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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188701278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18870127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18870127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-01
- Tag1887-01-27
- Monat1887-01
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1887
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Erscheint täglich ftüh 6'/, Uhr. Lekrtto, u»ß LrprßUivu Johauaes^fie 8. Lprechk,»»ra ßer Nk>«rtio»: v»rmitt°g« 10-1, Uhr. Nachmittags »—S Uhr. - - "* - >»»»tz»s I«t kür Ite »ächs»1«>,euI« Rümmer »efttmmtr, Anser«te an vochnttüge, di« 1 Utzr Rachmttta,». «» E«»»- «,» Aeftt»,«« frü» dt»'/,» Uhr. I» Ue« FUiLle» str I>j.-L>»»tz«: vtt* LI emm. ^ N s^rst Mtsflraß« t. -»thartueuftr. 28 pan. a. Ksiigsplatz 7, dt« V.» »he. rGigcr.TMblatt Anzeiger. Organ für Politik, LocalMichte, Handels- «nd GcschäslSverkchr. Nnflage Ilbonnemeiitsyrris vikNelj. s' . /Nlr. i»«l Vringeriobn b Mt. dur.b dir Post bezöge» 6 M! Jrde einzelne .'liiminer PO Velegerevrpiar to P:. Gebühren lür e!» lrabeilage» (in Tns.cb!att-Format geialzi) Ohiic PeslhesörSerung >^«> /Z. turt Poslbejürdcrung 70 Mk. Inserate 6geipallene Petitzeilc 26 Vf. Gröbere S-Yristen laut uni PiewoiiHE*^ Ladeüartscher u. Zisserniatz nach Höyeru.?anl. Keclnmen unter dem Rrbacit onsstrlck die sgespakt. Zeile dO Pi. vor denFa Milieu nach richlea die Ogespaltene Zeile 40 Pi. Insero»« sind stet« an die VrpeSttton zu senden. — Rabat» wird nichi gegeben. Zahlung pravonmernn'io oder durch Past- nachnahme. 27. Donnerstag de» 27. Januar 1887. 8k. Jahrgang. Amtlicher Theil. Mar«». I» Ml. Jamrrr, btetbt »«« städtische Mrrs, str «»« Publikum geschlofi«. Keipzig. da« 2Ü Jnnuar 1887. Dar Amt» Gümüt La »«.r,t. Tal»,««. H-tsch-l. LsSsktzrelt««-. ILr d» Gchlucht- ,»d vletzhpf ßierselbst werd» ,ochsotS«d« Arbeit« einschließlich dar Liescruug dar Matenali» hierdurch öffentlich »«»«schrieb»: 1) Via Stetumetz-Ar bette» sür die Schweiueschlacht- ßall^ r Schlacht,lLUe. L Markthalle», deu llllarklstall. dt« Kalvauaeuwäsch«, d« Lagerschupv». L) Dte At»«er.Arhelt<» slir »irfelb« G«üli»b« mrd außerdem slir di« Schmeureschlachthall« und di« Wng«. remise. ») Di« L»»halt^trü«tt«» für dt, atl N bezeichuet« Gebäude. Di« llalertag« sind da« >7. d. M. a» geg« Zahlung da» ö.» ^ für die Steiumrtz-Irteite». von o» ^ slir du Zi»»trarhett«n und von 1.» sUr di« Isuhatt-Arbeiten dam Schiachlhosbaubureau an der Katseriu-Augusta-Slraße zu belirh«. Ebenda Verb» auch Umdruckzeichnmia«, drr «iuzrlum Gebäude»um Preise von t -ck sür jede« Platt »bgeaebe». Dm Angebote sind tu Form und Bezeichuuug nach Maß» gab« der b« den Unterlage» befindlich» Vorschriften zu be handeln und bis z»« ia. Aebrumr b. 2. Mittag» L> Uhr hat der «uatiatur de« Rathhause« adzu,«b«a. Vtr behalt» UN» vir Auswahl unter d» Vewrrbern. dm. auch die Theiluag der Arbeiten, sowte Ldlehauug sämmt. ljcher >»-«b»t« vor. Dipztg. d» 2ü Sauuar 1887. De» «Mtb der Gtmtzt »et»,«,, gs stt. Le. »eorgi. Gerugmuth. Aff. Lllsschrkltllil-. Dia Hersbrflung der Srundftü«.Eiasrtrdl,»»g de, De- ttttehsaulaG» str dt« erweitert« Sladtwafferkuuft soll der. d«ua» »erden. Dte Einfriedigung ift 4L» Meter lang und A2 Meter hoch, mit khore» und Pforten verf-b». und wird tu »und» waldstaogea mit »lsprecheude» Pfählen auö- gasührt. Sedinguißhefte «ad Maffmanschlog lieg» i« Baubureou str Erwenernng der Glavtwafferkunfi. Ahomattirchhof l8. prr Ansicht der Bewerber an» und könne» gegen Vergütung von öü U str da» Stück vou dort bezog» «erd». Schluß der Angedotöaaaahme ist am 10 Februar 1887. Sornntlagö lv Uhr. Leipzig, den l». Iauuar 1887. Der Math der Dtadl Veipzi^ l» Ü77. 0r. Seorgi. T. vrka«utmchll«g. Unter Hinweis ans die Entscheidung de< Reich-geeicht» Vom 27. September 1986 veröffentlich» wir eud () ein erstes verzeichnt, von Htlfscaffe», deren Dta- tnte» de» ß. 7S de» Gesetze», betr. dte Kranken- »erflchernag der Arbeiter vo» LS. Innt I88S, nicht entsprechen. <k» sind ««aneehr dte perftcheran^psilchttgen Mitglieder der nachstehend verreichnetea Hilf» raffe« binnen » Lagen vo» Arbeitgeber znr Ortskraakeacaffe anjumeldea and dte Beitrage pir Drtskraakeacaffe vo« 24. Ianaar L887 an ,» entrichten. Leipzig, am 2S. Januar 1887. Dte Ortskraakencaffe ,» Leipzig »nd U»,e,e«d. Albert Broshau«, Vorsitzender. 1) Centre-xranken- ond^terb«»Casie der Lffpfer and verwandt» Berus-genosi». e. H.. in Dre»d». 2) Eeutral--ranken, und BegrSdoiß - Easi« st, die Mit glieber de« Ualerstüyung-verein» der BtidhEarr D»tfch- land», e. H., in Stuttgart. 3) Central-Kranken- und VegrLdniß»Lasse fgr die Mit glieder de« Uolerstutzunglvertin« Deutsch« BachdrnEer, r. H.. io Stuttgart. 4) L»tral.-ranke». »nd Strrh«- Laste der Deutschen Wagendaner, e. H.. iu Hamburg. 5) Leutrat-Kranken- und «-lerbe-Lasie der Schuhmacher und »erwaudt« BrrusSzenossm Deutschlands, «. H., in Homburg. 6) -rankrneasse für Dmtsche Gcketae«. «. H.. in Hamburg Rational« -rankencasse der Deutsch» G»lb» N«d Diloerarbeiter und verwaadtea verustgenosi», e. H.. in Ccdwüb.-Gniünb. 8) Eentral'-raiiken- »nd Ttttbe-Laffe der Meepschlck,er, Leiter und verwaadlen Bciustgeuosiea Drulschtaud«. «. H, in Hamburg. S) Lentral-Krankm-Toffe der Maurer. Elelnbauer. Gipser (Wechblnver) und Sluckaleure Deutschland» ^Gr»«dstet» zur Einigkeit", ». H . in A tona. lvj Leairat-stranken. und Slerbe-Casfe der Tapezierer und verwandt» Beruj-geuosien Deutschland», e. H.. Sitz m Hamborg. 11) Central -ranken- und Sterbe-Cast« der VCEer und vcrwaaktrn Berustgenossen Teulschlanv», e. H^ S«tz Dresden 12) Eentral.-rauken- und Slerbe-Coste de. Lischt«» und aederer gewerblicher Arbeiter, e. H» in Hambnrg. LlSriische »rilshrlt. Zu Odern d. I. sollen drei Parelletcloste, der Arokichnle. je ein» VI. V. nov lV., in dos Lebüude der VI. Sürgerichnt« (Lrndiftrohe d-rl.ni weiden. ,m den Schüler» an» dem südlich» kheile der Slod» den Besuch der Schule zu erleichtern Anmeip,»«, hierfür nedme ich im «ebüud» der Neolschnl«, Rordftrahe «7. jeder»«» '»-»'S'». »r. ff. Pfich. Lire««. Lolr-Auttlon. Mittwoch, den 2. Februar «- soll» im Forstreviere iargane, aus dem vieijadngen Miilelwaldschlage in Ab. «Heilung l8» und 23» im sogenannten Leutzscher Holze, dicht an der Thüringer Eisenbahn und der große» Eich» ca. LS stark« Adrauarhanfr» uad . lvo . Langdausen nnter b» im Termine vffenlUch auedangenden Bedingung» und geg» dir übliche Anzahlung meistbietend an Ort und (Zirkle verkauft werden. Zusammenkunft: Vormittags S vhr aus dem obengenannten Schlage. Leipzig, am 21. Januar t887. De» NathS Forstdepntatioa. Holr-Luclioa. Montag, den 14 Februar soll» im Forstreviere vurgaue aus dem dies,adrigen Mittelivalbschttiar in Ablb «6 u»d lL zwischen der Aluthrtaoe und drr Wahr»»«» Grenze, dicht am Leutzsch-Wa-reaer Fahrwage, »n vormittags st Uhr an 2«0 starke Abranmhanfea and 2LV » Langbaufe« unter den im Termine össenioch au«b8ng»d» Bedingung» und gegen die übliche Anzahlung meislbletend au Ort und Stelle verkauft werden. Zusammenkunft: aus dem obengenannt» Schlage. Leipzig, am 2l. Januar >887. Des Aaths Forstbepntatlo». Nichtamtlicher Theil. volksernLhrmig und Lochkunst. * Schon wieder eine Ausstellung? Uad gar schon wieder eine -ochkuostausstellung? Da» waren di« beide« Fragen, welche man vor einig» Monat» vielfach hören konnte, als zuerst da« Projecl auskauchlr, im Laus« diese» Winlcrs in Leipzig eine Vorführung der Leistung» uod "ortschritte der Kochkunst in großem Stile zu veranstalt». s lägt sich nicht leugnen, daß längere Zeit hindurch die allgemeine Stimmung dem Unlernebmen nicht günstig war, da hieraus einmal die in den weilest» -reisen nolorism vor» Han»»« Aiisstell»„g».Müdigkerk wirke und zweitens mau nicht recht einzusehen vermochte, wie es möglich sein solle, aus gastronomischem Gebiete so verhS'.lmß-näßig rasch hinter, einander Neues und Originelles darzuslcllen. Die Männer, welche die Vorbereilung der Ausstellung, die am heutigen Tage im Beisein des Erlauchten sächsischen -vnigspaares scierlich rrvfsnel wird, in die Hand nahmen, können ein L»ed singe» von den Schwierigkeiten, die ihnen au» dem vorstehend berührte» Umstande erivuchsen. Mit um so größerer Genug» thuung vermögen sie beute aus die Tbatsachc zu blicken, baß es ihn» bangen >st. viele Schwierigkeiten zu beseitigen und da« muihig und uiwerdrvssen begonnen« Welk ver gedeihlichen Vollendung entgegen zu sübrerr. Zweierlei Umstände haben hauptsächlich mitgewirkt, daß die Ausstellung trotz aller Hiiibcrinsse glücklich zu Stand« ge kommen ist. Der eine dieser helfenden Facloren bestand darin, daß das Eomilä von vornbereirr den sehr praktischen uud nützlichen Gedaöken saßke. die diesmalige Ausstellung solle keine einfache Wiederholung, kein Abklatsch der vor einigen Jahren hier stallgesundenen Kochkunst-Ausstellung sein, die ja unler den damaligen Verhältnissen recht aul gelungen war. souoer» man beabsichtige mit ihr, der großen und liefeinschneivenbe» Frage der Lol köernäbrun g näber zu treten und aus Grund der technischen und wissenichasllichcu Fort schritte der Neuzeit ein anschauliches B>ld zu geben, waS zu ge» schehen hat und was geschehen kann, um dieBolkSernährung ziveck- mäßiger zu gestalten. Cs ist das eine Frage, deren rationelle Lösung gewiß zu den socialen Ausgaben der Gegenwart gehört, unb wenn es. was wir glauben und hossen, lerAuSslellung gelingt,zur Lösung dieser Frage beizulragen, dann wird ihr gemeinnütziger Zweck zum guten Theil erreicht sein. Dieser Hauptzweck der Ausstellung hat ihr aber die Aiismerksamkeit und Sympathie einflußreicher Kreise zugesilhrt, bat ihr inSbesonvere auch vie Gunst unseres bohen Königshauses, da» immer bestrebt ist, vie volksinleresfen zu fürder», zugewendet, und wir brauche» nicht weiter auseinander zu setzen, welche beträchtliche Unter, stützung da» Ausstellungs-Unternehmen dadurch empfang» hat. Der zweite Factor, welcher aus da- Zustandekommen der Ausstellung srbr förderlich eingewirkt hat, bot sich in Gestalt des großen beimischen Etablissement- Var, in dem dieselbe ihre räumliche Unterkunft gesunden bat. ES zeigt sich bei dieser Gelegenheit wieder von Neuem, welche Deceutung der im letzt» Jabrzehnl so bedeutend erweiterte-rystallpalast für unsere Stadt bat. Ohne irgend welche Schwierigkeiten ift es möglich gewesen, in den Riesenräumen des -rtzstall- PalastcS, die sich gerade auch für solche Zwecke ganz vor züglich eignen, die so umfangreiche Ausstellung unter- zudringen und war damit vo» vornberein «ine ver schioerwiegendsten Frag» gelöst. Wir baden in Leipzig kein zweites Etablissement, welches für die Ausstellung hält« in Betracht gezogen werden können, und wenn da» Eomitö vor Ver Notbwendigkeit gestanden hätte, ein eigene» Au«, stellung-local zu errichten, -dann wäre gewiß die ganze AuS- stellung «nterdtieden. Die Gelegrube,l ist daher geeignet, de» mutbigen Nnt,rnebmerqe,ste» rtiümend zu ge denken, au» dem heraus der -eystallpalast in s-iner gegen- wÄrligen Gestalt entstanden ist. Dir Interessen unserer Stadt sind damit in einer Weise gefördert worden, vie Manchen noch nicht reckt zur -larbeit gelangt sein dürste. Dir >u«stellung tkeilt sich iu acht Gruppen ein und steht diejenige der Maslen-Ernährung oben an; sie iiinsaßt dir Armee-Verpflegung, die Volks-, Mililair-, Mariae-, Anstalt», und Lazarelbküchen, die Lonserven und Apparate für diese Gruppe, -och. und Brat-Apparate. Dampslörren und GaSappcrate. Die zweite Gruppe besteht aus fertigen und halbseitigen Protucten der höheren -och. tunst und bürgerlichen Küche, sowie den dazu gehörigen Eonserven und Apparaten, die drille Gruppe au» Deliea- tessen, Weinen und Fruchlweuien, Wild, Geflügel. Fischen, Lonserven, Gemüsen, Früchten, Gewürzen, Eolonialwaare». Eisig. Oel, Eens, Butter, Kaie, Rohe,» und den dazu gehörig«, Geralden. In der vierten Ginppe finden wir die Erzeugniste der Eonditorei, Patisserie und Bäckerei, Medlproductr. Hefe, -affe«, Th«. Ehocolade, Lacao, Milch uod Milchpr«. ducke mit den hierzu gehörige» Geräthen. in der fünften Grupp« frische, geräucherte, getrocknete und gesalzen« Fleisch- und Wurst waarra mit den dazu verwendete» Maschinen uud Geräibea and Apparat«,, dir sechste Grupp« enlbäli Ge tränke. B'ere. Hopsen. Malz- und Malzpräparat». Spitt- luosen, M.neralwäster nebst Geräthen uod Apparaten d,e siebente Gruppe ga stw irthschasllich, Utenftlieu. Tasel- egenstänk». Service in Metall, Porzellan. Steingut. Sla« x.. LSlch«. Mobilien. Drcoratioasgegenständ«, He'»« uad Be- leuchtuagsmatrrial. sowie di« hierzu gehörende» Apparate uud «aschiueu. Den Beschluß bildet die Grupp« de, Fach, litrratur, typographischen und lithographischen Erzeugnisse. Papirrwaaren rc. .... ... Es erhellt au« dem vorstehenden. wie reichhaltig und mteress-al für die Gesawmlheit. wie belehrend für den Em- zetnen die Ausstellung sein wird. Nicht sür de» Sinnen, und Gaumenkitzel ist sie berechnet, sauber» der ernste Zweck, ihr« Besucher daraus aufmerksam zu machen, welche Berbesteruiigen insonderheit u> der tagtäglichen Bereitung der Speisen in »üch« und Han« und zwar in der Volksküche möglich und noihwenvig sind, verbindet sich in erster Linie mü drr Ausstellung. Der Kostenpunkt spirtt bekanntlich hier bei in den breiten Schichten des mittler« und nieder« Bürgerstaode» eine Hauptrolle und gerade nach dieser Rich tung hi» wird di« Ausstellung sehr lehrreich sein. So wird man sich zu überzeugen vermöge», welch« bedeutenden Fort, chrilte io Bezug aus di« künftig« Beemeoduug de» krachtgase« zu -ochzwrckea gemacht ward« sind. Fort- chrittr, die schon so weit gediehen sind, daß dir Verwendung de« Gase« beim Kochen, abgesehen von den ander« vor. tdeilen, sich billiger stellt als die Verwendung de» bisherigen Heizmaterial» von Halz und Kohle. Uud so hoffen wir denn, daß die mit dem heutigen Tage eröffnet« internationale Ausstellung sür valkseruährnng und Kochkunst sich würdig und erfolgreich den Fachaussttllungen aaschließen wird, welche im Lause de» letzt« Jahrzehnt« in Leipzig stattgesuadra haben. Var Ilrl drr üe»e-u»-. Da« nächste Ziel der gegenwärtig«, tiefgehenden, da« ganze deutsche Volk erfassenden Beweguug ist die Feststellung der HeeresprLseuz aus siebe» Jaorez «» gied« aber noch rin anveres entfernteres, darum aber nicht Minder er- strebens'oerihe« Z-el, und da« ist ein« gesunde Partei- bilduoiv Die Parteien in dem aus zeiöstm Reichstag« sind vom R'iüttkanzler in der Montogssitzoag de» preußische« Ab- georvnelttihaust» in folgender Weis« charakteeisiet werden: „Die Mehrheit kommt zu Stande durch Hiazusügung von einigen 70 Intransigenten (2ö Socialdemokraten. lö Polen »ad Elsässer, »I Welsen und dann dir Volkspartei). Zieht man die 70 Reichsseinde von der Mehrheit de» Reichstages ad, dann bleiben lS3. Rationalliberal« und di« beiden conservaliven Parteien machen zusammen auch ISO, und diese beiden Zahlen ballen sich da» Gleichgewicht." Die vom Reickkanzler angeführt« Zadlra erheb« kein« Anspruch aus rechnungsmäßig« Genauigkeit, aber WaS sie darzuthun bestimmt sind, da» bei»«»!« sie hinreichend, daß nämlich das ausschlaggebend« Element im deutsch« Reichstage bisder da» intransigente war. Es ist ja klar und durch dir Tbalsuch« erhärtet, daß die Intransigenten stets mit der Opposition zusammengrh«, daß Deutschsrei» sinnige und Eenlrum stet» aus die Unterstützung der Intran sigent« rechnen können, wenn sie die Absicht Hab«, eine Regierungsvorlage zu Falle zu bringen. Das ist ein aus dir Dauer unerträglicher Zustand, uod er war es, der eine Bitterkeit erzeugt hat zwischen dem Reichstag und d« ver- dündelea Regierungen, daß die letzter« aus Mittel sinnen mußt«, diesem Zustand rin Ende zu mache». Al» nächst- liegende« Mittel bot sich das feste Zusamm«steh«n der ver- kündet« Regierung« geg« die Opposition und die Hcrvor- kehrung der vc,s.iffu»g«»>äßig« Macht de» Bundrsoberyauple» dar. Diese Taktik hatte aber Unrukvmmlichkeil« im Gefolge und sie wirkte nach einer Seile b>n. bis nach welcher sich ibre Wirkung nicht erstrecken sollte. Die uationalliberal« Partei wurde dadurch von ibrrm natürlich« Streben ab- gevräugt, mit den Negierungen zur Erfüllung de» Reichs- ziveckes einträchlig zusammrnzuwirk«, und so kam es. daß der Führer dirser Partei. Bennigsen, sich im Juni >883 im Un- mulh vom pvlilisch« Leben zurückzog, nnter ausdrücklicher Betonung, daß er die Führung der Partei uirderlege, weil ihm die Zeitverhültnisse nicht gestalteleu, im Sinne eine« ver söhnenden unb ausgleichenden Streben» ferner zu wirken. Bennigsen ist jetzt wieder zu sein« Parteigenossen zurück- gekehrt und hat mit einer groß« Rede, dir er am 23 Januar in drr LandkSversammlung der natioualliöeral« Partei in Hannover gehalten, seine politische Tbätigkcit wieder aus- genommen. Er hält also di, Zeit sür günstig, um aus» Neue seine auSgleichende und versöhnende Thütigkeit zu beginnen, und er hofft zuversichtlich, daß seine Bemühung« Erfolg baden werden Bennigsen hal an den parlamentarisch« Brrbandlungen zur grl«licb« Feststellung der Heerrspräsenz seit einer Reil»« von Jahren lheilgenomm«, er ist also ein klassischer Zruqe sür den Geist, welcher diese Verhandlung« beherrschte. Im Jahre >874 wurde da« Seplennat nach Monate lang« Verhandlungen, wie Bennigsen niiltkeilt, mit einer Mehrheit von ül Stimmen, darunter die gesamm tr nalionalliberatr Partei, dir späteren Srcessionisten unb ein nicht geringer Theil der Fortschrittspartei, welcher in Folge dieser Ab »tmmung aus der Partei ansgeschiedru ist, an genommen. Diesem Tdeile des Hause« bat bi« Reich« regier»»« die Eoncession gemocht und aus dessen Wu, sch unb dessen Dräng« dir sieb« Jabre in da« Gele» hinein- gebracht. Und vcn der Wirkerbolung der Verbandlanq« im Jahre 1880 lagt Bennigsen: „Ich erinnere mich beule noch lebhast, als ich damals diesen Standpunkt vertrat, daß mein Partei genosse. der Abgeordnete Rickert, nach seinem Naturell in leben diger Weis« sür die Nolbweodig- keit der sieben Jabre eintrat. Ich nicht allein, auch er bat damals ein vollgerütlelte« uud geschüttelte« Maß ver bittersten und hrsligste» Angriffe von Seilen Derjenigen er fahr« müssen, welche setz« ,n seiner Frack,on vereinigt sind Das. wa« damals beschlossen wurde, war nur eine Looeessioa ver verdünvelen Regierungen um des lieben Frieden« willen, damit nicht dieses wich tige Gesetz dem Scheitern au-gesetzt werde." Au« dieser Eröffnung Bennigsen'« geht hervor, daß schon »m Jahre >880 kein Zivrisel darüber biffiaad, die verbündet« Regierung« säb« die siebenjährige Feststellung der Heere», Präsenz al» die äußerste Grenze der Zugrstauött'sir, w iche sie machen könnten, an. unb heule stellt die sreisinnig »ltra- moulaur Opposition die Sache so dar, al» ob die Beivill guug im Jabre 1880 die letzte Etappe gewesen sei. um zur örei- Shrig« rrsp. einjährigen Feststellung üderzuieheu Tem zeqenüber betont Bennigsen n»l Recht, er könne nicht »«greisen, wie der Reichslag eine so grsäbrliche Litnation in Europa, wo dir ganze Well >n Waffen starre und jeden Augenblick ein Angriss r» westlichen Nachbar» erwartet werden lönne, l» eiuen geeigneten Zeitpunkt delrachien könne, um der Regierung noch weitere ZugestLuv- aisse ab,»dringen. Au« dem zweite» Theile der Rede Bennigsen'» ist noch servorzudeb«, daß er den Gedanken einer veischinelzung der conservaliven mit der nattonalliberalen Paitei aus da» E»t- chiedenste zurilckweist: .Zusammengehen können wir ehr wohl mit den Eonservatlven in einzelneu Zuncten, verschmelzen können und wollen wir uns mit ihnen nicht." Nach der Ueberzeugung Bcnnigsei.'S würde eine solche Verschmelzung nicht zur Vertiefung, sondern zur Verflachung de« politische» Leben- führen, nur die extrem« Partei« würben dadurch verstärkt werden, die gcuiäßiglca Elemente würden auSlcheiden. B-nnlgs« hat schließlich die Verdächtigung al» gänzlich unbegründet ziirUckgewieien, daß da» allgemeine Wahlrecht in Gefahr sei; diese« Recht sei da, und Bürger und Bauer inüsie ich mit >bm zurecht zu find« such«, um den ihn« zu» lebenden Einfluß bei d« Wahl« auSzuüben Dazu sei aber nötbig, daß man sich bei den groß« Mafien Vertrau« erwerbe und nicht clafieuweise absondere. Bennigsen schloß mit den Worten: .Zu viel werden wir kaum aus einen Schlag erreichen können in diesem Wahlkampfe; da» Mögliche aber, um un« vor schweren Ver- assuagSkämpfen zu bewahren, um vor dem AuS» anve unsere Existenzbedingungen sicher;» stellen, können wir erreiche», wenn Jeder an seinem Platze seine Schuldigkeit thul." Auch au« der Rede Bennigsen'« ist Wohl zu erkennen, daß er die Annahme des Seplennal» nur al« da« nächste Ziel der bevorstehenden Reichsragswabl erkennt, daß ihm oder dann al» weiteres werlbvolle« Ziel vorschwebt, unsere Partei- Verhältnisse günstiger z„ gestatt«. Und »n dieser B 4>ekung darf man allerdings die best« Hoffnung.» auf dir Wahl« setz«. Wir wollen zwar keine Monopole, wir wollen eb«. owenig die Preik„obc versafiungamäijiger Rechte wie des allgemein« Wahlrecht«, avrr wir wollen »ab brauch« eine gesünder« Pa Unbildung, durch welche der gesund« Kern de« Belkes in Stadl und Land Gelegenheit bekommt, das ihm lebührend« Gewicht bei Bestimmung unserer Schicksale in die Waage zu mers«. daß wir nicht die Beute radikaler Partei« werden, denen nickt gesunde Fortentwickelung, sondern Macht« erwriterung und Umsturz am Herzen liegt. Wenn,e» unS gelingt, die nationalen und liberalen Elemente der Be völkerung den sogenannt« freisinnigen gegenüber zum Siege zu sühren, wenn wir den feste» Zusammenhang de« CenlrumS mit Hilfe de- gesund« Menschenverstandes und dcS Papste« spreng«, dann ist der Anfang zu einer Genesung unserer schwer kranken Parteiverhällnifie gemacht. Wir brauchen ivei große Parteien, eine conservative und eine iberole; wa- darüber hinaus und wa» dazwischen liegt, ist vom Nebel. * Leipzig. 27. Jünuar 1887. * Se. Majestät der Kaiser hatte am Dienstag Nach, mittag «ine Eonser«; mit dem Fürsten Bismarck. * Das schon telegraphisch erwähnte Dementi der..Nord deutsch« Allgemein« Zeitung" lautet: „Die „Daily News" hat gestern die Nachricht gebracht, Deutschland habe beschloss«, von der französischen Regierung An'kläriingen über Tr»ppenbewegu»g« an der Grenze zu verlangen. Infolge, reffen solle», wie a>»S Pari» berichtet wird, niedrere franzö sisch« Deputulirte Anfragen an den Miniüerpiäsidcntc.i ge» richtet und von demselben die Antwort erhallen haben, er erachte die Nachricht der „Daily News" sür völlig saiich — Wir sind in der Lage, diese Ansicht Herrn Gobiel'S zu be stätigen. Die Mittheilung der „Daily New»" de« ruht aus einer Erfindung. Es ist unwahr, daß Le»lsch- land beschloficn habe, von Frankreich Aufklärungen übcr Truppenansamnilungen zu verlangen." * Bei der Feier de» 60jährigen militairiscken Dienst jubiläums seiten» des coiniiiancirenpen Generals de» 4. Armeekorps. Grasen von Blumenlbal. welches der selbe allerhöchster Bestimmung zufolge am 30. Juli d. I. be geht. werden die Olsiciere, Mililairärzke n»d die höheren Beamten de» 4. Lorp» dem Jubilar auch rm äußeres Ze ct en der Verehrung unb dc» Gedenken» iibcririchen und bat sich bereits eine au» höher« Oisicier« und dem Intendanten c-s Armeekorps bestehende Commission gebildet, weiche die nötbig« vorbereitenden Schritte in Vieser Angelegenheit >hu» wird. * Der am 22. d. M. in Lauban verstorbene General major z. D Bartsch hal im Kriege 1870/71 in der Be. lagerungo-Artillttie hervorragende Dienste geleistet. Er ieil-le den artilleristischen Angriff bei den Belagerungen vo» Tont, von SoifionS unb von La Füre; später nahm er a» der Be lagerung von ParrS Tb»il und wurde hier mit ker Leitung deS gesammt« Artillerie-Angriff» aus der Nordsront belrani'. Nack Beendigung des Kriege«, aus dem er da» ciserne Or-uz l.Clasie beimbrachtc. trat er zum brandenburg schen Fenungs- artiUcrie-Regimenl Nr. 3. da- er schon vorher coiiiina»0itt batte, zurück, nabin aber schon nach kurzer Zeit den Ais.öied. Ja den 60rr Jahren war drr verstorbene auch einige Zeit hindurch al» Oberstlieutenant Eomiuaiideur der FeuenveikS- Adlheitung in Spandau. * Der Nationatverrin ir. Krems (Steiermark) be schloß. dem Fürsten Bismarck ob seiner anläßl ck> der Wchrstage in geschichtlich denkwürdiger Weise erprobten nationale» Haltung gegenüber den Reichs- und FliedenSleiudea dir vollste Zustimmung autzubriicken. * Während der Schiffsabr'speriove des lausend« Jabre« beabsichtigt die russische Marineverwaltung weniger Kriegsschiffe in» M tkellänbische Meer unk in den Stillen Oeean zu bfordern. al» im veiflofienen Jabre. I» die grie chischen und italienischen Gewässer wirb u. A die neue Pa»,er» sregalte „Admiral Nochimow" geben, welche Vie zu,» Mittel ländischen Meer-Geschwader gehörige Panzersregatle „Demilrij Dvnskoj" ersetz« soll, weich letztere» Schiss wiederum de»
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