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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189107084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-07
- Tag1891-07-08
- Monat1891-07
- Jahr1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.07.1891
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M'2 Oberichlesien nie einen Bode» finden', Obcrschlesien bat seit länger ins MO Jahre» nichts niit Pole» z» thun; feil diejer Zeit hat cs immer zu einem denllchcii Gemeint»««! gehört und bat unier deuljchkr Herrschait jeiue Blnlhe erreich! und »ich uuler derselbe» wohl besunden Ter polnisch sprechende oberschlcsijche Landmann fühlt sich auch keineswegs als Nalionaipole, für diesen Begriff hat er gar kein Verstondniß: er suhlt sich in nationaler Beziehung als Preuße. Namentlich aber iiihlc der Lbcrschlejier sich als Katholik und halte deshalb zum Centrum, dessen Zitteressen durch das Wühlen der nationalpolilischcn Agitatoren geschädigt würden. Tie Er klärung schlicht: „In diesen meinen hier ausgesprochene» Ansichten weiß ich mich eins »iit dein weitaus grünten Theile des ober- schlesische» Klerus, mit den Eottrnnisabgcvldnctc» aus Lbcrschlesie» und auch mit meinen Ltzählern, welche mich, obwohl ich ihnen diese Ansichten wiederholt auseinandergejeht habe, stets »ist immenser Majorität in de» Reichstag wiedergcwahlt habe» Für eine Wähler schaft mit großpolnische» Aspirationen wäre ich allerdings lei» geeigneter Vertreter." * ^ * * Die zopfige östcrrc i ch i sche Gewerbeordnung vom Jahre 1883 giebl fortgesetzt zu den lächerlichsten Slrcttigkeiie» Anlaß. So liegt gegenwärtig dem Handelsministerin»! die Streit frage vor, ob die Bürstenbinder zur Erzeugnng und zum Berkaufe von auS Rohr geflochtenen Möbclklopfern und <mm Handel mit Schwainmen berechtigt find. Tie Wiener Handels- und Gcwerbekauiiiicr, deren Gutachten für die ministerielle Enlscheitung maßgebend ist, forderte die Ge nossenschaften der Korbflechter, der Bürstenbinder lind der Tischler, sowie das Gremium der Wiener Kausnianiiscbast ans, sich in dieser Angelegenheit zu äußern. Tie zunächst iutcres sirte Genossenschaft der Korbflechter gab der sehr vernünstigen Ansicht Raum, daß der Berkans von Möbelkiopser», wenn die Erzeugung dieses Artikels anck einzig und allein den Korb flechtern zustehe, den Biirsienbindern unbenommen bleibe» solle, da cs der Bequemlichkeit des PublicumS diene, alle folche Artikel, welche im Hausgebrauche verwendet werden, möglichst in einem Geschäfte zu erwerben und durch die Ber mehrung der Berkanssstcllcn auch der Absatz unv daher auch die Erzeugung derartiger Waaren gesintert werde. Ganz im selben Sinne sprach sich bezüglich deS Handels mit Schwämmen das Gremium der Wiener Kaufmannschas! auS; allein die Wiener Handels und Gewerbekammer gab ihr Gut achten nur bezüglich der Möbelklvpfer zu Gunsten des be stehenden, althergebrachten Gebrauchs ab, während sie hin sichtlich des Handels mit Schwämmen fand, daß derselbe den Bürstenbindern abznsprcchcn sei. Wie so die Kammer in zwei ganz gleichen Streitfällen zu entgegengesetzten Ansichten gelangte, bleibt unerfindlich * Fr eye in et verließ Paris, um die östlichen Grenz besestigungen, namentlich diejenigen von Toul und Verdun, zu inspicircn. — Nach dem italienische» mililairischen Journal „Esercito" soll übrigens die Erneuerung des Dreibundes durch Ansamnilnng großer Trupveninengen an der Grenze Elsaß Lothringen« beschleunigt worden sei». * Die von den Interessenten deS Brüsseler Sec Hafen- projectö geplante, an dieser Stelle vor Kurzem erwähnte Studienreise nach Deutschland dürste nunmehr ehebaldigst angetrete» werden. Bereits sind die betreffende» Mitglieder der all sioe niedergcsetzte» gemischten Eommission von einem AnSflnge nach den französische» Eanalkäfcn, deren Bcrhält nisse viele Analogien mit der sür Brüssel zu schassenden An läge darbietcn, zurückgckchrt, und gedenken noch in dieser Woche ihre Sachuntersuchungen in den holländischen Häsen sortzusetzen Nach Beendigung der Enquete in Holland würde dann Deutschland mit seinen Nordscehäsen Emden, Bremen Bremerhaven und Hamburg an die Neihe kommen, eventuell auch noch den Ostseehäfen, namentlich Lübeck und Stettin, ein Besuch abgcstallct werden. Ans der Rückkehr sollen auch noch Frankfurt am M. »ud Mannheim zur Vervollständigung deS EnqneteinaterialS Berücksichtigung sindcn. * Fürst Leopold von Hohenzollern bat sich sehr entschieden gegen das Heirathöproject seines SoluicS, des Aronprinzen von Numänicn, ausgesprochen und an die rumänische Regierung ein Schreiben gerichtet, in welchem er ihr für ihre Haltung in dieser Angelegenheit dankt. * Der rumänische Senat beendigte in seinen beiden letzten Sitzungen nach kurzer Debatte die Beralbnug des Zoll- taris« und genehmiglc die Militairvorlagen der Regierung. Der Schluß der Session erfolgt voraussichtlich am Mittwoch * Der „EgycterteS" meldet einen b ln tigen Fusain men stoß an der serbisch bulgarischen Grenze. Danach hätten '20 bulgarische Grcnzsotdatcn die Grenze überschritten und seien aus serbische« Gebiet eingedrnngen. Die serbische» Soldaten feuerten, wodurch mehrere Bulgaren gclöttct und mehrere verwundet wurden. Die Nachricht des „EgycterteS ist bisher ofsiciell nicht bestätigt worden. * Tie „Risorma" hat Briese ans Tunis erhalten, welche die Mittheilnng enthalten, daß, wenn die italienischen Ka pu ziner wirklich de» sranzösischen Gelüste» zum Opfer fallen und Lavigeric triumphiren sollte, ein SchiSma unvermeid sich (?) sei. * Wie verlautet, ist seitens de» Washingtoner Bureaus der amerikanischen Republiken, das in Folge de» pan amerikanischen EongrcsieS errichtet wurde, der Vorschlag gemacht worden, in Paris unter dem Namen „Lateinisch- sranzösisch-amerikanische Union" eine ähnliche Unternehmung zu begründen. Wenn der Plan zur Ausführung gebracht kehrenden Zwischenfällen, ohne daß bei früheren Anlässen der Art ei» solches AuskebenS davon gemacht wäre. Z»m Schutze von Lebe» und Eigenthum der europäischen Eolonien am Hangtseslnsse sind jetzt neun Kanonenboote verschiedener Flaggen an Ort und Stelle, waö zu dem heregten Zwecke völlig genügend erscheint. Aber wenn man weiter auSsehence Bläue verfolgt, so führt eine leicht begreifliche Taktik zur tendenziösen Ausbeutung eines an sich gewiß kies bedauer lichen Vorkommnisses. Tie Franzosen wenigstens gefallen sich in einer Darstellung des Sachverhalt», als ob ein Krieg zwischen Ebina und den Vertragömächle» unmittelbar vor er Dlüir stände, während doch eigentlich keine Macht einen wingcndcn Drang, mit dem Reiche der Mitte anzubinden, i ihrem Busen spürt. Dafür tragen die Inspiratoren ber ariser SensationSpresse desto lebhafteres Verlangen, ihren tserkrcis in eine Feinkseligkcitöstimmnng gegen Ehina hinein znsetzen, wäre cS auch nur, um sich im fernsten Osten sür >e nothgctrnngene Ruhe, die ihnen die Verlängerung de» rcibuutcS sür Europa anferlcgt, zu entschädigen. begründen. Wenn der Plan zur AnSsubrung gebt wird, sollen beide Bureaux gemeinschaftlich operiren. Vorzugs weise sollen sie den englischen Handel in Südamerika bekämpfen und die HandelSintcressen Frankreichs oder anderer schütz zöllnerischen Länder zu fördern suchen. (?!) * Der Vertreter der chilenischen Eongreßpartei Trumbull in New-Uork, tbcilt mit, er habe ein Kabel Telegramm erhalten, worin die Einnahme von HuaSc durch die Eougreßtruppen gemeldet wird. Die Truppen Balmaceda'S seien beim ersten Ansturm davongclanse», wie sie es stet« tbäten. Bezüglich der Ablengnnng der Gransam keilen Balmaceda'S durch den chilenischen Gesandten in Washington, sagt Trnmbull, die Vertreter Balmaecka's sübllc» sich sclbstve»sländlich gedrungen, die Berichte über die Greuel thatc» de» Präsidenten abzulcngncn. Alle Ableuznungen i» der Welt änderten jedoch nicht» an der Thatsacbc, daß er, Trumbull, zahlreiche Augenzeugen anssübre» könne, die ihm über diese Grausamkeiten berichtet hätten, und daß terei Anssagen durch Engländer, Nortamerikauer und andere Ver treter sremder Länder in Ebilc bestätigt seien. Er selbst kenne Beispiele, i» denen Balmaeeda von einer Ermordung seiner Opfer absab, aber, seiner Neigung zur Grausamkeit nach hebend, denselben die Augen verbinden und so lange blinde ««Hüffe ans sie abgebcn ließ, bi» sie wahnsinnig wurden anderen Fällen seien die Hände von Gcsangcnen mit Mort instrnmentcn so lange bearbeitet worden, bis dieselben in eine formlose Fleischmasse verwandelt waren, um von den Ge folterte» Geständnisse über wirkliche oder eingebildete Ver schwörungen zu erpresse» — Man muß berücksichtigen, daß die Acußeruugen von Feinden Balmaccta'S gemacht werten * Tic Ebristeuverfolgungen in Ebina wirbeln in den Spalten der französischen Blätter so ausfallend vielen Staub auf, als wenn derselbe planmäßig erregt tourte, um hinter diesem schützenden Mantel allerlei kleine Geheimnisse zu verbergen, mit denen man im geeigneten Augenblicke ein größeres Public»,» überraschen will. Bereit» vor kurzer Frist verlanteten mchrsacbe Gerüchte über angeblich von den Fran zosen geplante Anneiicne» aut Kotten de» einen oder anderen an Ebina Tribut zahlenden ScennkärstaateS, d b also in Wahrheit aus Kotten Ebina» selbst. Daß in einem Riesen reiche, wie da» himmlische c» ist, gelegentliche Ruhestörnnge Vorkommen, ist so selbstverständlich, daß man sich billig wundern darf, we-halb nickt noch weit öfter» Zuwider Handlungen ge^e» Gesetz und össentliche Rechtsordnung Vorkommen, «o gehören auch Ausschreitungen gegen da- Fremdrnthum zu den periodisch iu Ehina wieder zeichnender Weise nur den Namen „Sonntag-schnlen" hat, die von über hundert Kindern besucht werde» Zeigt sich auch die Lpserfrendigkeit der Mitglieder der evange lischen deutschen Gemeinde», nanieistlich auch a» den Sonntagen, wenn der Klingelbeutel hermngeht, im schönsten Lichte, so bleibt doch »och viel zu lyun übrig, wenn man den Anforderungen, welche die innere Mission stellt, gerecht werden soll. Ja, eS giebl große» Elend zu milder» in dieser Millionenstadt, und »n- ^zählt sind die Ansprüche, die an de» Seelsorger i» dieser eziehnng herantrele». Der Redner schloß seine von wärmstem Jnleresse sür die Sache, welcher er mit so gutem Ersolge dient, mit der Bitte an die Anwesenden, daß sie auch ihr Scherslein beisteuern inöchle», damit ausreichender die arinen hilfsbedürftigen Mitglieder der dculichen Gemeinden in Paris unterstützt werden können. Lebendigster Beifall, dein der Herr Vorsitzende noch besonderen Ansdruck verlieh, lodnte die vortrefflichen Ausführungen des Redners. An de» ossicicllcn Theil schloß sich ein geinülhliches Beisammensein a», a» welchem sich die Mitglieder der Bereinigung und deren aladeinische Gaste aus das Regste betheiligten. Alis der evangelisch-lutherischen j.',indeskirche. ffrle-igte geistliche Stelle». t) Collalur des La»Lesco»!isioriums: Pscirramt Lichtenberg-Radeberq, El. tV, Seelen,',»bl der Parochie: I7oO; Piarraint Seelitz-Rochlitz, El. >X, Seelenzahl: 2800; Pfarramt Stötteritz-Leipzig II. EI. Ill, Seelenzahl: 5:iOO; Piarraint Tbaraudt - Dresden II, El. IV, Seclc»znhl: 2->00; Pstirrnrt Merkwitz mit Al losch a tz-Oschatz, Et. IV, Scclciizahl: 1700. 2) Privnteollaturcn: Tiakonat St. Petri-Freibcrg, El. IV, Seelenzahl: 12000; Coll.: Stadtralh das.; II. Tiakonat St. Petri-Ehciniiitz, El. IV, Ceclenzcihl: 33 000; Evll.: Sladtralh daß; Piarraint Baalsdvrs mit Zweinaundvrs-Leipzig II, El. V, Seelenzahl: 1000; Eoll.: Se. Tnrchlancht Fürst Schö»hnrg-Waldc»b»rg; Diakonat Kiltlitz (Lberlansizo, El. I. Seelenzahl: 5000; Eoll.: Herr Rittergutsbesitzer W. Fickler das.; Psarrcinit Pulsnitz (Oberlansitz), El. V, Seeie»- zahl: OOoo: Eoll.: Fra» General von Kirchbach das.; Pfarramt und I. Aiistultsgeisttichen-Stelle zu Waldheil» (Leisnig), El. V; Eoll.: das konigl. Ministerium des Innern. Allgestellt, bez. befördert wurden seit unserer Bekannt- liiachnnq von Anfang Mai d. I. nur 0 Geistliche, darunter der seitherige Pfarrer zu St. Johannis in Freibcrg Theodor Hermann Naeyelbarth als Tonipsarrer und Superintendent daselbst. J»> klebrigen harren »och eine größere Anzahl Eandidaien, und zwar auch solche, welche vor länger als zwei Jahren ihr WahlsahigkeltS- Examen mit gutem Erfolg bestanden und auch znin Theil die Lehr- eandidaieiizcit bei einem ältere» Geistlicheil hinter sich habe», der ersten Anstellung in einem geistlichen Amte. Voraussichtlich wird auch noch eine geraume Zeit verstreichen, bevor Alle befriedigt werden könne», da die von der soeben beendeten Landessynode beantragte Zerlegung größerer Parochien und dadurch bedingte Mehranstellung geistlicher Kräfte natnrgeinaß nur sehr langsam »ch vollziehen wird. Hierbei kann es geradezu als ei» günstiger Um stand bezeichnet werden, daß wegen des augenblicklich herrschende» Lehrermangels eine Reihe von Pcedigtamiscaiidldaie» im Lehrsache Verwcnduiig findet, da eben die kirchliche Lberbehörde nicht im Stande ist, dem von Scniester zu Semester sich erneuernde» Rach- wüchse junger Theologen sofort geeignetes Uiiterlvinmen zu bc- schasse». Nicht wenig ungünstig wirkt auch der völlige 'Abschluß der russischen Oslseeproviiize», in denen noch vor wenige» Jahre» regcl mäßig mehrere Candidalen sächsischer Staatsangehörigkeit als Hauslehrer in Leulschredenden prolesianilschen Familien lhätig waren. Wie das evaiigelisch-lnlherischc Laiidescoiisisivriniii in der soeben ausgegebeuen Rr. 6 seines Verordnnngsblalles bekannt giebt, haben die in Uvant-olü'is beanflraglc» Herren Elaaisminister znin Besten des KirchenbaucS in Mariency —- Ephorie Lclsiiitz — eine all geincine Landescollecte bewilligt, welche Len Ui. August d. I. »ach vorgäiigiger, Soniitag, den !». desj., sowie am Eollcclcnlage elbst zu bewirkender Abkiindignng ill alle» evangelische» Kirchen des Landes eingeiaiiiiiielt werden soll. Bei der gedachle» Abküiidignng ist über den fraglichen Kirchcnban Folgendes initzinheilen: Tie treine Parochie Mariency mit Saalig uinsaßt nur 9l!7 Seele». Ihr jetziges Gotteshaus ist so alt und baufällig, daß ein Renda» »»bedingt noch wendig erscheint. Ein solcher erfordert bei aller Sparsamkeit ctiva 40 000 .st, wovon die Gemeinde, welche nur 500 beilragsstchrge Steuerzahler mit kaum 20 000 beitragspslichligen Slenerciiiheiie» zählt und schon jetzt eine große Steuer- und Aiilagenlast zn trage» bat, nur 15000 .äl ansziihringen im Stande ist. Darum setzt die Gemeinde Marien«, ihre Hossiinng aus den Ertrag der ihr lewil ligte» Eollccte und es möge ihr derselbe in dein ihren Verhältnissen entsprechenden Maße durch die christliche Mckdchuligkeit unserer Glaubenigeiivssen reichlich zu Theil werde»! -freie akademische liereiiliguilg für iunere ^lisjio». ' Hl Leipzig, 7. Juli. Im großen Saale des Evangelischen Vereinshanses dielt gestern Abend die Freie akademische Bereinigung für innere Mono» einen zieiulich zahlreich besuchten Vortrags abend ab. Tetielbe wurde eröffnet durch den Vorsitzenden der Vereinigung, welcher die Erschienenen begrüßte und herzlich will kviiinie» hieß. Sodann sprach Herr Paiior K r uspe ans Paris (Mubegrüiider der Vereinigung) über „Deutsches Gemeinde leben in Paris". Ter Herr Redner wies zunächst i»i Allgemeinen darauf b>», daß die Franzoje» bez. die Pariser lang» nicht io schlimm sind, als ina» gemeinhin i» Teutichland »»nimmt, sie zeichnen sich vielmehr dem Fremden gegenüber durch große Freundlichkeit aus. Die Berichte über die „Grvßthalrn der EhauvinS" sind i» der Reget von den Zeitungen ausgebanscht. Ist somit das sociale Lebe» i Paris bei Weitem erträglicher, als man nach den sali,de» Mit theiluiigen aunchine» tonnte, so laßt doch das religiöse Leben viel zu wiiiiichen übrig. Ter republikanische Wahrspriich „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" findet sich überall, selbs an den Kirche» von Paris, »»geschlagen. So kommt es daß die Religion durchaus in das Beiieben jedes Einzelneil gestellt »st: ina» ist in Palis religiös aus Gewohnheit und au» Voriiebmbeit. Ja, vielfach ist die Religion auch Parleiiache: ina» findet Kirchen, In denen sich vorzugsiveiseBoiiaparlistc». Lrlcaiiisteiirc. lressen. Bei einem so schwach pnlsirende» religiösen Leben, dein man von tciikolischer Seite neue Impulse zu gebe» stickt, wäre es zuviel verlangt, wollte man in Paris ein etwa besonders stark ausgeprägtes dcullcbeo Gkiiiei»de!eben suchen. In ganz Paris giebl es nur drei deutsche evangelische Gemeinden ber. drei Gemeinde» snr Bekenner der Augsburgische» Confessio» Tie erste dieser Gemeinde», welcher Herr Paltvr Frist»« in Pari» vorsiebt, vereinigt die vornebme» Teuckchen i» ikre» Gottesdiensten die Mitglieder der Botschaft, der deiilschen Evlvnie. Tie zweite Gemeinde fetzt sich fall anssthließlich aus deutscke» Arbeitern zu stimmen und di« dritte Gemeinde, i» der Herr Pastor KruSp Ibaliq ist, kann mau betreff» ihrer MitgUederzahl in drei Gruppe cinlbeilen. Tie erste Gruppe sind die Elsässer, welche allerdings nur der Spracke nach deutick, ihrem Wese», tbren Geiiiinunqen und ihr Lebensgeivvhiibeil nach aber sranzosiich sind. Sie haben »ach der Annexion das Elsaß r. oaise», sind »ach Pari« gegangen und sichren vier ein befcheitenes bürgerliches Leben. Mit der Zeit hört diese Gruppe >a Loch voraussich.lich einmal z» bestehen ans: neue Zu- zngler komiiien wenig aus dein Elsaß und der jungt Nachwuchs der Optanten ist ausschließlich in, französischen Geiste erzogen. Ti« zweite Gruppe bilden die Dienstmädchen der deutschen Herrschaften. Diese sind überaus dankbare Mitglieder der deutsche» kirchliche» Gemeinde in Paris, sie komme» fleißig zur Kirche und »ek»i>n, obwohl ihnen nur wenige freie Stunden beschiede» sind, Theil a» de» kirchlichen Veranstaltung«: Der Grund ist mit darin zu suchen, daß liefe Tieiistmüdchcii liier das ihnen cnliprechende ge- lelliqe Lebe» linde», das sie den Versichrungen des modernen Babel enlreißl. Tie dritte Grupp, endlich smd die Straßenkehrer, zunieisl Heiscn, die insotge Verschuldung oder ans sonst irgend einem Grunde »ach Paris answanderle» und hier, da sremd» Arbeiter außerordenl» sich schwer andere Beschasligung >» Paris erkalte», Straßenkehrer werden, zu welchem Berufe sich der französisch« Arbeiter sür zu gut hält. Auch diese Lenke nebnien reg«, Antheil am deutschen Ge- iiieindelkben in Paris. Ihr Ticnst von sinh 4 Uhr bis Rach- iniilags 4 Uhr ist in hohem Grade beschwerlich, um so anerkeniiens- werther ist cs, daß sie ihre religiösen Verpflichtungen mit so vieler Liebe erfüllen. Ter Redner ging dann, nachdem er die schlechte Wohnung?- belchasfenheit der ärmeren Elasse» in Paris geschildert batte, aus dir Alendgottesdienste in seiner Gemeinde naher ein, ferner aus di« Kindergottetdi«»st«, für welch letztere die französische Sprach« b«- j 29jährige, anssallend schöne Bäuerin einige Vertraulichkeiten erlaubt. Tie Frau wurde dadurch derart >u Zorn und Ent- rüsliing versetzt, daß sic plötzlich aus offenem Markte mit einer ^ scharf geschlissenen Sichel ihrem Verfolger den Kops fast vom 1 Rumpfe trennte. — Perpignan, 6. Juli. In Folge deS Falliment- >der Gemeinde erhalte» die Beamten keine Bezahlung. Der Bürgermeister hat bereits demissionirt. Entscheidungen des Reichsgerichts. lRachdrnck verboten.) si. Leipzig, 6. Juli. (Das ausgesetzte Kind.) Tic Noch, welche gewissenlose Verführer unenahrene Mädchen versetze», veranlaßt die letztere» bisweilen zu Handlungen der Verzweiflung, die dann bei» Slrasrichlcr unterbreite» werden. Tas Mitleid mit solche» unglücklich«! Frauenspersonen, auch wenn sie Verbrechen ichwerster Art begangen haben, hat den Gesetzgeber veranlaßt, der artige in der Verzweiflung begangene Straschalen nur mit mäßigen Strafen zu bedrohe», und da, wo es sich um Gesetzesverletzungen handelt, die nicht blos von uneheliche» Müller» begangen werden können, wird der Strafrichter gegen letztere ganz besondere Milde walten lassen. So war cs auch der Fall bei der unverehelichten Arbeiterin Elise Strunck ans Torum-Nenseld, die sich vor einigen Monate» vor dein Landgerichte Torlmund wegen Aussetzung ihres eigene» AindeS zn verantworte» hatte. Mit Rück icht auf die ob waltenden Verhältnisse setzte die Strafkammer die geringste Strafe cst, welche Eltern lressen kann, die ihr eigenes Kind ausjetzen, nämlich i> Monate Gesängniß. Die Angeklagte hatte im October vor. Js. in Esse» «nein Kinde LaS Leben gegeben und cs da»» sogleich einer dortigen Arbeiterfamilie zur Pflege übergeben. In oesr, wo sie sich dann anshielt, »lachte sie die Bekaiinlschast eines andere» Mannes, mit dem sie sich verlobte, natürlich, ohne von ihrer Mutterschaft etwas zu verralhen. Im Tccembcr schrieb ihr nun der Pslegcvaler des Kindes, er sehe sich außer Stande, dasselbe länger bei sich z» behalte», da seine Frau einem freudigen Ereiqniß kiitgegcnsehe. Run war sür das Mädchen guter Ratd thcner. Eine anderweit« Unterkunft snr das Kind war fo leicht nicht gesunden, und ihrem Bräutigam wollte sie begreiflicherweise von der Angelegen heit nichts sagen. Ta faßte sie Leun i» ihrer Rathlvsigteit den Entschluß, ihr Kind, welches kaum zwei Monate all war, auszu- ctzen. Welche Gefahr dar Kind mitten im Winter bei einer Ans etzung lief, das wußte sie recht wohl, deshalb verpackte sie es sorg ain in warme Kleidungsstücke und Nichte sich in der Stadt Soest eine Stätte aus, wo ihrer sicheren Annahme »ach das Kind bald gefunden werde» mußte. Sie legte es Morgens 6 Uhr ans eine nach der Straße führende Treppe, und hier wurde cs in der That kaum eine Stunde später unversehrt gesunden. Das Landgericht erachtete den Tbatbesland der Aussetzung sür vorliegend, weil das Kind auch während der kurze» Zeit des Alleinseins viele» Gefahren eusgesetzt war, aber mit Rncksichr daraus, Laß die Angeklagte bestrebt war, die Gefahren auf Las geringste Maß zn beschranken, ließen die Richter Milde wallen. — Tie Revision der Angeklagten behauptete, cS liege kein Verlassen des Kindes in hilfloser Lage vor, das Reichs gericht (l. Slrosicnat) mnßle indessen Las Rechtsmittel verwerfe», La es nur gegen die Feststellungen ankäinpsle. Mt gestern die Gedenkseicr au Literatur. VuvnIIer!» Lurchle»»» Unsere Leser wissen, daß der Stoff von Mascagni's berühmter Oper einem Volksslück des bestbekannten italienische» Autors G. Berga entlehnt wurde. Minder bekannt ist der Umstand, daß Berga diesen Stoff zuerst in erzählender Form behandelt hat, bevor er ibn sür die Bühne bearbeitete. Wir finden die Erzählung in trefflicher Uebersetzung in dein letzten (19.) Hest der „Wiener Mode", und ebendaielbst als willkommene Beigabe die Costnin-PortraitS der Hauptdarsteller roa Mascagni'S Tonwerk an der Wiener Hofopcr. IZl OuLlI Q tTilchhiUte». Besteht seit I K78. — Besorgung » Berivrrthuiig v. Patent-, Marken- u Mnstrrschnt; aller Länder. — Fernjpr.: A II, «82. Bormcrkunge» z»n, »enen «tcbranchsimister-Schutz. leplitser Ltadttzuslle. LolilünÄurc-kccltixxes, anec-aebiuas l'ateixstl'ünk. Xrrrtlieb dnpioklen doi nervöser Vei'ckauiMkWcIvvLelle, Linsen- uock rlieiiiuizti-ie-lieu l-eickon. Xu baden ä klanelie 36^ (leere mit 3 ^ rurüelc) bei L I't't01'8, liällkdcllk Ltk. Schlvindrlaniällc, Blutandrang nach Kops iiiid stillst, Herz klopfen, Angstgefühl sind in den meisten Fällen die Folgen von un- regelmäßiger Verdauung, welche man durch Anwendung der- Schachtel ,/L I.— in den Apotheken erhältliche» ächte» Apotheker Richard Brandts Schweiz«Pillen mit dem weißen Kreuz i» rotiem Feld an, rascheste», sicherste» und zuträglichsten beseitigt. Die ,„f jeder Schachtet auch quantitativ angegebenen Bestandtheile sind: Silge, Moschnsgarbe, Aloe, Abstntth, Billerklee, Gentian. Die Niederlage deS allein «i>I»t?n (siehe Aussatz im ,',Daheim" 189«, Nr. 41) erfunden 1««.'» von ckoliano 1>auk kelalalü Zur Stadt Mailand befindet sich seit ^ ^24 bc« Vnivsr8ität88ti'. 3 (kaulinum). sekter 6kin68i8eti6i' Iti668 in bekannter Äüte. Lohn des HosratbeS mehrere Hiebe in den und schlug ihn mit Kvps Zugleich wurde mit Säiimpsworlen wie vermischtes. r. Dermbach, 6. Juli. Wie bereits gemeldet, hat vom Snd-Thiiriiiger Kriegerbnnd veranstaltete die vor 25 Jahren bei den Gefechten >» der Vorderrhön gefallenen Prenßen und Bayern slattgesunden und sich aus Bcsichligung dcr Orte Diedorf, Zella, Termbach. Kiesenthal und Roßdorf erstreckt. In all diesen Orlen war die Betheiligung von Seilen dcr Krieger vereine und dcr ganzen Bevölkerung eine äußerst zahlreiche. Die tieie Thciliiahnic an der ernsten Feier bekundete sich überall, besonders durch den reiche, Schmuck der Gräber. Allerorten wurde» »ach dem Absingen vatrivtischer Lieder von den Lrtsgcist- lichen und Mitgliedern des Pundesvorstandes feierliche Ansprachen gehalten; neben der Erinnerung a» jene Tage des Äampscs wurde in all diesen Rede» dcr Gedanke zum Ausdruck gebracht, Laß eS die ernste und heilige Pflicht des lebenden Geschlechtes sei, dafür Sorge zn tragen, daß die hier für das Vaterland Gefallenen ihr Leben nicht ninsonsl geopfert habe». — Außer einer Reihe von Mitkämpfern Hallen sich zn der i» patriotischer Dankbarkeit veranstalteten Gedenk feier »och Abordnungen cingisundcn vom 32. Infanterie-Regiinent aus Meiningen unier Führung drS Piemierlieuteiiants Joachimi, der Kranze niederlegle, von, Bezirkscomniando Eijenach, vom Vor- stand de» Bayerischen Veteranen-, Krieger- und Kainpsgenosscn- Bundes — in dessen Name, Hüttner. München einen besonderen Kranz in Roßdorf niedcrlcgte — und Lsficiere vom 9. Infanterie. Regiment i» Würzburg, darunter Lieutenant von Gutienberg dessen Vater 1806 bei Roßdorf geblieben war. Auch das ö. west falische Jnfanterie-RegimeM, der Staatsminisler Heim-Meiningen und mehrere städtische Behörden cLeiigsscld :c.) hatten Kränze gespendet. — In Dermbach fand Nachmittags ei» kameradschast- liches Beisammensein statt, ebenso in dem reichgeschmückte» Roßdorf. Die bayerischen Ossiciere äußerten sich sehr befriedigt über den Ver- laus der Feier. So wurde durch die gestrige Feier eine Pflicht des edelste» Tankes erfüllt gegen die tapferen Todten von 1866, welche damals durch ihr Herzblut de» Grundstein legten zu der im Jahre 1870.71 vollzogenen Einigung des deutschen Vaterlandes! --- Erceß gegen Deutsche in Prag. Die deutsche Bevölkerung befindet sich wieder in großer Aufregung über einen Exceß, der gegen eine Gesellschaft dloS deshalb verübt wurde, weil dieselbe gewagt hatte, in Prag auf offener Straße Deutsch zu sprechen Es wird über diesen Vorfall ans Prag berichtet: Am Freitag gegen 8 Ubr AbcndS begab sich die Gemahlin des hiesige» deutschen UniversitätS-ProsessorS, Hos- rathcS Ritter v Enblarz, deS bekannten hervorragenden Romanisten, in Begleitung ihrer zwei erwachsenen Sökne, serner ihrer zwei Brüter, deS Ober-LandeSgerichtS-Secrclairö Ist' Karl Ritter v. Worowka und des Sparcassen-Beamten Wenzel Ritter v. Worowka und deren Frauen über den All- slädter Kai. Die Gesellschaft sprach Deutsch. Plötzlich wurde sie von fünf Burschen aiigefallen, von denen einer be trunken war und ein anderer ein rotbes Hemd nach Art der c.echischcn Turner trug. Ohne irgend eine Veranlassung slnrzte dcr Bursche mit dem rothen Hemd aus den älteren " ' ^ - 2 Ctzhlarz, versetzte demselben Nacken und Rücken, würgte ibn geballter Faust aus Brust und die Gesellschaft von den Burschen deutsche Hunde" und „deutsche „Papier ist geduldigI" heißt es im Allgemeinen; cs giebt aber noch eine Menge Artikel, bei denen dieser Passus nicht angebracht ist. Wie könnte sich ivohl ein insectenlödtcndcS Mittel als Lrelio'n trn»SutI«»itiiche Pulvercombinattüii jahrelang sin Handel halten, wenn dessen Wirkung gegen Fliegen, Wanze», Flöhe, Motten, Schwaben, Russen und Blaillaa'e sich »icht von Mund zu Mund herumgcsprochen hätte. In Palleten ä 60 -H, 1—4 Spritze 50 /H, unr allein echt vorräthig bei vsonr kredo, „Zur Flora", Universitätsslraße 2. Tageokaleilder. Telephon-Anschluß: k-xpeditioii des Leipziger Tageblattes . . . Nr. 222, Nevaction des Leipziger Tageblattes . . - 15:1, BilchSriickerri des Leipziger Tageblattes <V. PslH » 1173. Außer nisieren am Kopse des Blattes genannten Filialen sind zur Annahme von Inseraten für das Leipziger Tageblatt berechtigt <tz. L. Tcinbr Sc «o., Ritlersir. 14, II., Hcinieniieiii Se Vogler, Grimm ii>che Str. 2t, 1, IiivnliSknonnk, Grimm. Str. 19, Eing. NicolaEk, Ntiöols Mossr, Grinuttliüche Str. 20, 1., Robert Braunes, Barsußgaßche» 4, . „ . Ivttgcn Fort. Roviaiilraße 22, in L c ipzig: - Freycr. Pclcrsstraße 27, Paul Schreiber, Marichnerstraße 6 „Globus" «Oskar Prokopcl;», Iohannesgasse 30. Hcrm. Tittrich, Westsiraße 34 <4. Iankr, Berliner und P,<kstr.-Ecke, Inl. Schnitze-. Sidoniens>-ave 25, Volkmar Küster, Zestzrc Str. 35. in t',in..»..in- /L. Schw'Vt. Kohlgartens!,-. 40, part. IN Lei1»j>g-N«»ou>tz. ^ Tanbchkiiweg 85, in Leipzig-Anger: ff. O. Örbler. Bernhnrdsiraßc 37, inLripzig - Ne»stadt. Hebers Aiiiionc.-ffrp.. Eisenbahnstr. 3, in LeiPzig-lEohliS: Thcovor Frilzsche, Miltclstiaße 5, in Leipzig-Li »den an: Erwin Morgenstern, Ecke Ost. und Luppenstraße, in Lripzig-Plagwitz: M. Ärntznian». Zschochersche Str 7». littlnvrl. u»«I Postamt 1 im Poslgebäud« Augustusplatz. Telegrapkeuaint im Postgebäude am Aiigustiisplay. Stadt-Ferniprechaint (Griniinaii'chcr Steinweg 3). Postamt 2 an: Dresdner Bahnboie. Postamt 3 am Bayer. Badnhose Postamt 4 tMublgaise 10). Postamt 5 l'Reumarkt I6>. Postaint 6 lWieieiistraße 19). Postamt 7 iRliiiitadt. Steiiiweg 38). Postaint 8 am Eile»!'. Bahnhof. Postamt 9 lRene Börse). Postaint I0(Hosvslaistraße4,6,3). Postamt I I iTui'vurstraße 12 tl). Postaint Leipzia-Coiinewitz lElisenftraße). >>Tie PosiainIer2, 3, 4. 6, 7, Postamt Leipjig-Entriy'ch(Markt) Postaint Leivziq-Godlis (Hauptstraße). . Leipzig-Kleinzschochei (Rudotsstraße). » Leipzig-Lindenau (Pvstslraße). » Lkipzig-Reuschöiieseld lEiiei-.balinstraßk). » Lcipziq-Plagwitz (Marti). Postaint Leipzig - Reudnitz (Scncikldcr Straße). Postamt Leipzig-Tlwnberg (Rkitzeiihainer Straße). » Leipziq-Pvlkinarsdorf (Markt).. 2iq>zage" überschüttet. Ein anderer Bursche packle Fra» Hosratb v. Eyhlarz am linken Arm, schüttelte sic in rohester Weise und ries ihr zu: „Schämt Euch! Ihr gehört auch zu dieser müßigen deutschen Nation!" Tie vor Erregung weinende Frau wurde von einem ihrer Brüder weggesübrt, während dcr andere Bruder die Polizei hcrbciholtc. Dieser widersctzte» sich die Exccdcnte» und verlangten, daß auch der mißhandelte junge Evblar; mitgebe. Schließlich wurden sic überwältigt unk ans das Polizci-Eommijfariat gebracht. Dort stellte sich beranS, daß der mit dem rotben Hemde! Bekleidete dem czechischen Turnverein „Sokol" nicht angchört, sondern ein czcchischer Nkandolelti Verkäufer ist. Mit «hin wurde» zwei andere der roden Burschen verbasiet. Bezeichnend ist. daß eine »ach Hunderten angesammeltc Menschenmenge sofort sür die Excedenten gegen die angezriffcnc deutsche Gesellschaft Partei nahm »nd gleichfalls die Deutschen mit de» gemeinste» Schimpsworten und mit der Drohung: „Prügelt die Deutschen!" überbaust« Di: EtrafamtShandinug wurde zingcleitet. Der czecknschc Pöbel macht den Besuch Prags nnd der cieciiische» Anes'cllniig sür Deutsche immer ver-i lockender. Die czechischc Nation kan» sich dafür bei ihrer „Jugend" bedanke». ---Rache einer erzürnten Schonen. AuS Triest wird gemeldet: Berichten a»S Treviso zufolge wurde der dertigc Jahrmarkt durch eine blutige SchreckenSsceiic gestört. Em an KV Jahre zählender Herr hatte sich gegen eine 8, 9, 11 und die übrigen Postämter iind zugleich Telegrapheuanstalten. Bei dem Postaint 5 werdeii Ttli-grnnittie znr Bejorgniig a» die nächste Telegraphenansialt Lngenoiimien. 2) Die Postämter 5 und 9 sind zur Annahme gewöbnlicher Bäckereien, sowie größerer Geld- und Werthvackcte nicht ermächtigt. Bei dem Postamt lO (Packetpostaint) findet eine Annahme von Post sendungen nicht statt. 3) Die DieiislitnnLc» bei säinintliche»Postämter» werden abgebalte»! an Len Wochentagen von 7 llbr früh (im Winter vvii 8 llbr früh) bi» 8 llbr Abends, an Sonntagen »nd gesetzlich«, Feier tagen von 7 Ubr früh (im Winter von 8 Uhr sinh) bis 9 Udr Vormittags und von n bis 7 Ilhr Nachmittags. Die Post ämter 2 nnd 3 sind snr die Annahme rc. von Telegramme» außer den Posldienststnndcn an den Wochentagen auch von 8 bis 9 Ubr Abends geössnet. Venu Drlrnraphrnamte um AiignstuSplalz werbe« tmmrrwälirenv. niich »> Ser Nachtzeit, Telegramme zur Veiürvcrnirg angenommen. Bei dem Postamt 1 am Angnstusplap findet an den Sonn tage» und gesetzlichen Feiertagen auch in der Stunde von 11 bis 12 Vormittag» eine Ausgabe von Briese» an regelmäßig« Abholer statt. Die össentlichrn Fernspicchsiclle» bei dem Kaiserlichen Stadt- Fkinsvrechamt Grinnnaischer Steinweg 3 — bei dem Kaiserlichen Postamt 9 — Neue Börse — sowie bei den Kaiserlichen Post», ämlern in Leivzig-Co nnewitz, Leipzia-Sutritzich, Lcivzig- Golilis, Leivzig-Lindenan, Leipzig-Plagwitz und Leipzig- NeilichüiiefelL sind im Sommer von 7 Uhr, im Winter von 8 Ubr Morgens ab bis 9llbr Abends ununterbrochen geösinet. AnSknnitSstellcn »er königlich suchst,che» Staatsrisrnbabn- verwaltniig (Dresdner Bahnho,, geüssiirt Wochentags 8—12 Udr Vorinittogs und ' ,3—6 Uhr Nachmittags, Sonn- und Festtags 10—12 Udr BorinittagS) und der tonigUch preuiziichen Ltaat»eisenpa»n»erwaltung (Briidt 75 u. 77 sEreditaiistall parterre im Laden, geöffnet Wochentags
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