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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188903064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-03
- Tag1889-03-06
- Monat1889-03
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.03.1889
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Erschein 1»Uch fr«h 6'/. Uhr. ,»t LrprhM» Sstz»»,»«. L Iprechst»»in> her Keö«ti«: B»e»M»B lO-l» atz». ühk. /- >»,«»«, »er »»r «, ^chskssl^ntz, -iumwer tzestt»»«»» Ä»lrr»t» *» ?.LL:2^LÄ.M.VW 3, »5, /ilielk, f»r 2>f L««tz»r vtt, Ar»«. U.ii^rAiLlSstrnhe ». r-lche. -attz«tz«»,.«p.«. 7^»-^»?. »,» ht» Ahr. MWigcr.Tagclilalt Aazelger. Organ für Politik, Localgrschichte, Handels- und Heschüstsverkehr. «5. Mittwoch den 6. März 1889. NdomioiiotOpraü» vierteljährlich 4»/, Mk. incl. Vring-llohu b Mk.. durch dir Post b«t»»e, 6 Mt. Jedeei»tel»»R»»««»»Ps. Belegexemplar tO As. Getztzher» sar Extrabelkiß»» (i, roaedlall-Iorm-I «esalzll »tz»» Postbeitrhern», 60 «t. »tt Pastdesörseruug ?V Mt. Inlernte «gespaltene Petitzeilr »0 Pf. «rstzrrr Gcheilte, lau« u,s. AreiMrerBcknch.' Tabellarischer ».S'stcrnsatz »ach Hetzer» T»ris. Uerlninen ,«trr dem NedactioaSÜrtch tzt« sackpalt. Irrte bOPs.var de, Famllieanachrichtr» du 6gelvallr»e Arile 40 Ai, Jnierat« fi,d Net« ,a die GtzpedtttB« »» seudea. — Rabat« wird „cht ^geda». Zahluag prTeuumeermäo »der durch Post, mrchuahmr. 83. Jahrgang. Amtttcher TheM — i Vetnnümchmm.'^ Ans v«. st, das Sah, 1888 srs»g.I«tz^ Vividmd« de» Re>ch«daakanttzeU« t« Betrag« von 5,4 Procrnt wird die Restzahlung mit .. wir, »7^ für den Dividendenscheia Nr. 9 vom S. Mir» d. 8. atz bei der Reichsbaakhauplcaff« in Brrlr». bei den Reichsbankhaupt, stellen. Reichsbankstellen und -Commandite», sowie bei de» Relchtdanknedenstellea in varwru. Bachu«, Darwstad^ Luis burg. Heilbronn und Wiesbaden erfolgen, ierlin, de» 4. März 1889. Der Neteb»k««>Ier. I V: v. Borttiche«. Amtliche Bekanntmachungen. vtkimilmchmr. Das 2. Stück de« diesjährigen Gesetz- «»d Ver ordnungsblattes für da» Königreich Sachsen ist hei un« eiugeaaugen und wird bis zum tzt. tzss. Mts. aus dem Nalhhaussaale zur Einsichtnahme öffentlich aushängen. Lasielb« enlhält: Nr ü. Bekanntmachung, eiue Anleihe der Stadtgemeind» Crimmitschau betreffend; vom 24. Januar t88s. » 7. Bekanntmachung, die veränderte Benennung der ObersSrstercandtdaten betreffend; vom 3t. Januar »889. — - 8. Verordnung, die Enteignung von Trundeigenthum zu Erbauung einer normalsparigeu Eeenubär- Eisenbahn vo» Troßpostwitz nach Eunewald« betreffen»; vo» 5. Februar l8Ss. >» - G. Bekanntmachung, die Dienstwasfeu der Genda» merie betreffend; vo« IN. Februar 1889. - 16. Bekanntmachung, eine Anleihe der Stavtaemetud« Limdach betreffend; vo« 12. Februar 1889. Leipzig, am 4. Mär, »889. * Der Rat» der Stwdt «ei»,lg. vr. Srorgi. . Krumdirgel Sltttische Lxircasse beleiht Werthpaptere unter günstige» Bedingungen. Leipzig. den 14. Januar 1889. Die Epareaffeu-Depotatlo«. Mannlmichmi-. - Der Preis sllr den in der zweite» Gasanstalt der Stadt Leipzig er,eogten Koks beträgt loco Gasanstalt ll: sllr den Hektoliter Sleinkohlen-Großkok- . . 1 ^2 — » » » « «Kleinkoks . I — » 90 « zerkleinerten Steinkohlenkoks sogenannten Meivingrr-Koks 1 - -» » Brauukodlen-Kok« ... — - 50 - » - « Steinkohlen-Kvklgrnt . . — - 25 « Preis bei Abnahme größerer Posten nach Vereinbarung. D>e Marken zur Kok»- und Gru«-Entnahme sind gegen Baarzahlung, so weit die vorrälh« an Koks re. reichen, tm Bureau der zweiten Gasanstalt zu erhalten. Zur größeren Bequemlichkeit des Publicams liefert dir zweite Eusaiistall den Koks auch frei in» Hau» Leipzig. Di» Kosten biersllr betragen bei jeder Sorte l5 für den Hekto liter. Di» Lieferung geschieht dann in ploinbirtrn Säcken. Etwaige Bestellungen wolle «an entweder mündlich oder durch dir Post im Bureau der zweiten Ga»anstatt. oder in der Rechnung»- und CaffenvenvaltMtg der Gasanstalten, Rltterstraßc 6. machen. Ferner haben wir bei t errn Ar. Rohr, Sidonienstraße 8. rrru Beruh. Aranz ckk Eo., Südplatz 8, errn 2. G. Stetnbor», Z itzer Straße l?. «. Da««, Pet,r»ste,»weg 2l. errn errn Ar. Günther, Sternwartenstraße 7t. errn Earl Käppel, in Firma E. G. Wade- Witz, Ranstävtrr Strinwrg 25, Herrn W. Helbtg, Davidstraße 3, Herrn -k Tckulze Tha!straße 34. ein Lager der obenbezeichneten Kok»sorien errichten lasten und kann die Entnahme zu den obenbezeichneten Preisen auch an diesen Stellen geschehen» an welchen der Koks ebensall» in plomdirten Säcken aebolte» wird. Leipzig, am 5. März t889. Des Skatb« Devntattoa z« de» Gasanstalte«. Königliche Lka-rmie -er -il-ea-en Liin-e und Lunßacweröcschlllr M Leipzig. Die Ltudten t« ««»»rrsemekter l88d dritnurn rteu»ta>. »en 8s. April a. o. Di» Aairsrvrfe früh 7 lltzr. dte Asendenrfe um 8 Atzr. Der L-d-plaa umiaht all, Uuteertchtsqedietr der ditdeude» Küafte and de» Ku.>ftgni>erbe« uud berückstchttgt speclekl die Aurdilbuug tu den qrapdischen Künfteu. Anmeldungen zur Ausnahme find i» der Zeit »«« 4. Ais 16 Wirz tn der Kzpedt«!», der Akademie, westlicher Flügel der P.e>heuburg. st. Lrage, R-chmtttog» »m> 4—S Uhc zu bewirke». Leipzig, de» 11. Fedruar 1889. Der Direktor. Vr. Ludw. Ale per. üelseiilllctir kl»miel8leds»i8litlt. vertun 4«, 59 Sobuljudro« uw 2V. üprtl s. s. Di« vei^-euoniw, äer dSdere» übttzotluu» äer <4ruy4dri»« 6ur-u») vereedtltseu rum Kinj4krir-kee»MiUjU«u<ti«wt. b >tr jan», wetad« web seu ö-reck,urni>»«°bat, »UM Linjtlieiq-k'reiMillixeuäieuute ernorba» bube», tut »tu tvobwtuur »eliuklltebar tue»»» rau ^»beuuäuuer bei 34 Hbrmuns« 4er iVoed« eiager.cdtet. voterriedt i» »Ueu 2»«tr«n äer Uno4etu»««i>«duv. krunÄtw«»« aus «vliiad« kipruotz« obltzru- lvr>«ch, itu1w»i«:b« uuä «puowolw 8pe»otza weultuttr, Sobutgels 940 ^4 k»r 4« ^»be. . . ^ , ^»watckuuUeu »rdittet Mob 4«r Vutorreiviwet« l» s» tVoeb« t»re» eo» 11—12 vbr. .« .« - - > l^iprir, tm kedruur 188». 1«. -' Dnri Ttultrm», virrowr. ^errtliekvr Verirkstvvrvm IHprix-KtLilt. «w»u» »ontzu». so» 1l. »»r, 188», Lbews, « vd» Iw 8u»I sor 1. ItliUeruotznIa. V»« »«rs»»n» 1) 2) Lwvreodau» sor Voewt>lLU« sw srml. Ser.-V«wlua VSbal,: M vrsi>4uu« »t«r 8r«rb«»w» kür Wwwrlleb« Seu..V«wtu« s» Lr»t»tz»,ptm»n«ob»ch, b. raiulwunar, Ludlau» «iuw höbe, Lei»«» uur luruUseuww«. s) Vutzl ran > v^ertrwu nur rorlLaüreu kerutbuiU stwur V««b1»^ i» «tzwr V»t«^Neurrr»»nu,.!uo«. vr. kiondors. vie Lage in Vstafrika. Die Berbllltnisfe iu Ostasrika befinden sich gegenwärtig in einem Uedergang»stabium. Den erbitterten Kämpfen, welchen die Mitglieder brr katholischen Et, Beoediclue-Missioa ia Pugu und Tapitaia-Lirulenaat Laudsermaun zu» Opfer ge fallen sind, am ,8. und 25. Januar, ist eine verdättuißmäßige Rüde gefolgt, aber dies« Nutz« ist nicht das Zeichen der Er- fchöpsuua der Araber» sondern wohl nur auf den Wuufch »urtickzusitdren. aus der Gesangenfchait der Missionare größt mögliche» Vortbeil für den Selaventzandel zu ziehen. Mil diesem Handel hat es eine eigene Bewandimß; er ist für die Araber u> Afrika rin« Lrbendfiaae. und sie werde» alle Hebel in Bewegung setzen, um den Handel «n diefer oder lener Form sorlzufübren. Lord Salisbury bat bei der Adreßvevatte >m englischen Oberbaust sein» Ansichten über die Blockade »> folgender Weise geäußert: Die Blockade hat nicht sowoht positive Erfolg« als den wichtigen negativen Erfolg auszu weisen, daß sich seit Eröffnung derselben nur noch wenige Srlaveiibänblrr ans« Meer wagten. Außerdem hat dtt eng lische Regierung Vom Sultan von Zanzibar di« wrrthvotle Ermächtigung erhalte», di» Blockade aus di« stuften gewäffer von Pemba und Zanzibar ouszudehnen, in denen bisher der Sultan sich da» Recht Vorbehalten hatte, Ectavenschtffe zu durchsuche» und wegzunebmrn. An dieser Lücke der Blockade scheiterten birher vir Bemlldungen der hlockirrnben Mächte; aber der 4. März hat der Freiheit de, Sklavenhändler in diesen tztewäffrrn em Ziel gesetzt; von dem genannten Tage ab Hoden drei englische KrieadsLiffe: ter „Eosiack", die.Lurquoise" und ver..Mariner" den Btockavedieoft bei Pemba «uv Zanzibar übernommen. Wenn die Delaven- bändler von jetzt ad Lclaven nach Arabien desvrrera wolle», müsse» fir riurn weiten Umweg machen, und da man iduen seit einiger Zeit auch in Suakim scharf aus die Finger paß«, so wirb es weht mit dem überseeischen Sklavenhandel an der afrikanischen Ostküft« vorläufig vorbei sein. Die Rückwirkung wird kaum »usbleiben, und diese wird sich vermuthtich in neuen Kämpfen Busckiri's und seiner Anhänger an den Künenpiätzen äußern. Die Meldung, daß die gefangenen Missionare bereit» au»gel>«fer« seien, hat sich leider noch nicht bestätigt; also ist der Hauptsührer der Araber noch immer in der Lag», durch de» Besitz dieser Geißeln einen Druck aus dir Deutschen aus zuüben. welche in ihre» Maßregel» uglürlich so lange zu größter Lorsichl genvthigt, bis die gefangenen Mitglieder der St. Venediclus-Milsion ihre Freidnt wieder erlangt haben. Da« Unternehmen des Hauptwaan« Wßmann, wclche« bekanntlich bestimmt ist, die Blrckade zur See durch eine Lantblockad« zu ergänzen und zu unteistützen. ist nicht so eilig ins Werk gesetzt worden, als ursprünglich beabsichtigt wurde. Dagegen ist eS um so sorafättigrr und systematiicher vor- bereitet. E» sind dabei alle Erfahrungen, w.lche der bewährte Afrikareifenve gemocht hat. benutzt worben, und die Maß. regeln sind so getroffen, baß sie aus ei», lä'igere Zeit binau« ihre Wirkungen äußern werden. Haupkma»,, Wßmann beabsichtigt» sechs Stationen zu gründen und hat sich mit allen sür diesen Zweck geeigneten Gegenständen versehen. D>« Begleiter sind lauter auserlesene Leute, deren körpeil che Eigenschaften dafür Bürgschaft leisten, daß sie die unauS- bleidlchen Anstrengungen ertragen werden, und auch die Eingeborenen, welche für da- Unternehmen gewonnen sind, entsprrcheu den Anforderungen, welche an ibre Ausdauer und ihren guten Willen gestellt werden mußten. Natürlich ist über d>e Einzelheiten de« Unternehmen» der Schleier de« Geheimnisse» aebreitet. damit die Araber und ihre Verbündeten nicht in di« Lage komm«, ihre Gegenmaßregeln zu treffen. Sehr wichtig ist sllr den Ersolg. daß dir Seeblockade durch die Einbeziehung der Gewässer von Pemba und Zanzibar schon vor Beginn de« Wißmaiinlchm Feldzuges geschloffen ist. daß also der Zug der Sklavenhändler genöthigt wird, eine andere Richtung ein- zuschlogen. Lord Salisbury ist der Meinung, daß der stampf gegen die Sklavenhändler langdauernd und schwierig sein wird, weil der Sklavenhandel sür sie eine Existenzfrage ist. aber hoffentlich wird er von segensreichen Folgen begleitet sein. Boa den Schritten. welche Cardinal Lavigerie unter nommen hat. um dem Handel entgegen zu trete», verlautet in neuester Zeit nichts; seitdem er sich nach Afrika zurück begeben hat. scheint man sich in katbolischen Kreisen aus Geld, sammlungen zu beschränken; von Organisirung »euer U»tcr- nebmungen in der von dem Cardinal augereglen Weise ist eS still genordea. Die veutschr Colonialg-sellschajt hat sich gegen den conseisionellen Charakter der Bewegung eiklärt u»d wirkt in dem Sinne, daß überall Zwcigvereine lhäiig sind, um dem Sklavenhandel durch Wort und That zu steuern; aber auch von dieser Seite sind bisher greisbar« Ergebnisse der ausgewendeten Bemühungen nicht zu verzeichnen, die Hoffnung erscheint jedoch berechtigt, daß die Zutuust ia dieser Beziehung nicht unfruchtbar bleiben wird. Ausfallend und deklagenswerth ist es. daß über da» Schicksal Emin Pascha'« und Stanley'« noch immer keine un- rweiseibasten Nachrichten dorliegen. Man weiß zwar, daß Osman Digma nicht die Watirbeit saqle, als er an den enatischen General in Euakim die Nachricht von der Gesängen» nahm» Beider gelangen ließ, aber wir sind auch nicht darüber unterrichtet, wo» seil April 1888 in Wavelai und Lado« aeschehen ist. Wir wissen nur. daß Stanley seinen bei Aruwhimi stehenden Nachtrab abgeholt bat und dann aus« Neue »ach Wadelai onsgrbrochen ist. Ob er sein Ziel er reicht hat n»d ob er von dort aus di« Ostküste zu gewinnen versucht hat, oder wa« sonst geschehen ist. darüber herrscht vollständig»« Dunkel. Wir müssen uns ei»stweilen mit dem Hinmüs ans di« großen Entfernungen, ans b,e Unzutäi glich- keit der zu Gebote stehenden Verfehl «mittet und mit der Auskunft begnügen, daß in Ostasrika »ad Centrolafrika In S Folg« VN Beweg»»g gageu den Sklavenhandel große Aus- reguna herrsch» uud baß brsbalb Staaley aus feine» Zug« wahrscheinlich vielfach aus Hmverniffe gestoßen sein wirv. Die Expedition des vr Peters ist offenbar wegen der bestebeudrn schwierigen Verhältnisse an der ostofrikaaischen kitste ia« Stocken gerathen; es ist bedenklich, gegenwäilia eine Expedition in Vollzug za setzen, nachdem eine denselben Zweck verfolgende englische Unternehmung durch die Ungunst de, Verhältnisse an »er Fortsetzung des Zuge« verhindert ist Aus deutscher Seite will man vor olle» Dingen erst einmal abwarten, ob dir Expeditioa »es Hauptmanns Wißmann idrrn Zweck erreichen wird; di« Vereinigung zweier mit einander nicht in unmittelbarem Zusammenhang stehenden Unter, nrdmungr» könnte das Gelingen des Hauplzw-ckes. an de, OsttÜfte von Afrika die gestörte Ruhe wieder herzustellen, gefährden; dir Leitung muß in eine Hand gelegt und es kann nicht dem Zuiatl anheimgestelll werden, ob sich die Maß nahme» zweie, Fübrer sür beide Iheile nützlich gestalten oder einander durchkreuzen werden. Zur Besiegung d r desteh-nven Schwierigkeiten ist vor Allem ein« genaue Kennin'ß der Sach, lag« erforderlich: die Ertenntniß der Ursachen des Auf'ia»be- an der Küste, des Zusammenhanges der Bewegung mit der i» Gebiete der großen See« herrschenden Ausreaung und dann die richiige Wabl der Mittel zur Bekämpfung und Unterdrückung der Bewegung. Da» ist eS, w>>« wir von der Expedition »es Hauplmgans Wißmann hoffen und erwarten. * Leipzig, 6. Mßrz. * Nach neuerdings der .Frrntzeitiing'' zugegangenen Nach richten scheint «s zweisrldaft geworden zu sein, daß der Saiser Alexgnder M. von Ruß leud »«och innerhalb des Monat» März nach Berlin kommen »erd«. * Urbrr hi« Einstlbrung des neuen Negierung«, Präsidenten von Hannover. Grasen Wilhelm Bismarck, in sein Nml berichtet der .^annöverscheCourier": »Der Herr Obervräsident halt« die Einführung übernommen und sprach seine Freude darüber aus, baß an die Sp tze der hiesige» Regierung der Soda des um da« Vaterland so hoch verdienten Fürsten Reichekanzlers träte. Der Herr Regierung». Präsident autiuorlrte, baß es >bm besonder« angenebm sei. sein neues Amt nute, den Aufpirleo des Oberpräsidenten von Bennigsen antrrte» zu können, dyr sich seit einer langen Reih« von Jahren große Verdienste um Reich und Staat, wie a»ch um vie Provinz Hannover erworben habe. Er bitte, ihm in seiner Stellung mit Vertrauen «ntgegenzu- kommen, «ist er es auch entgegeubrinq«. dean nur bei r»rse» gegenseitigen Vertrauen könne vie Regierung ihre Ausgaben voll erfülle». Er seinerseits werde bemüht sein, uut allen Kräften sein Amt wahrzunehmcn.' * Nach einer Meldung des ^Hannoverschen Courier" ist dem lippescheu Cadinetsminisier vroherra v. Ricklhosen der erbetene Abschied beivill at worden. Wie erinnerlich, waren schon vor längerer Zeit Meldungen über eine Cadiaete» krisis im Fürstenthum Lippe verbreitet und der devorsiehende Rücktritt de» Herrn v. Richthoseo in Verbindung mit der Thronsolgesrage gebracht woidea. Bald nach diesen Mel dungen halte Herr v. Richlhosen »inen längeren Urlaub an- getreleu. der mit Tesunoheilsrücksichlea begründet wurde. . ' . * Schon seit Jahrzehnten bemühen sich czechische Schristst'ller und Hisionker den Nachweis zu führen, daß Bödmen und Mähren immer von slawischen Volkesläm» men besiedelt gewesen sei und daß eie 3 Millionen Deutiche, die heule in beiden Kronländern wohnen, nur als Fremdlinge, al» Eindringlinge gellen könnten. Daß die Markomannen und Quade». welche minkest-n» ein halbes Äahrlautend im Lande der Mcldau und der March saßen, echte germanische Stämme seien, wird beharrlich b stritten und geleugnet. Man h lsl sich einfach damit, aus Markomannen — Moravanen. aus Sueben — Slawen und au» Ouaden — Kroaten zu machen. Den rzechischen Historikern aber, die ober aus solche Art. durch Trugschlüffe. Entstellungen und Fälschungen, den Urbesitz Böhmens und Mährens für die Slawen zurückerodern, wird von ihren volksgenoffen bohr Aaerkrnnung zu Tdeil. Zu» rechten Zeit ist nun ein Werk erschienen, welches vir kjechischrn Hypothesen über die Vergangenheit Böhmens und Mährens so vollständig zerstört und das germanische Ge- präge der zwei Länder in den erste» süns Jahr, bunderten unserer Zeitrechnung so nachkrückilch he»vor- hebt und so klar erweist, daß di« slawische Astersor- schuna wohl sür immer verstummen muß: es ist die Geschichte de» germanischen Vottsstammes der Qua- den von H. Kirchmayr. Ter versaffer, Prosrffvr der Geschichte an brr Oberreal'chulr in Proßnitz in Mähren, hat alle Quelle« der zeilgrnösffschen Schnstst.ller übe, de» Namen der Quavcn gründlich durchforschl. da- Gebiet der Quaven von der Donau bi« hinaus zur Zip» durchwandert und die allgermanischr» Gauburgen, die zum Theil noch wohl erhalten sind, genau besichtigt, die in da« heutige slawische Sprach, gebiet eingesprengtra deulschen Sprachinseln, vie ja möglicher Weise die Nochkommen von quabischen Urberr ft n bergen können, wiederholt besucht, die Alterlhum»- und Münzsamm.« lunqen genau durchmustert und alle Forschungsergebnisse i» einem stattlichen Bande niedergelegt. Ein frische«, lebens volles Bild «nlwirit Kirchmayr vo» der germanischen ver- gangenbeit Mähren«; de, oller Gründlichkeit und Berliesung in die Quellen ist vie Daistellung doch echt vvlkaihUmlich und allgemein verständlich Außerdem ist da- W>rk von lo großer Liebe zum deulschen Boikstl-um durcbwebt. baß da« Studium tes Buches hob« Freude gewährt. Felix Dab». wobt der beste Kenner der altgermon schen Völker, hat ras solg-nve Unheil über da« Kirchmayr'sche Buch ge fällt: .Do« Werk im Ganzen hat meinen vollste wärmsten Beifall. Es ist gearbeitet mit lreu fleißi.,„rr liebevollster versenkuna in die mübeschwere Ausgabe; nur dir edelste, begeistertst« H>ng-dung konnte so sprödem Geste», solche Golvkörner abgewinnea. Der Versaffer hat sich den Dark der deulschen W ff-nschast, ober nicht minder wahNich de« Dank verdient dr« ganzen deutsche» Volkes — in beiden ReichenI D>« schöne, freudige, stolze Liede zu unserem Volk, welche dos ganze Buch durwglüd». macht den ersieuenkstr» E »druck.' Wie haben ober die Ezechen das Werk a»s- aniommen- Wie „ne Ment, über da« gebetztr Wild, so sind sie über den bescheidenen deutschen Gelebrten hrrgesallrn. bab-n ihn in ihren Zeitungen un» Zeitschriften mit e n«, Fluth von Schimpfwörter, ubergoffru. ihn verdächl'gt und verleumdet und ihm das Leben s» sauer als nur möglich zu wachen versucht, chm« Enl^gnung ^e, fachgewäß, »r,«>t de« Kirchmayr'sche« Buches ist ober bisher von zcechischer Seite noch uicht veröffentlicht worden Hofsenttich läßt sich Ver Versaffer au« seinem Wirkungskreise n cht bmausärgern. ondern erfreut un« bald mit dem 2. Thcile seine« Buche«, welche« die Schicksale der in Mähren zurückgedlicdruen 3uad>nreste zum Gegenstand« baden wird. * Bei der forlges-tzien Wehrgesetzdebott« im unga rischen Unterbause erklärte Helsu. die Opposition treibe kemesweg« Obstructiv», sondern erstrebe Verbesserungen de« G-setze«. Der Minister für Lanbe«v»rlhe>digung betonte in einer Erwiderung, er Hab« die volle Ueberzeuaimg, daß tn der Armee nur die deutsche Sprache die Dirnstsprache sein könne, verwie« anderrrseit« aus da» weitgehende Zugeständniß. daß sich die Canvibaten bei den Osstc>er»prujuoaen unter allen Umständen ihrer Muttersprache bedienen bürsleu, und entkräftete unler dem Beffall der Rechten die irrigen Be i iuptungen Gras Apponyi'«. dem er vorwars. erst den Zünd stoff in die Beraihuna h,nei»gemorsen zu Hader». Schließlich ries die B hauplung Szeniivanyi'«, zwei Abgeortnete von der Majorität hätten den Präsidenten mit geballten Fäusten be droht, eine erregte Seen« hervor: der Präsident erktärle, davon nicht« wahrgenommen zu baden, auch die beschuldigten Abgeordneten stellten die Bezichtigung in Abrede. — Jnr Lause de« Sonnlag« Kaden nur in drei Provinziatorten Volks versammlungen bebus» Prvkesterhebuntz gegen den H. 25 de« Wchrge'ene« staitg'sunven. Dir Be«egung in der Prdpinz ist in entschiedener Abnahme. * D>« ueuerkings au« Belgrad über die Gestaltung der »narren Lage Serbien« ein treffenden Nachrichten entsprechen nicht ganz demjenigen Bilde, welches man sich nach Dem. was in der Grogen Skuptchlina voegeganaen und zu Tage getreten war, vorzustrüen gewöhnt Halle. Je nach Ver Parteiquelle, au« der die Belgrader SituationSschilde- rungen ae'peist werde», tragen letztere ei»r bald mehr opti mistisch, bald mebr pessimistisch abgetönte Färbung zur Schau. In der Beurideilung all dieses srdr verschirdenwertb'gen Nachrichtenmaterials bürste man wvdl am sichersten gehen.' wenn man sich vergegenwärtigt, daß die in ihren großen Zügen feststehende internationale Conjunctur auch für den Entivickelungegang d>r serbischen Dinge maßgede»d bleibt. Es kommt hwzu, daß nach de» Belgrader Mi «Heilungen Herr Ristie als beherrschend« Persönlichkeit der parla mentarischen Lage erscheint, eine Persönlichkeit «lso, weiche ihren politischen Anlecedentiea «ach b»ure«chm>de Bürgschaslen kräftiger und corrrcter Zügetsührung bietet: Der Ruj de« Herrn Ristie als Staatsmann wir als »dmi- nistraliver Organisator ist ein wohlbegründeter; nach»»» er seine Autorität >m Sinne der Hrrdersühruna einer klärenden Wendung gellend gemacht bat, so erscheint, selbst wen» man unberechenbare Zwischenfälle mit in das Catcnl «»beziehen wollte, die Brtürchluug ausgelchloffen. als ob die «nler- »alionalen Beziehungen Serbiens in Frage gestellt «erden könnte,,. Nach welcher Richiung die Entscheidung nun auch autsallen möge, so darf man sich ver Hoffnung hingeben, baß unter dem Einflüsse de« Herrn Ristie jede Störung der guien inlernat onalen Beziehungen Serbiens hinlangchallen bleiben wird. * Au« Brüssel, 1. März, wird der .Allgemeinen Zei- tnng" gemeldet: Der belgische Fwanzminister veernaert gebärt zu den «enkara Finonzminislern Europa«, welche vor das Parlament bnlreten käiineu. ohne einen Abgang >m Slaat«dan«hal»r onksndlgea zu mästen. Unler Ministerpräsident Hai iw Seqenlyetlr di« Genug. Ihntinq. den Kammern seu zwei ober drei Jahre, «tue» steigeren Uide, schuß der Einnahmen aber de» Aus iahe» vorzutegen. Für das lautend« Iadr erg'ed: sich ein Uederlchuß vo» rund l3 Millionen Fran:1, wovon allerdings ein kleiner Theil zur Verzinsung de« Eapiiol« abgerechnet Weid » muß, welche« der hilqische Staat zur Bestreitung der Maae-BeseftiaiingSkosten und der vewossnuog orr Trupp n aus dem Weg« der Anleih-, bezw. R Menbegebunq. ans. nimmt Für da« Iadr t89o wr,st der ktaaiSvorauschlag einen Ueberichuß von 18 Millionen on>. Um die so außerordentlich günstige Fi»aujlagc de« KSnigreiäX würdigen zu könne», muß man ferner bedeut,», daß sei« zw«, Jahren der Kasterpoll und dir Zack,r- llcuer erheblich herabgesetzt wuiden und der Staat auch sonst aus Emkünste verzichte«,, welch« zusammen jährlich 6 Millionen ergaben. Bedenkt man, daß sür da« Budgrtjahr 1884 nach «in Abgang von lv Million»» zu decke» war, Io stellt bas grgewvärligr Budgetjahr gegen 1884 «ne Steig,rnug brr Einnahmen »in 37 Millionen vor, ein glL»,e»d>s Lrgebiiiß. wttchr« einerse»« der omstchtiaen Finanz, verwaliung, andererseits der Besterung in de» Handel«- und In- diisirikverhältiiiste, de» Lande« zu danken ist. — Bekanntlich Incht dir belgische yrrreSleitung seil mehrere» Jahren nach einem neuen Rrvetirgewebr und hat kürzlich dir Erfinder oller bekannien Lysirme zu Schi ßprobcu eingeladen. Schon nach den ersten Ber- suchen erwies sich da« österreichische Männliche, ^pewe-r al- das weitaus vv'zügllchste. Da aber mehrere belgische Erfinder, namenl- «ich der Erft, der d.« Naqom^S.wehret, sich anheiichig mackste», die au« den Lchirßprvdea sich ergedeuoe, Verbesserungen anzudrin-en. <o bat die Heeresleitung die endgilt'ge E«,cheidung von weiteren Schießprode» abhängig gemacht, welch« lm Mona« März stoiifinden sollten. Unlerdrsten Hai aber die Bortrefslichkeit de« Manniicher- Trwedre- eine neue Anerkennung gesunden, indem die deutsch« Re gierung bet der österreichische» Waff.nsabrik in Steyr 400000 Re- petirgewevre, System Mannlicher, bestellte. Diele Thailoche sche in in Brüste! aiitschlnggebend gewest» zu lein. Denn wir man döri. werdrn bi« SU> eßverluche sür März entsalle», und ist die belgische Regierung rniichloften. dn« Mannlicher-Gewehr tu der ganzen bel- g schea Jnianterir eiuzusührea. * Ter Telsiner Consllct. welcher gegenwärtig die ganze schweizerische Eidgenossensch > s» in hochgradigste Erregung v-rs yt und sogar die Marschbereiischaft ein s Iiisanteiieregimenl» nolbmendiq gemacht ha>, ist verursacht vitich den U berinntb der im T ssi» das Regiment führenden ul trän, vn tanen Partei, die es mil ihr-m staatsrechtlichen und eidgenössischen Venußlsein burcha»« vereindar sindet, alle ibrer He,richj»cht m>dkr"rebe»den El< mente, im strirtrn Widerspruch Mit den gellenden Versaffungsbestimmungev. ihre« Wabliechi,« zu b-rauben. Der Uttranivniaii SmuS bal einen Io schreienden Mißdrauch von seinem momenianen U ber- gemich« sich zu Schulden kommen lasten, daß die Berner C-nkralg walt ein E „sehen haben mußte und mit ibrer »nctoi itati» intorpo,jt!o zu Gunst n der vergewaltigten liberalen Parl.i im Canto» Tessin vorg'iig. Ibrer Aufforderung an die Tessiner Regierung, ungesäumt, und zwar bi« zum 28 v. M.. Remedur zu schaff'», domit d e Tesammtneu- nahl d « Große» Ratd« an, 3. März unler normalen V rbättniffe» vor sich geben könne, wurde von de» Tessiner Machthabern trotzig zurückgewiesea. Obwobl »un nach Au«. iwei« der letzten Telegramme d>e liberale Sache trotz aller I Rancunrn der Gegner idrrn Weg gemacht bat, ist deck» der j Co stct zwischen dem Eanto« und dem BunveSrath durch I das Verhalt«» der Tessiner Regierung zu «ine, Schärfe ge-
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