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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.12.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189012191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18901219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18901219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-12
- Tag1890-12-19
- Monat1890-12
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.12.1890
- Autor
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»glich »V. Uhr. »»»«ff»« »1,1 LepetzMo» IutzmrueSgaff» 8. SPrköillnoirn drr Kedactisa: r -rmttt^s 10-12 Uhr. tzlachuiittützS 5^-6 Uhr. -- - ,„«»»? »er filr »tr »ichKi,l,e,p« Ku»»ci «r-U'U«»« z, llii Filialen für Ins. ^nnaßmr: k«» »In»«'» Aurti«. Olsre« Hptz»), UniversitütSskraß« 1, L««t» L»s«e. S^vinensir. 14 pari, und KönigSplutz 7, uur bt» '/»8 Uhr. Sepi»«tn> Ä«ier«i, «» ,rn hl« I >tz, R«ch«ltt»g», UN» -eftt«,r» frttz ht« ,0 Utzr. MytztrIagMatt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Landels- und Geschäftsverkehr. AbomremeutSprei- vierteljährlick 4»/, Mk. iuA. Bnngerlohn 5 Mk.. durch di« Post bezogen 6 Mk Jede einzelne Rümmer LO Pk. Belegexemplar 10 Pf. Gebühr«» für Sxtrubeil agen (ln Ta^eblaitZzormat gefalzt! mit Postbesörderung 70 Mk. Inserate 6qespaltene Vetitzeile SO Pf. Grober» Schriften laut uns. Preisverzeichnis. Tabrllartlcheru. Zifferofatz nach höherin Tarif. Nerlamen unter dem RedactioaSstrtch die 4g«s»ald Zctle50Ps.,vor den Familien nach richten die Sgespaltene Zeile 40 Pi. Inserate sind stet« an die »rpcvitian zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praenumerruiäo oder durch Post* Nachnahme. H 353. Kreitaa de» lS. Decembcr 18S0. 84. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. D»I 25. Stück de« diesjährigen Reieb-gesetzblatte«! ist dei uut eiugrgangrn und wird bi« ;«« IL. Januar k. I«. aus dem RathhauSsaale zur Einsichtnahme öffentlich D^Äe enthält: Kr. 1924. Bekanntmachung, betreffend den Aufruf und > dir Einziehung der Noten der Magdeburger Privatbank in Magdeburg. Vom S. De- cember >890. Ar. 1925. Bekanntmachung, betreffend den Aufruf und die Einziehung der Einhundert-, Zwei hundert» und Fünfhundert Marknotrn der! Leipzig, am Provinzial-Actienbank de« Großberzogtbum« Posen in Posen. Vom S. Deccmber 1890. 15. December 1890. Der Rath der Stadt Letviig. vr. Georgi. Krum umbirgcl. Bekanntmachung. Al« Abladeplätze für Schnee und <Kt« sind für den gegenwärtigen Winter di« nachverzeichneten Plätze bestimmt worden und ist deren Benutzung, soweit dieselbe nicht etwa durch Hochwasser und Eis gehindert wird, jederzeit allen Leipziger Einwohnern gestattet. 1 Parcclle Nr. 2786 der Stadtflur, gelegen recht« Fahrwege nach dem Berliner Gütrrbahnhof; 2) di« zu dem Gute Thonberg gehörige Parcelle Nr. ^ ^ * Ausschreibung. Am Neubau der Markthalle in Leipzig soll die Lieferung der erforderlichen Tischlerarbeiten an den Slandeinrich- tungen für dir Fleischer re. an einen oder mehrere leistungS» fähige Unternehmer vergeben werden. Die Bedingungen und da- ArbeitSverzeichniß können i« Baubureau der Markthalle an der verlängerten Brürerstrsße Hierselbst eingesehen, bez. durch unsere Bauvcrwaltung gegen Ports- und bestellgeldsreie Einsendung von 50 -s v»u dort bezogen werden. Die Zeichnungen liegen gleichfalls a» vor- enanntrr Stelle zur Einsichtnahme auS; aus Wunsch kbnnrn sopien gegen Erlegung von 3 ^tl in Baar, nicht in Brief marken, abgegeben werden. Die Angevote sind verschlossen und mit der Aufschrift: „Markthalle — Tischlerarbeiten au de» Standeinrichtunqen" bis zum 27. Decembcr cr. Vormittag- lO Uhr i« Rath- bause allhier, II. Obergeschoß, Zimmer Nr. 5, portofrei «ia- zurcichen Der Rath bebält sich die Auswahl unter den Bewerbern und die Tdeilung der Arbeiten, bez. die Ablehnung säuuut- licher Angebote vor. Leipzig, deu l7. Deccmber 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. I». V157. vr. Georgi. Lindner. compensiren er- bestrebt ist »"d diesen ^ Papsttbum jetzt o reicht hat.. In Fra,,krc.chmit s-m-r für die Erklärun l Leutmann-dorker G< Leitungen bekannte I end Veranlassung genommen, die ihr durch die Zeitungen verannie -Bittschrift in Gegenwart de« Kaiser« zuin Gegen stände de« GesprSch« zu machen, worauf sie beschieden worden ist, da« Papsttbum jetzt offen ^ Aaj,„ Wilhelm von der Eingabe nichts wisse. Die von Seilen " ^ -7. ,angeslellten Anfragen haben ergeben, daß die Petition nie im Eivilcabinet de« Kaiser« «Ingetroffe» sei. Um nun über die A,Gelegenheit zu beralhen, wurde am Sonntag Nachmittag im Saale des Weiß'sche» Gaslhoses zu LeutmannSdorf eine zahlreich besuchte Weber-Brisammlliiig abgehalte». ES wurde der Beschluß gefaßt, ci»e nochmalige Petition abzusenden, damit ihr aber nicht dasselbe Schicksal widerfahre, wie ihrer Vorgängerin, soll die Bittschrift durch die vor- bezelchncte angesehene Dame eingerricht und somit der letztere» auch Gelegenheit geboten werden, den Kaiser von der vollen Wahrheit ihrer damaligen Erzählung zu überzeugen. * Au einen katholischen Geistlichen iu der Provinz Posen, welcher bei der Negierung um die Erlaubnis! zur Zeitung de« katholischen Religionsunterrichtes in Afrika ausciseben worvcn»-. ^ ,Hber in Verbindung I ^ Schule» seiner Parochie eingekommen war, ist dem und der HE»,tat sind bndnrch m.l e. ^ Proela- zufolge da« folgende Antwortschreiben Grün I tz , . . . ^ politischer^Bezichung^ ^ xtz^ürden zur Lcilung des RcligionSuntcrrichl« in den Schulen bat sich bildet da- zweite wichtige Gliev > große regeln, welche da- Papsttbum e g s , ^ Schwer- «äion der Zukunft ?°^ubr"'ten, elche Seile punct der Macht, wieder nach der ^ von verlegt. E« der ^WeU verkündigt worden demienigen Kirchenfuriten „-.„>,rilckuna der Sklaverei >n ist, welcher alS Apostel zur Unt . p,r Aufklärung Afrika auScrseben worden ist. D,e >lvcen gebracht. Die mirung von aufrech, erbauen tauen . Etandpunct I» »„üul>,uu,», «. !gen die Sclaverei auslrat, die Führung übernommen vom l?0neu der Flur Thonberg, gelegen am Wiudmühlenwegr; 2) die Ablbeilungen 1, 2, 3, 4, 5, 6 deS üilenburger Rodelandes, gelegen zu beiden Seiten deS Wege« von der Heiligen Brücke nach der ehemaligen RatbSzieaclei; 4) Ablbeilung 2 und 3d der Ranstädter Viehweide, gelegen reckst« am Leutzscher Wege hinter dem Perlitz'schen Hiuiuicrplatz! 8) Parcelle Nr. 388 vou Reudnitz, gelegen an dem von Anger-Erottendorf nach Stötteritz führenden Evamumi» caliLnSwege vor der Verbindungsbahn. Die «ngevachtrn Plttz« And v»«h Maeatt-fch, h«Bch»«t Da« Ldmerfr» von Ach«« und Et« au« o«n Grund- cken auf Straßen und öffentliche Plätze ist ebenso wie dir Ablagerung desselben auf Privatareal, welche« direct an den öffentlichen Vrrkebr«raum angrenzt, bei 15 Strafe für jeden Zuwiderhandlung«^!! verboten. Leipzig, den 15. December 1890. Der Rath der Stadt Leipzig. Wirth Bekanntmachung. Nachdem der in unserer Bekannimackung vom 28. August d. Iabre« als verloren angczeigte Laaerslbein Nr. 5988 nicht eingclicferi worden, erklären wir denselben hiermit für erloschen und unwirksam. Leipzig, den 18. December 1890. Lagerhof der Stad» Leipzig. Gether. Königliche Akademie der bildenden Lünste und Kunligewerbtschule M Leipzig. Ans vielseitige« «erlangen bleib» di« äubiliulUSauSfteL»«« «er Lchiilerarbritrn «i« «it Sonnta«, «en 21. «f». Mt«^ täglich vormittag« »oa 10—1 Utzr geöffnet. de» 18. December 18VO. Cardinal de Lavigeri alS Apostel gegen d'c Sclavttel au,ira , war so geschickt g-wäblt. daß d.e katholisch- K-rch- ^als d.c Llf»!7"LL" d»"LkL«m«> - - der Parockic N. N. hierdurch zugelaffen. Es gescküehl dies in dem Vertraue», daß Euer Hochehrwürden bicrbci den ressortmäßigen Anordnungen der Schulaufsichtsbehörden, ins besondere bezüglich der Lehrbücher, der Aertheilung des Unter richtsstoffes aus die einzelnen Elasten, bezüglich'der Schnl- rucht, der Innchaltung der Lehrstunden, sowie der Bestim mungen über a>> l) die Unterrichtssprache im Verkehr mit den Lehrern und den Schulkindern zu ent sprechen bereit sind, auch aä 2) im amtlichen Verkehr mit dem Lehrer sich nur der deutschen Sprache bedienen werden. Von Ihrer Zulassung zur Leitung des ReliqionSunlcrrichtS ist der zuständige KreiSsümlinspeclor zu entsprechender Anweisung der Lehrer in Kennlniß gesetzt deS Papste«^ als beschlossene Sache Die sociale Fr, ^rage^ist die bedeutendste Frage, deren sich j das Papsttbum bemächtiat bat, um l-ine pol.t,scher, Zwcckc zu fördern. Tie röm,,che Kirche vermißt sich der Macht, diese Frage zu lösen und fordert dazu die Mitwirkung aller > belheiligtcn Staaten. Sie stellt die Bedingung, dir Staaten der Kirche auch die Machtvollkommenheit ein- räumen, welche sie in den Stand setzt, tue Gemächer soweit zu beherrschen, als ihr nötlng erscheint, um ihren vollen Einfluß zu berbätigen. Da- ist der Sinn der W.ndtborst scken ' Schul« auSruaiitwortrn. Nlit Verding««-. ^ betten einsitzttetztletz ttzetlloriser I Reuban »er Bürgerschule sollen LeistnngS-verzrichniffe en, auch können die beiden H 10199. vr. Georgi. lirtbgen. Gefunden oder ol« kierrenlo« angemeldet resp. abgegebe« wurde» ln der Zeit vom >. bi« 15. December l890 solgende, zum Thetl vermnthlich auch von srübcc verübten Diebstählen herrührende Gegenstände: e::,e silberne Ankcr-Lavountt-Utzr, eine Rickel-Remon toir-Utzr, rin tperngla» in Etui, et» aravirter Trau rtng und ein anderer goldener Ring, rin goldener Armreif mil schwarzer Emaille, ein silberne» Krttchen.Brmbarid, em 5-Markstuck, Partemonnaie« und bezw. Beutel mit 17 ^ 82 12 «l «7 0 48 über 7 >». 8 ^l 21 UNb 8 8 sowie mit geringeren Be- trägen, 3 verschiedene Brillen, ein Fächer, eine Landkarte und eine Rolle mil 10 Zelchnungeu, eme Stickerei. 2 Leihhau», scheine, ein Dameuschirm, ein Kindermuff, 2 Pelzkragen, ein Tuchkragen, eine wollene Kapuze, ein rolhbraune« Kopftuch, ein dunkler Lommerüberzteber, «in Packet mit einem dunklen Nock, einer Hase und mehreren bunteu Taschen, tüchcrn, ein Paar gefütterte Krimmcrhandschuhe, eine Taillen- sacke, et« Stück lca. 30 w) blauaedruckte Schür»en-Letn- wauS, ein schwarzlederner Handkoffer ohne Inhalt, ein Tcaeustock, mehrere Schlüffel, et« Sack mit schmutziger Wäsche, ein Packet mit Frauenwäsch«, ein Vorlegeschloß, ein großer Milchlrua, eine ttummetlaterne, drei verschiedene Peitsche», zwei Tragkörb«, 8 Stück berschiebeue Pferbe- Vecken, ein tzebebaum, eia« Messing-Wagenkapsel, 8 zwei radrt,« Hatibma««». Die unbekannten Ltgenthümer dies« Gegeuständ« werden hier, durch ausaesordert, sich zur Empsanguahme drrselbru tu unserem Eommiffanat rechtzeitig zu melden, andernsall- darüber nach tz. 239 de« B B.-B. aaderwert verfügt werde» wird. Gleichzeitig fordern wir auch Diejenigen, welch« im vierten Quartale 18W Fundgegenständ« bei uns abgegeben haben, deren Eigcnlhüiner nicht zu ermitteln gewesen sind, auf, diese Gegenstände zurüctzusorder», auderusalls auch hierührr, de» Recht« gemäß per- "^Leipzig, den 18. Decrmber 1890. Da« Paltzeiamt »er Stabt Leipzig. Bretschneider. Ml. Aufgebot! Folgend« aus den Inhaber lautend« PriorititSobligationea der Lbeffchlesischen Eilenbahn-Gesellschaft 1) lüttr. v. Nr. 1050b, 10942 üb« je 100 Thaler, »u 4'/, verzinslich und au-aegebea auf Grund de« Allerhöchsten Pnvilegu vom 24. Mai 1853, 2) lättr. L Nr. 870 über 1000 Thaler, Nr. 3021 über 500 Thaler. Nr. 17087 und anSgegeben ans 20. August I85S sind laut verbandlmig BreSla», den 28. April 1884 bezw. 18. Juli l884, in Gemäßheit de« §. 7 und 8 der vorgedachten Privilegien avtgeloost, jedoch trotz der tu de* K-. 7 und lO ebenda vorg». schnebeneu öffentlichen Bet« präsentirt worden. Aus Antrag der Königlichen Eisenbahn.Directio« zu Bre«lau jollen die obengedachlen PriorilLtSodligatioarn amortisirt iverdea. Di« gegentvärngeu Inhaber derselben werden daher aufgesordert, »nd zwar ». die Inhaber der za 1 vorffrhead aufgefübrten Priorität», obligatio»,» lütte. 0. spätesten« t» dem aus «eu 12. Ja nuar 1802, Vormittag« N'/, Uhr, d. die Inhaber der »bligat>oneil lütte. 1808. vormlilag« an hiesiger Gerichwsielle, am Lchweidnitzer Stadtgraben Nr. 4, Zimmer Rr. 89 im zweiten Stocke anberamnten Ausgcdotttrrmine idr» Rechte bet dem unierzeichneten Gerichte anzumeldea und die PrioritätSobligationeu vorzulegen, widrigenfalls di« KraftiogerkUirnng der Obligationen «folge» wird Breslau, den 12. December 1888 Küuigliche« Amtsgericht Materialieu-Liescruu« »um in -ffeutlicher Vergebung verdungen werde». Seichnuugt», Vcbingungohrfte und Li liegen im Ttadtbanamt zur Einsicht offen, letzteren gegen Erlegung von 3 .«l entnommen werden. Tie Leistungs-Verzeichnisse sind versiegelt und mit ent-! sprechender Aufschrift verleben bi« Snunabeud. den 1«. Januar 1801» vorm. 1« Uhr Im Stadtbauamt einzureichen. Wir behalten un» vor, gegebene» Fall« alle Anbietungen ab- zulednen. Ieua, den 17. December 1890. Der Vorsitzende des Schulvorstande». Bürgermeister Singer. -Die Zur internationalen Lage. au-wärtigi Politik ist tigr äußerte Eugen Richter beim Beginn der geworden" — udgetbcrathung im Reichstage. Das ist jedoch oum zrnao snli-, zu nehmen, denn langweilig ist die Beschäftigung mit den Beziehungen der Mächte zu einander auch dann nicht, wenn sie sich aus friedlichen Bahnen bewegen, cS giebt vielmehr kaum etwas Interessantere- und Anregendere-, nur fehlt es der Presse oft genug an der Kenntniß derjenigen Vorgänge, welche einen tieferen Einblick in da- Getriebe der internationalen Be ziehungen gestatten. Jmmcrbin treiben wichtige Ereignisse stets Älasen auf der Allen sichtbaren Oberfläche, und der aufmerksame Beobachter kann daraus immer Schlüffe zielien, die der Wahrheit nabe kommen. Maßgebend für die äugen blicklich« Lage der internationalen Verhältnisse war das Er gedniß der italienischen ParlamentSwablen, wenn auch da durch di« inneren Schwierigkeiten Italien- keineswegs gelöst sind. Der Aiigclpunct der internationalen Lage wird durch die Worte bezeichnet, welche CriSpi bei der Adreßberatbung der italienischen Kammer am 17. December auSsprach: „Das Garanticgesetz sichert die Ausübung der geistlichen Gewalt de- Papste-, aber es giebt nur einen Souverain in Italien, den König Humbrrt." Selten ist die politische Bedeutung de- Papsttbum» so klar hervorgetreten, wie in der neuesten Zeit. Es schien, als ob Italien, wenn der Hebel an der richtigen Stelle angcsctzt würde, seinen Bundesgenossen abtrünnig gemacht werden könne, der IrredentiSmuS trat mit einer Kühnheit auf, welche nur in der Schwächt der italienischen Regierung ausreichende Erklärung fand. Delhalb glaubte die römische Curie den Augenblick gekommen, um den Dreibund zu sprengen und den Bund der katholischen Mächte an seine Stelle >> öffentlichen Ableugnungen der zwischen dem Ec kehren können, daß darum aber noch Nicht da- Selbst bestimmungSrecht zu Gunsten der Herrschsucht de- Papst thuinS aufgeopscrt zu werden braucht. Die römische Eune hat da- Mittel zur Lösung der socialen Frage ebenso wenig in Bereitschaft, wie die weltlichen Faktoren der staatlichen Entwickelung, aber sie ist sich deS Vortheil« bewußt, welchen ihr die Meinung verschafft, daß sic da» Mittel kenne und im Allcinbesitz babe. . , . Der europäische Friede ist, soweit di« internationalen Beziehungen der weltlichen Mächte darauf Einfluß haben, nach menschlicher Berechnung für eine hoffentlich längere Dauer gesichert, aber cr ist nicht abhängia von den Ränken einer internationalen Macht, welche im Vatican ihren Sitz bat. DaS Wesen dieser Macht besteht nicht allein in ihrer Dovpclnatur als kirchliche und politische Macht, sondern auch in ihrer Unabhängigkeit von den Interessen, welche die Auf- rcchlerhaliung des Frieden« al» das höchste allgemeine Gut erscheinen lasten. DaS Papsttbum verfolgt als Ziel die kirch liche und politische Bederrschung der Welt, e« bat da- Streben, sich an den Fortschritt der Menschheit al» bleierne- Gewicht anzukängen, welche« alle seine Schritte beeinflußt und bemmt, und lediglich so einrichten will, daß Rom die Wellherrschast auSübt, wie cS im Anfang unserer christlichen Zeitrechnung der Fall war, wenn auch in anderem Sinne. Wir »heilen die Geschichte immer in eine alte, eine mittelalterliche, eine neuere und neueste ein, aber in Bezug aus da- Papstlhum ist da« Mittelalter noch nicht abgeschlossen, die Beziehungen der weltlichen Staaten zu der geistlichen Macht baden eine andere Gestalt angenommen, da« Wesen dieser Macht ist dasselbe geblieben. * Leipzig, 19. December. Am Mittwoch traten die vereinigten Ausschüsse des BundeSrathS für Zoll- und Stcuerwclen und für Handel und Verkehr sowie sürRcchnungSwescn zu Sitzungen zusammen * Man glaubt jetzt den Ursprung der vor eins verbreiteten Gerüchte zu kennen, nach welchen in im Lause de« Monat« Besprechungen mit auswärtigen Vertretern über den Arbeiterschu" " " " ' " stger Zeit > Berlin * Der Bruch der Deutschnationalen Mahren« mit den Altliberaicn ist nun endgiltig erfolgt. Die Vertreter der schärferen Tonart sind aus dem Epccutiv-Comitä und der Parteileitung ausgetreten, und die Deiitschnalionalcii werdcn nunmehr als selbstständige Partei im Lande anslrcte». Daß bei zielbewusster Leitung »nd entschiedenem Vorgehen die Zabl ihrer Anhänger sich stetig vermehren wird, kam, man als scher annehiiien, zumal wenn der Theil de« Programms, der ich mit der Stellung zu den anderen deutschen Parteien de« ände« befaßt, befolgt wird. In dem im „Deutschen Blatte", Organ der Deiitschnationalen Mähre»«, veröffentlichten ramm heißt eS unter Anderem: „Unser Zweck ist nicht di« Bekämpfung anderer deutscher Parteien; wenn cS möglich ist, wollen wir mit denselben auf freundschaftlichem Fuße sieben. Wir werden stet« trachten, ein gemeinsames Vorgehen zu erzielen, wenn cS sich darum handelt, in sprachlich ge mischten Gciiicindcn deutsche Vertretungen zu erhalle», dei Genossenschaft-- und HaiidclSkammcrwahlc» dcnlschc Can- tidalcn durchzubrinacn, so wie wir Alle« tbun werden, um die deutsche Mehrheit im Landtage zu sichern. Trachten werden wir aber, immer mehr BolkSacnoffcn al« Bekenner unserer Grundsätze zu gewinnen. Rücksichtslos werden wir Mißsländc aufdccken und auf deren Beseitigung dringen. Bei allen Wahlen wird eS u»S weniger darum zu lhu» lei», ein seitig die Wahl eine« unserer Parteigenossen durchzusetze», als darum, das; selbstlose Männer gewählt werde», vo» denen man vorailösctzeii kann, daß selbe für das deutsche VolkSlhuin und für da« Wobl der breiten Volksschichten cintrelcii werte». Diese Männer müssen moralisch und wirthschastlich rein und makellos dastchcn, so daß sie in jeder Beziehung vom Volke geachtet werden müssen. Der Ausruf, der deulick»alic»alcii Partei Mährens beizutrctcn, ist von 11r. H.Kaniat, H. Braß. I)r. Wölbest», Pros. Fr. Hirth und 44 GesiniilliigSgeiiossan unterzeichnet. * Die Probenummer des als Beilage der amtlichen Zeitung erscheinenden ruthenischei, Journals „Rarotna Czasopv" begrüßt an leitender Stelle da« in der letzten LaiidlagSsessioii von dem Abgeordnete» Romanczuk entwickelte juiigrulheiiische Programm als den Beginn einer »ciien, für den iniiercn Frieden deS Lande- unk die Zukunft der in Galizien lebenden Ruthene» viel verheißenden Aera. Ferner wird da« Programm Romanczuk'S und ein Ausruf des griechisch-katholischen Episkopal- an da- ruthenischc Volk veröffentlicht. * Seil 1867 ist die Verwaltung in Ungarn als ein Miltel angesehen Worte», die Nichtmagyaren, also die Deutschen, Slawen und Rumänen, zu unterdrücken »nd ihrer Sprache lind Eullur zu berauben, statt alle Bürger de« Landes mit den bestehenden Zuständen au-zusöbileii. Bei alle» Bcrwastuiigsgcsetzeii ist das Ziel mehr oder minder deutlich ausgesprochen worden, bei der Schaffung de« M»»i- und GemeindegesetzcS ebenso wie bei der Zertrümiilc- dcü SachscnlaiideS in Siebenbürgen. Daß bei der cipal- rung ,u setzen. Die ardinalstaatS- ^00 .iu.3','»_ - verzinllich I sk^^ir Rampolla und dem päpstlichen NuntiuS in Wien I Beziehung, erweitern Grund de« Allerhöchsten Pnviiegit vom I Halimberti gewechselten Noten können die Tbatsacbe nicht in! bctveiligt, wenn sie « Ila» d«, « Avrtl 1884 be»w 18. -lull I Z«rifrl stellen, daß dieser Notenwechsel wirklich statlgcsundrn > rr sich den ihrigen a Z«ri! . . ^ . .... hat, denn da- „» iecisti, negu" ist von der römischen Curie r höhe mniag, ii-, iipr, zu 2 vorstehend ousgesübrtrn Priorität». . kl. späteste,« iu dem auf «e» 12. April 4 ll'/. Uhr. denn da« keciuti, oega" stet« al« Grundsatz anerkannt worden, wenn höhere Zwecke auf dem Spiele standen. Da« Papsttbum bat es auch stet« so einzurichten gewußt, daß kirchlich« Angelegenheiten neben politischen hergmgea, um dadurch einen Druck aus die be treffende Regierung nach dieser Richtung auSzuüben. Der Streit über dir Weglaufen in Ungarn ist der ungarischen Regierung sehr unbequem, eS werden dadurch Schwierigkeiten bervorgerufen, welche den ruhigen Gang deS staalSbürger lichen Leben« in Ungarn schwer gefährden. In Rom will man e» nicht gelten lassen» daß dir Söbne der Religion dc« VaterS, dir Töchter der der Mutter teil die Söbne protestantischer Väter für solgen, man den Schooß der ^ stattfindrn sollten, diel bevorstehenden abermaligen Umänderung der gesammten Vcr- auf Zweifel st>eßen und sich auch nicht bestätigt haben. Auch I waltung dieses Ziel im Auge behalten wird, darf nicht Ükaußerte Vermuthung, ^daß eS sick>! Wunder nehmen. Wundern muß man sich aber darüber, "" '"" " ' " " daß immer wieder zu leugnen versucht wird, daß in Ungarn den Nichtmagyaren da« Leben sauer gemacht wird, die Be dingungen für die ihnen zukommende Entwickelung genommen werdcn. Daß man gewillt ist, die Verwaltung rum willen losen Werkzeug der Magvarisirung zu machen, gebt au« den, vor Kurzem erschienenen Buch deS Abgeordneten BcksicS „Die Reform unserer Verwaltung und unsere nationale Politik" zur Genüge dcrvor. E« beißt in diesem Buche unter Anderem: „Die Verbreitung der magyarischen Cultur und mit dieser der magyarischen Sprache durch den Staat wie durch die Gesellschaft ist nicht nur berechtigt, sondern notbwendig. Und die« kann die Nationalitäten nicht verletzen, eS dient sogar zu ihrem Vorlbcil. Eben darum halte ick» den obligaten Unter richt der »lagyarisck'cn SpHche nicht für genügend, sondern cS wäre »ölbig, daß die Unterrick,lSsprache der Mittelschulen überall die magyarische wäre. Nationalitäten'Mittelschulen babcn auf dem Gebiete de« ungarischen Staate« keine Bc rcchligung. Da« Raiionalitätengesey muß man ignerircn oder, insoweit cS ii'ötbig ist, abäntcrn. Dessen Schaffung war ei» Fehler. Da« Thurocz-Sz.-Martoner slowakische Gvm naftum darf nicht zu Staude kommen. Wir können weder vorerst um Besprechungen mit inländischen" Interessenten! handeln könnte, bedurfte der Aufklärung. Wie man nunmehr ^ört, wollte ein Berliner privater Verein, der sich für soc,alpolitik in gemäßigter Richtung interessirt, die Frage erörtern, hat sie auch wohl erörtert, ob und in welcher Weise er se,n« Thätigkcit nach außen, also in internationaler n könnte. Die Negierung war dabei nicht auch dir Bestrebungen de- Verein«, sofern ihrigen anschließt, wobl nicht behindern würde ! Darauf wäre also zurückznsübren. wa» über die Sache be^ richtet war und so mannigfache Auslegungen veranlaßt hat. ""'«"keilt, daß dir nothlcidenden ! schlesischen Weber eine neue Petition an den Kaiser gerichtet haben. Unter den Webern ist der Glaube vrr- d>e «sle Petition überhaupt nicht in die Hände de« Kaiser, gelangt st,. Da« „Lchweidnitzer Tageblatt" l dlnsi-bt durch folgende Angaben, für welche > * ^ vkrantworlung überlassen bleibe: d. I war vou den Leutmann«d°rser Webern und n ^ ^^"^r Umgegend eine Pelttlon an di« Adresse de« Kaiser« »in. will auch I gereich» worden, in welcher über 700 Personen de« Weberdandwcrk« 0er allein I mselben U>reNolbIage Nagten und um Maßnahmen zur Addilse seligmachenden Kirche gewinnen, wenn die Mutter katbolisch I k-* »«reatra Noiyslande« Kaien. Zufolge dieser Petition wurden I Vorwände der Freibeit, noch unter dem der ist. Da« ist der Sinn und Zweck der Streitfrage über die ^ C«"en der auch Erhebungen darüber an-Politischen Autonomie irgend eine solche Anstalt Wegtaufen. T»aß dir Curie in Ungarn solche Experimente macht, kann !un« in Deutschland nicht wundern, die wir daran gewöhnt h d,g Ht,m„ch«ii aeianot i>, «»> ^ » » >-. I sind, daß die CrntrumSpartei jede Geldbewilligung durch ein I Wesenheit des Kaiser« in Sck>i»6»n dieriührigen An-1 Interessen, sondern auch dem magyarischen Staate zu dienen. x „er, Kleyen hat naml.ch e,n. Dam, I Nationalstaat in Ungarn cincn Bahnbrecher habe! s, n» k 18 vri «icqoroen aucy Itrvedungen darüber an-1 pvummrn nulvuomic irstcno eine Ivtwr Commission zu Protokoll gegebenen Bor-1 dulden, unter deren Decke man den geheimen Kampf gegen aber >» weiter befördert. Nun ist man ! den magyarischen Nationalstaat fortseyen kann. Die ftaal- de« M°n7r^7 !^ die Hände l >'che Verwallung ist dazu berufen, nickt nur den localen
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