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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.01.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-01-06
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- Deutsch
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- SLUB Dresden
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- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193101064
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Womit beschäftigt sich der Jungbuchhandel? Im Berliner und im Leipziger Kreis des Jungbuchhanbels ist man in der letzten Zeit an die Frage »Landvolk u n d B u ch« herangegangen, das heißt an die innere Einstellung der Landbevölke rung zum Buch und an die Möglichkeiten, die für den Buchhandel offen stehen. In Leipzig ist die Besprechung von Or. Machui, dem bisherigen Mitarbeiter des Bibliographischen Instituts geleitet wor den; in Berlin hat man sich auf Erfahrungen gestützt, die von ländlichen Büchereien vorliegen, und die Ergebnisse dieser letzten Besprechung sind nun im neuen Heft des »I u n g b u ch Händler- Rundbrief s« (Nr. 18, Preis RM 1.50; Auslieferung: F. Volck- mar) veröffentlicht. Es werden bestimmte Bücher genannt, die be sonders häufig gelesen werben und andere statistische. Angaben ge macht; im Anschluß daran werden die neueren Versuche des Buch handels durchgesprochen, die darauf hinausgehen, den Bücherabsatz auf dem Lande auszudehnen. Man kommt zu dem Ergebnis, daß bestimmte Vertriebsmethoden, wie sie etwa von Versandbuchhand lungen gepflegt werden, ungeeignet sind und der Werbung des Buches im großen ganzen eher schaden als nützen, weil sie Uber die andere Einstellung zum Buch, die auf dem Lande vorhanden ist, über die besonderen psychologischen Verhältnisse hinweggehen. Es kommt viel mehr auf die geeigneten Mittelsleute an. Die Lehrerschaft auf dem Lande muß mehr als bisher als werbender Faktor vom Buchhandel aus in Betracht gezogen werden. Hinzuzufügen ist diesem Aufsatz, daß man sich an die Angaben der Volksbüchereien doch auch nicht zu sehr halten darf! Das allgemeine Niveau liegt natürlich tiefer. Und in der Leipziger Besprechung hat man beispielsweise auch die Aufnahmefähigkeit des Landes mit Büchern etwas vor sichtiger eingeschätzt. Mit welch hochstehenden Lesergruppen man aber von Fall zu Fall zu tun haben kann, zeigt, um ein entlegenes Beispiel anzufllhren, ein ungarischer Kleinbauer (Auslanddeutscher), der, obwohl er nie über sein Dorf hinausgekommen' ist, ein eigen tümlich hohes Leseniveau erreicht hat. Deutschen Freunden, die ihn bei einer Auslandfahrt kennen gelernt und, weil er sich Bücher unmöglich kaufen kann, hie und da mit Lektüre versorgt haben, schrieb er vor kurzem: »Die ,Goethe'-Bücher habe ich fast alle durchgelesen. Und da habe ich auch einen Band ,Heine' Werke, der ein großer Kritiker ist, mir gefällt er sehr, weil er so frei sinnig ist. Also in dem Bande behandelt er ,Shakspeares Mädchen und Frauen'. Als ich dieses durchlas, bekam ich so eine lust nach diesen Tragödien, daß ich wirklich dem Drang nicht widerstehen kann, Sie darum zu bitten. Ich habe noch keine Zeile von dem großen Shakspeare gelesen«'. Das ist gewiß eine vereinzelte, aber doch eine erfreuliche Stimme! Auf diese Weise versucht man also im Jungbuchhandel, diesem unbekannten Gebiet »Bauer und Bücher« näherzukommen. Neben diesem ist in dem letzten Rundbrief noch ein zweites und ein drittes Thema behandelt worden. Zuerst die Frage »Frau und Buch handel«. Vier oder fünf Buchhändlerinnen- (teils Chefs, teils Angestellte) setzen sich temperamentvoll zur Wehr gegen die bei vielen noch immer übliche Geringschätzung der Frauenarbeit im Buchhandel. Sie zeigen umgekehrt, was gerade die Frau mit dem Buchhandel verbindet und wo ihre Kräfte am besten anzusetzen sind. An dieser Aussprache darf man nicht vorübergehen. Sie ist für den ganzen Buchhandel interessant! Man bedenke, daß die weiblichen Mit arbeiter einen großen Prozentsatz des Buchhandels ausmachen und außerhalb des Jungbuchhandels kaum Gelegenheit haben, als solche zur Geltung zu kommen! Das dritte Thema, gleichfalls beruflich aktuell, betrifft den Verlagsvertreter. Auf der einen Seite wird hier eine ziemlich deutliche Kritik an einem bestimmten Typ von Verlagsver treter geübt. Auf der anderen Seite ergreift aber auch ein Verlags vertreter das Wort und kritisiert die jungen Sortimenter. Nach ihm liegt die Not des Buchhandels schlechterdings darin, daß die meisten über das übliche Bedienen hinweg nicht in der Lage sind, den Käufern individuelle Anregungen zu geben und eine wirkliche Liebe zum Buch zu erwecken. Die angeführten Beispiele, etwa dieses, das auf die Frage nach dem Inhalt von Werfels »Barbara« der Verkäufer nur eine höchst schnoddrige Antwort zu geben weiß, wären hundert fach zu vermehren. Es gehört dazu vor allem jene stereotype Antwort, daß, wonach man auch fragt, jedes Buch »glänzend geschrieben ist«. Diese Dinge sind natürlich nicht neu, aber eben, sie müssen immer wiederholt werden. Und es ist ein gutes Zeichen für den Jungbuchhandel, daß man sich dort diese Mängel immer wieder klarmacht und sie abzustellen versucht. Nur werden von diesen Aussprachen immer noch zu wenig junge Buchhändler erfaßt! Das In haltsverzeichnis über die bisher erschienenen 18 Hefte beweist aber deutlich, daß der Rahmen außerordentlich weit gespannt ist und di» Hefte gerade auch für diejenigen gedacht sind, die sich nicht direkl zum Jungbuchhandel zählen. Auch sie werden noch, und zwar Chefs^ und Angestellte, in irgendeiner Weise von der offenen, tempera mentvollen Art dieser Rundbriefe berührt werden. Und sachlich er fahren sie jedesmal eine ganze Menge Neuigkeiten, die man sonst nicht zu hören bekommt. W. R. Für die buchhändlerische Fachbibliothek. Alle für diese Rubrik bestimmten Einsendungen sind an die Schrift leitung des Börsenblattes, Leipzig C 1, Gerichtsweg 28, Postschließ fach 274/75 zu richten. Vorhergehende Liste s. 1030, Nr. 300. Bücher, Zeitschriften, Kataloge usw. geworbevereius. ^U8 dom lubatt: H.. Windisob: Oie Volkswirt- sebaktliobo und kulturelle öed'euitung. — X. ?. Zauer: OuebkuusÄ im Rbeäu-I^ain-Oebiet. — X. Kraus: Oie Wellt <l>er ?lakate. ^1. Windisek: Das Llgnet. — K. dlabr: Kalender. — lubaltsver-j reiekuis des 67. dg. V Die Nummer enthält zahlreiche Tafeln und Abbildungen. X Atlantis-Verlag (1. in. b. U., verlin: Verlagsverrejvbuiis. 3l2 8. m. 1 ^db. der Kiubandkuust e. V., ,8itr l-siprig, Kre-gestr. 27. 3. Hell. 16 8. u. 12 '^bb. ^U5 ckem lnkalt: R. Hansen: Züoberleinde. — K. Oange: Oie gute Zebandlung von Oueb und Ruebeiiubaudi. — Rbein: Was kann man rur ?klege aller Kinidände tuin? — U. 8ebreiber: Kin bidliotbekarisebes Kapitel Luebpkl>ege. — ?. ^dr-m: Oie Kultur der veutsobeu. — Ob. K. Ovediger: Wie er eine Z bliotbek ru retten «webte. kurt a. !U.: U. Oileber. 16 8. 8° Ul.it 8vblü8S>el rur Ormittln^ Der Buch- und Zeitschriftenhandel. 51. Jahrgang. Nr. 51/52. Ber lin. Aus dem Inhalt: Felix Hacker 80 Jahre! — F. Hacker: Er^ innerungen eines alten Zeitschriftenhändlers. i Der Buchhändler. 11. Jg. Nr. 35. Reichenberg. Aus dem Inhalts Th. Marcus: Aus der Werkstatt des Verlegers. Ein Beitrag zur) Kulturgeschichte der Gegenwart. (Forts.) — Wie eine Kleinstadt- Buchhandlung zu neuem Leben erwacht. Buchhändlergilde-Blatt. 14. Jg., Nr. 12. Berlin. AuS dem In halt: W. Heldt: Allerlei Betrachtungen zum Jahresschluß 1930. — Gegen das Beschlagen und Gefrieren der Schaufenster. Praktische Ratschläge für die kalte Jahreszeit. — P. Martell: Verjährung am 31. Dezember 1930. — Urteile in Steuersachen. — Wer kauft noch beim Buchhändler? — Tag des Buches in Italien, kneb und Werbekunst. 7. dg.. O. 10. Oeiprig: Oer Okkset-Verlag O. n>. b. O. ^us dem knbalt: O. W. Oerliaob: Weiblnaebtsworbung! — O. Oestiboudois: Aeiebuung und Obotobild in ibrer illustra tiven Ku trau wen düng in der Reklame. — ?. Voss: Orapbik und, Elwcrt, Gotthils, und Gottlieb Braun: Hundert Jahre N. G. Elwert in Marburg und andere Beiträge zur Familiengeschichte. Privat druck 1931. Marburg: N. G. Elwert'sche Verlagsbuchhandlung ^ (G. Braun). 96 S. mit zahlreichen Abbildungen. ^ ^ Kortsetrungen 1931. Kr. 1 (danuar). 24 8. u. kestellLettel. gu.-16" Kin«. bediriekt. V Krsnr'sebe Bokbuebckruekerei 0. Kmil Ilaver, 6.. Hüneben: <1a- sekenkalender. 128 8. u. 6 Vierfarbendrucke, kl. 8" Owd. V Die G. Franz'sche Hofbuchdruckerei gibt ihren Freunden wie der zum Jahreswechsel einen geschmackvollen und praktischen Ka,- ^ lender. Einband und typographische Gestaltung sind von harmo-^ nischer Schönheit; dazu geben die 6 Vierfarbendrucke — Wieder-' gaben klassischer Gemälde — noch ein weiteres gutes Bild von der Leistungsfähigkeit der Firma. Hinstorffs Jubiläums-Almanach 1831/1931. Wismar 1930: Hinstorff- sche Verlagsbuchhandlung. 152 S. mit Abb. Mk. 1.—.
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