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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188712146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18871214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18871214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1887
- Monat1887-12
- Tag1887-12-14
- Monat1887-12
- Jahr1887
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1887
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348. Erste Beilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Mittwoch dm 14. December 1887. 81. ZahrM I« Eage. «Berlin. IT 4>«r«b«. Di- K«is«r,n empfing am Sonntag da» Präsidium de» Reickttagr« i« besonderer Audienz. E« ist nicht Sitte, daß bei diese« Empfange irgend welcke politischen Fragen berührt werden. Bon Seiten de» Präsidenten. Herrn » Dedell-Pir-dors. wurde der Theiluahm« de« Reichstage» au dem Leiden de« Kronprinzen Ausdruck gegedeu. doch nahm dir Kaiserin auch nicht Veranlassung, hieraus näher eiazugehen. Wa» da« Unwohlsein de» Fürsten yi«marck betrifft, so gilt e» für sicher, daß die officiöse Depesche übertrieben :»>b Gerüchte und Besorgnisse hervorgerusen hat, welche sich glücklickerweis« al» völlig unbegründet erwiesen haben. Gras Herbert Bi«mank betonte bereit« an der Hoftasel am Sonn- lag, daß de« Unwohtsein de» Herrn Re>ch«kaazler» keine ernst lich- Bedeutuug beizumessen fti. Ebenso wurde heute im Reichstage von mehreren Herren, welch« wohl in der Lag« sind, unterrichtet zu sein, bestätigt, daß e» sich nur um na vorübergehende« Magenleiden gehandelt habe, wie denn auch Wolfs'« Bureau nachträglich von einer Darmkolik zu melden -.oußle. welche bereit« beseitigt sei. Bedauerlich bleibt e» i« l ochten Grade, daß so schwere Beunruhigung hervorgerusen wurde, und die Börse wurde in Mitlndenschast gezogen, da dir Aufklärung erst in den Nachmittag-stunden sich verbreitet«. «Siehe auch unter „Friedrich-ruh." D. Red.) Ter Seniorenconvrut de» Reichstags trat heute zu« i inineu Man verständigte sich dahin, daß die Weihnacht«» scrieu vier Wochen, und zwar bis zum 17. Januar sich erstrecken sollen. Die Kornzollvorlage wird jedenfalls »och vor dem Feste in zweiter und dritter Lesung fertig und auch t>e neue Mrlitairvorlage soll noch in erster Lesung erledigt werden, um sodann an bi« Kommission zu gehe». Im Uebrigen aber bleibe» die Arbeiten liegen, und wir müssen offen gestehen, daß un» dieser Beschluß nicht recht begründet erscheint, denn unfehlbar muß nachher die schlimmste par» lainenlarisch« Bedrängniß entstehen. Der preußische Landtag muß bekanntlich verfassungsmäßig bi» zum 15 Januar ein« berufen und für Preußen da« Budget bi» zum 1. April sertia gestellt werden. Bi« zu demselben Termin ist auch bat Re chSbudgtt zu erledige». Allerding» hat die Budgelcom» Mission den Militair- und Marineetat sowie die ElatS de« ReichSamtS de» Innern und der Eisenbahnverwaltung durch» berathen, ober nn Plenum hat die zweit« Berathung »och nicht einmal begonnen. Nun ist e« auch richtig, daß die Vorlage über die Altersversorgung nicht vor Mitte Februar zu erwarten ist, aber zu der Berathung de» Budget- allem in zweiter und dritter Lesung werde» mindesten» vier Wochen gebraucht, wenn tägliche Sitzungen abgehalten werden. Es kommt aber hinzu, daß auch bereit- eine Reihe anderer Vorlagen eingegangen ist. daß zahlreiche Initiativ anträge vorliegen, daß lange Debatten über die Frage der Verlängerung der Legi«lal»rperioden, über die Verlängerung de- Locialistengesetze« zu erwarten sind. Und die Aller«» versorgung wird ebenfalls i» der Commission recht schwere Arbeit machen und viel Zeit erfordern. Denn dann di« Commissionen vormittag« und Abend« zusammeutreten sollen, da» Plenum dazwischen tagt und Abgeordneten» und Herren» hau» daneben — wir wissen wirklich nicht, wie da« bei der noch immer großen Zahl der Doppel-Mandatare sich ge» deihlich abwickeln sol!7 wen» auch ferner der Tag nur 2t Stunden zählt. Die Abänderung der Wehrpflicht. * Bon de« hohen Ernst der Zeit, io der wir leben, zeugt wieder einmal der dem Reichstag soeben zugegangene Gesetzentwurf über Aen de rungen der Wehr Pflicht. Cs spricht au» jeder Zeile dieser Vorlage die feste Ent- schlesienheit. allen Wendungen der gefahrdrohenden Weltlage inil der äußersten Anspannung aller Kräfte, dem vollständigste» Ansgebot der gesammten wehrfähigen Mannschaft gegenüber- zulretc» und die hierfür nöldigen Einrichtungen rechtzeitig vorzubereiten. In markigen Sätzen, die in ihrem lapidaren Stil eine höchst eindrucksvolle Sprache reden, heißt eö in der Begründung; .Da» Reich ist nach seiuer geographischen Lage den, gleichzeitigen Angriff starker Heere aus zwei Fronten ausgeff-tzt. Dieser Bedrohung gegenüber sehlt da« seste Fuuda» ment für die Existenz und die Fortentwickelung Deutschland»; seine Sicherheit bängt von seiner Stärke ab und diese muß größer sein, als sie e« rur Zeit ist." Gewiß hoffen wir Alle, daß die Wendungen, aus deren Möglichkeit Vieser Gesetzentwurf sich gründet, nicht eintreten werden, und rin Grund, sie für vollkommen unvermeidlich zu halte», liegt glückticherwe,!« auch heute noch nicht vor. Daß sie aber möglich sind und daß ein vorsichtiger, aus seine Sicherheit und die entschlossenste Abwehr aller Angriffe bedachter Staat sich aus diese Mög lichkeit rechtzeitig vordereite» muß. wer könnte da- in Abrede stellen? Wird die Gefahr eine» europäischen Krieges vermiede», so wirb dazu nicht zum Wenigsten die Entschlossenheit und Tkalkrast beitragen, mit welcher da- deutsche Reich sein« Rüstung vollendet. Die Scheu, über einen solche» Gegner herzusallen, muß in einem Maße verstärkt werden, daß man nicht zweifeln darf, ob die Männer, die i» den in Betracht kommenden Ländern da« entscheidend« Dort zu sprechen haben, die Verantwortung auf sich nehmen werden, einen leichtfertigen Krieg herauszubeschirvren. Daß Deutsch- land mit der neuen Verstärkung seiner Wehrkraft kein« AngrifsSabsichten verfolgt, braucht nicht versichert zu werden; mit Landwehr uad Landsturm führt ma» keine muthwilligen Kriege. Ter Zweck de« neuen Gesetz- catwursS ist vornehmlich der, der di«her wenig oraaaisirteu, in ibrer militairischen Verwendbarkeit beschränkten Masse de« Lantsturme» einen größeren praktischen Werth zu verleihen, sowie auch deren Zahl durch Hinausschiebung der Altersgrenze sür die beranzurieyeuten Mannschaften (von vollendetem 4L. bi» zu,» 45. Lebensjahr) zu dermrhren. Demgemäß «erden die sech» jüngsten Jahrgänge de« bisherigen Landsturm« i» «ine Landwehr zweiten Aufgebot« verwandelt und ihueu »i« auch dem neuen Landsturm ein, erweiterte militairisch« Ver wendbarkeit verlieben. Auch die Dienstverhältnisse der Ersatz- reserve werbe» aaderweitig aerraelt. Da» ist der Ker» des Gesetze», da« eigentlich nur im Krieg, praktische Bedeutung gewinnt Für den Frieden werden keine »de, uu, sehr gering, neue persönliche Leistungen verlangt. Für dir Landwehr zweiten Ausgeber« tritt insoweit ein« militairische Eontrole ei», daß eine fortlaufende Uebersich» über de» Mannschaft«bestand gewonnen werden kann; Uebungen und Eonlroiversammlungeu stade» nichl statt. Dem Landsturm erwachsen irgendwelche militairisch« Verpflichtungen im Frieden überhaupt nicht. Auch die finanziellen Aufwendungen werden nicht bedeutend sein. Die lause»»«» Ausgaben werden durch Vermehrung der Controlarbeit «in« Erhöhung von 150.000 di« einmalige» Au«gaden in Folge der nothwendigea ReubeschaffungundAbäuderunaderMilitaii» Papiere eine solche von 250.000 erfahre». Dar» komme» dann allerding« di« Kosten für Bekleidung, Auörßstnng u»d Bewaffnung, über wrlch« di« Begründung «eit«, Mftthrilnnß sich vorbehält. — Daß i« so schwere» Krise» für »nser Voder- land, wie sie de, Gesetzentwurf al« Möglichkeit tu Uuöstch« nimmt, der letzt» rüstige Mau» zur Vertheidiguug heran» gezogrn u»d »haalichst nützlich verweudet wird, ist eine einfach« Pflicht der Selbstrrhaltuag. dir je»er Patriot aaerkenuen wird. I« Eiazetue» mag noch dwft oder jma« Bestimmung Zweifel erregen, de« Ker»» nach muß Var Gesetzentwurf di« Zustimmung de» Reichötagö finde», und wir hoffe», auch die Oppofitivu«parleie» werde» helfe», diese Zustimmung zu einer einmüthigea zu machen. Die .Norddeutsche Allgemein« Zeitung" begleitet die Vorlage au de» Reichltag au leitender Stell« mit folgendem Eowmrular: Nu« der dem R«ich»tag ioebe» »ngegaa^ar, «ilitairUor- Iage tritt als der Gruadzug da» Streben uaserer HeereSlritaag Hervar. die reiche Füll- vo» physische» „d geistige» Kräfte^ »eiche die versSalich« Vehr Pflicht de, Ausgobeu der La,de«venbet«4g„g dienstbar macht, in zweckmäßigerer, dem Geiste unserer Sehreiaruh- langen mehr entsprechender «eise zu verweithen und uutzbar zu mache». Abgesehen dem «Mertelle» Inhal« de« Geirtze« nnd von der durch dasselbe a» di« Hand gegebene» Lrmeiteruag, Ne». »Heilung und Reuqlirdernng der vaterländisch«, Heerelinsch«, ans die später an dieser Stelle eingegangen werbea fall, ist e» zunächst ge- doien. sich die Bedeutung der in Red, stehenden Vorlage vom Siandpuacte der »ationale» Sicherheit and Wohlsnhrt zu »ergege». wäriigea. Unter dlesem Gesichtswinkel aufgesnßt, stellt sich di« galante Reuorganisatto» al« rio wettere» Glied in der Ausbildung und Lnt- Wickel»»« der preußische» und der dentich«, «ehetrasl dar. wie sie an« de» große» Kämpfen nnd Krise» zu Lasang diese» Jahr- Hunden» hervorgegaugen, uad wie sie im weiter«, verlaus nusire« historischen rSach-lhum« zu eine« nationalen Palladium geworden ist. — Nach innen anregend, erziehend, di« sittlich« und die geistige Krass da» Volke« hedrad »ud stthlead, hat »,s«r» HeereSvrgant- satt«, »mH aaße, «chtnag gebtetrad »ad »„sehe, rrzwmgea» gewirkt und »ich» wenig dazu beigetrage», »er Machtstellung de« Lande« rin Fnndamrut zu gebe», wie e« die Geschichte der Staate, »ud Völker »« srti«, i, dem Umsan, „d in der Festigkeit gezeitigt hat. Ja allen der Neuzeit augehöreadea Phasen der Vermehrung and Vervollkomninung unsere« Heer wesens ist eS unser ehrwürdiger Heldenkaiser gewesen, der mit scharfem Blick and nie rastender Fürsorge die bessernde Hand an den Organismus desselbr» gelegl uad die Schwächen und Lücken »a unserer Rüstung vorsorglich und mit Sachkennlniß adftellte. Die wichrigc» organischen Wandelungen und Umgestaltungen, vie da« Heer ra den Jahren 1860. 1866/67, 187t, l87ö. «880. >88l, 1886 ersahren, sie sind alle der Wc «heit uad Thaitraii deS Monarchen zu danken, der Preußens uu» Deutschlands H^re unvergängliche« Siegen zugesühri und millkurtsch», Institutionen Entstehnng gegeben Hai. welch« die ungtthcille Aaerteauung und Bewunderung der gaazra Welt getänden habe». wü i«„»r Reu sortschrettead »ad den «nsorderunqen de« Augen- »lick« sornsa« «echnang tragend, hat Kaiser Wildelm w ederum den r»r«l» mr gelomwe, erachlet, wo e« gilt, de, Rohm-, der Vehr- krass entsprechend zu erweitern, die vorhandene, -lemeai» der letztere, in strafferer Weise zusammenzusassen uad sie dadurch zu einer viel» sSltigrren Verwendung geeignet zu machen. Ans diese Weis», d. tz. indem e„e«thett« die bi« dahin »»benutzt gebliebenen Krasse der letzte» Aufgebote der Wehrpflichtige» au« der Masse «»«geschieden und in ei» nähere« Berhäliniß zu den acitve» Streikt äffen gebracht, and indem nndrrnthril« drr nicht buech die Schule de- Heeresdienste« gegangenen Mannschaffei,Element giößerer WiderftandStähigkei» in den ältestgedienten Soldaten zugesührt wird, ist die «äglichkeit gegebcn, der Armee str de, Krie^soll etwa ein» Halde Million Streiter mehr al« diSder zur Versagung zu stellen. Uad was al« ganz besonder- glücklich »ud de« Herzen unsere« Kaiser« ,,sagend „ der neuen Vorlage brrvoegehoden werden kann, ist der Umstund, daß. ohne drr Nation u» Ganzen oder den Einzelnen eine schwer« urue Last ansjadürden, die deuische wehrkross inmitten der in Waffen starrend», Welt in so beträch,sicher We se erhöht und „«steigert wird. — Urderall ist in dem Gesetz der Rücksicht aus da« Privatleben und aus Erwerd«i»teressea de« Einzelnen gebührend Rechnung grtroge» und de« Giundlatz Geltung gewahrt worden, di» militairische Leistungsfähigkeit de« Individuum« nur in so weit in Anspruch zu nehmen, al- ,« d,e Sorge für die Erhaltung der Sicherheit und der Jntegrkitt de« Vaterland»« »uumzänglich »»dingt. Die ..Post" bemerkt in einer au« militairischrr Fever geflossenen Betrachtung über die Vorlage: So uuersreulich dt» Notdwrudigkett ist, fort »ud fort o»s di« Stärkung unserer Herrr«m-cht Bedacht zu nehmen, uad »war insbesondere in einer Zeit, i» «elcher wirthschafflich« and social» Ausgaben drr schwerwiegendsten Ar« di« Eoncentrotio, der voll», -rai» der Nation erheischen, so sicher ist e« andererseits, daß da« dem Reichstage im Entwurf« vorliegend« Lu-'dwehr. uad Landsturm- Gesetz eine sevr erhebliche Vermehrung der Kriegoftärke de« deutsch a Heeie« mit den denkbar einsachsten Mitteln und dem Mindestmaß von FriedenSleistnngeu persäalicher uad finanzieller Art erstrebt. Di»- gilt iusdesonder» von drr Wiederherstellung der alipreußischea Einrichtung der Landwehr zwette» Aufgebot-, welch« den Schwer punkt der Vorlage bildet. In der bestehenden LandsturmSeinrichlung ist der geiammie Be- stand an au-g-dienlea uad al- Ers.itzreserviften auSgebilveteu Mann- schaffen vom vollendeten 32. bis 39. Jahre m nur sehr geringem Maß, sür Kriegszwecke oerwendbnr zu mache». Manuls jeglicher Vorbereitung der Organisation ,m Frieden ist es, wir di« Begrün, düng mit Recht heroorhed«, »ölllg »an,«glich, den Landsturm i» de» entscheidenden AnsangSstadien za sormireu, uad, leidst wenn dle- mit der Zeit erfolg« ist, entbehren di« La,»üuc«k«rper derjenige» F stigkeil und militairischen Gelchlossenheil, welche gegenwärtig mehr denn je die Vola»«setzu»g sür die KriegSorauchdnrkrtt bildet. D'eiea Mängeln sucht die Vorlage in der einfachsten oud doch zweckmäßige» Weise dadurch avzuhelseu, daß sie die gebiente» Mannichasten und anogebildelen Ersatz.rsermften bis zn dein Alter von 39 Jahren auS- scheidei «ad unlcr Listeneontrole stell!, von ihnen selbst wird dadei nichiS andere« al« die einfache An und Anmeldung zu den Listen »erlang», und zwar ist dade» jede mögliche Erleichterung, jelbü die Anm ldung du » die Angehörigen, zngelassen. Uedungen und Eontrolversammluugen finden nicht statt. Liner Auswanderung«, eriaudniß bedars es nicht. Der eiumaiige Aufwand sür die Neu- aniegoiig der Listen ist aus 250 000 der dauernde sür die Listen» küdrunq aus IbO.OOO im Jahr veranschlagt. Die Kosten der Ansch ftung uad Äusbcwavrung der Bewossunng nad Ausrüstung stad noch nicht angegeben. Mil diesen einfachen uad t» die Friedens, «hätigkeii »er Bevölkerung so gut wie gar nicht eiugreisenden Maß- regeln «Kd die Möglichkeit geschossen, di» Formation der Land- «ehrtruppen zweite» Ansgedot« nao di« Einberufung der dazu erforderlichen Oisirur« »nd Mannschaften genau „ derselben Weise dorzuderetten. wie die« dezügiich der Landwedr ersten Ausgeoot« geschieht. Indem ferner die Landwehr zweiten Ansgebot« gleichfalls nnr mit der Kaffe völlig »»«gebildete MnnnschoN»» enthäl». ist ihre» Lruvpenihrilen dl« sür een Lerwenbn»g«jwkck ersordcriiche Gleichmäßigkeit und Geschlossenheit aasreichead geftchen. Diese werden ohne Schwierigkeiten den gesammten Besatzung«, nad Etappen dienst i« Inner» »» in Feindesland hinter de» Aeldtrupue» über nehmen und somit alle diezeaigea Theke der Linie und insbesondere der Landwehr ersten Ausgeboi«. welch« bei der jetzigen Organisation an diesem Dienst Borwruvung finden müsse», sür d»e unmittuldare» Kriegszwecke verfügt«! mach«, ignne. Die sür die Stärke der Landwedr zweiten Ansgebot- aagegebeur Kahl von einer halb:» Million Streiter» dürste allerdings wvdl zur Zeit noch nicht erreicht werden, wett dl» ihr «atrrtrnoen Mounschnff«» tverwieaend noch »or dem Mtlitair^lesrtz do» 1874 k» die Arme« «ngrstelll sind, mithin zu einer Zeit, m weicher da« jährlich« Rereuteneootingenl erheblich schwächer war als jetzt. Ihre Siärk« nimmt aber Mit jedem Jahre zu, wenn auch d«e »oll« Wirknng he da ich die Militairnooelle vom Frühjahr erhitzte, Friedentftonbe« erst in IS Jahren eingetreten sein wird. Immerhin wird anzunehmtn sei», daß auch di« aegtuwäriig« Stärke der Landwehr zweiten Lns- gedat« »»«reichend fein wird. »» jeae Zwecke zu erfüllen. Dir Verlängerung der Londfturmpficht um 3 Jakrr und di» veränderte Forniulirnng drr Lorontfftznng und Farne sür di« Ein- derajuag de« Lanofturm« ist oa» geringer praktiicher Bedeuiaag uad jedenfalls für d,e FriedenSzrit »Sllig ohne Wirkung. Schwerwiegender find di, Mehrleistungen, welch» den Ersntz- e«I«r»»tzeu erster Tlnss« onges^ne» werden: Verlängerung drr Urbungi- »>ss »m > Machen. Erweiterung »er Uedun^vsticht ans di« wegen »-»«sicher verdtttnisse nnd zetttgee Uadronchborteit der Ers,«r,ssr»e ^ttrwl^ii»i»E^^öpßichtlgru »W Hrrungiehung zu »ährltch «'»er Otzu« Zwckfel i^ an dm, «ktzelvorschläge» der Vorlage Manch,« df«c»r»tz«t n,d dir sorgsamste Prüfnng gedotra, damit jede dnrch die Sicherung de« Umerlnche« vor Krleng-rfM uich» untzediaqi ge- boten, Berawtzrn», d« Leistung« für HreeeStzwe«, »«mieden werde. Im Großen nnd Ganze» ab« wird maa den vorliegenden L i- puef d»« Buo wahigKmmt,, Vmktzfützrmm »r« ^f»a,chwZche, s oauleu» dehelchnen mitsti», dw KriegSffürfe dos Heere« mit d Mindestmaß von FriedenSleiüungen wesr^Ach zu artz«tzr». Sekur Erheb»»» »am Gesetz wird nicht „r di« Aussicht, »ss*r Kriegsgefahr mss Erfolg z, begegne», erheblich oermetzren, sonheru i» gleicher Weis», wie die Annahme der Miiitakuooekle im Frühjahre, »roheudea Kriegt-esahr«, vordeaqe» »nd so al« ei» wxhttge« wettrrr»Mittel znr Erhaltung de« Friede»« sich rrmeise». — Deutschlau»« Kriegsmacht wird sich, wie die „vossische Zeitung" zur Sache de« Weiteren au«sührt. durch die beadsichtiglen Aenderuoge» der Wehrpflicht um eiu Bedeutende« vermehren, doch läßt sich die numerische Stärke der Mann schaft«». die Deutschland einem Feind, wird «utgegeaftellen können, kaum annähernd angebrn. Die Friedensstärke de« Reich«herre» beträgt nach dem letzten Etat lS.2A4 Officierr und 468.409 Mannschaften. Aus Kriegsstärke gebracht, werdea die Fridtruppen einschließlich Osficiere» uogesähr 820,000 Mann zählen. Die Feld-Reservetruppe». welche sür den Kriegsfall zur unmiltrldaren Unterstützung der Feldtruppen gebildet werden, sind uugesädr 320.000 Manu stark. Die Ersatzlruppeo kaun man aus 330.000 Mann annehmen, die BesatzuogStruppe» aus 450,000 Mann. E« würde» also im Ganze», wen» e« bei den biSberiaen Einiheilungr» in der Krieassormation bleibt, 1,800.000 Mann erforderlich sein, um alle Stellen auSzusülleu. Den Landsturm berechnete Freiherr v. Firck» vor 6 Jahre» auf ungesähr 902,000 Manu; man kann annehmen, daß er durch die Hinzunahme von 3 Jahr gängen »ud dt« Vermehrung der Bevölkerung trotz der er höhte« Landwehrpflicht jetzt aus 1,000,000 Mann steigen bürste, so daß Deutschland im Ganzen nabezu 3 Millionen krieg«iüchtige Männer gegen de» Feind stellen könnte. Wie gesagt, diese Berechnung kau» nur annähernd ela Bild von der Starke der Armee im Kriegsfälle geben, sie setzt vorau«, daß einschneidende Formaliontanderungen nicht beabsichtigt sind. Landsturmpflichng würden (maa kann die«, da vre JahreSclaffen der Bevölkerung Deutschland« «ns Grund der letzten Volkszählung noch nicht bekannt sind, ebensall« nur annähernd berechnen) dem Alter nach ungesähr 7,500,000 Männer sein, von denen aber die Mehrzahl «icht zum Mili» tairdieust geeignet ist. ^ Sachsen. sDrisdeu, ltz.Decrmber. Ei»« «kt« Klage säm m t» licher LandtagS-P,richterstatter findet heute in den „Dresdner Nachrichten" beredten PuSdruck. Da« genannt» Blatt schreibt: „Der Sitzungssaal der Zweiten Kammer hat zwar »or mäßig« Dimensionen, doch ist seine Akustik nlchi gerade die beste. Jeden- lall« gestattet sie dem Abgeordneten, welchem daran lieg», im ganz,» Saale und aus den Tribünen verftanden zn werden, nicht, >m eiiisachen EonversattoiiSion» zu spreche», sondern verlang« «in» deut liche Aussprache mtt etwa- gehobener Stimme. Nicht alle Abgeord neten scheine» sich dkser Ersorderniß bewußt zu sei»: Viele sprechen »ich! ander-. al« sie eS vielleicht in de« kleinen Raume eine- DepuIattooSzlmmer« gewohnt find. So kommt es. dass e« de» Berichterstatter» auf den Jour,»liste,«ribniien bei der angestrengtsste» Ausmerksamkeli oft »icht möglich ist. di« Worte diese« oder jene« »eduer« genau z» »er- stehen, und es hedars oft einer gemriusomea Rück- spräche her Jourualifte». um »euigstrn« den Sinn «inerPrd» fest zu stelle». Rameutllch stad manche Redner auf der linken Sette, welche gegen de» Regierung-Iisch sprechen uad der Jonraalistentribüne den Rücke» kehre», kaum za per- stehen. Auch von »imgra roaserdatide» Abgeordneten gilt da« eben Ges««»«. Unter diesen ist e« namentlich der Vertreter eine« erzgebirgischeii Wahlkreise«, der sich durch Außerordentliche Sprach- gewandthei» »»«zeichnet, aber gerade deshalb der Schrecken der Land- togSderichierstntier ist. denn er lässt ln »rrselden Zeit mindesten« die doppelte Wortmeage dem Zaun seiner Zähne enisl ehe», al« e« eia normal sprechender Redner im Staad« ist. Du bei sind es meist scharfsinnige juristisch« Deduktionen, deren verständaiß eia lang- samerer Vortrag nur fördern tönnte. Wen» nach alledem dieser over jener drr Herren Abgeordneten, ans di» sich die Bemerkungen beziehen, in den Referate» irgend «>a« Lücke oder eine Ungenauig- ke» finden sollte, Io »Kd er sich dle Schuld dar»» meist selbst zu- zuschreideu haben." Wir schließen un» dem Obengesaqten voll und ganz an und geben un« mit unseren Leivenlgesährten aus der Jour- nalisten-TribÜne der frohen Hoffnung hin, daß c« nur dkser Anregung bedürfen wird, um Wandel z, schaffen. s Dresden, 12 December. D««sveialdeaolratischen Abgeordneten de« sächsisch«, Landtage« Bebel und Genossen baden soeben an die Vertrauensmänner ihrer Partei im Lande folgende« Rundschreiben er» -ehe» lasse«: ,.MK Ihueu »icht »nbekanut sein »lrb, beschloß vor zwei Jahren drr Landtag aus Vorschlag der Regierung, die Hälsi« de« Grund- steuerenrnge« de« Schntoerbände» zu überweisen, nnd liegt anch dem gegenwärtigen Landtage ein gleicher Antrag sür dk Jahre 1888 and 1883 »or. Un« liegt anu sehr viel daran, z» wissen, wie in den einzelnen Gemeinden dies» Zuweisung der halben Grundsteuer ver- wendet worden ist: ». ob ma» da« Schulgeld verringerte? oder d. di» Schulaalagen ermäßigte oder e. wie sonst die Verwendung stnttsand. Wir ersuchen Li», an« möglichst bald gewisse Au«, kunfi zu geben. Nameatl'ch liegt uns auch daran, Auskunft zu erhallen, wie e« ta de» Dürferu mit der Angelegenheit ge holten wurde. Ferner fragen wir an. ob in Idrer oder i. Ihnen bekannte» Gemeinde» es üblich ist, dass die List« der sogenannten bäswilltqr» Struerreftanten aus Anordnung der Ge- nieindebehärde auch i» den Restaurationen nnd Belguügung»!o:al>« laten öffentlich auShüagt? Bejahende» Fallt bitten wir, un« den Namen der Gemeinde nad der Unterzeichneten Behürd«, ferner die Zahl der Restanten, deren Nomen ontugeben sind, mitzutheilen. Kann unS e>ue Origiuallist» übersandt werden, so ist «n< die« sehr angeuehm. Eia dritte« Anliegen detrtfft die Betheiliguug von Ver- eine» und Verbindungen, welch« al» nicht voütiiche Vereine gelten, bei der A-Kotion zu de» Neichs- and Loiidtagrwadle». Haben z B. Militair- relv. Kriegerorreine oder Turnvereine, Jeuerwehrvereine, Innungen rc. sich ofsickll bet der Wahlagiiattoii in Ihrem Wahl kreise beiheiligt? Im bejahenden Falle: wir heissen diese Vereine und sind Ihne» Ausritt« oder Beschlüsse dieser Bcreiue bekannt? Können Sie uns Ausrufe oder dergleichen >m Original rinsenden, so bttie» wir darum. Wir ersuche» Sir, dle Beaniworiung dieser Frage» an eine» der Unterzeichneten einz,senden. Wir rechne» aus streng sachliche und wahrheitsgetreue Berichterstattung." s Dresden, l2. Tecci»ber. Gestern Nachmittag ist ou dem von drr sogenannten HerkuleS-Alle« im königlichen großen Garten «ach der Pirnaische» Chaussee sührendrn Fußweg, vah« her dort gelegenen Sandgrube, rme allringehende Dame »ou «inrm unbekannten, etwa 22 Jahre alten Menschen an- fallen und zu Boden gerissen worben. Drr Angreifer stürzt« dabei selbst mit zur Erde, raffte sich jedoch, al» die Dame um Hilfe ries, schnell aus und lief nach Gruna zu davon zumal zw«i Herren io Sicht kamen. »»» Au« Zittau wird geschrieben: Di« Mehlriu» führung ,u« lKrottau steht natürlich jetzt zur Weihnachts zeit in doller Vlüih«. N.ckt nur die ärmeren Bevölkerung«- classen sin» »«. »elche »ou der Begünstigung S a Grcnz- verkehre« Gebrauch machen, saudsru auch besser Situirt« such«,, aus d»»s« Weis« zu spare». Zwei Damen an« Zittau ver meinte» der Zollbehörde noch rin Schnippchen ffdlagen zu können und benutzten di» geschmackvolle Mode »er .Tournüre", um a» dieser diScrrlen Stell« rin größere« Mehlpacket unter- zubringrn. In der H«ud trugen sie außerdem «in zollfreie« SPsuub-Medlpackrk. Schon hatte« di» sehr elegant gekleideten Damen da« Ncbenzollamt an der Grottauerstraße passirt, al» ihr Gekickt«» »h«r Heu MlAttstO"" Streich einen patrvuillirenden Grenzheamten veranlaßte. die Dame» zu nochmaliger Revision »aH dem Zollamte zu ersncheii. woselbst bei et»«» körperlich«» Viiitalio» da« Mehlmagazin in der Tournüre sehr bald ent deckt uu» beschtuguahmt wurde. Wir fürchten, vir Ehrkst. stallen weraer, den Damen recht tb-ner steb-n kommen — Die Skädte verustadt und Ostritz wüuschr» srha- lichst eine aormalspurige Bahnverbinduna „Ostritz-Löbatt ri» Berastadt". In den beiden Amt-oezirken werden da her eisrigst Unterschriften gesammelt, um die diesbezügliche» Petitionen noch dem gegenwärtig tagenden Landtag« unter breiten zu können und deren Bewilligung zu erhalte». * Freiberg, 12. December. In nächster Zeit gehen mehrere sächsische Lehrer, darunter ein jetzt nc«h hier m Freiberg vicanrender, besonder« musikalisch sehr begabter jüngerer Lehrer nach Cl»le, um unter sehr vortheilhasten Bedingung»!» (6000 Gehalt und völlig freie Station) in- die dortige« Seminare al« Lehrer einz»treten. — Ein im lKittelpunct unserer Bergstadt gestern Abend >/,tO Uhr auS- gebrochroer, aber noch rechtzeitig bemerkter kleiner Brand wurde von der herbeigeeilten Feuerwehr mittelst Hydrant«» sehr rasch gelöscht. Da« Feuer war in der übrigen» massiven Räucherkammer eine« Fkijchermeisier« in der Riemengasse durch da» Heradsalle» eine« Schinken« aus den Rost au«» gekommen. Der penetrante Geruch von verbranntem Speck, »er firaßeawett zu bemerken war. derrieth sehr bald den Brandherd. —Ein stellenloser Lausbursche, den ein hiesiger Gewerbtrribender au« Mitleid mit dem AaSlragen von Briese» und Rechnungen beschäftigte, calsirte einige der letzteren eiu und verjubelte den Betrag von 50 in Dresden. Gestern wurd« der leichtfinnige. IS Jahre alt« Mensch abgesaßt und hier zur Haft gebracht. — Der Kausmaiin Hermann Otto Ientzsch, gebürtig au« Bautzen, zuletzt hier m Freiberg in Stellung, wurde von dem hiesigen kön,gl. Landgericht heute wegen Untreu« uud Unterftdlagunz zu l Jahr 2 Monaten Gftänzniß und 2 Jahren Ehrrarechl-verlust verurtheilt. * Zwickau, l2. December. Zu der gestrigen Mitteilung, bezüglich de« im Hause de« Herrn Putz- und Mobewaaren» Händler Friysche hier stattgesundrnen Brande« ist er gänzend zu bemerken, baß die im Parterre gelrgeiirn Geschäfts- localiläten de« G nannten glücklicher Weise doch soweit inlact geblieben sind, daß der Wkderdelrieb de« Geschäft« bereits heute ausgenommen uwrten konnte, so daß dem äußerst streb samen GelchästSinanne wenigsten« hierin bei der gerade jetzt so guten Saison weiterer Schaven aicht erwächst. s Plauen, 12. December. Heute Nachmittag ist aus dem hiesige» oberen Bahnhof von einem Rangirzuge der letzte Wagen entgleist und dadurch der vorletzte Wagen aus di« Seite gefallen, jedoch so, daß er nichl ganz aus den Bahn körper zu liegen kam, da die Verkuppelung, welche zwilchen diesem und dem vorhergehenden Wagen bestand, ihn noch hielt. In dem umgrsallenen Wagen befanden sich der Schirr meister Strauß und ein Nangirer. Letzterer rettete sich durch einen Sprung. Elfterer wurde aber von riner aus ihn falleuden Kiste sestgebalten und noch eia« kurz« Strecke weit geschleift. Er erlitt mehrere schwere Brüche de« linken Unterbeine« und bcz einen Bruch de« linken Fuße«. Für die zahlreiche Famili« diese« langjährigen, gewissenhaften und tüchtigen Beamten stehe» also traurige Weibnachten bevor. Rettungsmannschaften au« der Reparaturwcrkslätte zu Werdau. Abend« angrkomme«. werden die durch die Entgleisung entstandene Verwirrung noch in dieser Nacht beseitigen. Vermischte«. D Gera. 13 December. Bor einiger Zeit mußte« »i» in einer Woche zwei Selbstmorde und «tuen Selbst mordversuch nirldeu; leider sind schon «ieder drei solch«« Fälle au einem Tage in unseren Mauern vorgekommen. Der Lehrling eine« Posamrnlirr« gab zunächst eine« Schuß auf sich ab und machte dann durch Erbäagr» seinem Lebe« «« Ende. Die in der Katharinrnstraße wohnenden Pusc'schen Eheleute fand man vergiftet in ihrer verschlossenen Wohnstub«. Der Mann verstarb aus dem Transport nach de» Kranken« Hause und die Frau liegt daselbst sehr schwer darnieder, so daß an ihrem Auskommen gezwrrselt werde» muß. --- Berlin. 11. December. In der hiesigen fron« zvsischen Eolonir göhrt r« seit längerer Heit. Im Jahre 1885 sind in der Cassc de« damaligen trbsorwrl, Desecle vo» etwa 70,000 uck srstgrstellt uad im Laus« dt« daraus folgende« Jahre» »st ein srrnere« Lasseninauco von etwa 5000 fest» gestellt worden. Da in der Gemeiud« der Verdacht Platz griff, daß e« sich hier um Unterschlagungen handelte, hat eine Anzahl Gemeindemilgliedcr sich beschwerdesührend zu nächst an do« sranzvsische Eonsistoriuin, demnächst an die diesem Vorgesetzten Staatsbehörden gewandt, iudem sie der Ansicht Au-bruck gab, daß bei drr Verwaltung de« Colonievermögea« in den letzt«, Jahren mehrere in der fran;vsischen Kirchen» Verfassung rnthaltrne Bestimmungen außer Acht gelaffen und dadurch die entstandenen Caffendefecte indircct mitverschuldet seien. Zugleich sind behus» Vermeidung ähnlicher Borkomm» nissc von den Bittstellern einige aus Abänderung beim. Er gänzung der bestehenden verwaltuua-gesetze abzietende Anträge gestellt worben. Da» französische Consisiorium hat Montag, 28. November d. I.. zweck« Berathung über diese Anträge eine Sitzung abgehalten, ru welcher e» in Gemäßheit der reglementarischrn Vorschriften 20 Gemeindemitgliedern zu seiner Verstärkung Hot zuziehen müssen. Obwohl bei dem Umschwung«, welchen da« kirchliche Leben seit der vor etwa 100 Jahren erfolgten Abfassung der sranzösischea Gemeinde» und Kirchrnversassung ersahien hat, die in der gedachte» Sitzung ventitirten Anträge als zeitgemäß und de» modernen Verhältnissen enlspiechend zu erachten sind, sollen dieselben bei der jetzt >m französischen Consistonnm ausgesprochenen Ansicht nur wenig Aussicht aus Erfolg haben. (Wiederholt.) — Friedrich-ruh. 12. December. Tr» „Hamburarr Nachrichten" wird von heule Mittag von hier gemeldet: Der Fürst befindet sich völlig wohl, man ist hier allgemein sehr «staunt, daß sich ungünstigere Gerüchte übe» den Gesundheits zustand de« Reichskanzler« verbreiten konnten, da gerade jetzt nicht der geringste Grund zur Veunrubigung vorlieot; noch heute Vormittag machte der Fürst eincn einstündigen Spazier» gang, und soeben, dreiviertel aus drei Uhr. verließ er, in rme» großen grauen Mantel gehüllt, den Kopf »>it einer warwen Tuchmüdr bedeckt, in offenem Wagen den Schloßpark, um ein« Spazierfahrt in den Dackisrnwald anzntreten. Dein Aussehen war völlig frisch, seine Bewegung beim Gruß lebhaft und kräftig. Am Donner-tag Nachmittag hat der Fürst noch eine» zweistündigen Ritt nach dem Tute Schönau unternommen. (Da« Gerückt über einen Schlagonsall, welcker den Reichs kanzler betroffen haben sollte, war, wir di« .Rationalzeitung- i»ochbesonder»betont, aller und jeder Begründungen lehrend.) ->- London. ». December. In Cordova bestieg vor einigen Tagen «in englischer Arzt, vr Middleton, in Be gleitung eine« Zigeuner«, der de» Führer spielte, den Glockciilburm der Kathedrale. Beim Hernntersieigen aus der scknialen Wendeltreppe spürte er den Arm de« Zigeuner« um seinen Hai»; derselbe verinchie, ihn zn erwürgen, während er mit der ander» Han» ibm zwei Geldstücke an« der Tasche nahm und >bm lewen Stock entriß. Kurz gesoßt, zog drr A zt keinen Revolver, feuerte zwei Scküssc hin ker sich ab und entfloh; uad al» er später mit Richter und Polizeidiruer rurückkam. fanden sie den Zigeuner mit zerschmrttertrr Kinn» lade und durchbohrlem Körper, i, der Haub d«n Stock «nd die arraubtea Geldstücke. Ile Middleton, der al« Leibarzt de« Lord Drramor» durck Spanien rrrste, sitz» augenblicklich jm Gesäntzniß zu öordova; der srffk Freilanung > t echer. da der Ziaeoner. dn den Namen Herrdia trägt/ al« gefährlich« v-re-rewer b-konnt wn-
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