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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.05.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191905304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19190530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19190530
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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(dt? 109, 30. Mai 1919. Redaktioneller Teil. dieser Stelle allen denen unserer Mitglieder, die dem Arbeit geberverband noch nicht beigetreten sind, dringend ans Herz ge legt, ihren Beitritt sofort zu bewirken, denn nur unser geschlos senes Zusammenhalten kann einen uns einigermaßen befriedi genden Ausgleich herbeiführen. Die Außenstehenden schädigen die Gesamtheit, ohne sich selbst einen Vorteil zu bringen. Das dritte Sorgenkind, das schon in früheren Kriegsjahren geboren, sich im laufenden aber besonders kräftig entwickelte, ist die Notlage der Herstellung. Wenn auch der zweite Beirat der Kriegswirtschaftsstelle eine Erhöhung des Kontingents um 5"/«, also auf 607» des Verbrauches im Jahre l916 für die drei letzten Vierteljahre des Berichtsjahres, ja für das zweite Viertel jahr 1919 sogar eine solche auf 100°/» abschließen konnte, so stand diese Erhöhung des zugelasscncn Papierberbrauchs doch nur auf dem Papier. Dessen Beschaffung, noch dazu in brauchbarer Güte, wurde immer schwieriger; die Preise zogen immer mehr an. Die im Zusammenhang mit der Revolution stehende, ungeheuerliche Erhöhung der Arbeitslöhne bei gleich zeitiger Verminderung der Arbeitszeit im Kohlenbergbau, die dabei sinkende Förderung, die Transportschwierigkeiten, die fort währenden Arbeitsniederlegungen, die alles zusammen heute das Stillstehen von mehr als 607» aller deutschen Papierfabriken bewirkten, dabei aber auf der anderen Seite die unsinnige Ver schwendung von Papier für allerlei öffentliche Kundgebungen müssen in Kürze zu einem völligen Zusammenbruch unserer Pa pierbewirtschaftung führen. Und dazu kommt die sprungweise Erhöhung der Buchdruapreise, auch hervorgerufen durch die Lohnbe wegung in erster Reihe, durch die wachsenden allgemeinen Un kosten der Buchdruckereien für alle ihre Bedarfsgegenstände in zweiter Reihe. In Steigerungen um 257» am 1. August, um weitere 357» am 1. Dezember, und um eine vorläufig letzte um 407» am 1. Januar erreichten die Druckzuschläge auf Werke und bestehende Zeitschriften die Höhe von 2007», für neue Zeit schriften von 2107°. Mit dem Buchdrucker wetteiferte der Buch binder in der Höhe der Preise oder übertraf ihn noch um ein erhebliches, besonders wenn man die Mangelhaftigkeit der Aus führung der Arbeiten und des Materials berücksichtigt. Das deutsche Schrifttum ist dadurch auf das ärgste gefährdet; das deutsche Buch, das der erste Pionier der Verständigung mit der uns feindlichen Welt werden sollte, wird draußen wettbewerbs unfähig. Es ist um so verwunderlicher, aber auch erfreulich, daß trotz alledem fcstgestellt werden darf, daß das Geschäftsjahr 1918/19 unserer Vereinigung für den Berliner Buchhandel in seiner Mehrheit als ein befriedigendes, ja zu einem großen Teil sogar gutes angesehen werden kann. Dazu hat allerdings nur eine Reihe außerhalb des Buchhandels liegender Tatsachen, wie der Mangel jeglicher Geschenk- und Lnxusgegenstände, in erster Reihe geführt. Ilm es unseren Berufsgcnossen zu ermöglichen, alle uns be wegenden Angelegenheiten in engerem Kreise zu besprechen, vor allem aber auch, »m einen festeren Zusammenhang herbeizu- flihren und in ungezwungener Aussprache Wünsche und Bedürf nisse aller Gruppen des Buchhandels gegenseitig kennen zu lernen und sie zu einem freundschaftlichen Ausgleich zu führen, wurden unsere zwanglosen Zusammenkünfte einge richtet, die am 10. Juni, am 18. Oktober, am 25. November und am 6. März stattfanden. Die außerordentlichen Zeitnm- stände, Verkehrs- und sonstige Schwierigkeiten haben leider den Besuch dieser Zusammenkünfte stark behindert. Die Zukunft wird hoffentlich dieser warm begrüßten Neuerung günstiger sein. Eine besondere Abart dieser Zusammenkünfte sollen die Schriftstellerabend« werden, auf denen wir den Buch handel mit unseren Autoren durch deren Vortrag eigener Werke in nähere Fühlung zu bringen gedenken. Auch hier hat die Un gunst der Zeiten »och hemmend eingewirkt, sodaß erst einer dieser Abende abgehalten werden konnte, an dem Walter von Molo aus erschienenen und noch nicht veröffentlichten Werken las. Der gute Besuch und der reiche Beifall, den der Vor tragende fand, dürfen Wohl als Zustimmung für die Fortsetzung und den Ausbau dieser Neuerung betrachtet werden. Die Leitung der Neuen Freien Volksbühne ersuchten wir, den Verkauf der Beitragsmarken für ihre Vorstellungen in Zu kunft dem Berliner Sortimentsbuchhandel zu übertragen. Sie trat diesem Vorschlag näher, und es sind infolgedessen bereits eine Reihe von Buchhandlungen mit dem Verkauf betraut, der ihnen hoffentlich auch ein neues Käuferpublikum zufllhren wird. Der Deutschen Bücherei und dem Unterstlltzungsverein Deut schen Buchhändler und Buchhandlungsgehilfen wurden die von der Hauptversammlung beschlossenen Beiträge überwiesen. Die monatlichen Zuwendungen an den Stellennach weis für den deutschen Buchhandel und verwandte Berufe, in dessen Vorstand an stelle des zurückgetretenen Herrn vr. Felix Pickardt Herr Hans Hermann Richter für uns eintrat, wurden auf Beschluß der außerordentlichen Hauptversammlung ver doppelt. Der Stellennachweis konnte in den Zeiten der De mobilmachung und auch jetzt noch eine segensreiche Arbeit aus üben. Zu unserem Bedauern mußten wir gegen die Gründung des durch den Vorstand des Börsenvcreins ins Leben gerufenen Stellennachweises in Leipzig scharf Stellung nehmen. Selbst verständlich nicht wegen dieser Gründung als solcher, sondern gegen die ausdrücklich hervorgehobene Tatsache, daß sie ge schehen sei, nur um Berlin nicht in irgend einer buchhändle rischen Angelegenheit die Führung nehmen zu lassen. Ein der artig partikularistischer Standpunkt verträgt sich unseres Erach tens nicht mit der unparteiischen und für das Allgemeinwohl be trauten Stellung des Börsenvereinsvorstandes. Die Aufnahmegesuche in das Börsenblatt und in das Adreßbuch stiegen in ganz außerordentlicher Weise, na mentlich in der Zeit nach der Revolution. Sie beliefen sich ins gesamt auf 95, von denen 5l befürwortet werden konnten, 36 ab gelehnt werden mußten; 8 sind noch unerledigt. Da jedes ein zelne Gesuch besonderer Nachforschung bedarf, teilweise sogar in wiederholten Fällen und in reichlichem Briefwechsel, so verur sachen sie eine starke Belastung des Vorstandes; den Mitgliedern, die uns bei dieser Arbeit unterstützt haben, danken wir auch hier bestens für ihre Bemühungen. , Zur Hauptversammlung des Börsenvcreins konnten wir 18 Mitglieder mit Stimmvertretungen betrauen; auf der Haupt versammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine waren wir mit 17 Mitgliedern vertreten. An der Vorsiyendenvcrsamm- Inng in Goslar nahm als stimmberechtigter Vertreter Ilr. Felix Pickardt teil. Der Vorstaud setzte sich gemäß der Wahl in der Haupt versammlung aus den Herren vr. Felix Pickardt -Vorsitzender), Georg Eggers (stellt). Vorsitzender), Ernst Schmersahl (Schrift führer), Friedrich Feddersen (stellt,. Schriftführer), R. L. Prager (Schatzmeister) Paul Nitschmann, als Vertreter des Berliner Sortimenter-Vereins zusammen. Nach dem Ableben des Herrn Prager übernahm Herr Feddersen das Schatzmeistcramt; der Vorstand wählte sich auf Grund der Satzungen Herrn Hermann Albers hinzu. In die Vereinigung wurden ausgenommen: Josef Alt- maun (Akadem. Antiquariat Fraenkel L Co.), Hermann Bnu- manu (Vogler L Co.), Paul Baumann (Verlag »Die Wende«), Erwin Berger (Verlag »Neues Vaterland«), Hermann Böck- tiiann (F. A. Herbig 01. in. b. H.), Franz Calo (John Henri, Schwerin), Kurt Ehrlich, Fahrenhorst (Schriftcnvcrtriebsanstalt G. in. b. H.), Albert Frisch, Hans Frick (Wilhclm-Raabe-Vuch- handlung), Max Geißler (H. Geißler L Co.), Otto Gombart (Leonhard Simion Rachf.), Heinrich Heise (Franz Vahlen), Leo Kajet (Hansa-Verlag), Ernst Katzenberg (Max Reichel L Co.), Carl Albert Kindle (Askanischer Verlag G. m. b. H.), Robert Kielt (I. Hermann Herz G. m. b. H.), Hans Kracmer (Roto Phot A.-G.), Karl Krock (K. I. Müller Evangel. Buch- und Kunst Handlung), Carl Maas, (Maas; L Plank), Luise Mädcr (Sozial pädagog. Verlag H. Müder), Felix Marschner (Charlottenburg, Schnlbuchhaudlung A. Lindner), Ernst Moritz (Wilhelm-Raabe- Buchhandlung), Robert Müller (Medizin. Antiquariat G. m. b. H.), Bernhard Ncuhaus (Prcuß' Institut Graphik G. in. b. H.>, L. Norwitzky (Verlag der Sozialistischen Monatshefte), Ernst Rowohlt, Paul Oesterheld (Buchhandlung Helene Goldes Oskar Rohne (P. Schober Akadem. Buchhandlung), vr. Th.
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