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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189104271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-04
- Tag1891-04-27
- Monat1891-04
- Jahr1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1891
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o bl.»o. <r, t>. »i. u»r o. s. »t.ra^. p. lü. o 0. r. Erschei«t täglich früh «V, Uhr. Krdartirn und Erprdition IohasneSgasse 8. SPrrchkoadru drr lirdaction vormittag- 10—12 Uhr Nachmittag» L— S Uhr. M.nulci,»«« «»chl L>aa»«« ö«r für »t« «ächftfsl,»»»» Kummer »rM««tev Inserate au S-chentagen »iS » Uhr Rachmttta»«, v,L«an-»«» Festtagr» früh bis '/,S Uhr. Zn den Filialen für Zns.-Lnnahme: 5rt» Klo»«'» S»rtt«. «Alfred Hahn). Uaiversiritlstraße 1, Laut» Lösche» jkitharioeustr. 14, pari, und Küuigsplap 7, nur bi« ' ,S Uhr. riWM.TagMM Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschüstsverkehr. Slbom»e«e«t-prelD vierteljährlich «V» Mk, in Alt-Leipzig, incl. Bringerlohn b Ml., durch dir Last bezogen 6 Mk. Einzelne Nra. 20 P'. Belegeremplar 10 Pf. >>,->'lUirea für Eztrabrilaae» , , lageblott-Forma! gk<-ch>ff nhnr Postbesörderung 80 Mi, mit Postbeiorderung 70 Mk. Znlerate 6 aespaltene Petitzeile LO Pf. Größere Schriften laut «us. Preilverzeichaiß. Tabellarischer u.Ziffernsah nach hüherm Daris Leclamen »nt« dem Redaetioatstrich diaSaespaU. Zelle SO Pf., vor den Familieunachrtchiea die «-gespaltene Zeile 40 Pf. Inserat« sind stet« an di» Expedition »u seuden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeuuiuernmlo oder durch Post nachnahme. 117. Montag den 27. April 1891. 85. Jahrgang. i«?. tte»»«» 'S. ri. Mi, 6. c.i>.i.ln, «isrlöiü. ,« » s. » r. ) o. o -I'r1«»r. !.M.»tt»av> > k 0. I*. ?. 0. «Z o. e- l' 0 <1-. (r. rs?. n o. «i. rs t-. ii. 0 0.' el» o. o. 6.. 0. ? . iz. ,1... x. » l' k. «to. ?. «i. 6. tt. 1' > O. r. » l» > o. «»». > i'. o k. «.IX 6. e I> 0. «1 . h. kl 8,0., 0. L »e.Xii»U. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung, »tr Wasserversorgung »er östliche» Vororte »etr. Ja demjenigen Theile der Stadtbezirke Reudnitz und Anger trottendorf» welcher westlich durch den Gerichtsweg, südlich durch tie Eilenburger Bahn, östlich durch dir Verbindungsbahn und nach worden durch die Gartenstraße, Zweinaundorser Straße, Hauvt- ,'kiaße und Thauffeestraße begrenzt ist, letztgenannte Stroßenzüge cilischließlich der anderseitig anliegenden Grundstücke, wird in der >weite» Hälfte de- Mai voraussichtlich mit Herstellung der Ab zweigungen nach den Grundstücken zu beginnen sein. Wir fordern daher diejenigen Grundstücksbesitzer in genanntem gebiete, welche sich an die öffentlich« Leitung anzuschließen beab sichtigen, hierdurch auf, demnächst die hierzu erforderlichen Meldungen und Zahlungen zu bewirken; nähere Auskunft ertheilt die Geschäft-» stelle de« Wasserwerks zu Reudnitz, Margarethenstraße 8, I. Da« auf Ermäßigung der Pauschsätz« für Herstellung der Ln- ichlüffe in Au-sicht gestellte Anrecht wird zu gewahren sein, so lang« der Antrag bi- spätesten« den 13. Mai d. I. Abend« 6 Uhr bei der Geschäftsstelle zu Reudnitz eingebracht und der zu hinterlegende Settag bi» spätesten» den 1«. Mai d. I. Abend« 4 Uhr au di« Lass« de» Wasserwerk», Thomaskirchhof 19, I.» abgeführt sein wird. Leipzig, de» 23. April 183 l. Der Rath »er Stadt Leipzig. Vr. Georgi. LiaoriuS. Bekanntmachung. Di» in der Ziegelei zu Leipzig-LöSnig befindlichen» bis jetzt im Betrieb gewesenen beiden Schlickeisen'schen Ziegelpressen mit Walz- wecken, Elevatoren, je zwei Mundstücken und einigem Zubehör, jedoch ohne Transmission, sollen verlaust werden. Sie bleiben bi- zum 29. d. M. in der Ziegelei ausgestellt und könne» dort besichtigt werden, nach dem genannten Tage werden sie auStinanderoenoinmen werben. Nähere Auskunft wird in unserem Bauamt, RathhauS II. Ober geschoß Zimmer Nr. 7, ertheilt. Leipzig, am 2b. April 199l. Der Rath »er Stadt Leipzig. vr. Bekanntmachung. Zwei Stück im neuen Tdearer befindlich gewesene kreisrunde kupferne Wasserbehälter sollen an den Meistbietenden gegen vaarzablung verkauft werden. Jeder dieser Behälter ist 3 Meter im Turchmesser groß, 90 Lentimeter koch, die Wände sind aus 2, die Böden au- 3 Millimeter starkem Kupferbleche hergestellt. Die Versteigerung findet Donner-tag, den »0. lsd». MtS. d.I.» vormittag» 10 Uhr im Magazingebäude Thcatcrgaffk Rr. 1 iratt, wo die Behälter lagern. Tie Bersteigerung-bedingungen werden im Termin vorher bekannt gemacht werden. Die Besichtigung der Wasserbehälter kann von heute an während der Tagesstunden unter Führung de» Theatergasse Nr. 1 im 1. Obergeschoß wohnenden Herrn Beleuchlung-tnspector Witte erfolgen. Leipzig, den 24. April 1891. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. iltchoriu». Bekanntmachung. Die Bekanntmachung vom 23. April 1891, die Eröffnung eines nach - 16 der Gewerbeordnung einer besonderen Genehmigung be- dürfenden Gewerbe» seiten» der Firma Krumpeln L Wiegand in Letpzta-Reiiviity betreffend, wird hierdurch dahin berichtigt» daß die genannt« Finna durch di« Herren Kaufmann Joh. Earl Hermann Krumbetn und Ingenieur Robert Otto, beiderseits in Leipzig-Reudnitz wohnhaft, vertreten wird. Leipzig, d« 2Ü. April 1891. Ter Rath der Stadt Leipzig. VI. 1397. Vr. Tröndlin. Kastelt. Geffentliche Sitzung der Handelskammer Lien-tag, den 28. April 1801, Nachmittag» « Nhr in Deren Sitzungssaal, Neue vörfe, Tr. I. Tagesordnung: 1. Registrand«. 2. Bericht de» Verfassung», und WahI-Au-schusje- über »- da» Gesuch um Unterstützung der peutfche» Schule in Turn- Severt»; b) eine Zuschrift, die Annahme der Vörsenbau- Aulethr-Tchetne zur Anlegung von Mündelgeldern belr. S. Bericht de» Finanz-AuSschusse- über die Rechnungen Per Handelskammer und Ser Börse für 1890. 4. Bericht Le) Handel-gesetzgebungs- und des Bank-, Münz- und Börfen-AusjchusseS über die Verordnung deS königlichen Ministeriums de» Innern, den Einfiutz per Termin geschäft» und »er Waaren-Adrechnungscassen auf »cn Stand der Preise betr. ü. Bericht des KramerstistungS-Au-schuffe» über die Rechnung der Kramerftiftung einschiietzltch der Oeffentitchen Handels-Lehranstalt für 1890. Hieraus nicht-ösfenlliche Sitzung. Znm Tode Moltke's. * Der Tod deS Grafen Moltke bat im Deutschen Reiche und weit über dessen Grenzen hinaus die größte Bewegung bervorgerusen; auch di« ausländische Presse betrachtet da- Hinscheiden deS großen deutschen Feldherr» als ein well historisches Ereigniß und hält mit der Anerkennung nickt zurück, welche dem wahren Genie gebührt. Wir verzeichnen nachstehend einige Kundgebungen der Presse. So ver öffentlicht der .Deutsche ReichSanzeiger" folgenden Nachruf: „Deutschlands großer Heerführer, der General-Feldmarschall Gras von Moltke ist au» dieser Zeitlichkeit abberusen worden ein Herzschlag bereitete gestern in der zehnten Abendstunde dem thalcnreichen und ruhmvollen Leben de» großen Manne) rin jähe» Ende. Se. Majestät der Kaiser und König, seine erhabenen Bundes genossen, da« ganze preußische und deutsch» Vaterland trauern an der Bahr« de« großen Schlachtrndenker«, der Preußen- und Deutsch lands Heere von Sieg zu Sieg geführt und ihre Fahnen mit un verwelkiichem Lorbeer umwunden hat. Mit ihm wird einer der größten Helden aller Zeiten, insbesondere diese« Jahrhundert« und der Zeit der aationalen Wiedergeburt Deutschlands, z» Grobe ge tragen. Nach dem Hinscheiden de« hochseligen Kaiser« Wilhelm Majestät und de« hochseligen Kaiser» Friedrich Majestät ragte Gra Moltke als «in lebendige« Denkmal der großen Zeit de« nationalen Aufschwünge« in die Gegenwart hinein: nur Verehrung, Dankbar- keit und Lieb« empfanden alle Glieder der Nation, Hoch und Niedrig, Air und Jung, für diesen Paladin de« großen Kaiser-, und selbst diejenigen Rationen, die rr im blutigen Kampfe besiegte, konnten tbm die schuldige Ehrfurcht und Bewunderung nicht vorenthalten. Ungetrübt wird sein Bild rn der Geschichte wie in dem Herzen de« deutschen BolkcS bis iu die fernsten Zeiten strahlen, und so lange es ein preußische- und ein deutsche» Herr gtebt. wird da» Andenken an diesen größten seiner Heerführer nicht verlöschen. Gras Moltke ist wie sein großer Kaiser, besten Heerführer er war, im 91. Lebensjahre verschiede». Bei der Vollendung seine» 90. Lebensjahre-, am 20. Oktober vorigen Jahres, war eS ihm ver- gönnt, in körperlicher Rüstigkeit und geistiger Frisch« die vielen Be- weise der Verehrung, Dankbarkeit und Liebe enlgegenzunehmen, welche unsere« Kaiser) Majestät, da) Heer und da- Volk dem großen und dabei doch schlichten und beicheidenen Manne darzudringen sich gedrungen rühtte». An diesem Tage bat auch die weltgeschichtliche Bedeutung de- Grasen Moltke allenthalben in eingehende» Betrach tungen volle Würdigung erfahren. Auch der „Reich-- und Staat«. Anzeiger" hat in einen« kurzen Leben-abriß aus die unsterblichen und unvergängliche» Verdienste de- nunmedr Heimgegangenen hin» gewiesen. Aber den würdigsten Aukdruck fanden die Gefühle de» §eere» und des Volke- siir Len Grast» von Moltke in der Ansprache, welche S«. Majestät der Kaiser und König, umgeben von hohen und erlauchten Fürsten, von Führern de- Heere« und von den Mahnen und Standarten der Garde, in dein großen Saal de- Seneraistab--Gebäude- an den Gefeierten richtete: Ich danke Ihnen für Alle«, wa- Sie sür Mein Hau- und da mit zur Förderung der Grüße unsere) Vaterlandes gelhon. Wir begrüße» i» Ihnen nicht nur den preußischen Fübrer, der unserer Armee den Ruhm der llnüberwindiichkeit geschaffen hat, sondern den Mitbegründer und Mrtichinieder unseres Deutichen Reich)." Und zum Schluß gab Se. Majestät dein Gefühl der Dankbarkeit dafür Ausdruck, daß der Feldmarschall „in seiner Größe «S ver- landen bade, nickt allein dazusleben, sondern eine Schule zu bilde» sür die Führer des Heere» in Zukunst und alle Ewigkeit, die, in seinem Geiste erzogen, die Größe, Stärke und Kraft unsere- Heere» ausmachcn werden." An der Bahre de) großen Tobten erneuert sich dieser Dank, welchen mit dein königlichen Herrn da) ganze deutsche Vaterland ihm »achrust: der Ruhm der Unüberwindlichkeit, welchen da- preußische und deutsche Heer erworben, war sein Werk, ihm danken wir es »U einem sehr wesentlichen Tkeile, daß die Nation zu einem starken Reiche geeinigt ist, ihm danken wir die Ausbildung unserer Heerführer, von weichem da) Vaterland erhofft, daß' sie den blanken Schild preußischen Ruhme- ungetrübt der Nachwelt über liefern werden. Gegenüber de» Verdiensten des dahin geschiedenen Helden müssen aber alle Danke-außerungen nur blaß erscheinen: Heer und Volk werden dermaleinst durch die Thal zu beweisen haben, daß sie des großen Manne» würdig gewesen sind. Tie Fahnen de- preußischen Heeres senken sich vor der Bahre de- große» Feldherr»; Gewehrsalven werden idm alsbald den letzten Schetdegruß zurusen: dann wird der im Kriege wie im Frieden nimmer müde Geist zur ewigen Ruhe einzieken, der Griff eine« echten Preußen, eine- treuen Diener» seiner Kaiser und Könige, und eines Mahren, deinüthigen Christen! Er ruhe in Frieden! Dir „Nationalliberale Correspondenz" bemerkt Wenige Monate sind e» her, baß ganz Deutschland mit freund lichster Thkilnahine und dankerfülltem Herzen den neunzigsten Ge> burtStag de- großen Strategen feierte, der die preußischen und deutschen Heere zu einem Siegeszug ohne Gleichen in der Weib geschickte gesilhrl hat. Als siebzigjähriger Greis, in einem Alter, wo Andere längst der wohlverdienten Ruhe pflegen, hat er aus den französischen Schlachtfeldern die wunderbare Feldherrnkunst entfaltet, die seinen Name» zu einem der gefeiertsten in der Kriegsgeschichte aller Zeiten und Völker machte; nicht) schien da- Alter diesem starken und seinen Geist anhaben zu können. Bi« in die letzten Tage noch saben wir ihn unter un- wandeln, ein ehrwürdiges Bild eine) geisteSsrischen und körperlich rüstigen gesegneten Greisenalter); noch vorgesteru war er im Reich-lag, noch gestern in, Herrenhaus anwesend und wenige Wochen erst sind eS, haß er im Reichstag einen längeren, sehr anziehenden Vortrag über die Eindeitszeit ge halte». Man hatte sich gewöhnt, den alten Herrn als eine der verehrnngswükdigslen Gestatten unserer großen Nuhmc-zeit bei feierlichen Veranstaltungen wie aus einsame» Gängen in den Straßen der Reich)dauptstadt zu erblicken und freute sich, so oft man ihn in seinem bescheidenen und doch so hoheit-vollen Auftreten dahinschreilcn sah. Er war eine volk-lhümliche und volk-beliebte Erscheinung ge> worden, wie e- selten Heerführern und Kricg-männern zu Theil wird, ei» Mann ohne Feinde und Neider. Die militairische Be deutung de- Grasen Moltke zu würdigen, ist hier nicht der Ort, seine Leistungen sind längst aus den besten Blättern unserer Geschichte verzeichnet und dem Volke tief in« Bewußtsein gedrungen. WehmutbS- voll ertönt eS heute au- unzähligen deutschen Herzen. Wieder ist Einer dahin, zu dem wir in Verehrung und Liebe aufblicken konnten als dem Träger einer großen ruhmreichen Zeit. Ter Tod hat auch ihn abberusen, dein getreuen Paladin de- alten HeldenkaiserS, den Waffenschmied des deutschen Volk-, da- ihm nie vergessen wird, wa- er für Kaiser und Reich gethan. Tie „Nationalzeitnng" schreibt in einem Artikel WaS er dem Vaterland«, wa) er dem Volke gewesen, wer cm» pfände e- nicht an diesen! Tranertage! Seiner Thaten leuch- tendes Gefolge bereitet dem Geschiedenen nicht nur die Todteilfeier, sondern die Unsterblichkeit. Hand in Hand mit Bi-marck hat er un- da- Reich gegründet. Kaiser Wilhelm hat gewaltet, Bi-marck har geschaffen, Moltke hat gesi«g,. in diesem Trnklang bat die Kraft und die Treue, der Lpsermutü und die Tapferkeit der deutschen Stämme und Fürsten die Einheit errungen. Tics« Tinge in ihrer wunderbare» Größe fallen weder der Vergessenheit, noch dem Neide anheim, da- Verdienst dieser Männer hat gleichsam die Dankbarkeit überwunden und bedarf ihrer nicht mehr. Bewußt und unbewußt ist e» für alle die treibend« Kraft unserer Entwickelung geworden Einen großen Mann ehrt man am schönsten, wenn inan ihm nach- eifert. Seinen Genius konnte Moltke Niemand vererben, und wir können nur hoffe» »nd wünschen, daß ein Hauch seine- Geiste« beständig im Hause am königsplatze. der Siegessäule gegenüber, wehen und mit der Erinnerung an ihn auch sein Schartblick und seine Energie sich nach dem Gesetz der Erhaltung der Kraft dauernd lebendig erweisen möge: wohl aber find feine Pflichttreue, seine Uneigeiinützigkeit, seine Hingebung an da- Allgemeine, seine rast- lose Arbeit bi- an die Schwelle der neunziger Jahre Tugenden die Allen zum Vorbild dienen, deren Alle sich theiihasiig macken solle». Nicht das Volk in Waffen allein, sondern Jedermann, im Palast wie in der Hütte. Wenn einer, so war er, abhold allein Schein und allem Geräusch, in seiner schlichten Bürgerlichkeit trotz seine- adeligen Namen» ein echter deutscher Man», ei» Kriegssührer vom Haupt bi- zur Sohl« und zugleich vo» Antlitz und Neigungen ein Gelehrter und ein Grübler; harmonisch flösse» die zwei Grund elemenlc unsere« BolkscharaktcrS, die kriegertiche Thatkrast und die nachdenkliche Versenkung in die Dinge, in ihm zusammen J:> der Gradheit und Klarheit feine- Wesens und seiner Lebeiissührung er regle er weder, noch empfand er Haß »nd Neid; wie wir Andern ging er unter unS still seine- Wege-, immer geschäftig, niemals müßig. Ein Wahrzeichen der großen Zeit verschwindet abermal« mit ihm ans dem Baterlaude. au» unterer Stadt. Zum letzten Male senken sich die Fahnen vor ihm, die sei» Friedrich Keiner zu größeren Siegen geleitet, alS er. De» Nochkommen ist es eine heilige Pslicht, nicht seinen Ruhm, der für den Menichen wie sür ten Feld- Herrn gleich unverjährbar und nnvernichlbar ist, aber sein Werk groß und blühend zu erhallt», und sein Griff»« gebe ihnen dazu die Einsicht und die Kraft. - Dir „Post" schreibt: Ein Gefühl der Verwaisung ist es, da- heut« sich über alle Ge niulber ergießt, die zum deutsche» Volke gehören War es doch al- ständen wir unüberwindlich da in der Well, so lange vieler Manu, wenn auch alt 90jühriger Grei», unler un» weilte. Wir wußten, seinen Rath würde man hören vor jedem erlisten Unter- nehmen, zu dem ausgedrungene Abwehr un- nöthige» könnten. Wir wußten, in diesem Kopse, in dem die Machtverhällniffe der Welt mit unübertrefflicher Klarheit sich spiegelten, lag Rath und Entschluß auch sür da- Allersckwersle. Nun ist er dahin, allerdings von einem beneiden-werthen Tob hinweggeführt, unberührt von den Beschwerden de- hohen Atter-. Eine) wissen wir, und e- ist keineswegs di« Uebertreibung de- Schmerze), di» u»S diesen Au-spruch »ingiebt: olche Feldzüge, wie Moltke sie geführt, werden nicht wiederkehren, und auch der Mann wird Seinesgleichen nicht finden in dieser v>r- bindung de« »ieien Denker-, de- entschlossenen Soldalen, de- warmen Herzen- nnd der skine» Bildung. Wir hoben einen Verlust erlitten, den wir nicht ennessen können. Aber niedergeschlagen sind wir nicht, wenn auch noch so schmerzvoll bewegt. Tie Schadenfreude der Feind« über diese» Verlust wird un- nicht entmuthlgt finden, und jene, die nun glauben, niühelo) triiimphtren zu können, werden sich täusche». Es lebt eine un- edeure Kraft im deutschen Heer, Im deutschen Volk, die zur reichen ffitsaltu'ig zum Theil durch Moltke'- Wirksamkeit gelangt ist. Andere Zeiten, andere Männer; andere Ausgaben, andere Lösungen. Unerschöpfliche Standhaftigkeit und unerschöpfliche Menschenopfer, dazwischen eine Fülle bedeutender, aber da) Ganze nicht cnt- cheidender Einzelleistungen, sind es vielleicht, von denen die nächsten Kriege abhängeu, wenn nicht ein unerwartet wvhllbatige- Geschick ie ganz abwenden sollte, wa- wir nicht hoffen dürfen. Ader so lange e) ein deutsches Volk gicbt, werden die spätesten Geschlechter aus diese Meisterstück« ruhiger Heldenkrast und nie verjagender Kriegskunst blicken, die da- deutsche Heer unter dem großen Schlachtendenkcr abgelegt hat. * Ucber die näberen Umstände de» Todes liegen beule auSsübrlickere Meldungen in Ergänzung schon bekannter telcgrapkischcr Berichte vor. So schreibt die „Possische Zeitung" vom Sonnabend: In ireundlicheni Sonnenschein lag am König-Platz da- General- tab-gebäude heute Morgen da — nichls verrielii, daß in seinem Innern der Tod Einzug gehalten und den greisen Feldherrn dahin- gestreckt hatte. Keine aiißergewühnttche Bewegung machte sich vor der Wohn- und Arbeitsstätte de) Entschlafenen, wa er so lang« ge- wirkt, bemerkbar. Nur in den Porlalen standen die Portiers und gaben hin und wieder einem Herantrelenden irgend welche Anskunst. Schon früh am Vormittage wurde von der hiesigen Firma F. O. »ersten der verhältnihniäßig einfache Eichenholzsarg zum General- stab-gcbäude hin befördert und vorläufig im große», selten benutzt«» Fcstjaale ausgestellt, da eine Aufbahrung der irdischen Hülle de) Feldmarschall- erst nach den Anordnungen de- Kaiser) siallfinden oll. Bis jetzt ruht Graf Moltke noch in seinem Schlasgeniach, und .war mit snediichem Ausdruck in den Zügen — ein Beweis, wie chinerzloS und plötzlich der Tod erfolgt ist. Am gestrigen Rach, mittag« hatte der greise Feldherr wie gewöhnlich eine» Spaziergang unternommen. Nicht- hatte sich in, Lause de- Tage- i» seinem Be finden ereignet, wa- aus eine bevorstehende Katastrophe hätte schließen lasten. Noch vor wenigen Tagen fuhr er auch in offenen, einfachen Einipänn>-r übw die Leipziger Straße, und vor ach! Tagen, da di« Fahnenweihe, die Grnndsteiüleguug zur Lull erkirchc aus dem Tenne- wibplatze »nd da- militairische Tiner im Weißen Saale de« lönigl. Schlöffe» stattgesltiiden, kalt« er durch sein vortreffliche- Aussehen und die Rüstigkeit seiner Bewegung allgemeine Bewunderung erregt. Bei der Grundsteinlegung stand er sogar ohne Paletot fast eine Stunde im offenen Zelte da, vor Beafnn der Feier sich mir dem Gkncraloberst von Pape und verschiedene» anderen Anwesenden unterhaltend nnd während der Hannnerschläge und de- Gebet) den Helm vom Haupte nehmend. So trat denn sein Tod gestern Abend völlig überraschend ein. Nachdem der Feldmarschall de» gestrige» Tag über sich noch völlig wohl gesuhlt hatte. — er wohnte »och der Sitzung de- Herrenhauses bei — sah er gestern Abend eine kleine Gesellschaft bei sich, außer seinem Neffen, dein Major v. Moltke und dessen Gemahlin, dem Grasen Schlippenbach, dem Hauplmann Wolfs und eine zum Besuche beim Major v. Mottle weilende schwedische Familie. Zunächst wurde musieirt; Musikdircctor Treßlrr trug eine dem Grasen Moltke gewiduiele Coinposiliv» vor. Sodann setzte sich der Heimgegangene zum gewohnte» Whist und belbeiligle sich sodann »och an einer Partie „schwarze Dame", ein Spiel, da rr besonder) lieble. Während des Spiel« übergab er seiner Nichte die Karten inii der Bitte, ihn einige Augenblicke zu vertreten. Sei» lange- Au-blelben fiel dann auf: sein Neffe ging hinaus und fand ihn in einem Vorgemach. Auf de» Neffen Frage, was ihin sehle, sprach er noch einige undeutliche Worte, konnte noch aus da» Sopha in seinem Schlafzimmer gebracht werden und verschied gleich daran leicht und schmerzlos. Der herbeigerusene Leibarzt Geb. Saniiät-- ralh vr. Beuster konnte nur den Tod sestslellen. Häufig in letzter Zeit hatte der Entschlafene den Wunsch geäußert, plötzlich au- dem Leben abberufen zu werde», und ei» freundliches Geschick hat ihm diese» Wunsch erfüllt. Die „Nat ional-Zcitung" bringt folgende» Bericht Ein bencidcnSwerther Tod — das war es, wa- heule Zehn- tausende »ach dem lleberwiiiden der erste» Erschütterung äußerten, als sie von dem Heimgänge Moltke's bürle». I» der Tlial. ei» Keiieiden-werther AuSgaug eines btntidciiswerilicn Leben». Schmerz lo-, sanft, umgeben und getragen vo» der Liebe seiner nächsten An. gehörigen hinübcrgkschluininert in die Ewigkeit. Fast bi« zum letzten Augenblicke icines Lebens hatte Moltke seinen Pflichte» gelebt. Noch gestern sahen ihn die Spaziergänger durch de» endlich zu neuem Leben erwachenden Tliiergarie» leinen Weg dem Parlamente zu nehmen. Nicht« deutele in seiner Eriche, nung, seinem Gange, seineni Weie» daraus hin. daß lein Lebrn nur »och nach Stunden gezahlt sei. Wie immer rirs dir zwar clwa- von drr Last drr Jahre gebnigle, ober »ocki elastische Haltung Bewun derung hervor. Tie ebrsurchlsvollen Grüße, die ihm von Jedem dargcbrachl zu werden pslegien, beaniworlele er wie immer sekund lich nnd mit jener Liebenswürdigkeit, die man an ihm kann!« Ten letzten Abend verbrachte Gras Moltke in seiner Wohnung im Gkneralslab-gebäude. Seil einige» Tagen weilen als Gaste des Hause« Berwandle an« Schweden bei ihm. Motor von Burt, Major vo» Mollke und dessen Galli», die stetigen Hau«gciioi!en de) Feldmarscholls, waren selbstverständlich auch auweiend. Bis gegen !>' - Uhr hatte Moltke mit dem Grasen Schlippenbach, Haiivliiiann von Wolff »nd drin Major von Mollke Whist geipiett. Al) die Partie z» Ende war. bat er die Grast» Mollke, ei» Lied zu singen Nock während sie seinem Wuniche uachkam, erhob sich dee Feld marichall und begab sich i» ein Nebenzimmer. Ta Lirs öslrr zu geschehen pflegte, fiel erst nack, einigen Minuten seine längere Ab Wesenheit aus. Al« man ihn suchte, fand man ihn in einem Lehn, srficl bewußtlos. Man brachte ihn schnell in sein Bett und sanote nach dem Arzte. Aber lange ebe der Saniläl-rolk Beuster au« der Königgrätzcr Straße herbeigeeilt, hatte Moltke „nt einem Seufzer seine große Seele auSgehaucht. Zwischen dem Schlaganialle, der ibn getroffen, und dem Tode lagen nur etwa 6—8 Minuten. Er kalte während dieser Zeit nicht mehr da) Bewußtsein erlangt, kein Wort medr gesprochen. Die Nachricht verbreitete sich durch die da) Hau- verlassenden Lkficiere zunächst in militairischen Kreisen schnell. Erschreckt eilten au» allen Theile» der Stadt Personen jeden Standes und jeden Berufes »ach den, Hause ani Künig)plan, da) vor sechs Monaten aus eine wahre Völkerwanderung glückwünschender Menschen herabblickte. Aber erst am heutigen Morgen fand die Nachricht allgemeine Verbreitung und nirn begann ein endloser Zug Leidtragender. Dem Kaiser war die Nachricht sofort noch Weimar übermittelt worden. In seinem umgehend emgelroffencii Aiiiwort-Iclegramm sagt der Monarch, daß rr starr vor Schreck bei dem Empfange der Nachricht gewesen und daß er in Mollke eine ganze Arme« verloren habe. — Ter Heimgegangene ruht in seinem Nachigewandc auf einer einsachen Bettstatt, ein Hirschledern«» Kiffen unter dem Kopie, die Hände, die al- Schmuck nur den Trauring trage», gefallet. Neben dem Bette liegen auf dem Nachttische die Uhr und einige andere Kleinigkeiten. Zwar sind schon einig« Kränze »ingelausr», aber sie werde» zumeist noch überwogen von den Beileidstelegrammen, die au- allen Theile» drr Welt einiresfe». Unter ihnen stehen obenan die der Bunde-sürste». Kaiser Wilhelm halte ihnen sämmtlich persönlich den Tod de- großen Feld- l«rrn angezeigt. Ein) der ersten Telegramme war da- de) Prinz- Regenten vo» Bayern Heule früh >»» 9 Uhr statteten die Kaiserin und der Erbprinz und die Erbprinzess», von Meiningen im Sterdc- dause eine» Besuch ab. Die Kaiserin legte Persönlich eine Palme aus dem Sterbebette nieder und verweilie niit dem erbprinzlicki Meiningenschen Paare mehr als eine Viertelstunde bei den Ver- wandten. Wie wir erfahren, hat Grai Moltke bei Lebzeiten öfter- aus gesprochen, daß ihm selbst eine Ueberführung nach üreisau in aller Stille am liebsten wäre, wenn seine Zeit gekommen. E- wird angenommen, daß die Bestattung jedenfalls t» Kreisau stalt- ffiden wird, daß aber von den Feierlichkeiten nicht abgesehen werden wird, welche dieser Todesfall erheischt Wie frisch sich übrigen) Moltke noch bis zuletzt fühlte, geht daraus hervor, daß er am Sonntag eine Erholung-reife zunächst nach Cchlangenbad »»treten wollte. Ter „Kölnischen Zeitung" wird gemcldcl: Die größte verebruna und Anhänglichkeit hegte aber sur ihn unser jilgendsrischer Kaijcr. Da- Publicum hat hiervon vielsach Kenntiffß erhalten bei den großen mililairischcn Feier», wo Mollke let- der nächste Begleiter de- Kaiser- war. Auch ansong- nächsten Monat- sollte er wieder als Gast des Kaisers die Rheinsahrr mii- mcichen, wie er ansong- diese- Monais mit ihm zusammen in Lübeck undEkicl gewesen war. Aber weit inniger »nd vcrtraulichcr war birst) Vcrhättniß. al) c) öffentlich zum Ausdruck kam. AIS Ente vorigln Früliiabr) sich der Feldmarschall jzum Sommelurlaub nach Ereifa» begeben wollte, bat ihn der Kaijcr zur Verabschiedung nacli Potsdam. Er führte ihn i» da) kleine Theezimmer der Kaiserin, ließ ihn zur Kaiserin sich setzen und »ahn, an ieiner Sciie aui einem Sessel Platz. Niemand war sonst zugegen. Das Herrichervaar erzählte ihm von de» gewaltige» Eindrücken der Orienlreise, von dem Aujenthalt in Konstantinopel. legte ihm -ie Photographien vor, die Andenken, die gerade zur Hand waren, und lieh sich wiederum iin Anschluss« hieran erzähle» von den Er innerungen. die Mollke an seinen einstigen Ausenthalt in Konfian- tinopel balle. Bor ollrm zeigte ihm der kaffer auch die pl oio- gravdiichen Ansnahme» von dem »» Parke der deutichen Botschaft errichteten Mvttle-Tenkmal. Als die Zeit zur Rücksakn geko-nme» war, liest die Kaiserin den Maniel de) Feidniarichol!» m da) Zimmer bringe», nnd sie ruhte nicht eher, bi) er >-,» in stirer Gegenwart «»gezogen hatte, »in sich vor der Abendkuhle zu »stütze». Ter kaffer bcgleilcte dann periönlich den Feldiiiarichall im Sonder- zugc von der Wildpark-Siation aus »ach Berlin zurück. Mit großer Rührung berichtete ipaier der Feldmarschall ieiner llingebnug hier und da von solchen intimen Zeichen der Anho. iglichkeu. Vor allem wurde er in diestm Winler durch die perföististie Einladung de» Kaffeis erfreut, Tanspnthe de» ,>,»gsleii kaistrli»>e» Prinzen zu sei», eine Auszeichnung, wie sie bisher nie einem preußifchcn General erwiesen worden ist. Auch letzt wieder freute sich der Feldmarichall, bald wieder znm Eoniineraufenthalt in seinem geliebten Ereiiau sein zu können. Hier kannte er jeden Baum, jede» Rosenstrauch. Diesen Park hatte er geschasst». Liest Bäume halte er groß werden sehe». Hier war, linier Rost» fast verstech, das Grab der geliebten Gattin, -ie ibm an jenem traurige» W ihnachlsabeiid >!408 in Berlin so plötzlich dabiiigercisii worden u,r ^iest» Verlust hat der Feldinarschall nie verwunden, stiibem war c: ein einsamer Mann geworden N»r im Kreist der Familie seines Nesse» »nd per- jönlickien Adliimnlen Major) v. Mollst thanle er ans, wnß!« er die Erinnernng cn den Verlust zrilweise zu banne». Hier spielte er seinen abendliche» Wknst, hier horchte er mir de- soliderem Vergnügen Len Töne» der Musik, die liier vst und gut auSgeführt wurde. Ter Fcidmarschcll war eien lein einfriliger Soldat, er war zugleich ein lieier Gelehrter, eln warmer Freund der schönen Künste. Eins besondere Freude balle ihm der Verein der Berliner Künstler gemackil. al) er ihn z»m Ehrenmitglied vor Kurzem ernannt halte. Mil großem Vergnügen und Behage» weitte er im Kreise der Künstler, als diese ihn, au- Anlaß dieser Ernennung ein Fest bereite:«», und noch vor Knrzem erschien er eine- Abends unangemeldet in ihrer Mitte und blieb dort zwei lunden, al- der Amerikaner Maybridge mit Hilfe eine- Augen- blickSpholographen die Bewegungen der Menschen nnd Thier« im Einzelnen erklärte. Tas Gehör und das Gesicht des greisen Feld herr» hatten in der letzten Zeit etwa) gelitten, ohne daß rr >edvcki irgendwie wesentlich dadurch in seinen Arbeiten gehindert war. Seine Säiristzüge waren in de» letzten 20 Jahren nahezu »»ver ändert fest und klar, nur daß sich im letzten Jalirc etwa« Zittern i» den Zügen der Unterjchrist zeigte. In letzlerer Zeit besuchte er auch wohl öfter) di« königliche Over, wo ihn namentlich die ncneiii. sludirlcn Lpern „Lberon" von Weber und Tittersdorser'» „Toelor nnd Apotheker" sessttten und erfreuten, wie er überhaupt ein beionderer Freund guter elassischer Miifik, vor Allem auch der Kammermusik war. I» letzter Zeit hatte er der talentvolle» ungarische» Malerin vilma Parlagdn. derselben, welche im vorigen Jakro sür ei» aus- gezcichneikS Portrait de« Ecntrum-snhrcr) l >r. Wiiidlhorjl die kleine goldene Medaille erhalte» halte, die Bitte erfüllt, sich von ibr male» zu lasse». Er wollte sogar anfänglich der Malerin -ie Sitzungen in ihrem vier Treppe» hoch gelegenen Atelier gewahren, so wenig scheute er vor Treppensteigen zurück. Ei>l au' dringende Vorstellung der Künstlerin willigte er ein, die Sitzungen in feiner Wohnung slnttsiiiden zu lassen Da« fertige Bild hatte den ganz besonderen Beifall deS Feldmarschall), nnd cs ist >ctz! um ja weiih- voller, weil c- der Welt da» letzte Abbild des bernbmlen Helden unmittelbar vor seinem Tode bewabrl E) wird »us der bevor stehenden Kunstausstellung zur öffentlichen Ausstellung gelangen. Jetzt sind die durchdringenden Augen de) großen Feldherr» >ar immer geschlossen. Ei» beneiden-werihcr Tod Hai ihn ohne Kamp' und Leiden »um Jenseits abberusen. Ganz Tcuiichlaiid. das deutsche Volk in Waffe», steht weinend und trauernd an feiner Bahie. ge denkend der großen Tbate», die er sür n») gedacht »nd gelda». »nd gelobend, treue Wacht zu hatten, daß Liest Tbatcn nicht ver geblich geschehen. * Oirai Moltke vertrat n» Reichstag seil Eirnchlnug deS »orddculschcn Bundes ununlcrbroche» de» äußersten östliche» Wahlkreis Memel Hcntclrna, der die Reibe der deiilschc» ReichSwablkrcise ervssnel, Wie inil Allein un Leben, so nabin er eS auch mit seine» parlamcniarifchen Pflichten scbr ernst So oft immer er konnte, uabi» er an Rcichslagssttzungcii Tbeil und folgte inil sichtlicher Ansnicrk- samkei! dein Gang der Berbalitlunge», wenn ibm auch di: Gegenstände der Beratbung oft fern liegen mochte» Stunde» lang pflegte er still und sinnend auf seinem Platz im Reichs tag zu fitzen. Tßälige» Anibcil an den Debatten »akin er »nr bei Angelegenheiten, die seinen, Berus und seiner geistigen Wirksanilcil nabe lagen, also besonders bei militairischen Fragen. Tann konnte er außerordentlich wirlsam lind aus drucksvoll sprechen »nd cö ist vekam», daß er o»l in kritischen Lagen in entscheidendster Weise eingriss. Seine ernste, klare, durchgeistigte, von einer Fülle wiiicnichasllick'er und praNisthe, Keiintnijs getragene Redeweise vcrieblic »ie ibrc Wnlung aus La- ausmcrksain lauschentc Haus. Zn politischer Hinsicht war er ei» conservativer Mann, aber scrn von jeder Partei»
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