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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.10.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188710169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18871016
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18871016
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-10
- Tag1887-10-16
- Monat1887-10
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.10.1887
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Nrdartion und Lrprditiou JobanneSgaffe 8. Aprechftnndkn der UkdaUion: Vormittag- 10—12 Uhr. Nachmittags 5—6 Uhr. lsitr tt» NUN«-»» rm,«,»nt>c? M-Nliicrt»tr «»cht ßck t,c Rik-clio« mch> »n»>»ti>-. Annahme »er für »te nSchsts«l,e»tz« Nummer trstimmte» Inserate an Wochrntaaen bi» S Nbr Nachmittaa», au Saun- uu»Ses«ta,cu jrüh di«'/.»Ubr. 3n den Filialen für Zns.-Tlnnahme: ktta Klemm, UnivcrfftStSstraße 1. tauiS Lüsche, Katharinenstr. 23 park. n. König-Platz 7, «ur bis '/,Ü Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Auflage LS,7S». Jldonnementspreis viertel,. 4'/, Mt >acl. Brinacrlohn 5 Mk., durch die Post bezogen Ü Mk. Jede einzelne dtummer SO Pf Belegexemplar 10 Pf. Gebühren lür Extrabeilagen li» Tageblatt-Format gesalzt) ahne Postbkiürdernng KO Rtt. «Nt Pvstbesördcrnllg <0 Mk. Inlerate «gespaltene Petitzeile 20 Pf. Gröbere Schriften laut uns. Pr?i-verzeichniß. Tabellarischer u. Ziffernsatz nach I oherm Toris. Kttlamen unter dem Redaction-strich die 4gespalt. geile 50 Pf.. vor den Fa milien Nachrichten die «gespaltene geile 40 Pi. Jnserott sind stet« an die Expebitian zu senden. — Rabatt wird mchl gegeben. Zahlung pr»ou>iu»>r»a«to oder durch Pojt- nachaahme. ^ L8S. Sonntag den 16. October 1887. 81. Jahrgang. Amtlicher Theil. Srffentlicke Sitzung der Stadtverordneten Mittwoch, den I». October 1887, ckllbenvs «t>/, Uhr, Im Saale der vormaligen Handeltzbttrse, am Raschmarkte. Tagesorv » ung: I. Wahl eine- besoldeten Sladlratke«. II. Bericht de-SlislungS-, Bau-und LöschanSschuffe« über Herstellung von Wasserleituiig-anlage» innerhalb und außerhalb de- KrankeukauseS uuv Beschaffung von 4 sogen. Pariser Aöprotzspritzen. III. Bericht de- SlislungS- »nv Löschau-sckuffe- über Her- stellung einer elektrischen Fenermelveanlage im städti schen Krankenbause zu St. Jakob. IV. Bericht des Stiftung», und Bauau-schuffe- über: ». Einlegung der Wasserleitung in den Oekonomiehos und in den Hof der Filiale de» Krankenhauses; d An bringung von elektrischen Klingeln im neuen JobanniS- ho-pitale und Reparatur der Orgel in der Capelle des neuen JohaiiiusboSpitaleS. V. Bericht de« Stiftungsausschuffc» über verschiedene StiflungSrechnungen. VI. Bericht beS OekonomieauSschusseS über: ». theilweisen Erlaß einer von Hrn. sttcumaiin in Görlitz verwirklen Couventionalstrase; d. Erlaß einer von Hrn. Steinnietz- meister Laux hier verwirkten Conventionalstrase. Vekanntmachung. Die Liste derjenigen hiesige» Einwohner» welche zu dem Amte eine- Schöffen oder Geschworenen gesetzlich befähig! sind, wird von, l7. b>S mit 26. diese- Monat- m den Stunden von Vormittag- 8—>2 Uhr und Nachmittag- von 3—6 Uhr und außerdem Soautag, den 23. diese- Monat-, von 9—12 Uhr Vormittag- iu, Meldeamte de- hiesigen PolizeiamleS, Abthettung I. Neich-straße 3, zu Jedermann» Einsichl öffentlich auSliegen. Gegen die Richtigkeit und Vollständigkeit dieser Liste, wobei die nachstehend abgrvrncktcn gesetzlichen Bestimmungen maß gebend sind, kann »«nerhaltz »i«er Woche, vom Tage der Au-legung an. also bi« Montag, den 2t. diese- Monat-, entweder bei uns schriftlich oder in der oben bezeichnten Geschäftsstelle mündlich zu Protokoll Einspruch erhoben werden. Leipzig, am 14. October 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi Clauß. die staatliche Einkommensteuer bete. Nach dem Finanzgesetze vom 27. März vor. IS. in Ver bindung mit tz. 5 der zum Einkoiiiinenstkutrgesctze vom 2. Juli 1878 gehörigen Au-sührungsverordnung vom 11. Oclober desselben Jahre- ist der zweite Termin der dies jährigen staatlichen Einkommensteuer am ritt. September dstz. I». mit der Hälfte de- -tormalsteuerfatze- fällig. Die Steuerpflichtigen werden deshalb ausgefordert, ihre Sleuerbeträge ungesäuml und spätesten« binnen drei Wochen, von dem Fälligkeit-tage ab gerechnet, a» unsere Stadlsleuer-Einnahme. Stadthaus, Obstmarkl Nr. 3, Erd geschoß. bei Vermeidung der nach Ablauf dieser Frist gegen die Säumigen «„tretenden gesetzlichen Maßnahmen abzusühre». Leipzig, den 26. September 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Georg». Koch. VckalintMllchlliig. die Beitrage zur Handels «nd Gewerbekammer betreffend. Mit dem am 3tt. September dsS. IS. fällige» zweiten Termine der staailiche» Einkommensteuer ist zufolge ergangener Vrrordnung de- Köuigl. Finanzministeriums vom 19. April vor. IS. zur Deckung de- Aufwand»- der hiesigen Handel-- und Gewerbelammcr von den betheiliglen Handel-» und Gewerbetr-ibenden ein Beitrag für die Handelskammer nach Höhe voa vier Pfennigen und für die Gewrrbekammer nach Höh« von zwei Pfennigen aus jede Marl de-jenige» Steuersatzes, welcher „ach der im Einkommensteuergesetze enlhattene» Sknseuleiter auf da- in Spalte ck de- EinkommcnsteuerkalasterS eingestellte Einkommen der Beitragspflichtigen enlsällt, zu erheben. Diese Bekanntmachung gilt al- vorschriftsmäßige Benach richtigung der Beitragspflichtigen. Den betheiliglen lsleuerpstichtigen wird bei Abführung der Einkommensteuer an der Einnahmestellc Eröffnung über den enlsallcnvrn Betrag gemacht werden. Der Betrag »st binnen drei Wochen. von dem Fälligkeit-laqe ab gerechnet, r.n unsere Sladt-Steuer-Ein- nabme bei Vermeidung der sonst eintrelenden gesetzlichen Maß nahmen abzusührei». Leipzig, den 26. September 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Koch. SerichtStzerfassiing-gesetz vom 27. Januar 1877. 8- 31- Da- Amt eine- Schössen ist ein Ehrenamt. Dasselbe kann „ur von einem Deutschen versehen werden. 8- 32. UniShig zu dem Amte eine- Schöffen stad: 1) Person,», welche die Befähigung i» Folge strafgerichllicher Berurtheilung verloren habe»; 2) Personen, gegen welche da- Hauplversahren wegen eine- Verbrechens oder Vergehen» eröffnet ist, daS die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte oder der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter zur Folg« haben kann: S) Personen, welche in Folge gerichtlicher Anordnung tu der Bcrsügung über ihr Vermögen beschränkt sind. 8 33. Zu dem Amte eine» Schöffen sollen nicht berufen werden: 1) Personen, welche zur Zeit der Ausstellung der Urliste daS dreißig»« Lebensjahr noch nicht vollendet haben; 2) Personen, weich? zur Zeit der Ausstellung der Urliste den Wohnsitz in der Gemeinde noch nicht zwei volle Jahre haben; 2) Personen, welrbe für sich oder ihre Familie Armen-Unter stützung aus öffeiitliipen Mitteln empfangen oder in den drei letzte» Jahren, von Ausstellung der Urliste zurückgercchnet, empfangen hoben; 4) Personen, welche wegen geistiger oder körperlicher Gebrechen zu dem Amte nicht geeignet sind; ü) Dienstboten. 8 Zu dem Amte eines Schöffen solle» ferner nicht berufe» werdeu 1) Minister, 2) Mitglieder der Senate der freien Hansestädte, 5) Reich beamte, welche jederzeit einstweilig ia den Ruhestand versetzt werden können, 4) StaatSbcaiitte, welche aus Grund der Landesgesehe jederzeit einstweilig in oen Ruhestand versetzt werden könne«, 8) richterliche Beamte und Beamte der StaalSanwaltschast, 6) aerichiliche „nd polizeiliche BollstreckniigSbeamte» 7) Rcligioiicdiencr, 8) VolkSschullehrer, 9) dem acüven Heere oder der acliven Marine ongehörendc Militairpersonen. Die Landesgesetze können außer de» vorbczeichneten Beamten böhere Berwallungsbeomte bezeichnen, welche zu dem Amte riue- Schöffe« nicht berufen werden lullen. 8 84. Da» Amt eine- Geschworenen ist eia Ehrenamt. Dasselbe ka»» „ur von «arm Deutsch«» versehen werden. 8- 85. Ti« Urliste für die Auswahl der Schöffe» dieut zugleich als Urliste für die Auswahl der Geschworenen. Die Vorschriften der 8 32 dis 35 über dir Berufung zum Schöffenamie finden auch aus daS Geschworene»«»»! Anwendung. Gesetz, veftimmnngrn znr Au-sührung »e» »eri»t«»er»aff«n,»- grsrtzeS »«« 27. Januar 187? ,c. enthalten»; v«m 1. März 1879. 8 24. Zu dem Amte elae« Schöffen and Geschworen«, falle» nicht be- rasen werden: 1) Die Abtheiluag-vorstände und Vortragende» Rüth« i» de» Ministerien, 21 der Präsident dr< LandeSconsistorinm-, 3> der Generaldirektor der Sraoisbahnen, 4) die Kreit- and Amtshouprleute, k>) die Vorstände der Sicherheit-polizeibeb-rdeu der Städte, welche von der Zuständigkeit der Amtthauptmaunschasten aut- genommen sind. Erstatteter Anzeige znkolge Ist da- kür Loaise P-ttner aa- Zeitz am 8. April 1882 vom Meldeamt Zeitz aulgestellke Dieostbach i» hiefiqer Stadt abhanden gekommen. Sir bitten, da- Buch im A»ifiadung«kalle a» aas abzaliesera. Leipzig a» 11. Oktober »88? Da« Poltzrtamt d«, «tatzt Leitzzt,. I. KIM. Vretschaetder. Ggmllr Dekanntmachung. Die Herstellung des Fußweg« längs de- Gebäude- der Frege-Slistung a» der Arnblstraße soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Bedingungen unv Zeichnung«» für diese Arbeiten liegen in unserer Ticsbgu-Verwalliiiig, RalhhauS, II. Etage, Zimmer Nr. 14, ans und können daselbst eingeschcn, rcsp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt »nb mit der Aufschrift: //Fuffweghcrstelluiig am Gebäude der Frege- Ttiftung" versehen ebendaselbst und zwar bis zum 26. d. M, Nach mittag- 5 Uhr, cinzureichen. Der Rath behalt sich da- Recht vor, sämmtliche Angebote abzulebnen. Leipzig, am 12. October 1887. DeS NathS der Stadt Leipzig Id 38lS. Stratzenbau-Deputatiou. Garten-vcrpllWng. Von den Gärten aus der der Stadtgemeinde Leipzig ge- börigen, an der Gutritzscher Straffe gelegene» Parcel!« Nr. 2707 der Stadlflur soll die Avtheiluug Nr. 3tt mit einem Flächengeball von 937.7 ,,m von» I. April k. IS. an gegen etuhalbjährltche Kündigung ander- weit verpachtet werde». Pachlgesuche sind aus dem Nathhause, 1. Etage, Zimmer Nr. 17, anzubringen, woselbst auch die verpachlungS- bedingungen eingesehen werden könne». Leipzig, den lü. October 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. Iu. 8567. ,5vr. Georgi. Krumbiegel. Vekanatmachum. In Folge der Ausschüttung des WiudmühleuwegeS von der Carolinenstraße bi» zur Johanuisallee wird dies« Straßentract bi- aus Weitere- für allen Fährverkehr gesperrt. Leipzig, den 13. October 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. H 6893. vr. Georgi, Wilisch, Aff. Ziehkinder betreffend! Freitag, de» LL. Oktober 1887, Rachmittag- voa !tz Uhr ab t« Kaisersaale der Eeutralhalle. Die Vorstellung erstreckt sich aus alle, bei fremden — nicht verwandte» — Personen in der Stadl Leipzig gegen ei» festgesetzte« Ziehgeld untergebrachten noch nicht fchnl- pslichttgen Kinder, und werden die Ziehmütter, welche aus Erfordern Auskunft über Namen, Stand, Geburt-ort. Alter und sonstige Familienverhältmffe der außerehelichen Eltern de- betreffenden Kinde- zu geben in der Lage sein muffen, hierdurch aufgcfordert. die Kinder gedachter Art am oben» genannten Tage im bezeichnten Locale dem Herrn Ziehkinder« arzte »nter Dorzetgun- de» Zieh., bezteheatlich Soatrolbache« vorzuiiellen. Uaeatschaldiale Derabsäiamaaa der Dar» stellung de« Klade« »er»irkt die Verechtigaag zum Halten »o» Atehkiader». Leipzig, am 18. October 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. tÄrmeaamt.) 12. L. llo. <lv. Lodwig-Wolk. Wendt. Garten-Verpachtung. von dem der Stadtgemeinde gehörigen, hier an der Promenade hinter dem sog. Kloster gelegenen Garten areale ist die Abthetluug VI, die erste recblS am Ein gänge von der Proineiiave au-, vom R. Rovember dS. oder auf Wunsch vom I. Rovember künftigen IahreS an gegen einjährige Kündigung anderweit zu verpachten. Pachtgesuche werde» aus dem Nathhause, 1. Etage, Zimmer Nr. l7, entgegc»gc»o>»men, auch können daselbst die Berpachtuiig-bevingungc» eingesehen werben. Leipzig, den l3. Oclober 1887. Der Ratt, der Stadt Leipzig. I». 5683. Vi. Georgi. Krumbiegel. Gesucht wird der am 27. Februar l883 in Tbcr-dorf geborene Schnrider Karl Heinrich Friedrich Gierman«, welcher zur Fürsorge s»r seine hirrselbst der öffentlichen Unterstützung a»heii»qesal!c»e Familie anzuhalten ist. Leipzig, den 14. Oktober 1887. Der Rath der Stadt Leipzig. <Armrnamt.) z. V. VIII. 2144. Luru, Ig - Wols. Wei-ke. Bekanntmachung. Volkmarsdorf. Ei» Knabe, welcher nächst? Ostern au» der Schule entlassen wird, ist voa hier au« in Privatpflege zu neben. Personen, welch? gen?>at l>nk>, denselben zu sich zu nehmen, wollen sich unter Angabe ihrer Anlpriich« dt» 18 Letoder 1 I. bei hiestqer Gemeindebehörde jchrisllich oder mündlich melden. Empfehlen würse sich die Inpflegegabe bei einem Handwerker (Schlosser x.), bei welchem der Knade zur Erlernung dr-Handwcik« nach der Schulentlassung gleich bleiben kann. Bolkmar-dorf, am 14. October 1887. Der «enikindedorftand. Ledmanu. Galla. Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Unbekannten, welcher sich Schlaffer August Weder au« Mariau»»nar, eia anderes Mal Monteur Tarl Richter rnaant hat und flüchtig ist, ist die Untersuchung«, hast weaeu Diet KablS nnd wiederholt«» Betrug- vrrhängl. Et wird ertiche. dcu'clbru zu verhafieu und in da- nächste Ger>chtsgciLngniß abzolicfcrn, sowie Rach, ich» hierher zur Acte llble 87 zu geben. Göttingen, den 13. October 1887. Köntgltche Ltaat-auwaltschast. I. V. Schw erdseger. Beschreibung: Alter: 45 — 80 Jabre. Größe: 1.65 b!« 1.70 Meter. Statur: grsetzl. Haarr: dunkelblond. Stirn: gewöhn lich. Bart: dunkelblonder Schnurrbart. Augenbrauen: dunkelblond. Augen: grau Nasr: gewöhnlich, gähne: ? Kinn: gewöhnlich. Gesichl: rund und voll. Gesichtsfarbe: gesund. Sprach«: süd- deutiäier Tialecl. Letzlbekanitte Kleidung: dunkler Filzhut, graue- dunkles Iaquct. da. Hole, graneS Halstuch. Aesondcie Kennzcicheu: Blatternarben im Gesicht. Nichtamtlicher Theil. Der Wahlkampf iu Leipzig-Stadt und Leipzig-Land. * Wieder stehen di« Verbündeten OrdnunaS- partrien im Kampfe gegen die socin ldemo kratischc U»isturzparte«. Zwar ist e- nicht 0aS allgemeine direclc Wahlrecht, aus besten Grundlage der Kaiiips stattstubct, aber immerhin strht ein Wahlrecht zur Ausübung, welche- in seiner Ausdehnung und in seinen Wirkungen ganz nahe an da- erstere hcranstreisl und denjenigen Parteien, welche ihren Anhängern gegenüber eine strenge ParteiviScipIm dergestalt aufrecht zu erhallen im Stande sind, daß dieselben samiiit und sonder- zur Wablurne kommen, große Chancen tarbietet. Die socialdeuiokratische Partei hat da- klar erkannt und sic ist an- diesem Grnnde mit einer Lebhaftigkeit in den Wahl kamps eingctrelcn, welcher derjenigen bei den Reichstag», wählen nichts nachgiebt. Wir betrachten eS angesichts dieser Thatsache al- unser« Pflicht, die kurze Frist bi- zum Wahltag nock dazu au-zunützen, um die Wahlberechtigten der Ordnung-- Parteien immer und immer wieder darauf hinzuweisen, daß sie e- tn der Hand haben, den Sieg der Secialdemokratie zu verhindern, und daß die- nur dadurch möglich ist. wenn von ihnen am nächsten Dienstag Niemand hinter dem Ofen hocken bleibt. Unser engeres Vaterland hat durch sein mannhaftes Eintreten für Kaiser und Reich am 2t. Februar sich im ganzen deutschen Vaterland einen überaus ehrenvollen Ruf geschaffen, wcvvn alle Diejenigen, die im Laufe des Jahre» ihr Weg außer halb de- Lande» geführt hat, sich werden überzeugt haben. Man spricht allerwärt« mit besonderer Hochachtung von dem Erfolg der Reich-tag-wahlen in Sachsen — möge da-Wabl- resullat am 18. October ein Gleiche- sein und die günstige Meinung über daS sächsische Bürgerthui» noch verstärken. Wenn r« den Anschein hat. Laß in Leipzig-Stadt, im 8. städtischen Wahlkreise, die Niederlage der Secialvemokratie und ihre- Hauplfübrer- Liebknecht von vornherein besiegelt ist, so wollen wir an Vieser bestimmten Erwartung nicht zweifeln. Aber e» würde doch recht lhvricht und verkehrt sein, wenn man angestchl» dieser zu hoffenden Thatsache etwa zu der Auffassung gelangen wollte, daß besondere Anstrengungen nicht nvthig seien. Im Gegentheil. auch in Leipzig-Stadt ist durchau« nothwendig. daß die Wähler der Ordnungsparteien Mann für Mann zur Wahlurne schreiten und ihre Stimmen für den von dieser Seite ausgestellten Eandivaten, Herrn vr. zur. Carl Heine in Neuschleußig, abgeben. Schon »ft Hot sich dir z» große Sieges zuversicht dadurch gerächt, daß viele Wähler auf die andrren vertrauten, die ihrerseits dasselbe thaten. so daß beide Theil« au« Nachlässigkeit »nd Bequem- lichkeiten nicht wählten und durch solche sträfliche <Ä>um- seligkeil den Socialisten, die bekanntlich immer aus dem Plan sind, der Ersolg in den Schooß fiel. Nachdem am 21 Februar die Stadt Leipzig mit so imposanter Mehrheit den social- demokratischen Candidaten zum Falle gebracht hat, wäre e« geradezu eine Schmach für dieselbe, wenn am nächsten Dien-tag «n der Süd- unv Wrstvorstadt Liebknecht gewählt würde. Do» darf und wird nicht sein, aber, wir wiederholen es. «< ist dringend nölhig, daß alle für König und Vaterland, Gesetz unv Ordnung eintretrnden Wahlberechtigten die kleine Mühe de« Wählen« nicht scheue» und vbne besondere Aufforderung dcS WahlcomilbS, die unsere- Wissen- dicse« Mal nicht ersolgen wird, ihre Stimmzettel obgebeo. E« genügl nickt, wenn der Canbidat der OrdnungSparleien mit geringer Mehrheit gewählt wird, nein, die Süd- und die Westvorstadt muffen zeige», daß sie die Umstürzler aus da- Haupt zu schlage» im Stande sind. Ungleich schwieriger slchl die Sacke, wie wir schon oft dar- gclegl baden, für die Ordnung-Parteien in Leipzig-Land. Hier ist eö geradezu eine unerläßliche Bedingung, daß die Anhänger dieser Parteien sämmtlich an der Wahlurne erscheinen müssen, wenn sie den Sieg an ihre Fahnen sesseln wollen. Der Candidat der Ordnungt- parteicu i» Le>pz>g-'öa»b, Herr Fabrikbesitzer Müller in Neuschönefeld, hat ohne Zweifel ei» große- Opfer aus sich genommen, i« diesem schwierige» Wahlkreise zu canvidiren, und e» gebührt ihm dafür seitens aller anständigen Leute Dank und An erkennung. Vor sechs Jahren lagen die Ding« für vie OrdnungSparleien im Leipziger Landkreis noch weit günstiger und wäre damal« Bebel, wenn die Wahldelheiligung seiteu- seiner Gegner eine lebhaftere gewesen, sicher nicht gewählt worben. Heute haben sich die Aussichten zu Gunsten der Socialdemokraten aber wesentlich verschöbe», indem die Zahl der Wahlberechtigten in den unteren Bevölkerungsschichten eine ungleich größere geworden ist. In welchem Maße die Zahl der LanvtagSwähler sich zu denjenigen der Reichs» lagSwähter verhält, da- wollen die Leser au- der nach stehenden Ueberstcht ersehen: Reichstaaswahl Landtag-wahl ^ Reudnitz 4522 3650 Bolkmar-dors . , . 2556 2050 Neustadt 1761 1150 Neuschöneseld . . . 1398 925 Anger Lrolteudorf . 1113 700 Sckiüneseld . , , , 857 650 Sellerhausen . . , 1072 7bO Stötteritz..... 951 820 Ncusellerhause» . . 392 250 Neureudnitz .... 386 278 Abtuauadors ... 90 60 Baal-dors . » , , 89 80 Engelsdors .... 74 70 GroßpöSna .... 106 80 Güldengossa.... 68 60 Lirschseld .... 29 28 Llebertwolkwitz... 568 450 Mölkau 51 4b Stünz...... 75 60 Zuckelhause» .... 53 80 gmeinauiidors ... 87 78 Holzhausea . . 136 100 16.404 12,345 Wir haben bereit» mitgetbeilt. daß bei der ReichStags- wabl m den vorstehenden Orlschaslen der Socialist 834t. der Candidat der Ord»u»g«partcien 5578 Stinimen erhielt und 2402 Wähler der Absliiiimnng sich enthielten. AuS allen diesen Zahlen erhellt mit unzerstörbarer Beweiskraft, baß bei der Landtag-Wahl am nächsten Dienstag die OrdnungS-- parteien zu siegen ini Stande sind, weit von den 4000 Wahlberechtigten, die diese» Mal auSsallcn, die große Mehrzahl ohne Zweifel der socialbemolratischeii Partei zu gehört, aber cS gehl zugleich daraus hervor, daß dieser Sieg »ur dann möglich ist, wenn es gelingt, die Wähler der OrdnungSparteien in solcher Masse an die Wahl urnen heran zu bringen, wie daS bei der Reichs tags wähl der Fall war. Nack unserem Dafürhalten müssen die Ordnungsparteien >» Leipzig-Land mindestens 5000 Stimmen aujbriiigen. wenn der Sieg ihnen sicher sein soll. Nun, vorwärts Ihr Ordnung-Wähler in Leipzig- Stadt und Leipzig-Land, zum Kamps und Sieg! Möge am DienSIag, wenn der Tag zur Rüste sich neigt, keiner vc» Euch sich der Unlerlaffimg aiizliktagen haben, in diesem Kampse gleichgiltig und saumselig bei Seile gestanden zu haben. Aus der Bierbank und hinter dem Ösen ist gut reden luid raisonnircn gegen die Feinde deS Staates und der ge sellschaftlichen Ordnung, indessen damit ist eS nicht gelhan. sondern der Staat, Gesetz und Recht können von allen Bürgern mit Recht und Fug verlange», daß sie von ihnen in der Stunde und an der Stelle, wo der entscheidend« Kamps zum AuSlrag kommt, nickt im Stich gelassen werden. Der Wahltag ist diese» Mal zugleich ein historisch denk würdiger Tag. Bor 74 Jahren wurde vor den Thoren Leipzig», genau aus dem Loden, wo sich jetzt die Landtag»« wahtkämpser gegenüberstehen, die Riesenschlacht für die Be freiung des Vaterlandes vom Joche der Fremdherrschaft ae- schlageu. Wir Kossen, daß der Patriotismus, der Sinn ftir Gesetz und Ordnung am nächste» 18. October dem inneren Feind eine gleiche Niederlage bereite» wird. Lulgarieu. Die Natten verlassen da- sinkende russische Schiff, sogar der Hort der russischen Unterdrückung-Politik in Bulgarien, der Metropolit Clement, hat beim Fürsten Ferdinand eine Audienz nachgesucht, um seinen Friede» mit ihm zu machen. Nun ist dies?« Gesuch zwar nicht in dem Sinne auszusassen, daß der Metropolit Clement für alle Zeiten seinen russischen Neigungen entsagen will, aber so viel ist doch daran« zu entnehmen, daß er eS jetzt für zeitgemäß hielt, sich mit dem Fürsten Uber einen moäus vivemu zu verständigen. In Sofia hat die nationale Partei vollständig die Oberhand, darüber kann sich Clement keiner Täuschung hingeben. Eine Ver gleichung der Sobranjewahlrn vom 10. October >886 mit denen de« 9. October 1887 läßt ein sehr wesentliche- Er starken des nationalen Gedanken- in der bulgarischen Haupt stadt wie im ganze» Lande, einschließlich OstrumelienS, er kennen. Im vorigen Jahre waglen c« die Ruffensreunde noch, die Wahlbandluna in Sofia zu stören, e« kam zu Blut vergießen, bewaffaete Bauern drangen in die Wahllokale und suchten einen Aufruhr zu erregen, bei welchem wahr scheinlich die Ermordung de- Regenten und die Einsetzung einer provisorischen russischen Regierung da« Ziel waren Der Erfolg entsprach der Veranstallung nickt, die Unruhe stifter wurden alsbald überwältigt und noch Beendigung der Wahlhandlung hatten die Regenten da» Heft fest >n Händen. Am 9. Oclober d. I. war die Lag« gänzlich geändert, die einzige Ruhestörung, welche einige Wochen vor »en Wahlen
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