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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.05.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189105305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910530
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-05
- Tag1891-05-30
- Monat1891-05
- Jahr1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.05.1891
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Erscheint täglich früh S'/, Uhr Ue-»r1ioa und Lrprdition gohannesyaff« 8. Lprkchstundrn der Nrdarlt«» vonntttag« 10—12 Uhr. Nachmittag« 5— 6 Uhr. »er »u m»--»« VI»nuIcr>»>, »»HI sich »k „che »rrtultlich. N«n«h«» de» f», die nSchM»l,r»d« V»«««, »«stimmten Inserat« au «achrnta»en di» 3 Uhr Rachmittag«, »n Senn- «nd K«stta,en srüh bis '/,S Uhr. 3n drn Filialen für 3ns.-Ännnhme: Lite ktemm» Sertim. «Alfred Hahn), Uatversität-skrahe 1, Leut» Lüsche» Lathariueastr. 14, Part, und KSnig-platz 7, nur bi« ',,3 Uhr. riWM TlWtblaÜ Anzeiger. Lrgan für Politik» Localgeschichte, tzandelsUnd Geschäftsverkehr. Abonnementspreis vierteljährlich 4»/, Mk. tu Alt-Letpzig, incl. Brinaerlohn ü Mk., d«kH dt« Post bezogen 6 Mk. Einzeln« Neu. 30 Pf. Belegerrmplae 10 Pf. Gebühr«« für Extrabeilage» iin Tageblall-Formal aefalztl ,d»e Postbesürderung SO Mk.. n»U PvstbesSrderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. Groger« Schriften laut uns. Preisverzeichnis. Labellartscher n.Ziffernjatz nach hühenn Tarif Nkllamea unter dem Redactloarstrich die »gespalt. ZeileÜOPf.,vorden flamtliennachrichtea die kgespaltenr Zeile 40 Pf. Inserate sind stets an die tserPedittan zu seuden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pnrouuiiisnrml» oder durch Post- Nachnahme. 150. Sonnabend dm 30. 1891. Zur gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag, den 31. Mai, Vormittags nur bis /«v Uhr geöffnet. LxpelUtlon Ü6« I-elprlxer l'Lkelrlutte». machen wir hierdurch An Gewißheit de» §. 1 der Vorschriften für dt« Autsührung von Anlagen zur Benutzung der Stadtwasserkunst vom 8. Februar 1888 rch bekannt, daß der Klempner Herr vmtl «derltn,» Psaffindorser Straß« Nr. 14, ur Ueb«rnahm« solcher Arbeiten bei un» sich angenuldet und de» besitz d«r hierzu erforderlichen Vorrichtungen nachgewieseu hat. Leipzig» den W. Mai 18S1. Ter Nath der Stadt Let-zig. X. 3318. vr. Georgi. Wolfram. für Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Da» 18. Stück de- diesjährigen NetchSgrsetztzlatte» ist bei un» eingegangen und wird bi» zum 22. Jnnt Vs». AS. aus dem Rath- tzauSsaale zur Einsichtnahme öffentlich auShängen. Dasielb« enthüll: Nr. 1880. Gesetz, betreffend di» Abänderung von Bestimmungen de» Strafgesetzbuch». Bom 18. Mat 1881. Nr. 1981. Gesetz, betreffend die Prüfung der Läufe und Verschlüsse der Handfeuerwaffen. Bom 19. Mot 1891. Nr. 1983. Bekanntmachung, betreffend die Zutheiluna der Insel Helgoland zu dem 8. Wahlkreis« d«r vnubtsqr« Provinz SchleSwia-Holstein. Bom 16. Mat 1891. Leipzig, de» 25. Mat 1881. Ser Nath der Stadt Lettzltg. vr. Georgi. Krumbiegel. Bekanntmachung, da» Snf- »nd Abladen entlang der Martt-al« örtr. Nach t- 14 der Marktordnung vom LS. April d. I. ist e» ge stattet, daß unter gewiffen Beschränkungen ta di« Markthalle ein- gefahren and dort zum Zweck« d«» Auf- oder Ablader«» gehalten werden darf. Daneben ist e» jedoch in gleicher Weif« gestattet, da» Aus- und Abladea van de« beiden an die Halle angrenzenden Fahr straßen, der Markthallen- und der vrüdrrstratze an», »u be wirten, ja e« empfiehlt sich diese Art» Waaren an- »der ab» rnfahrrn, ganz besonder» dann, wenn dadurch der Trans port vom Wagen bi« »um v«ftimmung»ort in »er Halle verkürzt «nd erleichtert wird Wagen, w«tch« »um Zweck de» Auf- oder Abladen» aa der Markthalle tn einer der genannten Straßen auffahrru, haben dicht an der Kant« de» Fußsteig» t» der Weise zu halten, daß die Deichseln in der Brüdcnliasie nach dem König-Platz, tn der Markt- hallenstraße »ach dem Roßplatz zu gerichtet sind, daß ferner die einzelnen Wagen möglichst nahe an einander gerückt and daß endlich hierbei, zur Erzielung größeren Platze», di« Deichseln (sammt Pferden) etwa» seitlich nach der Mitte der Straß« zu gerichtet werden. Wir erwarten, daß diesen Anordnungen von de» Ausfahrenden im Interesse de» Verkehrs, sowie im eignen Interesse, allenthalben nachgekommen werden wird. Leipzig, den 28. Mat 1801. Der Nath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Größe!. Bekanntmachung. Der Au-Hana der standesamtlichen Aufgebote erfolgt vom 31. l. M. ab nicht mehr auf dem RathhanSsaole, sondern im Durchgang de« alten Polizeigebäude», Noschmarkt Nr. L. Leipzig, am L7. Mat 1891. Der Nat^ der Stadt Leipzig. Id 717 Georgi.Größel. Di. Bekanntmachung. Firm, vr. «. »nd« G «0^ vertrete» durch deren Inhaber, di« Herren vr August Hermann G«d« in Leipzig-Reudnttz und vr Bruno Bernhardt in Staßfurt, beabsichtigt, in dem linken Seitengebäude de» dem Herrn I. Bern Hardt in Leipzig gehörigen, an der llonstantinsrraße Nr. S tn Leipzig-Reudnttz gelegenen Fabrikgrundstück» (Nr. 111, Nbth. I! des Brandcatasters, Nr. 616 des Flurbuches und Nr. 497 de» Grund, und HypothekenbuchS) eine Fabrik zur Herstellung chemisch-pharma> ceutlscher Präparate «lnzurichten. Wir bringen diese» Unternehmen hiermit zur öffentlichen Kennkn iß mit der Aufforderung, etwaige Einwendungen dagegen, welche nicht auf privatrechtlichen .Titeln beruhen, bet deren Verlust binnen 11 Tagen bet un» anzubringen. Einwendungen, welche auf besonderen privatrechtlichen Titeln beruhen, sind, ohne daß von der Erledigung derselben die Genehmigung der Anlage abhängig gemacht werden wird, zur richterlichen Ent- scheidung za verweisen. Leipzig, den L7. Mai 1891. Der Nath der Stadt Leipzig. VI. 1112. vr. Georgi. Kastelt Die Bekanntmachung. Firma v. Wapler L Söhne, vertreten durch deren Inhaber, die Herren Carl Laut» Dtttmar und Georg August Julius Wapler m Leipzig. beabsichtigt, auf dem ihr gehörigen, an der Lutherstraße Nr. 6 in Leipzig-Reudnttz gelegenen Grundstücke (Nr. 114ä Abth. 8 deS Brandkatasters, Nr. 6«6d des Flurbuchs und Fol. 787 de» Grund- und HypothekenbuchS) rin Bleiwalzwerk nebst Bleirohrpresserei zu errichten. Wir bringen dieses Unternehmen hiermit zur öffentlichen Kennt niß mit der Aufsorderung, etwaige Einwendungen dagegen, welche nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen bet unS anzubringen. Einwendungen, welche aus besonderen privatrechtlichen Titeln beruhen, sind, ohne daß von »er Erledigung derielben die Ge.:ebmi- ttina der Anlage abhängig gemacht werden wird, zur richterlichen Entscheidung zu verweisen. Leipzig, am 27. Mai 1891. Ter Rath der Stadt Leipzig. VI. 1692. vr. Georgi. Kaffelt. Kram-, Boss- und Viehmarkt Mittwoch Abg»b«u werdea nicht erhoben. ZU Liebertwolkwik ittwoch. den S. Juni Ist »1. Der Gemetndcrath. Dyck. 2. von Al Gemäßheit de» 8 1 der Borschristen für die Ausführung Anlagen zur Benutzung der Stadtwasserkunst vom 6. Februar 1888 - V> machen wir hierdurch bekannt, daß der Klempner Herr «ichard «öll. Leip»ig-Angcr-Lrotlendorf, Wurzener Straß« Nr. 7, ur Uebernahme solcher Arbeiten bei unS sich angemeldet und den «sitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nachgewieseu hat. Leipzig, den 28. Mai 1891. Ter Nath der Stadt Leipzig. X. 3320. vr. Georgi. Wolfram^ In Gemäßbeit der 88. 2 und 7 der Regulativ- für GaSrohr- leitungen und GaSbeleuchtungSanlagen in Privatgrundslucken vom " März 1863 machen wir hierdurch bekannt, daß der Schlosser Herr Friedrich Eduarv keschmann, Leipzig-Eutritzsch, Lange Straße Nr. 2, chme solcher Arbeiten bei ur Uebernahme solcher Arbeiten bei un» sich angeineldet und den besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nachgeivtesen hat. Leipzig, den 28. Mai 1891. Der Nath der Stadt Leipzig. X. 3246- vr. Georgi. Wolfram. Ltockholzauction. Mittwoch, den 1V. Juni d. IS., sollen von Nachmittag» SV, Uhr an im Forstrevier Connewitz auf dem Mittetivaldschlag« in Abth. bk und 6», dem sogen. Apitzsch, ca. -Vst Hansen harte», Nein gemachte« StoLhol» unter den im Termin auSHLngenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem Mittelwaldschlage im Apitzsch an der hohen Brück« bei Connewitz und den Wegen nach der Wald- chinke. Leipzig, am L8. Mat 1891. De» Nath» S-rstdep»tatt,». Versammlung des Lrrtlietien Lerirksvereins loeiprig-Ltaät. «1«» 4. Xriat 1881, 0 VA», tm Kanle »er I. vtlrgeraekule. Dagvaorckvavg: LineLn^e. IVakl avaior vopntlrtoa anw äiegjtEirlgoa ckoiitaekeu Aerrttowg« in IVvimar. Lanolit ckvr Oommuuiiov, vslcb« vom Verein deaukungl rv»r, »iok über äis ru äeu Vsr- kanälunLeu äc« Xcr/wla^ über «li« Orx^m- «ntron ,iv« mockicinisekeu Unterricht« »uk- txenteUten Liltre ausruspreokvn. vr. nieä. Ilenriet. Königl. Kunstakademie und Kunstgewerbe schule in Leipzig. Sonntag, den 31. Mai d. I., Vorm. V,12 Uhr findet tn der Aula de» neuen AnstaltSgcbäudeS, Wächterstraße 11, eine Prämien, vertheilung an Schüler statt. Eingeleitet wird die Feier mit einem kurzen Vortrage über das Leben Meissonniers und seine Werke, welche in einer sranzösischen Ausgabe in Heliogravüren auSIIege». Zugleich ist ein« Ausstellung der durch Herrn Prof. Haselberger wieder hergestellten Dürer'schen Fensterbilder au- der Landauer Lapell» tn Nürnberg von 1508 veranstaltet. Ferner sind auS der GlaSmalerabtheilung folgend« unter Be- theUIgung von Schülern gefertigte Arbeiten ausgestellt: 1) eine ge- treue Nachbildung der Dürer'schen Fensterbilder, 2) Bierpassebilder, Scenen au» dem deutschen Ritter- und Minneleben nach Zeichnungen von Wohlgemuth und S) da« Wappen des deutschen Reiches und der 7 Wahlfürsten au» dem 16. Jahrhundert. Im Namen de» Lehrerkollegium« beehrt sich hierzu ergebenst einzuladen Leipzig, den 28. Mai 1891. Der Direktor: vr. Ludw. Nieper. Freiwillige Versteigerung. Die im Grundbuch« auf den Namen Frauen Bgne» verehel. Jänichen geb. Graneß, Frauen Antonie verebel, Gregorlu« venv. gewes, Wind geb. Graneß, Fronen Adclhaid verehel. Särchinger verw. gewes Apitzsch geb. Graneß, Herrn Bäcker Robert Graneß, Herrn LScar Graneß und der unmündigen Geschwister Günther, al» Margarethe, Frieda und Anna eingetragenen, in Leipzig-Neureudnitz gelegenen Grundstücke, al«: ». das an der Reitzenhalner Straße Nr. 49 gelegene Grund stück, bebaut mit einem Vordergebäude, zwei rechten Seitengebäuden, einem linken Seitengebäude und einem Wetterdach, Nr. !4 der Flurbuchs und Folium 10 des Grundbuchs für Leipzig-Neurendnltz, d. das daran stoßende Feldgrundstück Nr. 15 de» Flurbuch» und Folium II de» Grundbuchs für Leipzig-Neureudnitz, zusammen aus 53 200 geschätzt, sollen an hiesiger Amtsgerichts- stelle Zimmer 206 den 27. Juni 18l)t vormittag» 11 Uhr zusammen freiwilliger Weise versteigert werden. Die Bersteigerung-bedingungcn, sowie die Beschreibung der Grundstück« und die sonstigen Unterlagen liegen in der Gericht», schreiberei de» Unterzeichneten Amtsgerichte zur Einsicht auS. Leipzig, am 19. Mai 1891. köiilgltchrS Amtsgrricht, Ahtheilun» H. St einb er g er^ Bekanntmachung. Nächsten Sonntag, als am 3l. d. M., liegen Vormittag» 1l Uhr bi» Nachmittag» 4 Uhr im Schnlzimmer Nr. 17 der XVI. Bezirk-schnle allliier die Lriginalpläne unserer Kirche zur Besichtigung aus. — Alle lieben Glieder unserer Kirchgemeinde werden hierzu sreundlichft eingeladcn. Leipzig-BolkmarSdorf, den 28. Mai 1891. Der Kirchknvorftanh. Kirchen-Neubau Leipzig-Volkmarsdorf. Submission für Crb- »nd Maurerarbeiten Die Ausführung von Erd- und Maurerarbeiten soll vergeben werden. Anschläge hierzu sind bei Herrn Architekt Julius Zeißig Leipzig, Mozartslraße 5-, gegen Erstattung von 2 .»l zu entnehmen Daselbst sind auch di« Bedingungen und Zeichnungen tn den Stunden von 2—4 Uhr Nachmittags einzufehe». Die Angebote sind bi« Montag, den 8. Juni, Mittag 12 Uhr be« genanntem Herr» Architekten einzureichen. Der Unlerzeichncte behält sich die Auswahl unter den Anschlag etnreichenden Unternehmern, sowie da- Recht vor, die Angebote event. abzulehnen. Leipzig-Lolkinartdorf, den 28. Mat 1891. Der ktrchenvorftan». Bekanntmachung. Nachstehend wird dt. Verordnung d^ KönAichen ^"'^Sah,- .vom 14. Li.s«» Monat», dl. «evt,ton -er « . Ue?"N »°7L^dtHhl.°-detr.ffen.. keunMiß gebracht. , .änzunaSwahle» für dt.Ib«— 7om " Deeember l86s werden alle nach 8- LS de» Wah g > y« Führung der Listen (Gesetz- und B.r°rLuung«bl°- S. . 1R>8) m« Fuyru » ^,o,der» der Stlmmbercchtigtea d«°uftta«"n ylero m daraus htnaewte,.«. daß di-i-As°nimM°n^^M, g,. -- - Hierbei wird zu Vermeidung SÄ 'LL'« .ui ^dnien W-h-ge'^S di- °^r zu,amn.7n. LL L der BeU.g von 3 ^ Abdruck zu bringen. r.«». .» ^ v. Metzsch. Paulig. irriger «usfaffungen. welche bei - darauf aufmerksam Kirschen-Verpachtung. Di. diesjährige Nutzung der RSderauer Kirschenplantag. (na- a«fäbr 1300 Stück tragende Bäume vorzüglicher Sorten) soll ° Montag, den 1. 2»"t dl». 2»., vormittag 11 Uhr, tm ..«aldichlößchen» Rödera« «nter den zuvor bekannt zu gebenden Bedingungen, meistbietend verpachtet werden. «»»wärttgen Bietern ist nachgelassen, ihre Gebote auch schriftlich b«im unt«rzeichnet«n Bureau einzureichen, diese Gebot« müssen ledoch spätesten» Vormittag 8 Uhr genannten Tage» au Vureaustelle ein- gehen. . Riesa, am LS. Mai 189t. ^ ^ königliche» «bthtilnng»-Jnge,iicur-vurtau. gegen den Müllergrsellen D« unter dem LS. Januar 189t gegen den Müllerg.,el Alwt» Mar Gcora Kögel, geboren am 26. December 1865 zu BreSlau zuletzt bi» Mitte Noveuiber 1890 in Zorbau wohnhaft, er- taffen« jt'-kbries wird htermit erneuert. Die L-echen »nd Graf Taaffe. Graf Taaffe hat in der letzten Sitzung deS Budget auSschuffeS deS österreichischen Abgeordnetenhauses erklärt, daß er zwar am Ausgleich sesthalte. aber die Einführung der czcchiscken Amtssprache auS Gründen der Einheit der Ber Wallung ablehnen müsse. DaS war die Antwort auf die Beschwerde des Iungczechen Herold, daß in dem Streben nach Gewährung der Autonomie an die Ezechen ein Stillstand eingetreten sei. AuS dieser Antwort ist zu ersehen, daß die Lage heute ganz verändert ist, welche beim Amtsantritt deS Ministeriums Taaffe bestand. Damals war die Brust der Czeckc» von frohen Hoffnungen geschwellt, die Aufrichtung des Königreichs Böhmen erschien nur als eine Frage der Zeit, grundsätzlich war sie nach der Meinung der Czechcn bereit- »u ihren Gunsten entschieden. Heute besteht endlich nach langer Ungewißheit volle Klarheit darüber, daß der Wiener Ausgleich die Grenze der czechischen Ansprüche zieht, daß darüber hinan- nicht- gewährt werden kann und wird. Der Gegensatz zwischen sonst und jetzt ist groß, denn eS ist bekannt, daß Ricger, der Führer der Altczechen, noch bis zum letzten Augenblick an der Forderung der inneren czechischen Amtssprache festhält, obwohl er die Grundzüge des AuS gleich-plane- angenommen hatte. Der Traum des König reiches Böhmen, in welchem die Ezechen dieselbe Rolle zu spielen gedachten, wie die Magyaren in Ungarn, ist damit zerronnen, Böbmen bleibt eine österreichische Provinz mit deutscher Amtssprache und österreichischer Verwaltung, die böhmische Autonomie ist zum Nebelvild geworden, da- niemals feste Gestalt gewinnen kann. Die Czeck>v hatten aber die Sache auch gar zu grob angefangen. Sie waren nicht damit zufrieden, mir Hilfe einer ibren Wünschen geneigten Regierung, Prag in eine czcchiscke Stadt verwandelt und in ganz Böbmen sehr erhebliche Anfänge der Czechisirunq des Landes erzielt zu haben, sie wollten nach Belieben schalten und walten, Oesterreich womöglich dem russischen Einflüsse unterwerfen, die Deutsch-Oesterreicher in eine unwürdige Stellung hinabdrängen, czechische AmtS- und Armeesprache haben und gegen da- Bündniß mit Deutschland Arm in Arm mit Russen und Franzosen intriguiren. Die Beweise dafür, daß solche Absichten wirklich vorwaltetcn, lassen sich Massen weise beibringcn, von der Majorisirung der Prager Stadt verwaltuna durch die Ezechen. von der Mißhandlung der deutschen Turner in Tra»tenau bis zur Ausweisung der Deutschen au» der böhmischen Landesausstellung und dem Empfange der französischen Studenten in Prag.' So schreiender Lhatsachen bedurfte es. damit Graf Taaffe endlich zu der Ueoerzeuguna von der UnauSfuhrbarkeil und Verderblichkeit semer Versöhnung-Politik gelangte. Jetzt if der Beweis geführt und der Regierung zum Bewußtsein gc komme», daß die seit zwölf Jahren befolgte Ausgleich-Politik ein politischer Jrrthum und deshalb ein Fehler war. Das Eingehen auf die Wünsche der in Oesterreich lebenden slawische» Volker nach politischer Autonomie, also nach einer die ein- ^'"'Z'F-"^ung auslösenden Sonderstellung konnte nur zur Auflösung de- österreichischen GesammtstaalcS führen d°rub" bat auf deutsch-österreichischer Seite niemals ein bestanden. Und wie die Deutsch-Oesterreicher dachten und suhlten, so ihre StammeSgenossen in Deutschland, der -prost beider bestand dann, daß die Bedürfnisse deS Gesammt- sta-tk- und da- Bundn'ß zwischen Deutschland und Oester reich schließlich die Wege vorzeichnen mußten, welche srüher oder spater zu betreten waren, wenn nicht eine allgemeine Verwirrung chereinbrechen sollte -»"»nie Welche Mühe haben die ReichskriegSminister in der jetzt ihrem Abschluß zunlenden Periode gehabt, un, die Armee- spräche gegen den Ansturm der Ezecken zu schützen! Es kam zu Tage, daß der Ersatz der Reserve- und Landwehr 85. Jahrgang. iOfficier« durch die Unkenntoiß der deutsHea Sprach« un möglich wurde. Die Ursache waren kdie czechischen TrennungS- bestrebungen, Graf Taaffe zeigte dafür aber kein verständniß, ändern war der Meinung, daß dir AuSgleichSpolitik trotzdem um Siege geführt werden könne. Allmalig wurde eS sogar den Altczechen klar, daß die Herstellung deS TrialiSmuS an den Grundbedingungen für die Aufrechthaltung deS österreichischen Gcsammlstaaleö cheitcrn müsse, die Unzufriedenheit in deutsch-österreichischen Kreisen wurde immer stärker und die Rachlheile der czechischen Agitation machte» sich immer lauter geltend, o daß auf altczechiscker Seite endlich der Versuch mit dem Ausgleich gemacht wurde. Dieser Versuch führte zur Ent- tehung der juugrzechischen Partei und damit zu dem Extrem, mit welchem siä> Vereinbarungen nicht mehr treffen ließen. Darin lag zugleick die Rettung, die immer dann einzulreten pflegt, wen» Mißstände den Höhcpunct erreicht haben und dadurch der Mehrheit verständlich geworden sind. Die Taaffe- sche AuSgleichSpolitik konnte erst dann einen Rückschlag er fahren, wenn sogar in czechischen Kreisen ihre UnauSsührdar- keit erkannt worden war. Das ist durch die Erfahrungen der letzten Jabre erzielt worden, und von da ab konnte erst die Rückwirkung kraslvoll zur Erscheinung treten. Jetzt sind dem Grafen Taaffe die Schuppen von den Augen gefallen, er sicht ein, daß er zu weit gegangen war, er bekennt elbst, daß eine Grenzlinie gezogen werden muß: die Ein führung der czechischen Amtssprache ist für alle Zeit un möglich, weil andernfalls die Ccntralverwaltung deS Reiche- nicht aufrecht erhalten werden kann. DaS ist ein wichtiges Bekenntnis;, aber eigentlich ist damit da- Ministerium Taaffe unhaltbar geworden, e< kann doch nicht plötzlich in entgegengesetzte Bahnen einlenken und müßte doch wohl einem Nachfolger weichen. Die Folgen der Er klärung deS Ministervräsidcnte» im BudgelauSschusse lassen sich noch nicht übersehen, jedenfalls hat er mit seiner Er klärung .die Politik, welche er seit rwöls Jahren leitete, so streng wir möglich vernrlheilt, er hat eingcstandcn, daß er einen lange Zeit hartnäckig verfolgten Jrrtbum al« solche» er kannt hat, und hat sich damit zugleich selbst den Boden unter den Füße« entzogen. Sein AmtSgenosse DunajewSki hat das Feld früher ge räumt, er merkte, daß die Zeit der AuSgleichSpolitik vorüber sei, und daß selbst unzweisclkafte Erfolge nicht im Stande wären, den 5rrthil»l auSzuglcichen, welcher in der Meinung lag. daß Oesterreich ohne die Deutsch-Oesterreicher regiert werden könne. Aber war denn nicht der Standlpnncl deS Grafen Taaffe von vornherein derselbe? .Seine Politik wurde von Anfang au slawisch genannt, im Gegensatz zu der vor ihm geltenden de»tschen Politik. So war sein Programin aber nicht gemeint, er wolllc nur den Slawen die Gleich berechtigung mit dcn Deutschen einräumen. DaS war Theorie, die Praxis sagte aber: Entweder deutsches oder slawisches Regiment, ein driltcS gicbts nicht. Und die Praxis bat Reckt bemalten, denn sie hat gezeigt, daß die Ezechen weder Maß »och Ziel kennen, daß sic von einem einheitlich organisirlcn österreichischen Staat-Wesen nichts wissen wollen, sondern daß eS ihnen nur um die Wiederherstellung des WenzclreicheS zu thun ist. Der Kaiser Oesterreichs als sjonig von Böhmen ist ihnen genehm, er soll »ur die Bestimmung haben, ihnen al« Aushängeschild zu dienen, unter dessen Schutz sie ihre Svndcrbeslrchiliigeii betreibe» wollen. Ob der Kaiser von Oesterreich der Verbündete de- deiilscheii Kaiser» ist, kümmert sie nicht, sie stckcn als Ezechen a»f Seiten Frankreichs; ob Oesterreich aus der Balkanhalbinscl Interessen wahrzunchmen hat, welche mit denen Rußlands im Widerspruch stehen, ist ihnen glcichgiltig. Die Russen sind Slawen, folglich sind sic die StammeSgenossen der Ezechen, und diese müssen ihre Stamm verwandten mit brüderlicher Liebe willkommen heißen. DaS nennen die Ezechen Politik! Gras Taaffe hätte dem gegen über die bessere Einsicht vertreten müssen. * Leipzig, 30. Mai. * Der Kaiser und die Kaiserin gedenken am 4. Juli im Schlöffe zu Windsor cinzutressen und, wie bereit- ge meldet, am 6. Juli der Trauung deS Prinzen Aribcrl von Anhalt und der Prinzessin Louise von Schleswig-Holstein beizuwohnen. Wie die Londoner „Allg. Eorr." mittbcilt, wird die Kaiserin wahrscheinlich nach Beendigung ihres Besuches in London nicht direct nach Deutschland zurückkchren, sondern sich während der Nordlandrcise de- Kaiser« mit dcn junge» Prinzen nach der Jsle os Wigkt begeben. Dir Kaiserin werde während ihres Aufenthalts nicht ständig Gast der Königin sein, sondern in einem Hotel Wohnung nehmen. * Jmmer bestimmter tritt daS Gerücht auf, daß der preußische Minislcrralh zusammentrctcn werde, um über die Herabsetzung der Gctrcidczölle zu bcratbcn. Tbat- sächlich haben im Schoos; der Regierung schon Erwägungen stattgefunde», welche späteste»- nach der Rückkehr de- Kaisers festere Gestalt annebmen werden. Infolge dessen sind auch die Vorcrhcbungcn zur ReichstagSberusung »och nicht ab geschlossen. * Die RcichStaaSwahl in Eassel, welche infolge der Ernennung de» Abg. v. Wehrauch zum Unterslaats- sccretair im Eultusmiiiistcrium nothwcndig geworden ist, wird eine ungewöhnliche Bedeutung erlange». „TaS Mandat dieses Wahlkreise-", so führt die Nativnalliberale Eorrcspoiidcnz au-, „war von 1867 bis zu einer Ersatzwahl im Jabre I»o in nationalliberalcn Händen; alödann ging cö an die Fort schrittspartei über, die cö indcß 1884 wieder cinbüßle. Damals kam cS zur Stichwahl zwischen einem Sccial- demokraten und einem Eonservativen, die durch die National liberalen zu Gunsten des letzteren entschieden wurde. Seitdem ist da« Mandat im Besitze der eonservativen Partei; die Nationalliberalcn haben infolge deS CartelS sowohl 1887 wie t890 eine eigene Eandidatur nicht ausgestellt. Wenn sie diese Enthaltsamkeit jetzt nicht mehr forlsetzen wollen, so liegt der Grund dafür in der Tbatsache, daß die hessischen Eon servativen zum größten Theile in das antisemitische Lager abaeschwenkt sind. Tie Stimmen, welche am 20. Februar v. I. aus Herrn v. Weyrauch gefallen sind, gehörten zum aller größten Theile der nationalliberale» Partei an. Auf diese Weise kam der konservative Candidat mit dem Social- demokraten in die Stichwahl, die dann durch die Antisemiten für ihn entschieden wurde. Diesmal kann den National- liberalen die Bcthätiaung der gleichen Selbstlosigkeit um so weniger zugemulyet werden, al« im vorigen Jabre der benachbarte Wahlkreis HofgeiSmar-Rintcln, der seit dem
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