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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.12.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189012259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18901225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18901225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1890
- Monat1890-12
- Tag1890-12-25
- Monat1890-12
- Jahr1890
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.12.1890
- Autor
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Er^»elnt täglich S'/, Uhr. ReRuti«» »»t Lr»e»Ui»» S»tza»»Gpafl» 9. L»rechk»«dru -er Nrdarüsu. Vvinutttigl 10—1» Uhr. Nachmittag» b—« Uhr. —»»» I«»»»» d» für »4«, ,öchpsal,»»d« Kmmoer »«Di««te« Ji^»r«te », r»«»e»ta,e» dt« » »h, Rachmttta,«, „e»no-und Frftlaprn früh dl«'/,» Uhr. z, »,n Filiale« für 2us.-)lu»ah«e: cn« >le«m« Sartt«. <«lfre» Hatz»), UntverfftSt-straß« 1, Laut« L-Ichc, ßat-arinenstr. 14 patt. und KöniaSplatz 7» uur bt« ,8 Uhr. M>Mer.TWel>laIt Anzeiger. Organ für Politik. Lacal-elcknÄe. LandelS- und GeschüftSveM Abonnement-peris vierteljährlich 4», Mk. diel. Vrtagerloh» - Mk., durch die Paü bezog«» 6 Mk Jede einzeln, Nunun« W Df. Belegeremplar 10 Pf. Gebühr»» für Sxtrabetl aa,» st» Tageblalt-Forinat aefattt! ohne Poslbefördeeung 60 Ml. «it Postvekörderung 7» Ml. Inserate «gespaltene Petitzrile X) Pf. Gedher» vchttstr» l«,t »»i- Prötsverzttchnth. LabellarUchira. Zifferusatz »ach HSHermLattt. Reklamen »1»r bemRrdactiaaSstrich dl» saespalt. g«tl«ÜOP1..»or d«nF»mtlt» naachrlcht«» hi» kg »spalten« gell« 40 Pf. Inserat» find st»t, aa di» «xpedttian,» sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pr»eooi»»nuulo oder durch Pust» Nachnahme. ^ 35S. Donnerstag den 25. December 1890. 8L Jahrgang. Zur gefälligen Beachtung. Unsere Erpedition ist morgen Freitag, den SS. Deeember, Bormittags nur bis V-9 Uhr gcöfsuct. LxpeäMov äk« I»elp/.!xer DLeebiatte«. Amtliche Bekanntmachungen. Geffentltche Sitzung der Stadtverordneten Montag, den 2tt. December L8NV, «bend» «»/, Uhr, t» Gaale der vormaltge« Haadel-bSrse a« -raschmarkte. TageSordnungl I. Bericht de« Bersassung»au«schuffe« über: Ie< und Gewerbekammer ». die Eingabe Dresden, die der Handels förderung de« Reich-vostamteS auf Gewährleistung eine« Mindestbeiträge« bei Herstellung von Fernsprech, anlage» betr.; k. Proceßeingehuoa auf die Klage der Frau Funk in Riga gegen die Stadtgemeiod« wegen einer Schadenersatzforderuug. II. Bericht de« Stiftung--, Ban- und OekonomieauSschusseS über: Verbreiterung der Straße IX, der Hohenzollern- strahe und der Brommestraße in Leipzig-Reudmtz. III. Bericht de« Stiftung«» und Finanzausschusses über: Nachverwilligung zum Specialbudget .Städtische« Krankenhaus zu St. Jacob auf 1890 * IV. Bericht de« Ban-, Oekonomie- und Finanzau über: Errichtung einer Kühlanlage in der Markthalle und Einführung elektrischer Beleuchtung daselbst »c. V. Bericht v«S Finanz- und Bauausschusses üoer: Nach- verwillignngen », Tonto 1, Pos. »9 und Eoat« »1, Pos. 4r 1 ordentlich de« HanshaltplaaeS für 1996. VI. Bericht de« KinaozauSschuffe« über di, HauShaltplLn« der «it de« Beginne de« Jahre« lS91 einzuveF Lind«««, VII. Vororte Epmtewrtz, Kleinzschocher, Linden« Platzwitz nich Schüußig au/v«4S Jahr 1891. Bericht über Revisionen von Lassen- und Verwaltungen Material» Bekanntmachung. 4 de« nachstehend abgrdruckte« Regulativ« der am Lage de« tbeilen und fordern wir daher Diejenigen, welche "um solche Unterstützungen nachsuchen wollen, hierdurch auf, ihre Gesuche bi- zum Sl. Januar 1891 mit den nöthigen Bescheinigungen bei un« einzureichen. Spätere Anmeldungen würden für diesmal unberücksichtigt bleiben müssen. Im Uebrigen verweisen wir auf unsere nachstehend wieder ibgedruckte Bekanntmachung vom 21. Juni 1875. Leipzig, am 6. December 1890. Der Skat- der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Lamprecht. Bekanntmachung. Nachdem wir dir Bestimmungen de« Regulativ« für die Frieden-stiftnng der Stadt Leipzig in einigen Puncten unter Zustimmung der Stadtverordneten abgeäadert haben, bringen wir da« ak^eänderte Regulativ nachstehend zur allgemeinen Kenntuiß. tz. 1. Der Zinsfuß de- Stiftung-capital« von 80,000 wird aus 5 Procent jährlich festgesetzt. Die Zinsen laufen vom 1. Januar 1871 an. ß. 2. Die Zinsen werden verwendet zur Unterstützung her in Leipzig wohnhafter Invaliden und Angehörigen von Gefallenen oder verstorbener Invaliden au» dem Kriege 1870/71, die einer Hilfe dringend bedürfen. 8- S. lieber die Gewährung der Unterstützung beschließ! eine au« je 3 Mitgliedern de- Rath« und der Stadt verordneten zu bildende Deputation. H. 4. Die Bertheilung der Unterstützungen findet regcl mäßig alljährlich am Zage de« Friedensschlüsse« statt; aus nahmSweise können Unterstützungen auch außer dieser Zeit nach dem Ermessen der Deputation gewährt werden. S. 5. Ueber Einnahmen und An-gaben wird der Rath alljährlich Rechnung abiegen. Z. 6. Abänderungen de- Regulativ» bleiben dem überein stimmenden Beschluss« de- Raths und der Stadtverordneten Vorbehalten. Leipzig, am 21. Juni 1875. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch.G- Mechler. Nutz- und Srennhoh-^uction. Mittwoch, den SL. December d. A, sollen hinter der frilhere» Letdenrotk'schen Ziegelei, dicht an der alten Elster und der Waldstraße, nachstehende Hölzer, al« I. Nutzhölzer, von Vormittag« tt Uhr ab 27 Eichen-Klötzer v. 17—52 cmMillcnst. u. 2—9 w Länge, 113 Eller- » . 15—29 » - » 3—v » » 2 Pappel- » » 45—54 » » » 6—9 » » und 7 Stück Lichrn-Schirrhöl,-r geae» die übliche -tuzahiuug, sowie »I. Bre»»hölzer, vo« Vormittag« I« Uhr «h 3 Raummeter Pappel-Brenaicheite, 38 - Eller-Rollen, 1 » Pappel-Rolle» «ub 53 starke Abraumhaufea geae» sofortige Bezahlung und unter den im Termine auShäugrndcn Bedingungen an den Meistbietenden «n Ort und Stelle verkauft werden. iamm»»k«»ft: um 9 und 10 Uhr an der Wald »rücke am Rosenthale. December 1890. De« Math« Aorftdepatatio». A«samm strauenbrücke < Leipzig am 18. die «lter«. Erinnerung, M»meld»»g zur JavaltdtrLt«» »»d »erficheruag betresfead. E« ist anznnrhmrn, daß trotz der wiederholten Auffor derungen zur Anmeldung der zur Jnvaliditäts- und Alter«» versichrruna pflichtigen Personen ein nicht unbeträchtlicher Theil der letzteren noch nicht gemeldet worden ist. Unter Hinweis auf die Bekanntmachung vom 28. vorige» mal» — abgedruckt im Taaedlatte am 30. November, l, T. 6., 7., 8. und 15. December, in den Nachrichten am 30. November, 2. und 3. December, im Stadt- und Dorf» anzcizer am 30. November, 1., 2., 3. und 7. December —, werden daber alle diejenigen Arbeitgeber, welche ihre (nicht r OrtSkrankencaffe für Leipzig und Umgegend ange» >) Arbeiter, Gehilfen, Lehrlinge u. s. w, alle die jenigen Dienstherrschaften insbesondere, welche ihre Dienstboten noch nicht angemeldrt haben, dringend aufge- fordert, dir- schlenntgst unter Benutzung de- vorgeschne» denen Formular- bei einer der Meldestellen der hiesige« OrtSkrankencaffe oachzubolen. Da es schon im Interesse der BersicherungSpslichtigcn liegt, daß die Meldungen pünktlich erstattet werden, so muß gegen die nunmehr noch Säumigen mit der in K. 1l2 de« Gesetze- vorgesehenen Strafe bis zu lOO vorgegangen werden. Leipzig. en 21. l Strafe bis zu lOO vorgegangen I December l890. Der Rath der Stadt Leipzig. Herzog. vr. Schmid. Vermiethung. Im Vrdgeschoff de« alte« Schulgebäude« in Leipzig-Thonberg, Schulaaffe Nr. It, ist ein nach de« Hofe zu gelegener größerer Raum, welcher sich besonder« alSTtschler» oderGlaserwerkstatt eigne« »ürde, vom L. April k. I. an zu vrrmiethrn. e werden auf dem Rathhause, 1. Stockwerk, Zimmer Nr. 8, eutgegengenommrn. Leipzig, den 20. December 1890. I» 8317. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wagner. Bekanntmachung. m den Vororten von Leipzig dura, oic 4 bringen. Der Absender hat derartige Briefe rc. , weiAc einzeln sein muss verschließen vnd mit der hierin «1r»nBirLe für der» Ort. An das Kaiserliche Postamt Lrkamttmachmlz, Di« Einlösung der am fällig^m^oo^^^i^d^Lch^rr Stadka-lrih^ bestimmten Briefe (LrtSbriefe) er« ^ W wirb erfocht, von dieser Einrich^g, welche der störenden Masseneinliefernng von Briefen aa IS. diese« Monat« ab bei unserer Stadtcafle in den Stunden vo» 9 Uhr Bor mittag« b,S 1 Uhr Mittag-. Leipzig, am s. December 1890. D«r Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. C. Schulze. Bekanntmachung für die Herren Vormünder. Di« bei dem Unterzeichnete» Königlichen Amtsgericht in Pflicht stehenden Herren Vormünder werden Hirnnit veranlaßt, dl« wegen ihrer Pflegebefohlenen zu erstattenden Trjiehungsbericht« bi- zn« 81. Januar 1891 anher einzurricheu. Formulare zu dielen Berichten sind von den tzttrea Bor» «äuSeru, welche außerhalb «er Stadt Leipzig wohnen, von dem Herrn OrtSrichtcr ihreo Wohnort), von den übrigen Herren Vormündern aber, wie früher, in dem AmtSgertchtSgebaude, Zimmer Rr. 81 n«p 84, zu erhalten. B«i der Ausfüllung der gedachten iLrziehungSbertcht» ist neben vollständiger Beantwortung der vorgedruckten Fragen noch weiter und zwar: ». bei ehelich geborenen Pflegebefohlenen der voll« Name. Stand, letzter Wohnort und da- Tode-jahr d«< verstorbenen Baiert anzngeben, b. bei unehelich Geborenen sind dt« Wort« beiznfügea: „na ehelich geboren". Auch wollen die Herren Vormünder etwa eintreteud« Wohnung». Veränderungen hier znr Anzeige bringen. Leipzig, den 9. December 1890. Königliche« AmtSgreicht, kldttzetluug V. MannSfeld^Hml Bekanntmachung. Gonnaden», den 27. Deeember 1899, und bis anf Wettere» jeden Sonnabend wird da- Bureau der uuierzeichnetrn Casse für die Krankengelder-BuSzahlung auch Mittag» von 12—2 Uhr, also «nnnterbrochen von früh 8 bt» Nachmittag» S Uhr Sssnet lein. , den 23. December 1890. ie LrtSkraukcuraffe für Leipzig und Umgegend. Albert Blockhaus, Vorsitzender. S. ge- Leipzig Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die im Grundbuch« von «bürg a,u.< Band 12 — Artikel 554 — auf den Namen des ousmannS Wilhelm Lüchau eingetragenen, an der Lauchaer Straße und in hiesiger Flur belegtsten Haus-, Fabrik- und Feld grundstücke, verbunden mit Lementsobrik, Kalkbrennerei und Ziegelei, am 2S. Februar 1891, vormittag« 9'/, Uhr vor dem unter zeichneten Gericht — an Geriibtsstrll« — versteigert werden. Die Grundstücke sind mit 107,46 ^4 Reinertrag und einer Fläche von 3,98,10 Heklar znr Grundsteuer, mit 711 ^ AulZungSwerlh zur Bkbäudesteuer veranlagt. Auszua a»S der Steurrroll«, de- glaudtgte Abschrift de« GrundbucharnkelS, etwaig« Abschätzungen und andere di« Grundstücke beweisende Nochwetsungen, sowie de< sonder« Lausbedingungen können in der Gerichlsschretberet Bor mittags von 10 bi« 12 Uhr eingesche» werdea. Alle Realberrchtigte» werden aufgefordert, Li« nicht von selbst auf den Ersteber übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grunbbuche zur Zeit der Eintragung des Ber- steigernng-vermerkt nicht hervorging, insbesondere derartige Forde, rungen von Capital, Zinsen, wiederkehrrnden Hebungen oder Kosten, spätestens i« Verfteigerung-lermtn vor der Aufforderung zur Ab- gab« von Gebote» onznmetden und, fall« der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gericht« glaubhaft zu machen, wtdrigcnsall« die selben bei Feststellung d«S geringsten Gebot« nicht berück,ichtigt werden und bet Bertheilung bei KausgtldeS gegen die beruckjichligien Ansvrüche im Rang« znrücktretrn. Diejenige», »eich« da« Etgenthum der Grundstück« beanspruchen, werden ausgesordert. vor Schluß de« versteigerung«lerniin- di« Einstellung de» Verfahren« hcrbeizusührea, widrigmlav» nach ersolawm Zuschlag da« Kausgeld i» Bezug aus den Anspruch an di« Stelle de« Grundstücke« «ritt. Da« Urtheil üder die Erthcilung de« Zuschlag« wird am 9. Mär» 18K1, Varmtttag» 11 Uhr an Gericht-steile ver kündet werden. Fretzburg all, den 16. December 1890. Königliche« Am»»gkrtcht. l in Leipzigs MgüstuSplav? Solche Umschläge (Packele) mit Ncujahrsbrlesen ,«°u-» bir d» S0. an den Postannahmestellen abgegeben oder sowe.t e- der Umfang gestattet, in die in Leipzig nud in den Vororten von Leipzig ausgestellten Briefkasten gelegt werden. Am 31. December ist jedoch die Abgabe auö. schließlich bei den Annahmestellen de« Postamts 1, AuaustnSvlatz, in bewirken. Die sämmtlichen. den Umschlägen rc. entnommenen »riese u. s. w. erhalten den Postanfgabestempel vo« 31. December 6—7 Uhr Nachmittags. Uosdrücklich wird bemerkt, daß die Einrichtung sich lediglich auf die in Leipzig verblei, beuden oder nach den Vororte« vo« Shlvesterabende zn stenern bezweckt vnd der ord. nuugsmäßigen Abwickelung de- gesteigerten Brief Verkehrs beim Jahreswechsel überhaupt zu (Nute kommt, einen möglichst ausgedehnten Gebrauch zu machen. Leipzig, 23. Deeember 1890. Der Kaiserliche Obcr-Postdirector Walter. Bekanntmachung. Ans Verordnung de« evangelisch-lutherischen Landesconsislortums »u Dresden soll mit Znstiuimuiia des RaidS der Stadt Leipzig die Auspfarrung von Leipzig - volkinarsdorf aus der Parochie Schönefcld porge,wmmen werden. Es ist deshalb unverzüglich zur Wahl eines SirchciivorstandeS In Volkmarsdorf zu vcrschreiten. Zu dem Zweck gilt es nun zuvörderst dir Liste der Slimm- bercchligten aufzustcllen. Stimmberechliat zu dieser Wahl sind alle selbstständigen HauS- Väter ev.-lulh. Bekenntnisses, welche das 25. LebeuSjahr erfüllt haben, sie seien verhetrathet oder nicht, mit Ausnahme solcher, die durch Verachtung des Worte» Gotte« oder unehrdaren Lebenswandel öffentliches, durch nachhaltige Besserung nicht wieder gehobene» Aergerniß gegeben haben, de» Stimmrechte» bet kirchlichen Wahlen wegen Verweigerung der kirchliche» Trauung oder der Dans» ihrer Kinder verlustig erklärt, oder von der Sitmmverechlignug bei Wahlen der politische» Gemeinde ausgeschlossen sind. Wer von seinem Stimmrecht Gebrauch machen will, hat sich vorher anznmelden. Die Anmeldung zur Eintragung in die Listen kann sowohl schriftlich al« mündlich geschehen. Es ist dabet genau anzngeben: 1) Vor- und Znnamr. 2) Stand. Gewerbe »c., 3) Geburtstag u,,P Inhr, 4) Wohnung. Diese Anmeldungen werden Freitag, den L. Januar 1891, Sonnabend, den 8. h. »>.. Sonntag, den 4. eftl. m.. Mittag» 111 Uhr, im Lehrerzimmer »er XVI. vezirkSschnte. Bogialawftr. (»estl. Flüge» entgeaengenommen. Lcipzig-Volkmorsdors, Weihnachten 1890. Der WahlauSschn Diak. Wetcksrl, Rath«rrferrndor Lohse, Schlossenneister InlitiS Herrmann, Schornslciniegermeister Frikdr. Robert, Schulcassciwerwaltrr Dhcob. Kirchner, Zinimenneister <*r»st Hempel, Holzbildhauer Alfred vlrlitz. Die Aparcasse M Biebertwolkwih ist von Freitag den 2. Januar 1891 ob für den allgemein«, Verkehr wiedrr geöffnet und wird zur Bequemlichkeit deS Publicum» während de» Monate« Januar nicht nur Montags und TvnnerS- tag«, sondern auch Dienstag-, Mittwochs und Freitag« von Vor- mu>°g« 9-12 Uhr und Nachmittags von 2-5 Ubr erpcdiren Mit Rücksicht auf den iu Anmna ieden "kavr»« t,n,,»»>,««>.» GeschäftSandrana Zuschreibung «PL- rg» von L—o Udr er aus den zu Anfang jeden Jahres stattfindenden mg bitten wir, Sparbücher in welchen sich nur dir .. ü>u,en nothwendig macht, erst im Februar oder E" vorzulegen, da irgend welche Nachth^le mit dieser späteren Zinsenzuschretbung nicht verbunden sind. E'öttcrty und veUschau erpcdiren vom 2. Januar 189l ab nur Donnerstags, erstcre Rachniittaa« mftta^o?^-« U°°° Uhr und NaH- Lftb ' ' üebertwolstvitz, am 22. Deeember 1890. Tie Sparca^en-Verwaltung. Znr sociale« Frage. Die Entwickelung der Socialdemokratie bat in den leblen erwart angenommen, als von Biele,, ^ Bon Aussck'rk.tungen der sociaüsljsck'k» Presse ErörterÄak3nnl^ '^brnchmbar. sie bes<1'»ä„lt sich an, Pirt! k3mvie unb greis, „ur selten in d,e . ^ vorausgesetzt, daß Auseinander setzungen zwischen der Socialkenwlratie und de» Ordnunas partr.cn m der Presse und in Persammlungen geschoben dadurch ein« tiefgehende , .. ficht» von alledem ist geschehen, die Social- Bewegung ent- würdr», und dal wickeln würde. ' . , - « demokratie ist heute mehr denn je losgelöst von dem Volks leben und von der Gesammtentwickrlung, und e» bat nicht den Anschein, al« ob die Partei an Zahl und Einfluß ge- Wonnen hätte. Auch im Reichstage ilt dir Partei weniger als sonst hervorgetrcten, zwei Reden Bebel « bei der Bndget- berathung waren Alle», wa« in Betracht kommt, und darin ist Alles zur Sprache gebracht worden, wodurch die Be wegung sich in neuester Zeit bemerkbar gemacht bat: der AlbeiSmuS und die Ausbreitung der Socialdemokratie auf den, )ande. Forscht man nach den Ursachen dieser Erscheinungen, so indet man, daß der ganz« vorralh an Gedanken, über welche die Partei verfügt, aus dem Eongreß in Halle erschöpft worden ist, und daß dieser Eoaareß in allen Kreisen Enttäuschung bervorgerusen hat. Man yat an» den Verhandlungen in Halle allgemein die Ueberzeugung gewonnen, daß die Social- demokratcn selbst nicht wissen, wa» sie wollen, und daß die Absichten, welche die große Menge der Genossen hat, sich niemals verwirklichen lassen weder durch Agitation aus gesetz lichem Wege, noch durch Gewalt. Da» Geheimniß, welche» die Ziele der Socialdemokratie bisher umgab, hatte dem Tbun und Treiben der Leute weit größere Bedeutung in der öffentliche» Meinung verschafft, al» ihm thatsächlich zukommt, e« hatte sich die Vorstellung verbreitet, daß wir unmittelbar vor der socialen Revolution mit allen ihren Schrecknissen ständen. Davon sind wir aber hoffentlich weiter entfernt al» e, und voraussichtlich wird eS überhaupt niemals zu dieser urchtbareo Umwälzung kommen. E» wäre aber trotzdem falsch, die Kraft der socialdemo- kratischen Bewegung zu unterschätzen, besonder» deshalb, weil sie sich auf Erregung der Leidenschaften stützt, auf Neid und Haß der Besitzlosen gegen die Besitzenden, eS besteht heute volle Klarheit darüber, daß die Hoffnung auf mühelosen Lebensgenuß dir Haupttriebseder der ganzen Bewegung ist, und wir haben eS bedauert, daß diese Thalsache im Reichs tage nicht zur Sprache gekommen ist. Wa» Windtborst und v. Kardorff Bebel erwidert haben, war viel zu »akm, viel zu rücksichtsvoll. »LerauS mit eurem Flederwisch!" hätte auf BeberS Rede gehört, al» er von den Hoffnungen sprach, welch« seine Partei auf da» Heer und auf die Landbevölkerung fetze. Aber r« erhob sich keine Stimme, welche die bodenlose Ueberhtbung der Führer der Socialdemokratie nach Verdienst zurllckwieS. vielleicht glaubte man Bebel zu viel Ehre zu erweisen, da« scheint un« aber doch nicht der richtige Stand- pur^ct, solch« Dinge lasse« sich nicht todt schweigen, di« müssen Nach und deutlich, auf gut Deutsch gesagt werden, damit sie überall im Lande da» richtige Lersiändniß der Lage finden. Dazu ist übrigen« auch »och »» weitern verlaufe der Session Zeit, und da« bisher Versäumte läßt sich nachholen. Dafür ist aber der Kaiser um so eifriger bemüht gewesen, der Bewegung an die Wurzeln zu greifen und dafür zu orgrn, daß ihr die Quelle, aus welcher sie ihre Nahrung og, abgegraben werde. Die Hauptquelle war die Unwissc»- >eit der großen Menge, welche die Führer als Material sür ihre hochflicgenden Pläne benutzt hatten, und da» Gaukel spiel, wa» sie mit den angeblichen wiffensGasllichen Grund lagen der Bewegung getrieben hatten. Alle die verführten jugendlichen Arbeiter, die mit rotben Fahnen herumzogen und mit rotben Nelken in den Knopflöchern sich als Apostel einer neuen, bessern Zeit fühlten, waren plötzlich mit dem vollen Berständniß der Zeit und ihrer Ausgaben begnadet worden, eine unsichtbare Macht halte sie auf eine Stufe der Aufklärung emporgchoben, welche die Besten der Nation nicht zu erklim men vermochten, weil eS ihnen an der richtigen Erkcnntniß der Mittel gebrach, durch welche die Bewegung unschädlich zu machen war. Die Parteigenossen, welche seit Iakrcn der Fahne der Führer gefolgt sind, lassen sich nicht mehr von der Sache trennen, für welche sie große Opfer gebracht haben, aber eS läßt sich Vorsorge treffen, daß die Führer in Zukunft nicht so leicht zu bearbeitende- Material finden, als ihnen bisher zu Gebote stand. Da» Heranwachsende Geschlecht wird der Bewegung bessere» Berständniß entgegrnbringe», weil e« schon in der Schule mit den nöthigen venbcidiguiiasmiltcln ausgerüstet wird, um den ihnen bevorstehenden Lockungen Widerstand leisten zu können. Wenn man den jungen Arbeitern goldene Berge verspricht, dann werden sie wissen, was sie davon zu halten haben, sie sind rechtzeitig gewarnt und daralif vorbereitet, was sie den Führern zu antworten haben. Sic werden wissen, wa« die socialdemokratischc „BolkSwirtbschast" zu bedeuten hat, daß sie nichts Anderes ist als die Beschlagnahme deS PrivateigenthumS zu Gunsten eine» GesamniteigenthumS, das nicht acht Tage Bestand haben kann. Die socialdemokratischen Lehren brauchen allerdings nicht im Einzelnen in der Volksschule erörtert zu werden, um den Schüler» die Nichtigkeit dieser Lehren darzulhun, aber e» laßt sich im Reckenunterricht und im Geschichts- Unterricht an Beispielen klar machen, welchen Werth die socialdemokratischen Lehren beanspruchen können. Die Socialdemokratie hätte nicht» Bessere» zur Auf lösung ihrer Existenz ersinnen können al» die Berufung auf die ast issenschaftlichkeit ihrer Grundlage. Diese Wissen ist so fadenscheinig, daß sie von jedem halbwegs aufgcwccklcn Knaben von zehn Jahren verstanden werden kaum Wenn man eS al« hohe Weisheit auSposaunt, daß e» keine Autorität giebt, daß nur die Annehmlichkeit des Lebens Werth veanfpruchen könne, dann ist ührrhaupt jede staatliche Ordnung unmöglich, dann entscheidet allein das Recht de» Stärkeren, e» ist der Zustand proclamirt, in welchem die wilden Thicre leben. Die gesammte Geschichte der Menschheit lehrt, daß sie seit Jahrtausenden daran arbeitet, jedem Geschöpf die Existenz zu ermöglichen und vor Allem eine fried liche Entwickelung der menschlichen Gesellschaft z» gewähr leisten. Diese Hauptlebre der Geschichte ist den Social- demokraten verloren gegangen, sie sind z» dem Jrrthum ver leitet worden, al- lasse sich eine neue oessere Grundlage für daS menschliche Dasein gewinnen. Eine solche auszurichlcn, daran bat sich die französische Revolution vergeblich ab- geniübt, sie hat die Elasseneintheilung durch Abschaffung der Religion und durch die Vernichtung de- Adel- erzielen wollen, und die weitere Entwickelung Frankreich- bat gelehrt, daß sich mit Gewalt menschliche Einrichtungen nickt abschasfcn laiscii, welche im Laufe der Zeit entstanden sind. So wird auch die Socialdrmoklalic zu der Einsicht gezwungen werden, laß der Weg zur Weltverbessirung von ihr ebenso wenig gefunden ist, wie von den französischen Terroristen. *
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