<,». - l» SSM P«I o p«r OnU temt, loco ilkdactioa nud Lrprdttioa Johaanesgasse 8. Aprrchftnndrn -rr Kedarlilm: Bormittag« 10—IS Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. Für »1» NLSgade n»,8»»tlrr vlanulcri»,« «ich, stch »u Nitacnc» »>ü>, »<rb indlich. Annahme der für die nichftf,lsende Nummer »eftimmten Inserate an Wochentagen -iS 3 tth» Nochmittag«, an Tonn- und Festtage» früh bis' ,v Uhr. Zu -rn Filialen für I»s.-Annahmr: Ltta klemm's Sortim. (Al,red Hahn), Universitätsslraße 1, Louis Lüsche, -atharinenftr. 14 pari, und Königsplatz 7, nur bis '(,3 Uhr. 'eipMttTlMlilatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Slbonnement-preiS vierteljährlich <»/, Mk. kncl. Brtngerlohn 5 Mk., durch die Post bezogen S Pik. Jede einzelne Nummer SO Pf. Belegeremplar 10 Pf. Gebühren für Sztrabeilagen (in Tageblatt-Format gesalzt) ohne Postbesörderung SO Mk. mit Postbesörderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile SO Pf. Gröbere Schriften laut uns. Preisverzeichntß. Tabellarischer >l. Ziffernsatz nach höhermTarip tieclamen unter demRedactionSstrich die «gespalt. Zeile bOPs-, vor denFamtllen nach richten die Sgespaltene Zeile 40 Pt. Inserat« sind sie«; an die Grpröition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben.' Zahlung praenuiiwrrunlo oder durch Post nachnahme. .N M. Dienstag den 22. Juli 1890. 84. Jahrgang. -r »MM r /all « «OM, M0t>«r Io«, loev» I«« — N»l»r , «4M - p»r «rtlh- , p«r «etU>- ., x«i dl»i- »4 Le., per 1. 7,0SSr. »r Lns ü, Vl!-Xiqra»l r U«1-7ooi l0,7v-w,7». - lt»««,a l»npt«t. — r»bot«ll — «a»t SSM - Ko,»»» 4«d1 keet, Sb,SV, per ,r Xo«o»t - Vetter: öo lUoo, «l . — ri»i» - ^»tte» Nt - SSI«, per orötä. per lleveln > >brik»t«. ioio»cNI>»r «, »etter». rutuLer» mStNIeteo »Not Uoer- > 0«»cN»N keit mel»t o krtrex» I8V-18« X «e!t> aoli , öoNoeo, Oereteo- teuecdrot l,0U » per »ramerer: > VvrkeNr s etv« «->- ?rovioreo ' .Ä. NooereM leöer rnm :llkni>,eo, >,«otl:cN» o,xe»etrr, - Selor «»ertdet. o»«N. - r-Octvd»r . 0: ««t. keills n, LocN- IIcd ver- tNrutM-o ere, LU4 il»«e, Ne ro V»»r» »erinxer lu >- r»re Nelielter t Silber arU« de in <Iie».r t »n»»er- Lonller. »ebener lUxeoileo -etbreoö »»eile. Nadir. tei>>rei», kerxrer». W-Aork, Lloyd- Ivnakry Woer- ! Woer- 1 „Lis- .Bdolvb e Nepi- cassian" n" von Lily of lompikk Hamb - ch- , Laiketf.- erna i" von MI Amtliche Bekanntmachungen. Lekannlmlichung. Weaen vorzunehmender Verstärkung de« Bohlenbelag« der Rüdrlbrürec im Schleußiger Wege wird diese Brücke von« 24. dsS. DrtS. ab aus die Dauer der Arbeiten für allen Verkehr gesperrt Leipzig, den 18. Juli 1800. IX. 4000. Dir Königliche A,«tShnuptninnnschaft. vr. Playmann. Der Rath der Ltndt Leipzig. I)r. Georgi. Lcistncr. Ltkalintinachung. Wegen Herstellung eine« AnSstoßgleiscS in der Nostitz- strnße wird diese Strasse von, 22. diescS AirvnatS nb aus die Dauer der Arbeiten für de» durchgehenden Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 10. Juli 1800. Der Natb der Ttndt Leipzig. IX. 4071. I)r. Tröndlin. Lcistncr. Lrckalliltmachllllg. Wegen vorzunehmder ASpbaltirung wird die Lükrstrape auf der Strecke von der Ring- bis zur Keilstrasje vom 2rr. dieses MtS. ab auf die Dauer der Arbeiten für allen Fährverkehr flesverrt. Leipzig, am 18. Jul, 1890. Der Stnth der Stadt Leipzig. IX. 4884. vr. Tröndlin. Leistner. DiMahls-Ltklilllltmliclnlilg. Gestohlen wurde laut hier erstatteter Anzeige: 1) eine silberne tsy1il>dcr-lll»r mit geriester Rückseite, b!an gerändertem Zifferblatt, in der Cuvctte der Name: „Oasck, l-eisnis;' eingravirt, nebst kurzer Stahikclte, am 14. d. M.: 2) ein Tack mit Hafer, gez. entweder „Stiefel" oder „Severin", vom 18. zum 14. d. M.; 8) 7 Stück lebende, ausländische Tauben, verschiedenfarbig ge fiebert, vom 13. zum 14. d. M.; 4j 6 Stück grohe lebende Kaninchen, 4 Stück grau-, 2 Stück schwarzfarblg, vom IS. bis 16. d. M.; ü) ein schwarzbraun polirter Lpazterstock, mit geschnitztem Elsen belngrisi (einen an einem Baumstamm lehnenden Mann varstcllcnd), am 12. d. M.; 6) eine Lastcnkarre, ,.H. X." gez., vom 14. zum 15. d. M.: 7) eine rotl,lederne Brieftasche, enthaltend eine Hundert- und eine sWnszig-Mark-Note, sowie einen Brief vom Malermeister >V. Oaspnr in Weihcnfels, am 17. d. M.; 8) eine silberne tslili»der-Nür mit Schliisselaiifziig, daran be sindlicher Olummischnnr und Messingkapsel, vom 12. bis 17. d. M.; 0) eine silberne Eyliiiber-Rrinontoirlilir init Ololdrand und Secunde, wellenförmig geriefter Rückjeilc, auf 8 Steinen gehend, mit Nr. 41057, am 18. d. M. Etwaige Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlenen ltzegenslände oder über den Thätcr sind ungesäumt bei unserer Lriminal-Abtheilung zur Anzeige zu bringe». Leipzig, am 20. Juli 1800. Tas Polizei-Amt der Stadt Leipzig. Bretjchneidcr. vr. M Oesterreich und Italien. DaS BundcSvcrhältniß, in welchem Oesterreich und Italien zu einander stehen, ist leichter Erschütterungen auSgcsctzl als daS Bündnis; zwischen Oesterreich »nd Deutschland, obwohl cS ja auch bei diesem nicht an Pnnoten fehlt, über welche die beiderseitigen Meinungen weit auseinander gehen. In Deutsch land bat man sich atlmälig an den Eicdan'en gewöhnt, das; in Oesterreich die Slawen auf Kosten der Deutschen begünstigt werden. Wir haben erkannt, das; diese Politik nicht aus Feindseligkeit gegen daS Tentscbtbui» befolgt wird, sondern in dem streben, die Wünsche aller in Oesterreich lebenden Völkerschaften so weit möglich zu erfüllen. In Deutschland bat man niemals daran gezwcifelt, daß diese Politik der Ber söbnuna eines TageS als unausführbar erwiesen sein wird, und daß man dann zu den seit dem Jahre 1870 verlassenen RcgierungSgrundsätzen zurückkchrcn wird. Die Ereignisse, welche sich seit einigen Wochen in Böhmen abspiclc», sind geeignet, der österreichischen Regierung den Geschmack an allen weiteren AnSglcichSversnchcn vollständig zu verderben und ihr den Gedanken nahe zu legen, ob cS nicht besser sei, den Anmaßungen der Ezcchen mit der vollen Strenge entgegen zu treten, welche sie verdienen. Riegcr fordert als Bedingung seiner ferneren politischen Thätigkcit die Einführung der czechiichen Sprache als Amtssprache in Böhmen, und die Prager Stadtverordneten haben den seine deutsche Abkunft verleugnenden Heinrich alö deutschen Ver trclcr in den böhmischen LandcSschnlratb gewählt. Damit ist die Stellung charakterisirt, welche die Ezcchen dem Ausgleich gegenüber einnehmcn. Mit solchen Lenken ist ein auf richtiger ernstgemeinter Ausgleich überhaupt nicht möglich, sie baren sich in den Kops gesetzt, daß Böhmen an die Czcckcn aiiSgelicfert werden muß, und daran ballen sic unter allen Umständen fest, davon muß jetzt auch die österreichische Regie rung überzeugt und durchdrungen sein. Ganz anderer und weit ernsterer Art sind die Difscrenz- punctc, welche zwischen Oesterreich »nd Italien obwalten Oesterreich steht im besten Einvernehmen mit dem Papst und zwar bis zu dem Grade, daß Kaiser Franz Jofef den Besuch, welchen ihm König Humbert vor Jahren ab lattete, bisher nicht erwidert hat, lediglich aus peinlicher Rücksicht auf den Papst. DaS ist eine Tbatsachc, mit welcher sich daS papstfcintliche Italien nur sehr schwer abgefunden hat, und welche ihm bei jeder Gelegenheit immer aus» Reue zum Bewußtsein kommt DaS Einzige, was über diese Schwieris keit hinweghilst, ist die Einsicht, daß Oesterreich niema dem Papste behilflich sei dem Papste und die Zugeständnisse, welche Oesterreich dem Papste in dieser Beziehung macht, sind allerdings weitgehend, wie der ' ' Zeit geschehene Schritt der österreichischen iS vor einiger Zeit geschehene «schritt der österreichisch Bischöfe in, österreichischen Herrenhause z»m Zweck der völlig Besitzergreifung der Schule beweist. Die Grenze zwisch Kirchcnpolitik und Politik ist stet« schwankend gewesen und wird es bleiben, so lange daS Papstthum nicht auf die Wiederherstellung seiner früheren weltlichen Macht endgiltig und ausdrücklich Verzicht geleistet hat, und auf Seiten der römischen Curie geschieht Alles, um die Feststellung der Grenze unmöglich zu machen. Neben diesem Streitpunct besteht noch ein anderer, welcher tiefer in daö BundeSverhaltnih eingreift, als die Italiener zugestehcn wollen, wir mcincn den JrredentiSmuS. Die NationalilatSidec ist kaum in irgend einem Lande so aus geprägt wie in Italien, und selbst die aufrichtigsten An hänger deS Dreibundes in Italien werden niemals den Gedanken anfgebcn, daß das Trenkino eigentlich zu Italien gehört, wenn sic auch ans politischen Gründen die Wieder vereinigung zur Zeit verwerfen. In Triest und in Trient bestand bisher der italienische Cchulvercin „I'ro patria", ein Verein, welcher angeblich nur die Bestimmung hatte, die italienische Nationalität und die italienische Sprache der in Oesterreich lebenden Italiener zu pflegen und unverletzt zu bewahren, gleichwie der deutsche Schulvercin diese Tendenz in Bezug auf deutsch: Nationalität und deutsche Sprache befolgt. Es ist nicht zu bezweifeln, daß dieser Zweck zur Gründung des italienischen SchuloereinS geführt bat, aber man darf nicht vergessen, welche Erfahrungen Oesterreich im Laufe der Jahre mit den Jrrctenlistcn gemacht hat, und man wird cS in der Odnung finde», daß die österreichische Regierung jede Kundgebung i» diesem Sinne mit aller ihr zu Gebote stehende:, Krast unterdrückt. Der „Capitano Fracassa" mag mit größter Sicherheit behaupten, daß der italienische Schulverein lein politischer Verein sei und sich streng innerhalb der ihm ein- ''cräumten Befugnisse bewege, so ist dock die österreichische Regierung, welche die Thätigkcit deS Vereins uumitielbar vor Augen hat, weit eher in der Lage, die wahren Ziele deS Vereins zu erkennen und zu bcurtbeilen, als ein italienisches Blatt, was nur nach dem Hörensagen urthcill. Ein Verein nimmt oft im Laufe seiner Entwickelung eine ganz andere Gestalt an, alö seinem ursprüngliche» Auftreten entsprechen würde, schädliche Bestrebungen machen sich plötzlich gellend, die seine Auslösung nötkig machen. Augenblicklich mag die Aufregung, welche die Schließung dcö Verein» in Italien erregt, noch sehr groß sein, wenn die österreichische Negierung erst Gelegenheit erhalten hat, sich auSjührlich über die Gründe der Auslösung zu verbreiten, dann wird man die Maßregel auch in Italien mit anderen Augen ansehcn und den Tbatsachcn ihr Recht zugestchen. Eriopi'S Stellung ist solchen Maßregeln gegenüber, welche die nationalen Gefühle berühren, äußerst schwierig, er muß mit dem italienischen BollScharaktcr rechne» und kann sich nicht ausschließlich auf den Standpnnct der politischen Zweckmäßig keit stellen. Dafür ist auch bei der österreichischen Negierung volle» Verständnis; vorhanden, und man wird dem Artikel im „Capikano Fracassa" nur die Bedeutung beilege», die ihm im Augenblick seines Erscheinens zukam. Tie Ziele, welche der Dreibund verfolgt, sind weit über solche Ber waltungSmaßrcgcln erhaben, die sich ans den inneren Ver bältnisscn einer dem Bunde angchörcndcn Macht ergeben. Italien weiß sehr wobl, was ein Bund zu bedeuten hat, dessen Kundgebungen in Enrofa stet» ans Beachtung z rechnen haben, so dast ans Friedensstörung abziclendc Be strebungen stets gründliche Abfcrligung erfahren. Irgend welche Angriffe bat der Dreibund seit seiner Gründung stets zu bekämpfen gehabt, »nd e« kann nicht anSbleiben, daß iinn auch in Zukunft Fallen gestellt werten, aber glücklicherweise steht der Bund auf so fester Grundlage, daß an seinem ferneren Bestände nicht zu zweifeln ist. Seinen Hauplzweck, die Verträge von 1871 und 1878 aufrecht zu erhalten, hat er bisher erfüllt, aber seine Ausgaben haben sick, im Lause der Zeit noch erweitert, die Auffassung, welche Rußland dem Berliner FriedcnSvcrtrage gegeben bat, ent spricht nicht derjenigen, welche Oesterreich und Italien sich gebildet haben. Heule ist cS die Anfrcchlhallnng der Selbst ständigkeit der Balkanstaatcn, welche Oesterreich-Ungarn und Italien zur Bewahrung dcö Weltfrieden» für unerläßlich halten, und dieser Auffassnng hat sich Rußland wohl oder übel fügen müssen. Ter Bund zwischen Oesterreich Ungarn und Italien beruht in erster Linie auf der Uebercinstiniinung, mit welcher beide Mächte die Verhältnisse auf der Balkan- Halbinsel beurtheilcn, und diese» Bindemittel ist so stark, das; cS auch Hindernisse wie die Freundschaft zwischen Oesterreich und dem Papste und die irrcdcnlistischcn Neigungen der Ita liener überwindet. Solche Kleinigkeiten wie die Auslösung de» italienischen SchulvcrcinS bringen dem guten Einvernehmen zwischen Oesterreich und Italien keine Gefahr. Leipzig, 22. Juli. * Die „Jndöpcndance bclge" meldet, der deutsche Consul in Ostende habe von dem Eommandanten der Kaiser-Dacht „Honenzollern" ein Schreiben erhalten, in welchem über den Hafencingang, die Tiefe deö Fahrwasser» und andere Fragen betreffs eines Aufenthalts dieses Schisse» im Ostender Hafen Auskunft erbeten wird. Aus dieser Anfrage schließt man in Ostende, daß Kaiser Wilhelm bei Gelegenheit der Reise nach England den König der Belgier be grüßen werde. * Zwischen dem Deutschen Reich und den Staaten Großbritannien,Frankreich, Dänemark, Schweden, Norwegen und Oesterreich-Ungarn sind unter Vorbehalt einjähriger Kündigung Uebereinkommen wegen gegen seitiger Unterstützung hilfsbedürftiger Seeleute abgeschlossen worden. Der wesentliche Jnoalt der Ucder- einkommen wird hier mitgelhcilt: Wenn ein Seemann eine« der contrahirenden Staaten, nach dem er aus einem Schiffe deS andercn der contrahirenden Staaten gedient hat, in einem dritten Staat, beziehentlich in dessen Eolonien oder in den Eolonien desjenigen Staates, dessen Flagge das Schiff führt, in Folge von Schissbruch oder au« andere» Gründen in hilsobedürstigcin Zustande zurückbleibt, so soll die Regierung des- jcnige» Staates, deffen Flagge da» Schilf führt, zur Unterstützung diese» Seemann« verpflichtet sein, bi« derselbe wieder einen Schiffs dienst oder anderweitige Beschäsligung findet, oder bi- er in seinen Hennathsstaat, beziehentlich in deffen Eolonien zurückkehrt oder mit Tode abgeht. ES wird dabei vorausgesetzt, daß der Seemann die erste sich ihm darbictende Gelegenheit zu benutzen hat, um vor dem zu- ständigen Beamten desjenigen Staat», deffen Unterstützung erbeten werden soll, über seine Hllssbedlirstigkeit und deren Ursachen sich aiisziiweisen. sowie dast die Hilssbedürstigkrit als die nalurgemäste Dienstverhältnisse- an Bord de- Schiffs , . wegsällt. ... ^ . wenn der Seemann desertirt oder wegen einer strafbaren Handlung vom Schiff« entfernt ivanoie mrrcuii rin, ov ornn aver ailyi vcr vcrvriiriicouo"'- gebuna eine Wetterführung der kaiserlichen Erlasse vom 17. Nove 1881 seien? — Der Fürst: „I ganz und gar nicht. Für kaiserlichen Erlasse, die mein eigenstes Werk sind, an denen i Folge der Beendigung de« T'enlwerbältmsses an V sich «rgiebt, wiedngensaUs dies« Unlecilützung-Pflicht Ausgeschlossen ist dies« letztere auch dann, wen. worden sst, oder wenn er dasselbe wegen TIenstuntaualichkeit in Folge selbstverschuldeter Krankheit oder Verwundung verlassen hat. Die Unterstützung umsastt den Unterdalt, di« Bekleidung, ärzt liche Pflege, Arznei und Reisekosten; sür den Fall rintretenden Tode» sind auch die Begräbnistkoslen zu zahlen. Aus der UnterredunadcS Herrn b>r. Erwin Reich ardt, eine» RedactcurS der »Dresdner Nachrichten", mit dem Fürsten BiSmarck, heben wir noch einen Passus, die Social- drmokratie behandelnd, hervor: Weiter sagte der Fürst, er halte die socialistische Gefahr für die gröstte, die in der Politik überhaupt vorliege, z. B. für viel bedeulsamer als die, welche etwa von Frankreich und sonst wem zu erwarten ist. Die Socialdemokratie sei beständig im Wachsen. Ter socialistischen Gefahr zu begegnen, gebe es nur zwei Wege: ent weder ihren Forderungen nachgebe» oder kämpfen. DaS Erslcre reize jedoch ihre Begehrlichkeit, während sie im Kamps doch in gewissen Schranken gehalten werde. Jede Concession den socialistilchen Forderungen gegenüber vergleiche er mit dein black-mail (ein Tribut, den die Hock,schotten den Niederschotten zahlten, da- mit sie von ihren Räubereien verschont blieben). Ter Kaiser, als der bessere Menich von ihnen Beiden, der noch nicht die schlimmen Erfahrungen eines Siebzigers hinter sich habe, habe sich sür de» Frieden eiilichieden; er (der Fürst) bade kampsrn wollen, je eher, desto lieber. Diese Meinuiigsverschiedenhcit sei einer der Gründe gewesen, aus denen er sein Amt niedergelegt. Von der Arbeiterschutz-Gesetzgebung, äußerte der Fürst, halte er nicht». So lange itnn Niemand sage, wodurch der Arbeiter den durch die beschränkte Arbeitszeit verkürzte» Lolin ersetzt erkalte, könne er dieser Gesetzgebung nicht zustinime». Er sei gegen alle Zwanasmastregeln, welche die persönliche Freiheit de» Arbeiters be schränkten und wie bei der Regelung der Frauen- und Kinder arbeit in die Rechte des pator t'aniilia« eingrissen. — Ich wandte hierauf ein, ob denn aber nicht die Arbeiterichiitz-Gesetz- November Für die geästes LLcrr st»v, an venc» ich in Barzin ohne jeden anderen Menschen gearbeitet, trete ich ein. Die Grenzlinie zwischen dem, was die kailerlichen Erlafft erzielen, und der Arbeilerschutzgescpgebnng liegt aber genau da, wo der Zwang anlängt." Wen» nian die Vorzüge solchen Arbeilerschutzes rühme, denke er immer an folgende Anekdote. Ungefähr im Jahre 1820 habe einmal ei» preußischer Keneralstabsossieier einen Merseburger Posthaltcr gefragt, wie sie sich denn unter preußischem Regiment suhlten, und die Antwort habe gelautet: „Ach, da haben wir nicht zu klagen; aber den L—, den Leipzigern, hätten wir eS auch gegönnt." Nochmal» ans die Soelaldemokratie zurückkommend, äußerte der Fürst: Er habe dt« Absicht gebabt, die Befugnisse des Soeialisten- »setze» dahin zu erweitern, daß an Stelle der Ausweisung die Ver- d'.nnnng trete. Damit habe er aber im Staatsministcrium nicht dnrchdringen können. Die Regierung sei vielmehr a»f den nationalliberalen Vergleich-Vorschlag in der Commission ein- gegangen, da» Gesetz ohne die Nu»wcilnngsbrfugntß anzu- nelinien, und dann würde er später »och viel weniger mit der Forde- ning strengerer Maßregel» habe» kommen können. Er sei überhaupt Gegner von Eonceffionen in de» Commissionen; er könne sich zu solchen nur Reichslagsbeschlüffen im Plenum gegenüber versiehe». — Ans meine Frage, wa» wohl einlreten dürste, wenn »ach Ablauf de» Socialislengesctzes die Soeialdemokratie kühner vorgehe, erwiderte der Fürst: Im letzten Grunde ist die Socinlislensrage, ich möchte sage», eine mililairische Frage. Wenn das Geschwür ansgcgangeii, kann man die Ausschreitungen ja mit Gewalt Niederdrücke». Es tritt dann vielleicht an die Elellc de» jetzigen kleinen Belagerung» zustande» der allgemeine, der Kriegszustand. Freilich geht das nicht auf die Dauer. Schließlich betonte der Fürst nvch seine Freundschaft mit Eaprivl. Auf eine Frage, ob er eine Reise nach England machen werde, sagte er, daß er es selbst noch nicht wisse; vielleicht ging-' er im September »ach einem englischen Seebad. Er entschließt sich gewöhnlich erst einen Tag vorher. * Der ReichScvinmissar Major v. Wissmann, der in Lauterbcrg a. H. im elterlichen Hause die dcusbar beste Pflege genießt, leidet an Gelenkrheumatismus. Obwohl sein Zustand durchaus nicht zu irgend welchen Bedenken Anlaß aicbt, so ist ibin vom Arzte dock» absolute Rübe als da» beste Heilmittel wenigstens sür die nächste Zeit zur strengen Pflicht gemacht. Der Arzt Wissmann'» hofft, seinen Patienten in etwa zehn Tage» so weit wieder hergcstcllt zu haben, daß derselbe da» Belt wird verlassen können. Gegenwärtig leidet der Major noch an heftige» Schmerzen, doch sind die Fieber bereits im Abnehmcn, und die Krankheit nimmt einen durchaus regelmäßigen Vcrlanf. Tamit die lausenden Arbeiten, namentlich die vielen, meist Bitten um Natbschlägc in Bezug auf die deutsch-ostasrikanischc Colvnie enthaltenden Anfragen pünctlich erledigt werte» können, hat Major von Wissmann zwei seiner bewährtesten Mitarbeiter, den stellvertretenden RcichSeommissar, Premierlieutenant von Gravcnrcuth, und seinen persönlichen Adjutanten Or. Bumillcr nach Lautcrberg berufen. Am Mittwock dieser Woche begab sich I>r. Bumillcr auf kurze Zeit nach Berlin, um den vom Major von Wissmann mit- gebrachtcn Araber Soliman in die Heimath zu entlassen. Die Herren glauben, daß sie bi» in den September hinein in Lauterberg werden bleiben müssen. * AuS Berlin wird der Wiener »Politischen Corrc spondenz" geschrieben: Die Versuche, welche in jüngster Zeit unternommen wurden, um durch Aneinanderreihung verschiedener, in keinerlei innerem Zu sammenhang stehender Vorgänge aus der Balkanhalbinscl die Lage in diesem Thcilc Europas als nicht unbedenklich erscheinen zu lassen, haben die kn Berlin bestehenden Ansichten in keiner Weise zu beeinflussen vermocht. Keiner der angedeutcte» Vorgänge erscheint hier geeignet, ein Gefühl der Beunruhigung einznslößen. Wa» speciell Bulgarien betrifft, hat man hier den Gerüchten über die bevor stehende Abdankung de» Prinzen Ferdinand auch von ihrer in authentischer Form erfolgten Widerlegung keinen Werth beigelegt. Bezüglich des Ursprung» dieser Ansstreuungen ist e» zum Mindesten nicht unwahrscheinlich, daß derselbe dietmal nicht aucichlteßlich in den Wünschen der dem Prinzen feindselig gesinnten Presse zu suchen ist. Unter den sranzüstichen Verwandten des Prinzen Ferdinand mag aus leicht erklärlickien Gründen der Wunsch bestehen und auch zum Ausdruck gekommen sei», daß der Prinz zurücktrete »nd dadurch ein Stein deS Anstoßes sür Rußland aus den, Wege geräumt werde Jeder Franzose, mag er ein Anbänger der heutige» Regierung oder eine« der Lhron-Prätendenten sein, hat sich im Lause d«r Jahre den Gedanken angeeignet, Frankreich könne durch Rußland in die Lage versetzt werden, da« Hauptziel aller französische» Politik — die Äiedereroberung vou Elsaß-Lothringen — zu erreichen. Daher die Huldigungen, die dem russischen Botjchafter in Pan», den russischen Fahnen bei einem kürzlich abgehallenen Festzuge, hohen russischen Gästen in französischen Badern dargebrocht werden; daher das enthusiastisch» Absingen der russischen Nationalhymne bei passenden und ungeeiguetcn Gelegenheiten; daher auch die Bemühungen orleanistischer Prinzen, iyren Verwandten, den Prinzen Ferdinand, zu veranlassen, durch seinen Rücktritt vom bulgarischen Thron den ld Oiäcliüch.n Bewet« zu liefern, daß auch die Familie Orleans, wie jeder Franzos«, zu jedem Opfer bereit ist, um sich den Russen an- genehm zu machen. Di« Prinzen vou Orleans haben dabei nur Eine- au- den Bugen gelassen, nämlich, daß Prinz Ferdinand eigene Interessen hat, die mit den sranzösischen oder spccifisch orlea- nislischen in keinem Zusammenhänge stehen, und daß für ihn deshalb keine Veranlassung vorlicgt, au» Liebe sür seine Vettern und Onkel, die sich im Allgemeine» nur sehr wenig um ihn gekümmert haben, einer Stellung z» entsagen, in welcher er in der Lage gewesen ist, den, bulgarischen Volke und dadurch mittelbar sich selbst wesentliche Dienste zu enveisen. * lieber die Persönlichkeit de« jetzt so viel genannten deutschen Nencgaten Heinrich wird der „Kölnischen Zeitung" geschrieben: Der jetzt blijäbrige Held hat sich in seinen jungen Jahren hervor ragende und unbestreitbare Verdienste um da» öilerreichische Schul- wc>en erworben. Er errichtete 1864 den ersten Frvbcl'scheii Kinder- farten in Oesterreich, führte zuerst in seiner Prager Knabenschule >ie Laulirmethode ein und schrieb vortreffliche Fibeln, Lese- und prachliche Lehrbücher, die über ganz Oesterreich verbreitet sind und ibn zu einem sehr wohlhabenden Manne gemacht haben. In Prag errichtete er eine große Knabenschule (später auch eine Mädchenschule), welche lange Zeit dort die bevorzugte Schule der deutschen Gesellschaft und auch in nationaler Hinsicht von Bedeutung war. Halle er doch „GesiiinungSuntcrricht" als eigenen Lehrgegenstand eingesührt. Die Deutschen wählten ihn in den Land tag und den Retchsralh, wo er als Jungdeulicher aus der äußersten Linke» saß. Wohl machte seine OriginalitätSsucht bisweilen der Parteileitung zu schassen, doch erfreute er sich hervorragenden An- eben», znmal er wiederholt hohe Berufungen verschiedener Nnter- richtc-ininister ablehnte. Tie Politik entsrcindete ihn indeß einiger maßen seinem Schulfach, und als seine erste Gattin starb, mit welcher er in glücklichster Ehe gelebt hatte, begann ein ungünstiger Umschwung in sernem geistigen Wesen. Er machte sich der Teuilchen Pariei so unbequem, daß er nicht wieder gewählt wurde. Seine Originalilätsjucht und sein gereiztes Selbstgefühl steigerten sich in» Krankhafte. Nachdem er eine zweite Ehe ge schlossen hatte, wurde» seine Seltsamkeiten noch ausfälliger. Als die unglückliche „Wirthschastspartei" gegründet worden war, candidirtc er, nachdem er 1884 seine deutsche» Schulen in Prag aufgelöst hatte, in dem gemischtsprachigen bi» dahin von Deutsche» behaupteten Landkreise Leitomischt und wurde uni Hilfe der Ezcchen, der Taaste'jchen Regierung und de» von der Parteileitung ver- ehmtcn I'r. Hanisch Mitte 1885 in den ReichSrath gewählt. Ter rühcre Jungdeulsche, der manches nationale Lied gedichtet hatte, ang nun „Du Hußgeschlecht, du bist im Recht!" und kämpste in Wort und Schrift gegen sein Volksthum. Im Reichsrath leistete er als Anßerdculscher der Taasfe'schen Regierung gute Dienste. Man verwies aus ihn gegenüber der Unzufriedenheit der Deutschböhmen, die ihrerseits den Ueberläuser, der ihnen einen bisher deutschen Wobt- k.eiS entrissen hatte, mit grimmigem Haffe verfolgten. Um diesen böhmischen Eoriolan dreht sich augenblicklich das politische Interesse in Oesterreich. * AuS Pest, 17. Juli, wird der „Dcssischen Zeitung' geschrieben: Wie bei Beginn bcS kleinen CultnrkampseS, der in Ungar» an» Anlaß der „Wcgtausungen" ausgebrochen ist, an dieser Eleve gesagt wurde, hat die österreichische Diplomatie beim Datican jetzt Gelegeiibeit. z» zeige», was sie vermag. Aller Wahrscheinlich keit nach hat sic jedoch nichts auc-gerichtet uno die Antwort der Curie ist so ausgesalle», wie eS der unversöhnlichere und ultramontanere Theil der »ngarischen Bischöfe wünschte. Die ablehnende Haltung des Vatikan» ist sehr bemerken-werth einem Monarchen gegenüber, der wie Kaiser Franz Josef I. in der Rücksichtnabmc auf de» Papst bi» an die äußerste Grenze geht. Man muß sich nur an den „iiier- blicbene» Gegenbesuch in Rom erinnern, der zu einer Assaire von europäischen, Jr.lcrcssc geworden ist. Auch die österreichische „nd die niigarischc Oiegierung haben Alle» gelhan, um die Empfindungen der Bifchöse und der Curie z„ schonen. Die »ngarische Regierung unterlaßt es, Gesetze einzubringen, welche, wie beispie!swc,fe da» über die Civilehe, von der große» Mehrheit der Bevölkerung längst dringend gefordert werden, blos »m mit den Bischöfen nicht in Widerstreit zu qerathen. AlS Dnnk dafür zeigen sich die Herren gerade so unversöhnlich, wie etwa die belgischen Bischöfe, sowie sich tue erste Gelegeiibeit dazu bietet. Bcmerkenswerlh ist in diese», Falle der Unterschied in der Haltung der katholischen und der vrotcstanlischen Geistlichkeit. Die Protestanten erkennen sofort „nd bedingung-Ko» das Staat-gesetz an, welches sür sie genau die selben Vorthcile und Nachlheile enlbält, wie für die rlalholiken. Tie letzteren — oder aber ihre Bischöfe, denn die untere Geistlich keit ist durchaus nicht kriegerisch gesinnt und sieht mit dein Slaaic und den Andersgläubigen diirchfchiitttlich ans gute», Fuße — wollen sich nicht füge» und erklären kurz und gut, da» Gesetz Noms stehe ihnen höher al» daS Gesetz Ungarns. Wa» die Regierung zu Ihn,, beabsichtigt, ist vorläufig nicht bei»»»!. Aber wen» sie auch nachgcbcn wollte, sie könnte eo nicht. Tie ganze Assaire wird vor dem Rcichstage behandelt werden und da werden sich auch die Protestanten anmelde». klebrigen» sind die liberalen Kalholiken fast nicht weniger verstimmt al» die Protestanten und sic würde» der Regierung ein matthcrzigc» Nachgcbcn auch nicht verzeihen. Gras Szapary weiß da» und wird die drei Monate, die ihn noch von de», Zusammentritt de» Reichstages trennen, hoffentlich dazu be- nutzen, um eine» Ausweg zu finden, der das Ansehen des Staates inlact erhält. Keine andere Lösung der jetzt schwebenden Frage würde Lurch den Reichstag acccptirt werde». * Die „Nowoje Wrcinja" meldet, daß die sofortige In angriffnahme des Baues des KriegShafcnS vonLibau ungeordnet worden sei. * Aus Kopenhagen, 17. Juli, wird der ,^?ossischcn Zeitung" geschrieben: In chauvinistijchen Kreisen herrscht große Entrüstung über den begeisterten Empfang, welchen der dcutfchc Kaiser in Norwegen gefunden. In Dänemark hält man an der Auffassung fest, das, es der nationalen Würde nicht entsprechen würde, den Herrscher Deutsch lands mit Hnrrahruscn zu empfangen: es glebt kaum eine Zeitung, die nicht ausdrücklich Hervorgehobc» hat, daß sowohl bei ver An- kuntt wie bei der Abfahrt Kaiser Wilhelm'S II. die Bevölkerung von Helsingür sich vollkommen stumm verhalten habe, stumm, aber durch aus böslich grüßend. Diese Art der Begrüßung soll kuiidgeben, daß die Wüuiche des dänischen Volkes in Beziehung aus Nord- schlcswig noch nicht «rsiillt sind. In Schweden hat man längst ersannt, daß die dänischen Stimmungen in Beziehung aus Nordschleswig sür die actuelle Politik keine Bedeutung mehr haben; die politische» Gruppirungc» vollziehen sich heutigen Tage» nicht nach verjährten Verstimmungen, sondern nach Len wirkliche» Interesse» der Völker. Niemals aber hat man in Dänemark geglaubt, daß daS demokratische Norwegen sein Verhältnis; zu Teulichiand nur au» den« Gesichtspunkte seines eigenen Interesses beurtbeilen werde, man bat vielmehr sicher an- genommen, daß dies Brudervolk die nicht osficielle dan.iche Gesulü»- politik Ibeilen werde. Diese 'Annahme hat eine so bittere Enttäuschung gesunden, daß sie in der dänischen Presse zum Ausdruck gekommen ist. ..Dogbladet" bringt einen bitterbösen Artikel gegen die 100 000 norwegi schen Männer die sich vor dem deutichen Kaiser aufden Bauch geworfen. Der Gewahr kmann de» alten national» n Blattes kenn nicht verstehen, wa» die Norweger veranlaßt hat zu dem glanzende» Empfange; es ist ihm ein Rathsel, daß Vertreter des norwegischen Heeres und der Marine den Gedanke» der Verbündung mit Deutschland »im, AuS- druck bringen könnten, wa» doch nicht so schwer zu verstehen ist in dem Augenblicke, wo Rußland beginnt, seine schwere Han . ans Finn- land zu lege». Da- Wunderbarste für den Berichterstatter de» „DagbladeG ist e» aber, daß der Ausdruck der Bolksstiinmuiig ganz ungekünstelt und vollkommen recht war; folgende Stelle in seinem Briese glebt davon Zcugniß: ,Jn den Huerah. . —
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