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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189102017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-02
- Tag1891-02-01
- Monat1891-02
- Jahr1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1891
- Autor
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Erscheint tSgNch früh 6»/. Uhr. Rrdactim, und Lrprdttion IohemnrSgasse S. APreMundr» der Krdaclion: Vormittags 10—12 Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. «» »KI»»»,,»« riMieix^tler M-nuicri»,« »»ch, sich d» «edocti-n »utl «<rt>n»oa. Annstz«« für »te nSchftkalgende -.«««er »eftimmten Inserate an Wachentagen »iS Z Nbr Nachmittaas. antz,,,»- und FesNu«»,, s, >,», bis' ,9 Uhr. Zu -ni Fffinlrn für I»l.-A»>mhmr: Ltta K>e«m's Sarti«. («lfrr» Hahn,. UnivcrsitätSsttaße I, Lauts Löscht. iiat-arinenstr. I« vart. und König-Platz 7, nur bi« ' ,3 llhr. H Amtliche Bekanntmachungen. Oeffeulliche Sitzung der Stadtverordneten Mittwach, den 4. Februar 1^»I, Abends 6', Uhr. t« Titzuiigasaale am Naschmarkte. Tagesordnung: l. Reclamattonea gegen Wahlen in die staatlichen ElnschätzungS- commissiouea und event. Ersatzwahlen, ll. Bericht de< VersassungSaur-ichusseS über die Eingabe de- Herrn Schönherr in Betreff des CigenthumS am Grund und Boden des an der Sternwarleiistratze unter Nr. 8 gelegenen Grundstücks. H. Bericht de» Verfassung»- und Finanzausschusses über »in Ab komme» mit Herrn Pol», den Leipziger Anzeiger betr. IV. Bericht d«S Finanzausschusses über: ». die Rechnung deS Aichamte» ans das Jahr 1889: d. Berlautbarung einer Be richtigung in der Bezeichnung der Gläubiger aus Fol. 8 deS Grund- und HvpolhekenbuchS für Leivzig, Amtsantheil». V. Bericht Le« Schul- und Gasausschusses über Einrichtung der Gasbeleuchtung iu dem Grundstücke Alexanderslrasje Nr. :15 37. 7T. Bericht deS StistungSauoschusscS über die SpecialbudgetS: „Becker'sche Stiftung", „Bicner'sche Stiftung" und „Mende'sche Stiftungen" ausser Pos. 4 des HauShaltplanes für 1891. VII. Bericht de« Lösch- und bez. Finanz-, Bau- und Oekonomie- ausjchusseS über Conto 11 „Feuerlöschwesen" außer Pos. 5 1. x, d, k der GehaltSliste, Pos. I I, 14 und 43 des Haus haltplanes für 1891. VUl. Bericht LeS Bau-, Oekonomie- und Finanzausschusses über Ankauf des in Leipzig - Reudnitz, Kohlgartenstraße Nr. 57 gelegenen Haus- und Gartengrundstücks. Bekanntmachung. Nachdem der am 29. November vorigen JadreS hier verstorbene Herr Enrt Thtla »an Lchierbrand durch letztwillige Bersügung Pier Tausend Ntark dem slädstichen Muieuin zur Beschaffung eines LelqemäldeS zugewendet hat, machen wir dies mit herzlichen! Dank gegen den verewigten Schenkgeber hiermit öffentlich bekannt. Leipzig, den 29. Januar 1891. Der Rath der Stadt Leipzig. I» 288. I)r. Georgi. Größe!. Bekanntmachung. Zu dem Neubau einer dritten Schule in Leipzig-GohliS sollen 1) die Glaserarbetten. 2) die Tischlerarbeiten, S) die Schiofierarbriten vergeben werden. Di» Angebot«-Formular« und Bedingungen können bei dem Herrn Architekten Hannemann, hier, An der Alten Elster Nr. 1«», 2 Etage, gegen Erlegung der Gebühren von 7o resp. 50 ent nommen werden, die Angebote sind aber bi» zum 9. Februar 1891, Nachmittag» 5 llhr, versiegelt und mit der Aufschrift: „Glaser-, bez. Tischler-, bez Tchlafferarbetten NI. Schule Leipzig-GohliS" aas unserem Bauamte, Hochbauvcrwaltung, RaihhauS, 2. Etage, Zimmer Nr. 5, abzugeben. Wir behalten uns die Auswahl unter den Bewerbern, sowie die Ablehnung aller Angebote vor. Leipzig, den 27. Januar 1891. Ter Rath der Stadt Leipzig. Id. 459. vr. Georgi. Lohse. Brennhoh-Änction. Mittmoch, den 4. Februar d«. IS., sollen von Vormittags g Uhr an im Forstreviere ilioiinewit; aus dem Mittelwaldschlage in Äbth. 6» im sogenannten Apittsch ca. 120 starke Aaraumhanien und - 120 - Langhanfen (Schlagreisig, miter den öffentlich aushängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft auf dem Holzschlage an der Hohen Brücke bei Connewitz. Leipzig, am 26. Januar 1891. Tes Raths Forst-Deputation. riutzlioh-Äiltlioil. Donnerstag, den 12. Februar L. IS., sollen von Vormittags MWM.TlMbllM 9 Ubr an aus dem diesjährigen Holzschlaqe in, Nssenthal» dicht an dkr L)aldstras;enbriicke und deur Fahrweg nach Gohlis, Eichen».Klötze von 28—92 cm Mittenst. und 2— 9 m Liinqe, Buchen- - » 27—50 - . 3—8 . 2 Ahorn- - - 33-34 - . 8-10 . - Ll Rüster- » - 22—60 - » 3—11 » - 3 Linden- - » 46—55 - M » 4— 7 » » 2 Eichen- - . 19-20 - - 6— 7 - - 8 MaSholder- - 24—42 - . » 4— 9 - - I" Eller- - 17—25 - - - 5—11 - - und !'.> Stück Fichteustangen von 6—10 oill Uittcnst. und 5—8 m Länge unter den öffentlich auSbängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: an der Waldstraßenbrücke am Rosentbale. Leipzig, den 29. Januar 1891. De» RathS Forstdeputatlo». Bekanntmachung. Bei dem Kaiserlichen Poslamte 9 lBörsengebäude) in Leivzig ist ei»« öffentliche Fernsprrchstelle für den Orts-, Bororts- und Nachbarortsverkehr eingerichtet worden. Leffentlicke Fernivrechstellen bestehen außerdem noch bei dem Kaiserlichen Telegraphcnamte in Leipzig — Hanviposlgebäude am Augiistuoplatz, Eingang vom Grimmaischen Eteinweg —, sowie bei den Kaiserlichen Postämtern in Leipzig-Connewitz, Leipzig-Eutritzsch, Leipzig-GohliS. Leipzig-Lindenau, Leivzig-Neuichöneseld und Leipzig- Plagwitz. Dieselben sind im Sommer von 7 Nbr, im Winter von 8 Uhr Morgens bis 9 Uhr Abends ununterbrochen geöffnet. FelN'prechscheine, welche zur Benutzung der Sprechsiellen be rechtigen, werden bei der öffeiil'.ichen Fernsprechslelle im Haupipost- gebaiidc und an den Schaltern der genannten Postämter verkauft. Leipzig, 30. Januar 1891. Ter Kaiserliche Lberpostdirector. Walther. Städtische Höhere Schule für Mädchen. Dl Ausnahmepräsan, finde» am Mittwach. den 11. Februar, Bgriniltags 9 Uhr statt. Nachträgliche Aumklpuugen von Schülerinnen nehme ich bis Mitte März täglich entgegen, doch bitte ich, dieselben möglichst nur in meiner Sprechstunde, Vormittags 11—12 Uhr, bewirken zu lvolleu. Leivzig, I. Februar 1891. Vr. F. Äram-, Boß- und viehmarkt )u Liebertwotkwih. Mittwoch, den 1t. Februar 1891. Abgaben werden nicht erhoben. ^ ' Der Geweinderattz. viele. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. vierteljährlich 4»/, Mk. in Att-Leipzig, incl. Brtugerloh, 5 PL, buch die Post bezogen 6 «k. 4ui»»tn« dirn.« Pst Brlegezrnrplar 10 Pf. Gebüdren für Eztraboil»»«» tin Tageblatt-Format aefnlzts »bue Po,rdef»rderuag Ü0 Mst Mit Postbefördernug 70 Mt. Inserate 6 gespaltene Petit-eiU >0 Pf. Gröber« Schriften Inut nns. Preisverzeichnis. Tabellarischer u. Ztffernsatz »ach Hötzum Tarif. Lkltg»rn unter demAedartiouSstrich dt» Saespalst Zeile 50 Pt., vor den F ami l t» o » , chri chte, di« 6gespal»ea« Zeile 40 Pf. Inieratr sind stets an d>« ErpedtttO z» senden. — Rabatt wird nicht gegeben.. Zahlung pnx-ouiuonuiäo oder dnrch Post» Nachnahme. Sonntag dm 1. Februar I89l. 85. Jahrgang. vutz- und Srennhotzanction. Montag, den 9. Februar d. IS, sollen von BormittagS 9 Ubr an aus dem diesjährigen Schlage im Rosenthai, dicht an der Waldstraßenbrücke und bei» Fahrweg nach Gohlis 19 Rmtr. Eichcn-Riitzschrite I. u. II. El., 114 - Eicheii- 83 - Buche». 20 - Rüstern- .vreunschettr, 9 - Linden- 1 - Eller unter den öffentlich aushängenden Bedingungen nad gegen so fortige Bezahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werde» Zusammenkunft: an der Waldstraßenbrücke, am Rosenthale. Leipzig, den 29. Januar 1891. DeS Rath« Forftdeputatiou. Bekanntmachung. Bon dem Unterzeichneten Armenamte sollen Freitag, de» 0 Februar d. I. vormittags von 9 Uhr a» l» hiesigen Stabthause verschiedene Mobilien. Beilen, Wäiche. Kleidungsstücke, Han»- und Küchengerät-« rc. öffentlich versteigert werden. Leipzig, am 31. Januar 1891. Das Armenamt. Hentfchel. ArtnS. Bekanntmachung. ErbtheÜungShalber soll das zum Nachlasse des Mühlenbesitzer« Friedrich Julius Veit in rSayschwip gehörige, aus Fol. 698 deS Grund- und Hypolbelcnduchs für Lindenau Bngetrogene, in Leipzig-Lindenau. Marienstratze Rr. 22 24. gelegene Han», gruudstilck, welche« ohne Berücksichtigung der Lbiaslen auf 24008 Mart ortSgerichtlich taxirt worden ist, am 4. Fedruar 1891, vormittag« 11 Uhr. tm hiesigen König!. AmISgeriiblSgebäud« pari., Zimmer Nr. 80, öffentlich meistbietend versteigert werden. Tie Vcrsteigerllng-bediiiglingei! können vorher im Zimmer Nr. 86 deS Amtsgerichtsgebäudes eingesehrn werden. Leipzig, am 14. Januar 1891. König!. ««ttSgcrtcht. Sbthetl. V. Kunzr^ Naumann. Bekanntmachung. Dt« Stelle de- 3. vanroutroleurS unsner Naupotizei-Ab- theilung ist vom 1. März pteses Jahres an aeu zu besetze». Die Stelle ist mit eiueu, Ansangsgeyatt von 2100^» aus-,stattet Bautechniker, welch« dir staatliche Meisterprüfung desta-bcn haben, wollen ihr« Bewerbungen «ntrr Beisügni-g von Zevgn,' ^n b»S 1!i. Fet-ruar Pf». Js. de- und sa»> 'tnch /i reichen Ltzrwnttz, de» 27. Januar 1891. Der «alh »er Stabt Chemnitz. I>r. Andrö, Oberbürgermeister. Wilde. Bekanntmachung. An unserer Iknaben-Millelschule, welche demnächst in «ine höhere Bürgerschule unigewandelt werden soll, ist die Stelle eine« wissen- schasllichen Lehrer« mit 1. Avril er. zu besetzen. Dieselbe ist mit 1500 Mark Jahre-gehalt dotirt, Neuphilologen, welche auch die Befähigung zur Eriheilung Le« Turnnnicrrichls haben, werden bevorzugt. Meldungen sind bis zum I. März bei un« einzureichen. Bitierfeld, den 30. Januar 1891. Der Magistrat. A. Dippe. Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die im Grundbuch« von Frehburg a N., Band 12 — Artikel 554 — aus den Namen des KammannS Wilhelm Lüchan eingetragenen, an der Lauchaer Straße und in hiesiger Flur belegenen Haus-, Fabrik- und Feld- grundstücke, verbunden mir Eementsabrik, Kalkbrennerei und Ziegelei, am 2«. Februar 1891, varmittagS 9'/, Uhr vor dem unter- zeichneten Gericht — an GerichtSstelle — versteigert werden. Die Grundstücke sind mit 107,46 Reinertrag und einer Fläche von 3,98,10 Hektar zur Grundsteuer, mit 711 Nutzunaswerth zur GedSudesteuer veranlagt. Auszug au« dn: Steucrrolle, de- glaubigte Abschrist d^! Grundbucharttkels, etwaige Abschätzungen und andere die Grundstücke betreffende Nochweisiingen, sowie be sondere Kalisbedingungen können in der Gerichtsschreiberei Vor- mittags von 10 bis 12 Uhr eingesedrn werden. Alle Realberechtigten werden aufgeiordert, die nicht von selbst ans den Erstehn übergehende» Ansprüche, deren Vorhandensein odn Betrag aus dem Grundbuch« zur Zeit der Eintragung des Ber- steigeruiigSvermerk« nicht bervorgtng, insbesondere derartige Forde- rungen von Capital, Zinsen, wiederkehreuden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Ab gabe von Geboten anzumeidea und, fall« der betrribend« Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigensall« die- selben bei Feststellung de« geringste» Gebot« nicht berücksichtigt werden und bei Berlheilung des Kausgelde« gegen di« berücksichtigten Ansprüche im Range zurücktrctcn. Diejenigen, welche da« Eigenthum der Grundstücke beanspruchen, werden oufgesordert, vor Schluß des BersteigerungStermin« die Einstellung des Verfahrens herbeizufuhrea, widrigenfalls noch erfolgtem Zuschlag daS Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle de« Grundstückes tritt. Das Urtbeil über die Eriheilung de« Zuschlag« wird am 2. März 1891» VnrmittagS 1l Uhr an GerichtSstelle ver- kündet werden. Frehburg «/U., den 16. December 1890. Königliche» Amtsgericht. Die französische Lämmer und das Drama „Thermidor". Die Sitzung der französischen Abgeordnetenkammer vom 29. Januar war eine der merkwürdigsten, welche jemals statt- gesunden haben Die Regierung verlangte die Billigung einer Maßregel, welche sie im Interesse drr AufrechterbaltiMg der öffentlichen Ordnung ergriffen hatte, während die Kammer ibr Votum von der Stellung abhängig macht, welche sie dem Dichter deS.Thermidor" gegenüber einnahm. DieRcchtestimmte gegen baS Verbot, weil sie die Schreckensherrschaft verurtkeilt: die Linke gab durch ihr Votum ihre Solidarität mit de» Grund sätzen der Revolution von 1789 zu erkennen. Der beiderseitige Standpuncl wird treffend durch die Worte Cl7.,»cnceau'S bezeich net : „Die Revolution ist ein Ganze«, und wer einen Theil derselben angreist, greift da» Ganze an " Zur Rechten gewandt in Folge eine« Zwischenruf«, sagte Clömenceau: „Ihre Vorfahren waren während der Revolution in den Reihen der Feinde Frankreichs!" Damit corrcspondirtr die Aeußerung des Unterr»chtSministerS Bourgeois: „Im ganzen Stücke sind die Augen fortwährend ans die RevoluiionSscencn und niemals ans dir Grenze gerichtet." Die Linke begrüßte diesen An spruch mil lebhaftem Beifall. Endlich zog sich der Minister präsident Freycinet, als ihn Gras Mun, ein Führer der Rechten, fragte, ob er m^ndung"au«*der Verlegen- sichten tbcile. durch die ^rungenschaften ber heit: „Di- Reg'-rung bewahrt d.e ^,^',7.,'. sj„P„,. Revolution unk, >,t »ui an d - ^ . ^»elmien, welche diese t"e,.nnu..g 'be'len.^ M->> w 'si-^i?'große'MehL'h? "r LpubL:» komme',,, würde .bre Opfer u.chl mehr unter dem Adel «nb rc, Geistlichkeit snchen. wie d.e ^chrkckknSze'k sondern - würdc die Bourgeoisie au-zurotten streben Deshalb tiee» ffren die Scc.al"len und Anarchisten stet» ans eine schwache Regierung, »nd Diejenigen, welche die Republik stürzen »vollen, verbinde» sich mit den Socialisten. weil sie wissen, daß,l»>en nur die Revolution helfen kann. Die Rllckfebr zur Monarch.- ist iu Frankreich nur denkbar, wenn die rcpuvManische Re gierung fick» unfähig erweist, die Ordnung aulrecht zu er kalten Man w..h-e in Pari» Nicht recht w.e man d-S Verbol des .Dherm.dor" aussasten sollte: F-'-r ba« Verbot argen da« Stück gerichtet, oder gegen die Ruhestörer, welche die Lärmseene im Theater verschuldet? Die öffentliche Meinung erklärt sich gegen die Tendenz de» Stücke- ebenso, wie gegen da- Verbot, gegen da« letztere ,m Interesse der politischen Freiheit uud der Freiheit der Meinungsäußerung. Tie subtile Uulerschridung zwischen Maßregel nn Interesse der öffentlichen Ordnung und Eensnr de« «LtiickeS ließ man weder im Publicum, noch „1 der VolkSverlretung gelten: die Maßregel erregte deshalb allgemeinen Widerspruch bi» zu dem Augenblicke, da sich <Yclegknbe>l bot. die Tendenz de» Stücke- in der .Kammer klar zu stellen und dagegen nn Namen der republikanischen Auffassung Widerspruch zu er- beben. Die Anhänger der monarchischen StaatSsorm sind »l dir ihnen gelegte Falle gegangen und haben gegen die Au«, chreitung drr Revolution und damit gegen die Revoltttion ^.lbst Berwrhrung eingelegt; sie erklärten sich gegen da» Ver bot »ich. dom Standpun.t orr lilerarilche» Freiheit, sondern oeil dnwh dir Verbind.rnng drr AussüviMlg der Verbrr inng derjenigen Meinung ein Riegel vorgeschoben wird, welche sic selbst vertreten. Nicht die Stellungnahme Freycinet'S für Elölnenceau mit ber kleinen Einschränkung argen die Ausschreitungen der Schreckensherrschaft spaltet Frankreich in zwei Lager, wie Graf Mun zu meinen vorgiebt, sondern diese Spaltung bat seit dem Ausbruch der Revolution bestanden und sic besteht noch heute, weil die Anhänger der Monarchie in Frankreich noch nicht auSgestorbcn sind und weil ihre Grundsätze nur mit ihnen begraben werden können. Der Entschluß, sich der Republik anzuschließen nach dem Fall Boulangcr'S, war nickt eine Handlung der Ueberzeuguna, sondern der Ver zweiflung. weil e« an einem Manne fehlt, welcher die er forderlichen Eigenschaften besitzt, um die monarchische Staatsform in Frankreich wieder zu Ebren zu bringen. ClSmcnceau hat mil seiner Erinnerung an die Zeit, da die französischen Anbänger der ^Monarchie mit den Feinden de» Landes gcineinschastliche Sacke machten, den wlindesten Puncl in der Vergangenheit der monarchischen Partei bcrauS- qesunden, er legi den Nachdruck ans die Thatsacke, daß die Krheber der Schreckensherrschaft Franzosen waren, die An Hänger der Monarchie VaterlandSverralber. Die Vorsehung hat über Frankreich ein furchtbare» Straf gericht gehalten; seine besten Söhne sind der Schmach und dem Tode überliefert worden: Napoleon I. starb auf St. Helena und Marschall Ney wurde als Hockverrätker er schossen. Auch Marschall Bazainc, der trotz großer Schatten seiten, die seinen Eyarakter trübten, doch immerhin ein verdienstvoller Feldherr war, mußte in die Verbannung gehen. Zuletzt war dir monarchische Partei so tief gesunken, daß sie gemeinschaftliche Sacke mit dem Abenteurer Boulanaer machte, und erst die tiefe Erniedrigung, welche ihr diese» Experiment eintrug, führte sie dahin, sich mit drr Republik auSzusöhnen. Diese Aussöhnung war halb und halb vollzogen; da» tbatkräftige Auftreten de» Minister« Eonstan« batte den An hängern der Monarchie gezeigt, daß die Republikaner über bessere Kräfte verfügen als sic selbst; sie batten sich, wenn auch widerwillig, zur Anerkennung dieser Thatsachen genöthigt gesehen, aber die Kluft, welche sie von den Republikanern trennt, war darum doch nicht auSqesüllt. Auch die Kirche machte ihren Frieden mit der Republik, weil sic die Aeuße rungen der Lebenskraft dieser StaatSsorm in Frankreich nickt unbeachtet lasten konnte, aber auch sic ist ans Widerstand gestoßen, und wenn beute rin tüchtiger und glücklicher Ver treter deS monarchischen StaatSgedankenS in Frankreich auf tauchen sollte, so würde sie ihm sofort zufallen. Dir Vorgänge vom 29. Januar sind sehr lehrreich für die Geschichte Frankreichs, sie zeigen, daß die neuen Verhältnisse trotz zwanzlgjähriacn Bestehens dort noch keineswegs so fest Wurzel gefaßt habe», daß sie nicht eines Tages unter ver- änderten Umständen wieder in» Wanke,, geratden könnten Die Repliblikaner von heute nehmen die CchieckenSberrschast von 1793 mil in Kauf, obwohl sie die Eoninnine von >87l mit Feuer und Schwert auSgerottct habe»; sic erkläre» die Revolution al» ein untrennbare- Ganze« und erblicken da« Heil der Zukunft nur in der Bewahrung ihre, Errunaen- schastcn, gleichviel ob daran Schlacke» bangen, die sic gern abschiitteln mochten, oder nickt. Vielleicht sind die Vorgänge ev."s.?? 0anuar die letzten Leben-regunaen de- monarchischen Geiste» in Frankreich, vielleicht auch nicht. * Ltipjiq, 1. Februar. Mi."wÄ.? ^u> dt« Militair. 2 traspr °ctßwe, ens. mit welcher sich bekanntlich im i-omnier und Herbst v I. eine ""« Mitglieder., a»S Preußen, welche »bildet war. »,,b über En.w?,? Tctober von einer Subkommissivn e,n Viitwnr, »»«gearbeitet wurde, wird an« Berlin aemeldet * i "°"u«si-1„l,ch de», RcickStagc nock n, ti-ser werden wird. Der E.uwur soll Aenterungen d-S bisherigen Verfahrens, besonders in Bezug aus t Obliegenheiten de- Auditeurs, auf die Lcrtheidigung, wie auf da» Richterrersonal enthalte» Die Stellung de« „unter- suchnngssührciidcii Ojsicicrö" soll ganz in Fortfall kommen und jede Untersuchung einer Slraslhal in die Hände eine» Juristen Auditeurs — gelegt werden. Zu diesem Zwecke bringt der diesbezügliche Entwurf, in Vorschlag, jedem Regime»! bez. selbstständigen Truppentheil — wie eS in Württemberg schon heule ist — einen Auditeur zurutheilen. Tic Vertheidigung soll von einem eigen» damit betrauten aualisicirtei, Lsficier geführt werden, während da« Richter- personal eine andere Zusammensetzung, wa« da« Alter' der einzelnen Richter betrifft, erfahren soll. Der heutigen Ein theilung, in höhere und niedere Gerichlsbarteil u. s. W-, stände danach auch eine wesentliche Abänderung bevor. * Der „Reichr-Anzeiger" schreibt: „Die durch di« Presse lebende Nachricht, der BundeOrath habe die in zweiter Lesung der Novelle zur Gewerbeordnung gefaßten Be chlüffe der Eomuiffsion de« Reichstage« in ihrer Ge- samuithtit für unannehmbar erklärt, ist unrichtig" * Wie au« Friedrich «ruh gemeldet wird, fand dort am DienStag bei dem Fürsten von BiSmarck zu Ebren de« Geburtstage« Le» Kaiser« ein Festmabl statt, zu dem alle Beamten de- Fürsten und verschiedene Gäste geladen waren. Der Fürst erschien in großer Gene»alsuiiifor»l mir dem Schwarzen Adler-Orden und dem Orden z>cnu- Io m^rito und brachte den Trinffpruck, ans den Kaiser au«. * Die EabinetSkrisiS cm Hcrzcgthum Eobnrq- Gotba wird von der aiutlicheu „Eoburgcr Zeitung" in folgender Weise angcküiidigl: ,.Mei»»»gever>'chiedeiiIic>ttii zwischen dem Herzog und dem :rn Ltaalsiiiiiiffter v. Bon in in Betreff vrgcniisatorstcher Aende» rinigen >»i Miniiierium haben dahin geführt, daß Se. Ercellenz seine Entlass»»- nachgrsiicht und Se. Hoheit dieselbe in Gnaden be willigt tial. Der Austritt des leitenden Ministers ist in keiner Wene vvrauSzusehen gewesen, als die streitige Frage zuerst zur Sprache kain und hat sich nur schließlich daraus ergebe», daß i», Laufe der Verhandlungen eine Einigung leider nicht erzielt werden konnie. Tie Drenmiug ist demgemäß i» freundlichster Weise erfolgt, »nd Se. Hoheit bedauert in hohem Grade, einen so thöligeiz und energischen Minister verlieren z» müssen. Wie wir hören, wird ein nener Staalsminisler vorerst nicht wieder ernannt, iondern es ist nur unter den bisherigen Mitgliedern de« Ministeriums eine Verschiebung des Departement« in« Auge gefaßt: gleichzeitig wird Herr Jnftizrath Strenge Hierselbst, der durch seine Tyaligkeit im Landtag sowie 0!« Stadtvel ordnetenvc'rsieher der Stadt Gottia mit den persönlichen und sachlichen VerlMiiissen des Lande« seit langen Jahren vertrant ist, ai« StaotSratd in« Ministern:-.:, l'—n'e-i" * Die in der Sitzung des Laiidc-auSschusseS von Elsaß Lothringen vom 2'hJanuar abgegebene Erklärung de« NntcrstaatSsccretairS v. Sch raut über den Gesetzent wurf, betreffend die Erhöhung der llc bergan g-abg abe für Bier von 2.30 aus 3,2» .< lautete nach dem steno graphischen Berichte wie folgt: „Wir haben den betreffenden Gesetzentwurf der Reichsregierung mitgetbeilt. Die Neichsregiernng bat eine eingehende Prüfung der Sache eintreten lassen und ist zu der Ileberzeuczung gekommen, daß eine Erhöhung der llebergangsabgabe für Pier aut den Betrog von 3,:.'0 .«i zu hoch gegriffen fei. Dagegen haben wir Anlaß, anzu- nehmen, daß die Reichsregierung eine Erhöhung der 'Abgabe von 2,30 ->i aus 3 X, da« ist um 70 für berechtigt balle. Unter diesen Umstanden bat die Landesregierung sich entjchivijen, ikrer-eit« einen Gesetzentwurf, durch welchen eine Erhöhung der Ueberaangs- adgabc aus den Betrag von 3.4!, also »m 70 Z für den Hektoliter erfolgen soll, de» gesetzgeb,-nden Factoren, zunächst dem Pnndesralb, in Vorschlag z» bringen Ich enthalte mich beuleeinesnalierenEingrbenS ans die Grunde dieses Vorgehen«: ich behalte mir dieses vor, wen» der Bnndesrath diese», Gesetzentwurf seine ZnNiinniung gegeben haben sollte und hier eine weitere Debatte sialtsindet. Ich »lochte beute nur erwähne», daß alle deutschen Staaten aus Grund der reick:- gesetzlicken Bestimmungen eine Ucbergnngsabgabe a»f Bier erbebe», welche der inneren Steuer enlwnchl Co bandelt sich also bei der in der öffentlichen Discussion v,e> umsiritiene» Frage dar»,», de» recht lichen »nd technischen Punct zu ermitteln, in welchem die Uebergangs- abgobe der inneren Steuer entsprich! Man hat in der öffentlichen DiScussion auch vorgeschlagen, daß Elsaß-Lotbringen in die Biersteuer- gemeinschast eintrete» tolle. Dies» Frage ist von der ReichSaewalt z» entscheiden: wenn die Reschsgewalt bisher keinen Anlaß ge- nommen hat, Elsaß-Lothringen in die Bierstenergemeinschait ein- zildeziebrn, so liegen die Gründe wobl darin, daß die Biersleuer in Elsaß-Lothringen erheblich hoher ist ais die derzeitige in der Bierstenergemeinichaft »nd daß, wen» Elsaß-Lothringen zur Zeit in die Biersteuergemeinschast «»träte, die« mit einem großen Aus fall im LandeSbudget verknüpft sein würde, was die Reichsgewalt dem Lande zur Zeit nicht zumuthet." Bezüglich der Sleuerresorin gab UiiterstaatSseerelair v. Schraut solgende Schlußerklärung ab: „Erstens Trennung der Grnnd- »nd Gebä»deileuer livelche bisher in einem Conlingente zusammcngesaßt werden); zweiten« Reform der Gewerbesteuer, wenn thunlich, in sich selbst: drittens die coni- biiiirte und gemeiiischaslliche Beurtheilung der Thür- und Fenster- steuer und der Personal- und Mvbiltarsleuer, eventuell unter Zu ziehung der ErbichaslSsteuer — als Ersatz der Einkommensteuer, welche in anderen Ländern besteht. Ich möchte »och warnen, die Frage der Ermäßigung der Gebühr für die Kansverträge von Lie-.e»- schasien, welche bei uns 5'^ Proc. beträgt und sehr hoch ist, mit der Frage der Reform der dirccic» Steuern zu vermischen. An die Frage, ob eine Ermäßigung gewisser indirecter Steuern erfolgen kann, werden wir erst berantreten können, wenn wir u»S über die Principie» verständigt haben werden, nach welchen die direkten Stenern resorinirt werden sollen " * Dir württembergischc Abgeordnetenkammer bat da» Gesetz, betreffend die Verwaltung der Gemeinden, mit 70 gegen 13 Stimmen angenommen und sich alsdann ver tagt Die Wicderaufnlikme der Beratbungcn erfolgt wabr- scheinlick Anfang März Jni Monat Februar wird die Finanzcommissivn den Haupt Finanzelat pro 1891 di« 1893 vorbcratben * Au» E liristia nia, 28. Januar, wird gemeldet: Die radi cale Demo kralle unsere» Lande? ist bereits mit einem Wahlprogrannn tnivorgelreten; sic fordert: N Durch führung der parlamentarischen StaatSsorm: 2) volle eonstllutionelle Veiantwortlichkeil iiiid Turchtuhrung voller unioneller Gleichstellung Norwegen- mit Schweden in Betreff' de: Leitung der au.nvartig, 11 Angelegenheiten beider Länder: 3 Abschaffung de« Vice-König- thunis: 4 allgenieinro 'üüabliecht: 5- gerechtere Vertbeilung der Steuerlasten, insbesondere durch Einsuhrung directer Stenern: 6> Aereimachttng des Beanitenwesen-:, Einzelne dieser Forderungen, wie z. B. da« allgemeine Wahlrecht, werde» selbst von der ge- mäßiqten Demokratie verworfen, während dir constiluiionelleRechte me «ine oder andere der genannten Forderungen, wenngleich in »nlderer »nd veränderter Form, auch zu der ihrigen gemocht bat. Auch uniei> letzige Regicruuglparlci verlangt, daß Norwegen der gebührende Cnisluß aus die Leitung der gemeinsamen ausioärtigen Angelegen heiten beider llnion-iänder eingeräiiint wird, welche Leitung ,e>.>r bekanntlich so gu, wie ausichl eßlich i» schioediicheii Händen lieg,. ,zer»er erstrebt auch die Rechte eine Sleuerresorin. In dieser letz:- genannten schtviersgeg Frage gehen die Ansichien >edoch ,n Le»
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