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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.07.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189107127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910712
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-07
- Tag1891-07-12
- Monat1891-07
- Jahr1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.07.1891
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-USS.KL >.LL«.k0 l s» I». teilt»!« oiEW ' «b,E. LLV.ILU. Ersch frül eint täglich üh 6'/, Uhr Krdarlion und Erprdition Iohannesgasse 8. Aprrchffunük» drr kkdaction Bormittag» 10—12 Udr. Rachmittag« 5— 6 Uhr. DI» tt» »dlrr «»ixilrrlri« «a-I st.i> >a NedoNio, ^,<d» «rdmtiich. N»««tz«e 9er für 9ie »öchsts«l,e»9e Rnmmer heftimmteu In je rate an Wachrntagrn bis L Uhr Nachmittags, an San» nn» -eft»a,en früh »i»' ,9 Uhr. In drn Filialen fnr Zns.-^nnahmr. ktt« Klemm» Sartiiu. tAlsrr» Hahn), Unrversiiäisslraße 1, Loui» Lösche. Katharinenstr. 14, hart, und Königsplatz 7, »«r bi« 'Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. Mroimenientspreis vierteljäbrlich 4>', Pkf. in Att-Leivzig, incl. Brniaerioim5 Mk., durch die Post bezv.,cii 6 Mk. Cinzeiue Nru. 20 Pp Be legere mp lar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen lin Tageblatt-Formal gesalzt) ohne Postbeiörderung 60 Mk., mit Pvstbesörderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. Grauere Schrille» laut uns. Preisverzeichnis. Tabellarischer u.Ziffernjatz nach HSHerm Tarii. Keclamcn unter dem Redactionsstrich die 4gespa!t Zelle üOPs., vor den Jainiliennachrlchten die 6 gespaltene Zeile 40 Pf. Inierate sind stet« an die leypeoition zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pruenuiiu-raullo oder durch Post» Nachnahme. IM. Tonntag den 12. Juli 1891. 85. Jahrgang. lr.n«0. '°-1Z »»«». n'Lboor 1«.70L ...i 77» ISSMI rt. b?» t«n. k »»er UtlHi-O-L ll. L Das mit dem 1. Juli d. I. in unfern ausschliefjlichcn Besitz übergegangene Amtliche iL-rirsblatt dev Leipzigev Vovse, nach den Notirungcn der verpflichteten Sensale, herausgegebcn von der Handelskammer zu Leipzig, ist durch uns zum Preise von 7 ^ 50 für das Semester, pränumerando zahlbar, zu beziehen- Leipzig. Johanncsgafse 8. L. S)olz'iche Vucb-rnLkerei. Amtlicher Theil. Bekanntmachnug. In nächster Zeit werden Roten der Reichst»»»! zu 1000 Mark zur Ausgabe gelangen, welche unter Beibehaltung der bisherige» Ausstattung vom 1. Januar 1801 dann sind und nachfolgende Uoterjchrisleu tragen: Relchsbauk-Direktorium, vr. Koch. Gallenkamp. Herrmann, v. Koenen. Hartung. Frommer. Mueller. Berlin, den 9. Juli 1891. RcichSbank- Directarinm. Koch. v. Körnen. Amtliche Bekanntmachungen. Oessentliche Sitzung der Stadtverordneten Mtttmach. de» 1». Jnlt 1891. Abends . Uhr, im Litzuiigssaalr am Rafchmarktc. Tagesordnung: I. Berscht der Stittungs- bez. Bersasjungs., Finanz- und BauauSschusseS über: Sprcialbudget „Städtisches Kranken haus zu St. Jakob" mit Ausnahme von pos. 61—76, 104 125 des Haushaltplaner für 1891, jedoch in Verbindung mit der Vorlage, brtr. Erhöhung des Zuschusses bei diesem Special- Budget infolge von Rachverwilligungeu zu den Ausgaben bez. unter Erhöhung der Einnahmen. H. Bericht de« OrkouomieauSschusscs über: ». Herstellung ge- Pflaslerter Uebcrgänge in der äußeren Haveschea Etrage re. in L.-Gohlis; b. Erböhuug der pos. 25 in Eonto 8 des Rachtrages zum diesjährigen Haushaliplanc. Hl. Bericht des Ockoiwinic- und Finanzausschusses über: a. Er bauung einer Schleuhc III. Classe aus einer Strecke des Cchleutziger Weges in Leipzig-Kleinzschocher; b. Aussührung der Pflasterung aus Strecke» der Pestalozzi- und Graijistraße. IV. Bericht des SchulauSschusseS über Erweiterung der Schwach flnnigen-Schule. V. Bericht des Bau- und Finanzausschusses über: ». Rückäußcrung des Rathes über Falleniasscn der vom Collegium zu der Vor lage, betreffend Ausbau einer neuen Nborlaulage für die XVI. Bezirksschule zu Leipzig-Volkmarsdorf, gestellten Bc dinguna; b. Aussührung eines Abortanlagen-Neubaucs für die VXII. Bezirksschule in Leipzig-Reuschönescld. VI. Bericht des Bau-, Oekonomic- Finanz- und Stiftungsaus schusses über: u. Verlaus der Villcnplätze Nr. 1, 2 und 3 an der Beethoven-, Ferdinand Rhode- und Wächtcrstraße; d. Parcellirung des zwischen der Beethoven-, Schwägrichen- und Mozartstrahe gelegenen BanarralS und Berkaus de- Planes Nr. I. VH. Bericht de« Bau-, Oekonomie- und Finanzausschusses über u. Abändrrurgen und Herstellungen an der Kühlanlage der llhaüe 1IN-1 z- - etzti Appensetder'schen Grundstücke an der Xohlgartcnstrahe in L-Reudaiy zur Straße abzutretenden Areale-; e. Parcelli- rung von Block V des südwestlichen Bebauungsplanes und Verkauf des Villenplatzes Nr. 29; ä. Verlaus des Villen Platzes Rr. 30 de» Block» V de« südwestlichen Bebauungs planes; Vlll. Bericht deS Bauausschusses über: u. Bcrmiethung der vorm Landfleischerhalle am Plaucnschcn Platz« an die Polytechnische Gesellschaft und bauliche Instandsetzung der Halle ;v. Abkommen mit dem künigl. prenh. Eijenbahnfiscus wegen Durchkreuzung Bekanntmachung. Die Zinsen der Frrge'sche» Stiftung zur Belohnung treuer und unbejcholicner Tienilbolc», welche inindestens 20 Jahre hin- > durch bei einer oder doch »ur zwei Herrschaften in hiesiger Stadt I im Dienste gestanden haben, sind am 30. August d. I. in Beträgen von mindestens 30 ei zu verlheile». Empfangsberechtigt sind »ur wirkliche Dienstboten, d. h. solche, > welche zur ausschließlichen Leistung häuslicher Dienste gedungen sind und bei der Dienstherrschaft Wohnung und Kost haben. Bewerbungen sind bis zum 3l. Juli d. I. unter Beifügung von Zeugnissen der Dienstherrschaften bei uns anzubringen. Spätere ^ Anmeldungen, sowie Bewerbungen von Dienstboten, welche aus obiger Stiftung bereits einmal belohnt worden sind, können nicht berücksichtigt werden. Leipzig, den 18. Juni 1891. Ter Rath drr Stadt Leipzig. l-r. Georgi. Krumbiegel. Bekanntmachung. Unter Verweisung aus unsere gestrige Bekanntmachung, die Ein richtung eines beschränkten Großhandrlsmarktcs aus dein Roßplatze und die Festsetzung von Mindestmengen für denselben betr., bringen wir im Nachstehenden die Mindestmengen zur öffentlichen Kenntniß, welche wir für den Großhandel innerhalb drr Markthalle fest gesetzt haben: Gemüse. Spargel 2'/, Ic«, Blumenkohl 4 große oder 8 kleine Köpf«, Erste Motto-Kartoffeln . . 5 1, Grün« Zwiebeln .... 1 Bund --- 1 Schock, Kohlrabi '/, Schock, Möhren 4 Bund, Schoten ....... 10 l, Bohnen 10 l, Salat , 1 Schock, GlirMt. ersten Kasten- . . 8 Stück, Gurken, Land- 1 Schock, Retlige . 16 Bund oder 16 Stück, Rosenkohl bl, Zwiebeln, Perl- .... 51, - getrocknete . . . 25 !, Meerrettig 4 Stangen. Obst. Kirschen, Pflaumen, Aepsel, Birnen in Origmalkörben, Erdbeeren 3 1, Stachel- oder Johannisbeeren 5 1, Pfirsiche oder Aprikosen 1 Mandel, Apfelsinen 25 Stück, Citronen 25 - Nüsse, grüne, in Originalkörben, do. getrocknete 2'/«Icir, Kranzscigen 1 Kranz, Datteln, Prünellen oder Kochfeigen 1 kx, JohaaniSbrod 1 kx, Backobst 2'. Icx. Pflaumenmus 1 Ü8- Fijchwaaren, geräucherte, in Originalkisten oder -Körben. , . „ . .. Diese Mindestmengen gelten indessen nur für drn Verkauf Markthalle und Ausführung einer Wafierverjorgungsanloge I zwischen den Großhändler» und den vonsumcnkrn. und cs ist ! für letztere; b. regulativmützige Entschädigung de« von dem s den erster«» bis aus Weitere» unbenommen, an Wiederverkäuser, > wie Standinhabcr, Hausirer, Geivölbehändlcr u. s. w. auch kleinere! Mengen abzugeben. Für dringliche und genügend begründete Fälle haben wir unsere 1 Markthallen-Jnspection ermächtigt, den Großhändlern auch die Bei- absolgung von kleineren Mengen, als sie vorstehend angegeben sind, an die Consumcnien zu gestalten. Zuwiderhandlungen gegen die obigen Bestimmungen werden von! uns mit der Entziehung des BerkanssslandeS geahndet werden.' Leipzig, am 10. Juli 1891. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Lindner. ^llMtldiiillM )NM ^nschlttk «111 die StM-Ftrnspl'tchtiilrichtllng. Diejenigen Personen, welche »och in diesem Elatsjahee (bis 3l. Marz l892> Ailschiuß an die Siadl-Fernsprechcinrichtung sur Leipzig und Vororte zu erhalte» wünschen, werde» ersucht, ihre A». Meldungen recht bald, spätestens aber bis zu>» l. Anguft an die Kaiserliche Lbcr-Postdirccttvn in Leipzig einzusendcii. Spätere Annieldungrn können erst nach de», 1. April 1892 berück- flchngt werden. Eine Erneuerung der hier bereits vorgcmerkten Anmeldungen bedarf es nicht. Leipzig, 26. Juni I89l. Drr Kaiserliche Lbcr-Postdirrctor. W alter. Steckbrief. Der am 13. August 1850 geborene, zuletzt in Leipzig-Thonberg wohnhaft gewesene Fell- und Productenhändier Heinrich Engel» gegen den hier das Hanplversahren wegen gewerbsmäßiger Hehlerei eröffnet ist, ist seit dem 5. lausenden Monats flüchtig. Es wird ersucht, alle Wahrnehmmige» über den Verblieb Engel's schleunigst miizittheile» und Engeln beim Betreffe» stslzmikhme» und in das nächste Gcrichtsgeiängniß zu liefern. Leipzig, am 9. Juli l89l. Sönigsichr StaatSaittvaltjchait. I >r. L a n g e. Mlnsdorf. BeklUllllliincklliig. Die beim Anbau an das hiesige Echlllgebäiide erforderliche» Tischler-, Glaser-, Klempner-, Schlaffer- lind Blitzableitiings-, Dachdecker-, Maler- und Lackirrr-Ardritc» sollen an den Mindeslsordernden unter Vorbehalt der Auswahl unter den Licitanlen vergeben werden. Die Bauzeichnungen und allgemeinen Bedingungen können im Gemeindeamle eingesehen werde». Daselbst sind auch Formulare zu Kosleiianschläge« gegen Erlegung der Schreibgebübren zu erhallen und bis zum 27. Juli dss. Jahres, Nachmittags llhr, ver schlossen und mit der Aufschrift „Schulbau" versehen wieder einzureichen. Paunsdors, den 10. Juli 1891. Ter Schulvorstand. Gcm.-Vorst. Dötting, stell». Bors. , , . . - wegen Durchkreuzung deS Berliner Bahnhofs und der Thüringer Bahn mit Wajs'cr- leitungsrohrcn; o. Abgabe von Wasser aus der städtischen Wasserleitung an dir Leipziger Jmmobiliengesellschast für einen in der Arnoldslraße in Stötteritz ausznstellenden Wasierstander. H. Bericht deS Bau- und Bcrsassungsauejchuff'es über: Aufhebun von 8. 32 letzter Abs. der WasjerwerkSordnung und Erla von Bestimmungen wegen leerstcbender Wohnungen. X. Bericht drr Finanzausschusses über: n. Conto 47 „Tirecte Abgaben" des Haushaltplancs für 1891; d. Erhebung der städtischen Einkommensteuer aus den 2. Termin d. I. »ach 6 Einheitssätzen. Bekanntmachung. Bel unserem Stadtorchester, welches den Dienst in Kirche, Ge wandhau- und Stadilheaier zu versehen Hai, soll am 1. September dieses JahrrS die letzte Nspirantenstrll« für die II. Pioiine mit dem JahreSgedalt von 1240 (1M0 -4t voin Stadtheatrr und 240 4t vom Gewandhausconcert» anderweit besetzt werden. Geeignete Bewerber, welche sich einem Probcipicl zu unterziehen haben, wollen ihre Gesuche mit kurzem Lebenslauf und ihren Zeug nisten bis spätestens zu« 15. August d. A. bei uns cinreichen. Tie Anstellung erfolgt gegen beiderseitige halbjährliche Kündigung und zwar zunächst aas ein Probejahr. Leipzig, den S. Juli 189l. Drr Rath der Stadt Leipzig ln. 3000. vr. Georgs. Wilisch, Ast. Oberbürgermeister. Bekanntmachung. Wegen vorzunebmender Asphaliining wird die südlich« Fahrstraße de» JohannisplatzeS in ihrer Ausdehnung von der Nürnberger bi» zur Thalstraße von Dienstag, drn 14. dtrseS Monat« ab ,uf die Tauer Arbeiten für allen unbefugten -ahrberkrtzr gesperrt. Leipzig, am 10. Iult 1891. Der Rat^ ber Stabt Leipzig. der IX. 8229. Georgi. Leistner. Bekanntmachung. In da« Musterregister ist eingetragen: Rr. 19: Firma Wilhelm Huttz ät To. zu Glatz: ein versiegeltes Packet, enthaltend zwei Cchuhmustrr Rr. 1185 und 1186: Muster für plastisch« Erzeugnisse; Schutzfrist drei Jahr«; angemeldet am 30. Juni 1891 Vormittag« 10V. Uhr. »la,. d«: 1. Juli 1991. Königliche» Amtsgericht. Bekanntmachung. Nachdem der seitherige Raihsrcsercndar Herr I>r. sur. Franz Lttomar Redlich die zur Erlangung eines selbstständigen Richteramts erforderliche Prutting mit Erfolg bestanden hat, ist ihm die Stellung als RathS- affeffor von Ml» verliehen worden. Leipzig, den 11. Juli 1891. Der Rath der Stadt Leipzig. I». 3169. Or. Georgi. Ur. Krippendorss. In Gemäßheit des 8. 1 der Vorschriften sür die Auoühruiig von Anlagen zur Benutzung der Stadiwasscrkunst vom 6. Februar 1888 machen wir hierdurch bekannt, das, der Klempnermeislcr Herr Albert Hartung, L.-Gohlis, Lindenthaler Straße Nr. 10, zur Uebernahm« solcher Arbeiten bei uns sich angemeldct und den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nachgcwiesen hat. Leipzig, den 10. Juli 1891. Der Rath »er Stadt Leipzig. X. 4527. I>r. Georgi. Wolfram. Obltverpachtung. Die diesjährige Rutznng von de» flscalischen Obstbänmen an den Straßen der riachaenannten Amtsstraßenineisterdezirke soll egen sosortigr baare Bezahlung und unter den sonstigen bei Eröffnung der Termine bekannt zu gebenden Bedingungen im Wege deS Meistgebots öffentlich verpachtet werden und zwar: Freitag, »e« 17. Juli b. I-, von vormittags 19 Uhr an. t« Gasthose „Zum Ztmmrrhos" in Borna die Nutzung der Obstall,,» tm Bezirke der UmtSstratzrnmkistcr Frvrmann in Frohburg, Hanßmanu .a Borna und Grimm in Lodstöbt, und II. «outog. »en 29. Ault d. von Nachmittags 4 llhr an, im Gasthofe „Zum Kronprinz^ in Groitzsch die Nutzung der Obsialleeu im Bezirke des AmtSftraßcameifterS Renbert basrlbst. Nähere Auskunft über die einzelnen Straßen und deren Unter- obtheilungen, sowie über die Anzahl der anstehenden Obstbäume er- theilrn die vorgenannten Amtsnraßenmeister und di« Wärter der einzelnen Straßenobiheilungen. Königs. Straßen- und Künigl. vaubrrmalterei Wassrrbau-Jnspekrion Leipzig. Borna. am 7. Juli 1891. Michael. Lterosf. Der Kaiser in London. Die Worte, welche Kaiser Wilhelm bei Empfangnahme der Adresse der Londoner Stadtvertretuug dem Lordmayor erwidert hat, werten auf der ganzen Erde, wo man den Frieden als das höchste Gut ansicht, freudigen Widerhall finden Aufrichtiger und überzeugender kann inan der Friedens liebe nicht Ausdruck gebe», das Ware» keine leeren RcdcuS arten, die Zeder »ach Belieben deuten kann, sic kamen aus dem Herzen und geben zum Herzen. Der Kaiser bezeichnet die Aufrechtbaltung dcö Friedens als sein vornehmstes .^icl, weil der Friede allein das Vertrauen cinflössen könne, welches zur gesunden Entwickelung von Kunst und Wissenschaft und von Handel und Verkehr erforderlich ist. Nur unter der I Herrschaft des Friedens sei es möglich, großen Ausgaben ernste Gedanken zn widmen, deren gerechte und billige Lösung das bervorragentstc ^sicl unserer Zeit sei. Kaiser Wilhelm bat durfl> die Thal bewiesen, mit welchem Ernste er sich die Verbesserung des Looses der Industriearbeiter angelegen sein läßt, die verflossenen Sessionen des NcichStagcö und deS preußischen Landtage» sind Zeugen dieses Streben», und wenn ocniand sür die Aufrechtbaltung de» Friedens seine ganze Kraft eingesetzt hat von dem Augcnblnkc an, da er die Hügel der Negierung ergriff, so ist es Kaiser Wilhelm gewesen. Er bat die Ucberliescrungen seines Hauses nnd die Pflichten, welche ihm als deutschem Kaiser und König von Preußen obliegen, niemals in einem anderen Sinne aufgesaßt, er bat niemals Schritte geplant, welche die Neckte anderer Nationen verletzen könnte», er bat im Gegcnthcil zu Gunsten der Erhaltung dcö Frieden» ans Reckte Verzicht geleistet, die sich vielleicht ballen durchsetzen lassen. Ader der Friede stand ihm höher als der Besitz eines Stückes Land in Afrika, und deshalb hat er England» Wünschen nur da Widerstand geleistet, wo eS unbedingt »öthig war. England hat diesen Edclmulh anerkannt und läßt der Friedensliebe de« deutschen Kaisers volle Gerechtigkeit widerfahren, und das hat, wie die Erfahrung lehrt, imincr- hin einen bedeutenden moralischen Werth, denn ankcrnsallS würden sich in Rußland nicht bcacklenswcrlhe Stimmen sür de» Abschluß eines Bündnisses mit Frankreich zur Herstellung eine» Gegengewichte» gegen den durch Englands Sympathie» verstärkten Dreibund erbeben. Diese Stimmen haben durch die Worte deS Kaisers eine wobl nicht beabsichtigte, aber jcdcnsallS sehr zeitgemäße Abfertigung erfahren. Am Tage vor dem Besuche des Kaiser» in Guildball gab Fergusson im Unterbause bei Gelegenheit der Berathung des Etats deS Auswärtigen Amte« eine Erklärung ab, d>e als da- erste Lebenszeichen einer festen Haltung der englischen Regierung in der auswärtigen Politik ausgcfaßt werden kann. Fergusson sprach sich zunächst über das Verhältniß Englands Italien ans und erklärte, daß England keine Verbindung Beziehungen entwickeln werden, welche im Augenblick der Ent scheidung ibre Kraft erweisen, muß der Zukunft anbcim- gestcllt bleibe». Hoffentlich bleibt uns die Probe aus den Werth der englischen Frcnntschaft überhaupt erspart. Wenn ihre Wirkung sich so weit erstreckt, daß die Friedensfeinde dadurch von dem Versuch einer Friedensstörung abgelcnkt werten, so bat sie ihren Zweck erfüllt, und wir wollen dann den englischen Worten die Werlhschätzung von Thatcn zn Theil werden lassen. Wir stehen an dem Wcndcpunct einer Epoche. Zwanzig Jahre bat Deutschland zuerst allein, kann mit L'esierreicl' Ungarn und später auch mit Italien Alles getbau, um einen neuen Krieg zu verhindern. Zn de» letzten beiden Zähren ist auch England in die Reihe der Mächte eingctretcn, welche die AusrechlbaUnng deS europäischen Friedens öffent lich als ein Gebot ber Eivilisation anerkennen. Da» ist praktisch betrachtet nickt von unbedingtem Wcrtb, adcr c» ist nioralisch nickt bedeutungslos. Die öffentliche Meinung in England vcrurtbeilt die Bestrebungen, welche den Frieden zu stören bestimmt sind, gleichviel au« welchem Grunde diese Friedensstörung geschickt. Das ist um so wertbvallcr, als sich die Srganc der liberalen Partei in England gar nickt scheuen, offen auSzuspreche», daß sie sich nicht berufen fühlen, die Rachcpvlitik der Franzosen zu tadeln. Dieselben Organe, welche diese O.uasi Billigung der französischen Rackepolitik auösprcchen, hüten sich aber wohl, diejenige Politik anzngrciscn, welche die Ausrechlhaltnng des iitnlu-i ,,»n im Miuclmcer als notbwendig kracktet. Z» diesem Piliictc besteht also trotzte», eine Differenz mit Frank reich, dessen Freundschaft die liberale englische Presse mit so großer Inbrunst preist. Rußland läßt die Ziele seiner auswärtigen Politik voll ständig dahingestellt, aber eine cinflußreichc Partei im Lande erklärt sich laut für ei» Bündniß mit Frankreich. Gleichsam als Ecko des Briefs der „Politischen Eorrcspondcuz" an» St. Petersburg erklärt der Minister deS Auswärtigen Frank rcicks, Ribot, in Montreuil sur Mer, daß die auswärtige Politik stets von dem Vertrauen auf Frankreichs Stärke und von selbstbewußtem Stolze beseelt sei, wo da» Vaterland in Frage käme, verschwänden die Partci- zwistigkcitcn. Diese Worte lassen jede andere Auslegung zn, nur nicht die als Ausdruck der Friedensliebe. Eine Nation, welche aus ihre Macht pocht in einem Augenblicke, da vier europäische Großmächte die Ausrcckthaltung des Friedens als ihr gemeinsames Hauptziel erklären, kann nicht als Trägerin deS FricdenSgcdauken« betrachtet werden. Der Gegensatz zwischen den friedliebenden Mächten Europas und den aus der Gegenseite stehenden Mächten Rußland nnd Frankreich ist niemals schärfer hcrvorgctrctcn als heute. Dieser Gegensatz birgt aber keine Gefahr sür den Frieden, sondern er läßt nur die Unmöglichkeit, den Frieden zu stören, klar erkennen. * Zu . . „ . . mit Italien eingeganzcn sei, sonder» mit ihm nur Ansichten über die Ansrechierbaltniig de« statu» <zuo im MiltclMeer auSgctausckt habe. England sei nickt dem Dreibunte bei getreten, dessen Bedingungen eS nickt kenne, aber eS sei zu bedauern, daß daö Parlamentsmitglied Labouchöre eine Sprache geführt habe, welche Frankreich ermuthige, einen Krieg zur Wiedererlangung von Elsaß-Lothringen zn führen England ergreife nicht Partei, aber eS werde mit der Macht sein, die den Frieden aufrecht halte, und nickt mit denen, welche ihn brechen. Es bleibt zwar auch nach dieser Er klärunz noch die Frage offen, ob England den Freunde» de« Friedens nur seine guten Wünsche widmen werde, oder ob eS ihnen auch thatkräftiac Hilfe gegen die Friedensstörer leisten werde, aber diese Worte sind doch wenigsten» eine unzwcisclbafte Kundgebung sür den Dreibund. Sir könne» in dem Sinne gedeutet werden, daß England nur so lange neutral bleibe, als die Friedensfeinde eS bei Worten bewenden lassen, daß eS aber im Falle eine» Angriffes aus Seite derer zu sinken sein werde, welche diesen Angriff abwehren. Ein Theil der englischen Presse wie „Daily News" und „Daily Telegraph" ist zwar auch angesichts der Huldigungen, welche dem deutschen Kaiser in London targcbracht werden, bemüht, diesen Ibundgcbungcn jede ernstere Bedeutung ab zusprechen, aber eS läßt sich doch nicht verkennen, daß unter der Einwirkung der persönlichen Gegenwart de» Kaiser» eine stärkere Annäherung England» an Deutschland stattgesunden hat, als bisher beobachtet worden ist. Ob da» eine vorüber gehende Stimmung ist, oder ob sich daran» thatsächlichr Leipzig, 12. Juli. * Sech» Wochen sind nahezu seit Herrn v. Eaprivi'S Erklärung, in welcher er eine wenn auch nur vorüber gehende-Suspension der Getreiderölle ablehulc, i»S Land gegangen. Trotz der ungünstigen Wetterverhältnissc der letzte» Zeit und des unter deren Eindruck und der plan mäßigen Nachhilfe der Hausscspeculation cinzctrctcnc» Wieder- anzichen» der Preise bleibt der heutige Stand der Roggcn- preise noch hinter denen zur Zeit jener Erklärung zurück. Wie die Behauptung, daß innerhalb vierzehn Tagen die inländischen Borräthe aufgczebrl sein würden und eine HungcrSnoth unausbleiblich sei, so hat sich auch die srclhäntlerischc Behauptung, als ob ein stetige« und starkes weitere« Steigen der Getreidcpreise die uotbwcnvige Folge jener Entschließung der StaalSregierung sei» werde, als durchaus hinfällig erwiesen. Mehr als die Hälsie der Zeit bis zur Versorgung de« Marktes mit neuem Getreide ist seitdem verflossen und, wenn nicht da« Wetter zu ungünstig ist, wird in kurzer Zeit die Frühkartoffel in größeren Mengen aus den Marlt gebracht werden können. Drr in den social- demokratischen und sreihänblerischcn Blättern herrschende Nothstand" fristet daher »ur kümmerlich sein Dasein. * Unter dem literarischen Nachlaß des Grafen Moltkc, dessen Sichtung sich bekanntermaßen der älteste Neffe des Verstorbenen, Gras Wilhelm Mollkc-Kreisan, in Gemcinschast niil Prvscssor Felix Dahn unterzieht, hat sich auch ei» eigenes GlaubenSbclennlniß vorgcsunkcn, daö dein innigen Gottvertrauen, das den greisen Fcldmarschall sein ganzes lange« Leben bindurch beseelte, und der unbedingten Ergebenheit in den Willen GottcS warmen Ausdruck gicbl. Zm klebrigen wird bestätigt, daß dem Erscheinen des ersten Theil« des handschriftlichen Nachlasses Moltke's schon im nächsten Monat entgegengeseben werden darf. TaS Werk wird in seiner Gcsammibeit etwa acht Bände umfassen. * Au» Berlin wird geschrieben: Wenn darüber kein Zweifel mehr besteht, daß daö auf NeichSkosten zu crrichtcnec Denkmal Kaiser Wilhelm'« I. aus der Schloßfreihcit seinen Platz sinken wird, so liegt die Frage nahe, warm» nicht mit der Freilegung der letzteren vorgegangen wird, sondern ein Tbcil der Mielbsverträge noch weiter verlängert worden ist. Drr Grund hierfür liegt darin, daß einige MiethSvcrbältnisse besiehe», welche sich so rasch theil« nur mit ganz unverhällnißmäßigen Opfern, tbeils gar nicht ab- löscn lassen. Die übrigen Räume der demnächst abzutragen- dcn Gebäude unverinicthct zu lassen, bis auch diese Mielbs- verhältnisse ablauscn, würde sür die Frage der Freilegung der Schloßsrcibcit sonach bedeutungslos nnd durchaus un wirthschastlich sein. Es ist übrigens dafür gesorgt, daß die aus der zeitweiligen Verlängerung der MicthSverträgc er wachsenden Einnahmen nnvcrkürzt zu einem gemeinnützigen Zwecke Verwendung finden, dessen Förderung gleichmäßig dem Sinne de» hochsclige» Kaisers Wilhelm I. wie Seiner Majestät deS Kaiser» entspricht. * Die „Nat.-Lib. Eorr." bemerkt zu den gegenwärtigen Streitigkeiten im socialdemokratischen Parteilager: Weil drr Kampf gegen die vereinigte „Bourgeoisie" und „Reaktion" doch immer ein mächtige» Bindeglied bildet, wird man an ein AuSeinanderfallcn der socialdemokratischen Partei so bald nicht denken dürfen, mögen immer die „Genossen" sich hestig in den Haaren liegen und sich gegenseitig den guten Rath geben, au» der Partei auszutreten. Zm klebrigen haben diese Auseinandersetzungen rin grelles Lickt auf da» geringe Niveau geworfen, aus welchem sich die allermeisten Verführer der socialdemvkralischen Partei befinden. Die alten bekannten Führer, an deren Depossedirung so eifrig geistige Wortsül
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