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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.03.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-03-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189103225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910322
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910322
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-03
- Tag1891-03-22
- Monat1891-03
- Jahr1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.03.1891
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s. Kilqk M KlMk ÄjkdlE ««) A»!M U 81. Lmlllg de« 22. Mj 18S1. NoävIUiütv Irausrküte IM- ^ ketinstkormen SsrrvnülrLütv Knadsnülrküts Lnadenmütrsn LtrokkudvLsoks Or0886 XuZ^VLlll vilüxs kre!5S. ^U»lLU»8 ^ZLlS»L»ILIL- 6r!mMLL8eIl6 8trL88Vz im krlkdrasv unä über ^llvrdrled'8 Keller. Lslonial-olitisches. * D«r„Rttch»- «nd vtaat«»U»,rt>rie" schreibt: ».Wied«, holte Bericht« von Emt» Pascha habe» darüber Beschwerd» geführt, daß d«a au« dem Innern an die Küste gelauarnde» Karawanen, sührern, Araber» und Eingeborenen tunerhalo deutschen Schutz, gebiete« Waffe» »nd Munition in uaverhaitnißmäßiger Meng« und ohne Prüfung der Zuverlässigkeit der LLuser verkauft würden. E« würde in den Berichten daraus htugewiesen, daß dt« werthvolleu Karawanen au« dem Innern mit sehr wenig Waffen und Pulver versehe» seien, «ithrend sie bet ihrer Rückkehr von der Küste Waffen und Munition in schwerer Meng« mit sich führen, ohne sie zu dem Schutz« ihrer Person oder der sehr geringwerthigen Waaren zu bedürfen. Dies« Zufuhr von Waffen nach dem Innern kommt aber nur den Sklavrnjägern, den arabischen Räubern und Wegelagerer» z» Sale und nährt di« Kriege unter den eingeborenen Stämmen. Emin Pascha hatte schon früher den Antrag gestellt, ein« Lonfiäcatton sämmtllcher Waffen an der Küste etutreten zu laste» und den verkauf von Rechtswegen zu regeln. Aehnliche An- schauunaen liegen den Bestimmungen der Brüsseler Generalacte. Artikel IX bi» XIII zu Grund«. — Diese Erwägungen habe» den ReichScommistar von Wissmann, wir schon kurz berichtet, be wogen, vom I. März d. I. ab den Verkauf von Waffe» und Munition lediglich au« den öffentlichen Magazinen de« Commista- riat«, die unter strenger Aufsicht stehen, zu gestatten." Kirchenbauverrin. * Leipzig, Lt. März. Unter dem Vorsitz de« Herrn Reil qcrichtSrathe« vr. Freie«leben fand hellte Mittag in der Sakr der Thouia«kirche die diesjährig« Hauptversammlung de« Kirchenbauverein« statt. Rach erfolgter Eröffnung der Versammlung trug der Herr vor- sitzende den Siechenschast-bericht vor. Derselbe führt au«, daß di« tu der letzten General-Versammlung ausgesprochene Hoffnung, da« neue Geschäftsjahr werde dem kirchenbauvereia wieder Gelegen, heit gebe», seine Thätiakelt zu entfalten, in Erfüllung gegangen ist. Dem bereit« in dieser Versammlung angeregten Bedanken, ob nicht der Verein die Errichtung von Interim«, oder Wanderkirchen in da« Auge zu fassen haben werde, nachdem die Erbauung der Kirchen für die neuerrichteten und künftig noch zu bildenden Kirchspiel« von den Kirchgemeinden selbst in die Hand genommen werden,—diesem Bedanken kam im April 1890 da« Besuch de« Ktrchenvorstande« von St. Andreas entgegen, der Ktrcheubauverein möge im dortigen Kirchspiele eine HilsSkirche errichten, welche von der Gemeinde bi« zur Fertigstellung der AndreaSkirche zur Abhaltung ihrer Gotte«, dienst« benutzt werdrn könne. Der AndreaSkirche war hierzu von Seiten de« AatheS der Stadt die Aula der achten Bezirttschule zur Verfügung gestellt worden. Schon in der kurzen Zeit ihre« Be stehen« hatte sich aber diese Art der gotte-dtenstlichen Versorgung al« so unzureichend und mit solchen Uebelständen verknüpft erwiesen, daß die Befürchtung begründet erschien, e« würde darau« ein dauernde« HIndernth für ein« feste Gemeindebildung entstehen. Rach- dem inzwischen auch ein znr Erbauung der HilsSkirche geeigneter Platz — au dem Ende der Kaiser Wilhelm- und Scharnhorsls»aße — dem Andreaskirchenvorstande mit danken-werther Freundltchkelt von tzerru Rittergutsbesitzer Münch.Ferber aus Schloß Blanken- berge bi« Ende 1898 unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden war, beschloß der Ausschuß de- Kirchenbauveretn« in seiner Sitzung vom 27. Juni 1890, auf da« gestellte Gesuch einzugehen und die erbeten« »tli-kirche zu erbauen, und zwar in der Weise, daß sie, nachdem sie der AndreaSgemrinde entbehrlich geworden, dort abgebrochen und an anderer Stelle wteder ausgebaut werden könne. Diesem Beschlüsse entsprechend, ist am 12. Juli 1890 Vertrag mit Herr» Architekten Juli»« Zeißig, dem Erbauer der Luchert,rche, und Herrn Zimmermeister Karl Fr icke abgeschlossen worden. Dem Ersteren, welcher die Pläne der HilsSkirche ent- warfen, ist die Bauleitung, dem Letzteren die Ausführung de« Baue«, und zwar in der Weise übertragen worden, daß die ihm zu ge- während« Gegenleistung in keinem Falle den Betrag von 30 090 .M übersteigen dürfe, während Herr Fricke mit dankenStverthester U». eigennützigkeit sich bereit erklärte, dann, wenn die Baukosten diese Summe nicht erreichen, sich mit dem entsprechend geringeren Betrage zu begnügen. Der Bau der HilsSkirche ist sodann in der Zelt von Mitte Jnli bi- Anfang November 1890 auSgelührt worden. Die Kirche ist ein Fachwerkdau, bei dem in Anlage und Ausbau die altchristlicht Basilika zn Gründe gelegt ist. Sie besteht au« drei Schiffen von 21 m Länge; da« Hauptschiff hat eine Breit« von 11,70 m; die Seite», schiffe sind je ö m breit und 4 m hoch. Die Sakristei ist 8 m lang und S m breit, der «ltarplatz 11,70 m breit und 8 m tief. Dt« Kirche hat 900 feste Sitzplätze und bietet mit Altarplatz »nd der au dem eine» ungefähr 1200 Personen Raum. Eia Dachreiter mit Betglöck« kenn, net den Bau nach außen. Di« Beschaffung de« Altar«, der ;el, der Heizung«, und Vele»chtnug«aulagrn hat der Kirchenvor« AudrraSaemriud« übernommen. Der gesa lich oer Kanzel, der Ktrchenbänke, der befindliche» Orgelempore » Dachreiter mit Bei esammt» übrige r Kanzel, der Ktrchenbänke, der läuuntlichr» Schlaffer., Tischler», Glasen-, Male» und Anstretcherarbette» ist vom der etuschließl . .se», ... Ktrcheubauverein »»«geführt. Rach der erfolgte» Schlußabrechnung betragen die gesammten Baukost«» 29 948FB ^ll, fl« bleiben also um Ü1F0 hiater der Auschlagsumm« zurück. Selbstverständlich hat die Hils«kirche tu höchster Einfachheit a»«» geführt werden müffen. Innern sind aber wohl »üglich. Am dritten Advent«' , . kirche seiten« de« Kirchenbauverrin« an den Kirchenvorstand zu St. Andrea« und sodann deren feierliche Einweihung stattgesunden, lieber diese ist im „Leipziger Tageblatt" vom 9. December 1890 eingehend berichtet worden. Dem Vereine kann »«, so hebt der Bericht Wetter hervor, zur Freude und Befriedigung gereichen, daß dir Hils«kirch« sich seitdem voll bewährt hat. Die Sndrra»g»inetnd« hat doch schon jetzt ihr Gotte«hau-, für ihre Gottesdienste ein« Kirche, um bi« sich nach dem Berichte de« dortigen Geistlichen in erfreulicher Weis« dt« Ge- mrinde sammelt. Schon bevor die Errichtung der Andrea«. HilsSkirche beschlossen war ging dem Kirchenbauverrin ein Gesuch de« Kirchenbauveretn« zu Leipzig-Neustadt und Nruschönefeld zu, auch den dortigen dicht, bevölkerten und der Kirche entbehrenden Gemeinden zu helfen durch Errichtung einer Nothkirche, eventuell Ueberlassung der für die Andreargemeiud« zu erbauenden dann, wenn sie dort entbehrlich sein werde. Diese künftige Ueberlassung wurde bereit« mit Schreiben vom 28. Juni 1890 zugesagt, im December aber, im Anschluß an die EinweihungSfeier, ein Ausruf erlaffen um Beiträge, die dem hiesigen Kirchenbauverrin eineSthetl« die zum Theil noch fehlenden Mittel zu deckender Kosten der bereit« erbauten Kirche schaffen, anderntheil« ihn in den Staub setzen sollten, den Gemeinden Leipzig. Neustadt und Renichöneseld schon jetzt mit Einrichtung einer Hilf«» kirche zu Hilfe zu kommen. Aus diesen Ausruf sind LLüö ^l eingegangen, welche zur Deckung de« ersterwähnten Fehlbettage« Verwendung finden werden, von Erueuerung de« Aufrufe« behufs Beschaffung der Mittel zu Er- bauung einer zweiten HilsSkirche mußte abgesehen werde». Mit Schreiben vom 3l. Januar 1891 theilte der Kirchenbauverrin zu Neustadt und Neuschöneseld mit, daß er gegründete Hoffnung habe, in nicht zu ferner Zeit zur Erbauung einer wirklichen Kirche zn gelangen, daß für diele der einzig verfügbar« Platz offen zu halten, überdies aber zu befürchten sei, daß, wenn jetzt «ine einstweilige Kirche errichtet würde, die« der Erfüllung jener Hoffnung dem- inend und bindernd im Weg« fein werde. Dagegen bat derselbe den hiesige» Kirchenbauveretn, ihm zur Erreichung de« in» Auge aesaßten Ziel«, der Erbauung einer wirklichen Kirche, mit Rath und Dhat beizuslehen. Der Vorstand und Ausschuß de« Kirchenbau. verein« hat sich dem Gewicht dieser Gründe nicht verschließen können. In der Autschußsitzung vom 17. Februar d. I. ist beschlossen worden, von der Errichtung einer zweiten HilsSkirche abzusehen, dagegen dem Kirchenvorstaud« de« dortigen Kirchenbauveretn«, dasrrn zunächst dl« vor Allem nochwendige Auspfarrung jener Gemeinden au« der Parochir Schönefeld »nd di« Bildung eine« eigenen Kirchspiel« er- reicht sein wird, die thätiar Mitwirkung de« hiesigtu Kirchen bau- verein« bei der Erbauung einer Kirche zuzusagen. Der HilsSkirche an der Kaiser Wühelmsttaßr wird e«, wen» st« ihre Dienste in der Andrea «gemeinde erfüllt haben wird, an ver- Wendung nicht fehlen. Di« kosten de« Abbruchs und de« Wieder- ousbaue« an anderer Stelle sind auf 8000—10000 veranschlagt. Außer privaten Anfragen liegt bereit« ein förmliche« Gesuch au» der Gemeinde Sellerhausen vor, ihr seinerzeit di« Benutzung dieser Kirche zu überlassen. Sin Beschluß hierüber ist noch nicht gefaßt. Noch giebt der Bericht Mittheilung über mehrere Veränderungen, die im Ausschüsse de- kirchcnbauvercinS eingetrelen sind. Der frühere verdicul« Schatzmeister dcSVerein«, Herr Max Schröder, jetzt in Grimma, hat wegen der Erschwerung, die ihm die Ort«, cntscrnung bietet, Ende März 1890 seinen Austritt aus dem Aus schüsse erklärt. Durch den Tod sind aus letzterem auSgeschieden im Jahre 1889 die Herren Geh. kirchenroth l). Baur, 26 W. Felix, im Jahre 1890 Herr General- Neu rnigetretrn sind im Jahre 1890 stören Vr. Schumann, Kaiser und oahingeschtedenen Autschußmitgliedern ihre treu« Mitwirkung an den Werken rchenbauvercin« den innigsten Donk au». bericht«, der in Einnahmen und Au«, icirt und einen Lassenbestand von Ottokar Staudingrr, coasul 1>r. WachS »iut h. durch Zuwahl die Herren P von Srydewitz. Den spricht der Vorsitzende für de« Kirchenbauvercin« den ti Nach Vortrag des Lassend gaben mit 81 849,19 ^l balauc 114SIS ^ für den 81. December 1890 aufveist. wird zur Wahl der AuSschußmitglieder vrrschritten und werdeu di» auSscheidendeu Mitglieder simmtltch wtedergewählt. vermischter. — London, 19. Marz. Nach weiteren Meldungen an« Gibraltar von gestern Abend konnten die Rettungsboote wegen de« starken Sturme« an die .Utopia" nicht heran kommen und mußte» sich begnügen, die von den Wellen Fort gerissenen aufzusuchen. Die Mannschaften der englischen und schwedischen Boote wetteiferten mit einander m den Be mühungen, die Ertrinkenden zu retten. Die Panzerschiffe ließe» elektrische« Licht auf die See fallen. Die Zahl der Ertrunkenen wird gegenwärtig auf S78 angegeben, darunter befinden sich zwei englische Seeleute von einer Schaluppe de« englischen Panzerschiffe« .Jmmortality", welche an die Felsen geschleudert wurde. Al« gerettet waren bi« gestern 318 Per sonen gemeldet. — Dir am 17. d«. Mt«, in Ajaccio verstorbene Prin zessin Marianne Bonaparte war am 28. März I8ll m Florenz al« die Tochter de« dortigen Bildhauer« Eonchetti geboren und hatte durch ihre außerordentliche Schönheit die Aufmerksamkeit de« Prinzen Luciau Bonaparte erregt, der sie 1833 heirathete. Sie wohnten in Ajaccio im zweiten Stock de« Hause«, in welchem Napoleon I. geboren war. Nach sechzehnjähriger, zuweilen etwa« stürmischer Ehe wollte der Prinz sich scheiden lasten und bot seiner Frau eine große Summe Geldes, wenn sie einwillige; sie weigerte sich aber, indem sie sagte: .Der Name Bonaparle ist für mich mehr werth, al- da« größte Vermögen". Sie blieb in dem Lause und starb darin. Ihr Gatte und die Kaiserin Eugenie setzten ihr eine Pension von etwa 6000 Frc«. jährlich an«. Prinz Lucian, der zwei Jahre jünger ist al« sie, wobnt zur Zeit in England; er ist der zweite Sohn eine« Bruder« Napoleons I., Lucian Bonaparle, Fürst von Eanino, der außer ihm noch drei Söhne und drei Töchter hatte. Lucian ist viel mit wissenschaftlichen und besonder« philologischen Studien be schäftigt; er hat u. A. eine baSkische Grammatik herau«- gegeben, da« Hohe Lied in- BaSkische übersetzt. dir evan gelische Parabel vom Särmann in 72 europäische Sprachen und Dialekte übertragen, sowie mehrere Abhandlungen über chemische Probleme geschrieben. — Kalkutta, 18. März. Die .Time«" meldet: Dir größte religiöse Kundgebung, welche je in Indien statt- gesunden hat, ist gestern, von dem Cooabazar-Au«schuß und dem Britisch-indischen Verein organisirt, vor dem Klighaat Schrein in Kalkutta al« Protest gegen die Eheschließung- Gesetzvorlage abaebalte» worden. Uebrr 200 008 Hindu« nahmen an ihr Theil. Radschah«, Zrmindar«, Kaufleute, Advocalrn, Professoren, Doctorrn und Studenten waren zu gegen, während die Hindu-Frauen fasteten. 300 Brahmanen leitete» den Gotte«die»st und sangen die Beda«. 10 008 Homa« wurden für den Schutz der Religion gebetet. Tausende sangen dir Hymnen, schreckliche« Geschrei erfüllte die Luft — da« ganzr Volk schien wahnsinnig ru sei». Biele der An- wesenden sielen in Zuckungen und hatten Schaum vor dem Munde. Ein Hindu wollte sein Leben als Opfer darbringcn, wurde jedoch von seinem Borhabcn abgcbalten. X Ein Japaner, Jgnalki, hat in einem englisch ge schriebenen Werke „Japan aml tüo I'acitic" dir .Große Ocean-Frage" zum Gegenstand einer Erörterung gemacht, wobei er ganz besonder« die Wichtigkeit Japan« in dem bc- oorslchrnden Kampf zwischen Rußland und England um die Machtstellung in Ottasien betont. Dabei beschäftigt er sich auch mit der Entwickelung der europäischen Großmächte von dem spanischen Weltreiche a» bi- in unsere Zeit und endlich mit der Beleuchtung der widersprechenden Interessen Ruß land« und England« bei der Vergrößerung ihrer Machlsphären im westlicken Asien und in Sudosteuropa, die schließlich zu einem Zusammenstoß führen müssen. — Der Milchtan; von Geschwinde. Am Johanni tage wurde in dem Schwarzburgischrn Dorfe Geschwend« alljährlich ein absonderliche« Fest begangen, welche« »der Milchtanz" hieß und einer Erinnerung an den dreißig jährigen Krieg entstammte. Al« die Kroaten im Jahre 182? die hiesige Gegend heimsuchtrn, plünderten und drangsalirten Ir auch da« Dorf Gcschwende, wobei sie alle« Bich weg triebe» und so dir Bewohner um ihre vorzüglichste und be liebteste Kost, die Milch, brachten. Der Viebmangcl war o groß geworden, daß jede neu angekaufte Kuh mit der damals bedeutenden Summe von lt8 Gülden, wofür man onst ein hübsche« Grundstück erwerben konnte, brzablt werden mußte. Der Stifter de« .MilchranrcS" war der Ritterguts besitzer Heinrich von Watzdorf. Rach dem NachmitlagS- zotle«dienstr gaben die Dorsmusikanten da- Zeichen zum Beginn de« Feste«. Dann zogen die Einwobner mit Frauen und Kindern und Personen auS Nachbardörsrrn nach dem Rittcrgute, wo sie sich in einem großen Zimmer de« Schlöffe« versammelten. Hier wurden den Kindern große Schüsseln mit Milch und Semmeln vorgcseyl, deren Inhalt diese unter dem Klange der Musik, mit untrrgeschlagenen Beinen wie die Türken ans dem Fußboden sitzend, verzehrten. Nach zccndigter Mahlzeit und gesprochenem Dankgevete entfernten ich die Kinder und die Erwachsenen begannen den Tanr. die Zerheiratheten zuerst, jeder mit seinem Weibe nach Rang und Würden, so daß der Rickler ansing und der Kuhbiric beschloß. Dann kam die Reibe an da« junge ledige Volk, welche« nun den Rest dcS TaaeS bis Abends neun Ubr ver- tanzte. Wer dabei Streit ansing, wurde in den Hof an den Brunnen geführt, unter den lallen Wasserstrahl gehalten und dann gezwungen, einen stcinhartcn Quarkkäse zu verspeisen. X Nordwestlich von Dillingen an der Donau ist man auf ein alemanischc« Reihengräberseld gestoßen. Den Skeletten, deren eines »och in einem tyeilweise erhaltenen Holzsargr lag, waren bciacgeben: eine Halskette aus Tho»- pcrlen und Steinen, zwei Bronzeohrringe, Gürtelbeschläae und Gürtelschnallen, eint Zicrscheibe aus Bronze, eine Spatba nebst runden und viereckigen Bronceplätlchcn, womit die Scheide verziert war, ein Sex mit dem silbertausckirten. reichen Eiscnbrschlage de- Ledergnrte«, der Bronzeschmuck de« ledernen SchwcrtgehängcS, eine eiserne Schildbuckel, drei kleine Stcinmcsscr, Thonkrüge, von denen einer mit einem AuSgnß- schnabel, und andere« mehr. Ans dem Geschäftsverkehr. Dswaltz Rtcr, der Besitzer der Wetnhandluag «nd Weinstuben ,l4nn Kare« «t« Krane«", welcher seit 1ü Jahren den „Kamps ;eg«n Weinsabrikation" ausgenommen, hat soeben einen schönen rriumph seiner unermüdlichen AnSdaucr zu verzeichnen, indem die Depulirten-Kammer von Frankreich folgende» Gesetz angenommen hat: ,Heber gegypste Wel», auch unter 2<xr pro Liter, darf von den WeinbergSbesitzer» und Wiederverkäufe»» uur unter der Be- dingung verkauft werden, daß die Fässer, Flaschen. Gläser w., welch» gegypste Wetne enthalten, recht deutlich mit dem Vermerk: „Gegypste Weine" versehen sind." Jedermann, dem e» darum zu thun ist, nur reinen, unverfälschte» Wein »u trinken, wird nicht umhin können, seinen Bedarf bei Oowalv Nier z» decken. Di» Weine desselben sind absolut reine französische Natur-Weine, enthattcn keinerlei Beimischungen, wie GypS re., und sind daher der Gesundheit am zuträglichsten. In Halle a. S. ist am 22. d. M. da« onmlttelbar am Tenttal- balmbof — Riebeckplny — neuerbaute, mit großem Lomsort au», gestattete Hatrl du Nord (I. RniigeSl eröffnet. Die Leitung dcS- selben ist dem al« Traiteur bereits lm Kursürstenfcller-Bcrll», wie auch im Kryslallpalast-Leipzig erproblen Herrn Fr. Bettin über tragen und hat e» jelbiger aus das Geschickteste und unter au«, icbigster Verwendung der Vorlkeile der als selbstverständlich vor» andenen Warmwasserheizung, sowie der elektrischen Beleuchtung welch' letztere sogar aus die umsangretche» Stallungen ausgedehnt ist) verstanden, die Fremdenzimmer vornehm und behaglich herzu- richten. Da- Hotel du Nord enthält außerdem noch im üoch- parlerrc rin äußerst sein und geschmackvoll hergerichtete« beffere« Restaurant mit Gartenausenthalt für den Sommer. Itbnltcl» t»t vvrel»al1ol» l»«Itüiui»It<:I» Vst GGisisKa»»!? »I,» rvtml L"»rrviu »»» t»t l>«1 v«»» I4»U LllerkMer MkKMomm llyMm Lchmlllmem vsoso klauet t-avso-pulvvi» verpackt in V, Vs V4-kkä-vo8en. L 300, ISS, SV I»§g. verpackt in V, '/<> V4-?kä.-v086n z, 27S, 140, 7S I»5g. Usx 8t«rnv»r1e»ttr 24 Apltuseb, Kasnr, -ieiGer Skr»«« 11. Xssmsno Markt/., Liiveuslr 23. Lsrdnvbx, Vita, l'uucduer 8rn«o ü. Sadreo», ketemateioiro^ i. Leu»», TdeaL, «i» 6a- Lrübl L. Vtvaenuun» Xuebs., kr., ?raolis 8tr. 23. Varn, 2. 6., 6vlovii»äoiistr»t>»o 24. klvoder. Toxeplt, Llittcwtnu!-»! 88. kr»ns, TIrelu, kruvtisurlor 8. Kr»»», v»»t»r, Xlbvristt»«« 22. Krteäel, Ddeaü , IVttuImükIso,ten»o 28. M., Du»ebner 8trw»o 8. Lrllockler, Vllki., Iftuttenävickar 8tr. 24. Pi»rt«»»o, ll»»a, 8»lowon«er»«e 18. 8»»dalck, k»ul, Vowttivenplatu 1. MslsterberUd, 1^, Iod»voe,pl»ta 1. Letuer, Lt, Vdtustrsseo IS. V«o«» Mquot ist tu I-vlprls uvä Mexck«»rokvd, v»olne, tVeetpInt». Rnnnor, Letodolck, llunieivtm«« 29. Mittel, Lck. Vita, Arvütitr. 38. Mloeder», Ttivack., 8opliioo»tr. 26. Mvot», Ö. IV-, voivsinitäleetr. b. Xr»kt, Tlbert^ Ourtsvetr. 2. Xretr»ok»«»r, «»vbs. Vedr., 8ll<IpI»tt> II. MUKo, Otto. ?l»xvtteer 8tr. 83. Mnlrüctiditon, Ik., tVjiläaiNIiIeruttr. 44. l-eckerer, b'erck., 3csilttrei>«tr. 9, XUrnhvrzxvr Lirusoo 37, <ierkei»tn»«»e 26. l-llnuuer, btaekk., Tot,., Wo,i«tr. Ü8. v»ckerrlU, V»»I, vorm ver». Iestrseb, I>re«ln«r 8tt»M« 23. voävlif, Lck^ ftuckalpditr. 8. Mer/ckork, TIeuuncker, Xürndenxer 8tr. 22. MUller, v. VV»Iä,te. 22. keter, Tdeackar, S«etüoreu,tr. I. VorstLÄtsn dsl kolxsväsn rirrnsn ru OkleliiLlpi'slssn KLukHod vetrsefie, Trtfinr, Keickestr. 41. vlluum, M»tli»rta», 1'I»uon»ok« 8tr. 2. V8r»ekm«oo, kr»a, 9»cod«tr. 18. kel»i>, M»n, DSudedentrep: 1. lUeckrted, ?»al, Haepitnletr. 12. 8«kr»ckor, Lüttseaäorker 8tr. 8. 8ol>rr»de, Her«., Xreniwtr. IS. 8efi»»r^, 6«dr., I!»Uth»ue^v^üId«, Xur- prin/etiAüi'e 11. Kkererv, 1-ant», I«»inik»1rn«« 32 fttlekl, üernli., reileer 8tr»«o 4. bitrkelrormunn, ft»ven«ho 8tri,«o 8. Ktuekc Kuckt., l'„ ftolereetaio^ee 2. tVerner, v. M., XI. kleiucderixu«« I, 6a- lonnuileoeriireea 34. VexckUnT. ^»Iknu, ftarstt«U««cI>eo 8. v»et>m»na, 6^ Deipulzxer 8tru««. rrlnckt, Xckals, I,-ip7.iger 8ten«>o. llempel Knekis., «oetur, I^iprigvr Str. I-okp»lK-IKntrt1r»vt>. plutr, Otto, volilreeber 8tr>ui,n. 8«HUaowunu, X. Lck., län-lcostr»««. vro,«m»o», DK., I^tipri^er 6tra«»e. kSrntuer, I'»ul, I^iprsixer 8tru«o. ItUMn, ttt>e»r, 6urtoi,»tr«t«o. ftelilisorteta, L., 1-eipr.iLer 8tru«»v. I ltlln, II., dtiftetmu»«. Alaltler, »«», X>uru,tewttru«e Xr»dl, Xr»n», tjuentr»««. vllrr, Dil-, Li»«nti»tuwtr»«e. Mittel K'uchs., vorinnnn, 6nrlntr»««. I-vitorer, korck., Xi,onki»hnitr»«e. U«kprtK-stiON»tt»«l4. Or»nI, sluntar, Xi.viilmlm^truseo. Ötttlx, Ltek»., 1lcävi<xi>Irui>-i0. vertkalck Kackt., Xrtdur <V. Heller), r»ckoclicr!tcho 8tnr«o, listnlUinlUrscr, 6»r>. )t«:kk>cl,cructic 8tr Bttlltteeli, Kadcrt, 6»rl Il> ineetrueeo. I^-lprizr-Ite-nelnll». Xnireldcrir, Run, i'hnunsee-orrn««. klncker, ltadorl, 8c>ic»ttra«e. Vraiipncr, Ilcim., 8<I>uIttr»»o vurtlie). TI>., Xolilnurtennteuueo. Leledcovarli, 0!., 6l>»u«ce,tn»a»<:. LdlosftiuiK für vL0L0-rLdrÜ!LUoll. kadrik: vürrisnsir. 8—7. Lomploir: Kostkeslrasss 6, Liviseksnstoek. vslail^esoliätt: Losllisstrasss 6, parterre.
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