Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189107251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-07
- Tag1891-07-25
- Monat1891-07
- Jahr1891
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1891
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr Redaktion und Lrpkditio« Iohannesgaffe 8. APrrchftunürn der Urdaction Bormillag» 10—18 Uhr. Nachmittag» 5— k Uhr. tzlrsn «tla»»d» kiu,klaut:» vi»»ulcr,rl« »acht st- «» «tdactit» »,cht «r»uaua. Annahme »er für die nächstfolgende Nummer destimmte» Inserate an Wochentagen bis 8 Uhr Nachmittags, an Tonn- und Festtagen früh bi»' ,V UHr. In den Filialen für Ins.-Ännulime: Ott» ltlemm » Sorttm. (Alfred Hahn), Universilätsstraße 1, LoniS Lösche, Latharinenstr. 14, pari. und Lönig-platz 7, nur bi» '/,8 Uhr. NWM TaMaii Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Noonriementspreis - vierteljährlich 4ss, Mk. in Mt-Leipzig, iacl. Brinaerlvh» 5 Mk., durch die Post bezogen 6 Mk. Einzelne Nra. 80 Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabrilagea <in Tageblatt-Format gefalzt) ohne Posibesürderrmg 80 ML, Mit Poftbesördernag 70 Mt. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut ans. Preisverzeichuik. Tabellarischer u.Zifferusatz nach HSHer» Tarü. Nrrlamea unter dem Redactionsstrich dle LaespaÜ Zette öOPss, vor den Familieuoachrrcht»« die kgespaltene Zeile 40 Pt. Inserate sind sleis an di« GrDedtN«« »» senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung pravoumerniiäo oder durch Post» Nachnahme. ^ 2«k. Zur gefälligen Beachtung. Unsere Erpedition ist morgen Sonntag, den 26. Juli, Vormittags nur bis V-6 Uhr geöffnet. KxpedMvn des I,eipri^er ^u^edlattes. Sonnabend den 25. Juli 1891. 85. Jahrgang. Bekanntmachung. Die Lieferung der innerhalb der Zeit vom 10. August a. o. bi» 30. Juni 1808 benüHiglen »artosfctu, ca. 8000 litt, und Mohr rübe», ca. 1500 leg:, soll unter den zur Einsicht und Unterschrift hier auSliegendcn Bedingungen in Submission vergeben werden. Verschlossene, mit der Aufschrift: „Kartoffeln pp." versehene Offerten sind bis zum Eröffnungstermine, den 28. Juli a. o. Vor. mittags 10 Uhr, portofrei hierher eiuzusendcn. Leipzig, den 23. Juli 1891. Königliches Garnifou-Lazareth. Streben vorhanden, sie auch der! weiter», aber eS hat nicht den Ansch » G-gcutbeil Kämpfe damit ihre (Ären;- europäische» ist -S unzweifelhaft saß der Kampfs ^ Civilisatwn mit den Uebcrl cferung Zeichen für die > Welt der Zukunft^ vorbebalten^bleGt. ^An^^ ^ . , «LLH dieses «amps-s ftb^- «ich.. ad» es VA unzweifelbast gelten, daß d'°s« Kan^mcht^u^d^^^^ von Handel ünd Verkehr, durch HandelSverbindm'^n ^ ^ Eis-.,bahnen -ntschicden w«den^w.,^^^^ „wichtiger von Fortschritt und C'v»l>sat,on Amtliche Bekanntmachungen. Obstmarkt in Lolditz Dauer der Obstzeit allmöchentltch DannerStag Bekanntmachung. Der osffcielk Anfang der diesjährigen Mtchaeltdmesse sLA ans den 28. September, und e» endigt dieselbe mit dem 17. Oktober. Während dieser 3 Wochen können alle in- und ausländischen Handelsleute, Fabrikanten und Gewcrblreibende ihre Maaren hier öffentlich seilbieten. Doch kann der (LrofjhanSrl in der bisher üblichen Weise bereits in der zum Anspackcn bestimmten Vorwoche vom 21. September an betriebe» werde». Das A»Spacke» der Waaren ist Len Inhabern der Meßlocale in den Häusern ebenso wie den In Buden und auf Ständen seil- haltende» Verkäufern in der Woche vor der Böttchcrwoche gestattet. Zum Einpacken ist das Lffenhaltcn der Meßlocale in den Häusern auch in der Woche nach der Zahlwoche erlaubt. Jede frühere Eröffnung, st'wie jede? längere Offenhalten eines solchen Verkausslocales, ebenso das vorzeitige AuSpackkN an den Ständen und in den Buden wird, außer der sofortige» Schliessung jedesmal, selbst bei der ersten Zuwiderhandlung mit einer Geldstrafe bis zu 75 oder entsprechender Haft geahndet werden. Auswärtigen Spediteuren ist von der hauptzollamtlichen Lösung de» Waarenvcrschluffes an bis End« der Woche nach der Zahlwoche da» Speditionsgeschäft hier gestattet. Leipzig, den 21. Juli 1891. Der «ath der Stabt Leipzig. vr. Tröudlin. Pücker. Bekanntmachung. Tie Metzbörse für die Lederindustrie in nächster Michaeli», »esse wird Dienstag, den 22. September d. I., Nachmittags von 2—4 Uhr im Saale der „Nrncn Börse" hier abgehaUea werden. Leipzig, den 21. Juli 1891. Ter Math der Stadt Leipzig. . vr. Tröudlin. Pücker. In Gemäßheit der 88. 2 und 7 deS Regulativs für Gasrohr leitungeu und Gasbelcuchtungsanlagen in Privatgrundstückcn vom 2. März 1863 machen wir hierdurch bekannt, daß der Klempnermeister Herr Semit Schumpelt, Kleine Flcijchergass« Nr. 13, llnr Uebernahm« solcher Arbeiten bei un» sich angemeldet und den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen uachgewieseu hat. Leipzig, den 23. Juli 1891. Ter Math der Stadt Leipzig. X. 484S. De. Tröudlin. Wolfram. Bekanntmachung. Montag, den 27. dieses Monat», soll mit der Neubeschotternng des WinömühlenwegeS und zwar vom Bayerischen Platz aus begonnen werden. In Folge dessen wird von genanntem Tag« ab dieser Weg aus di« Dauer der Arbeiten und dem Fortschritte» derselben entsprechend für allen Kahrvertrhr gesperrt. Leipzig, am 23. Juli 189t. Der «ath der Stadt Leipzig. IX. 8764. Ör. Tröndlin. Leistuer. Bekanntmachung. Wegen vorzunehmender Ausbesserung wird die Dchlkutztgrr Vrücke im Stadtbezirk Kleinzschocher' von Freitag, den 24. dieses Monats ab auf die Dauer der Arbcilen für allen Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 23. Juli 189l. Ter «ath der Stadt Leipzig. IX. 8855. De. Tröndltu.Leistuer. Zur politischen Gesammtlage. Russen anstreben. Der mai-rieU- Vorlhnl .st em mäch-ig-r Hebel für die Verbreitung von Fort chr.tt > ° ^ ^ LAU k» ° Die alten Völker Asiens werden sich Zivilisation gegen d.e Seg- Bekanntmachung. Di« Anfertigung und Lieferung von gntzrisernen Baumgitter» soll an einen Unternehmer verdungen werden. Die Bedingungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiesbaw Verwaltung, Rathhau», 2. Stockwerk, Zimmer Nr. 14, aus und können daselbst ringesehen oder gegen Entrichtung der Gebühren im Betrage von 1 welch» eventuell tu Briefmarken ein-usendeu sind, entnommen werden. Bezügliche Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Vanmgttterlieferung" versehen ebendaselbst, uud zwar bi» zum 4. August d. I. Nachmittags 5 Uhr einzureichen. Der Rath behält sich das Recht vor, säauntliche Angebote abzulehnen. Leipzig, den 22. Juli 1891. TcS NathS der Stadt Leipzig Io. 3831. Stratzcilban-Deputation. Bekanntmachung. Zum Bebi.f der gegen Ende jedes akademischen Halbjahre» zu haltenden Revision der Universitäts-Bibliothek werden die Herren Studireaden, welch« Bücher au« derselben entliehen haben, aus- gefordert, dies« am 25.. 27. »nd 2S. Juli gegen Zurückgabe der Empfangsbescheinigungen abzuliesern. Die Ablieterinig wird in der Weise zu geschehen haben, daß die. jenigen, deren Namen mit einem der Buchstaben A ansangcn, am 25. Juli, die, deren Namen mit einem der Buchstaben 4—kt beginne«, am 27. Juli «nd zwischen 10—1 Uhr> ablieferu. Alle übrigen Entleiher werden lieheuen Bücher am 21. Jnki und am 1. »nd 8. August (während der gewöhnlichen Lrssnungsstunden) zurückzugebeu. Nach der Revision bleibt di» Bibliothek wegen ihrer Heber ßedelung in das neue Gebäude bis Mitte Oktober ganz geschloffen. Leipzig, den 20. Juli 18SI. Die Directt», »er MriaersititS-vtdttathek. De. «r.ht. Die politische Entwickelung ist gegenwärtig an einem Rubepuncte angelangt, die Parlamente haben entweder Ferien oder sie sieben vor dem Abschluß ihrer Arbeiten, die großen Ereignisse von europäischer Neuerung deS Dreibundes und der , in England, liegen hinter nns, die einzige Angelegenheit von allgemeinem Interesse, der Besuch der französischen Flotte in Kronstadt, hat am 23. Juli seinen Anfang genommen. Außer dem erscheint noch erwähnenSwerlh die Anwesenheit deS italie nischen Kronprinzen in London und die Fahrt König Alexanders von Serbien nach St. Petersburg. Nebenher laufen die Ver handlungen Oesterreich-Ungarns und Deutschlands mit der Schwei; über den Abschluß eines Handelsvertrags und die Mei nungsverschiedenheit innerhalb der socialdcmokratischcn Partei über tasProgramm derZukunft. SchonauSdiesrnAndeutungen erhellt, wie vielgestaltig das öffentliche Leben unserer Zeit ist, über eine wie große Anzahl von Gebieten es sich erstreckt, und die Unmöglichkeit, den vorliegenden Stoff zu erschöpfen, oder auch nur vollständig zu beherrschen. Das Neuigkcits- bedürfniß der ZcitungSleser ist aber so groß und zugleich so anspruchsvoll, daß nur Fragen ersten Ranges aus Beachtung rechnen können, Angelegenheiten, welche nicht diese Eigenschaft auf den ersten Blick zeigen, sind der Vernachlässigung und gänzlicher Uebergchung sicher, und doch giebt eS so viele Dinge, welche in den ersten EnlwickclungSstadien unscheinbar sind, aber die Keime schwerer Kämpfe in sich tragen. Wir rechnen dazu die Unruhen am Aanktsekiang, welche China mit einer vcrbängnißvollen Krisis bedrohen und das fernere Verbleiben von Europäern in China in Frage stellen. Die allgemeine Aufmerksamkeit hat seit längerer Zeit die Grenzen Europas überschritten, die Ereignisse auf den übrigen Lüelttheilen haben mehr und mehr den Kreis be sonderer Verhältnisse verlassen und ihre Wirkung auf die Gesammtentwickelung geäußert. Deutschland hat feinen Ein fluß in Witu und in Zanzibar preiSgcgebrn, um dafür die Insel Helgoland zu erwerben, und England hat Egypten besetzt, um dadurch einen neuen Stutzpunkt für die Weltherrschaft zu gewinnen. In Asien bat sich ein Wettkampf entwickelt, welcher zunächst Rußland und England in die Schranken ruft, aber auch Frankreich in Mitleidenschaft rieht, mit dem Ziele, die Herrschaft der mächtigsten Culturvölker Europas aus diesen Erdtheil auszudcbnen. Inwieweit die gegenwärtige Bewegung in Südchina Anlaß bieten wird, diesen Bestrebungen einen neuen Antrieb zu geben, läßt sich noch nicht ermessen, eine vielleicht noch ziemlich ferne Zukunft wird die Entscheidung bringen. Wenn die liberale Partei in England die Sache so darzustcllen beliebt, als ob der Gegensatz zwischen Rußland und England in Asien bereits ein überwundener Standpunct sei, so ist das einfach eine mit großer Leicht fertigkeit aufgestellte innerlich unwahre Behauptung, deren Unwcrth sofort zu Tage treten würde, sobald der Emir von Afghanistan Abdurrhaman mit Tode abgeht. Alles, waS mit Recht gesagt werden darf, beschränkt sich darauf, daß gegenwärtig ein Waffenstillstand zwischen Rußland und England in Ästen eingetreten ist, dessen Ursachen in den Vorbereitungen Rußlands aus einen europäischen Krieg zu suchen sind. Wer leugnen wollte, daß Asien eines Tage- der Schauplatz schwerer Kämpfe der dort um den Vorrang streitenden Mächte sein wird, verschließt seine Augen absichtlich vor klar zur Erscheinung tretenden Thatsachen. Es sind daS allerdings nicht Angelegenheiten, welche von heute auf morgen eine entscheidende Wendung annehmen werden. dazu sind theilen zu verschieden. Üu'ng-^di-ses Äesch-nÄL ^ ganze.,^ne.. um- wohnenden Urkrast wehren. Der Volkscharakicr ist veNch>eoen, drängen ihrc^ Gefühle so lange zu Durch solche Worte wagt ein Blatt de» internationalen BörsianerthuiuS die Besitzlosen aufzuhctzen! Da« Bei spiel der „Frankfurter Zeitung" wiederholt sich hier. Da« Frankfurter Blatt hetzt die Socialdeuwkraten gegen die Kohlenbarone", das .Berliner Tageblatt" gegen die Guts besitzer. Der Zweck ist, wie die .Hamburger Nachrichten" ganz richtig bemerken, in beiden Fällen der gleiche: die ^oelaldeuiokratie von der Börse abzuhalten und sie auf die Produccuten zu richte». Wir glauben indeß, daß die ans- gehctzte Masse — .wenn die Stunde gekommen ist" — vor den Palästen der Börscnmaladore nicht immer Halt zu machen im Stande ist, wen» auch die vorsichtigen Genossen der Herren Sonnemann und Masse ihr Hab und Gut durch rechtzeitige Versicherung bei den (Lassen der RevolutionSmachcr meist zu'schütze» verstanden haben. * Die Hessische Rechtspartei proclamirt nach der .Frankfurter Zeitung" für Cassel-Melsungen Wahlenthaltnng. AuS Württemberg wird geschrieben: Zwei in teressanten Wablen gehen wir in Württemberg entgegen, der eine» für den Reichstag im Wahlkreis Hall-Oehrnigen- WeinSberg-Backnang (biöber nationallibrral), der andern in dem Bezirk Neuenbürg für den Landtag (bisher demokratisch). Während im elfteren Wahlkreis der zum Professor der Land- .. . . die Hindus .V"., rn I rr V-,- Zurück, bis sich eine günstige ^ - ^ Bedeutung, "wie die Er-! ("cleaenbest' sin"der"'ihnen erfolgreichen Ausdruck zu genxibrci'. I ^rthschast an der Universität Tübingen ernannte Regierung»- Besuch Kaiser Wilhelms Chinesen habe» sich von Ansang an gegen d" europai ae , Seemann in Stuttgart, ein entschiedener «orkampser Civiliiation adwcbrend verhallen und die eigene Cultur,in,c, für die ältere und bessere erachtet. Diese Gegensätze drangen nach Ausgleichung und werden srüber oder spater ihre Kraf äußern, heute sind nur Anfänge erkennbar Leipzig, 25. Juli. » In Bezug auf die Verhandlungen über den Milita,r> strafproceö wird dem .Fräuk. Kur." aus «fUn geschrwbc.' daß es den Bemühungen Bayerns gelungen fei, den ->tcr stand gegen die zwei Grundprincipien deS bayenlcheii Mil tair strasprocesseS, gegen di- Oeffenllichkeit und Mündlichkeit, z» überwinden und sogar den Verzicht deS Kriegsherrn auf daS Bestätiamias- resp. Verwerfungsrecht als Kriegsherr zu erlanacu. .Nachdem das erreicht worden, sollen die weiteren Fraaen der Organisation der Militairgerichtc keine unbcsikg- baren Schwierigkeiten bereite», deren Behandlung sich aber in die Lange ziehen." Es wird abzuwartcn sein, ob sich diese Mittheilun'en bestätigen. * Die Köln kteita" schreibt: .Der anscheinend kerngesunde .. . ...... ^ Herr Fu'san g'F hat zum Erstaunen d-S Bochnmer PublieumS demokratffchen und den social,stischen Cand,baten siegte, für die Abbüßung einer wegen Beleidigung der Handels-' - t""' ÄI.everwabl aellcker. N..K.«den«w,.„»» »».«o kammer zu Bochum und des Vorstandes deü dortigen Knapp- schaftSvercinS ihm zuerkannten einmonatigen Gesängnißstrafc dis zu», 1. September d. I. Aufschub erhalten, um e»ie längere Erholungsreise" antreten zu können. Noch kürzlich batte er feierlich versichert (Westfälische Volközeituna vom 10. d.), seine Einspcrrung müsse für de» Verlauf der Untersuchung IN der Stempelangeleczenlreit „vom denkbar ungünstigsten (LM flliß" sein, da ihn sein Strafantritt außer Stand setze, .dem öffentlichen Interesse und der Sicherheit deS reisenden PublieumS zu dienen". Wenn er sich dieser schönen Ans- gäbe freiwillig entzieht, so muß er eS mit der Erfüllung seiner .Pflichten" doch ziemlich leicht nehmen. So hatte er ja auch bei den Verhandlungen in Essen erklärt, er habe schon .über Jahresfrist von den Steiiipelfälschuugen des Bochnmer Vereins Kcnntniß" gehabt und nur aus Rücksicht aus Herrn Gebeimratb Baare geschwiegen. Er hatte also ruhig zugelasscn — wie er in der .Westfälischen BolkS- zeitung" vom 13. Juni eingehend anSsührl —, daß ein Jahr lang .daS Leben von Millionen aufs Spiel gesetzt" wurde und daß die Zugführer, Schaffner ic. — wegen der geflickten Schienen — täglich das Todlenhemd trugen. Oder sollte Herr Fusangel sich inzwischen über die wahre Bedeutung deS Ausdrucks .geflickte Schienen" unterrichtet haben? Außerdem hatte er sich der Gefahr ausgesctzt, dem tz. 139 des Strass acsetzbuchcS wegen Verheimlichung der angeblichen Stempcb fälschungen zu verfallen. Ebenso ist eS schwer zu begreifen, warum er zur Beseitigung zu niedriger Steuereinschätzungen in Bochum nicht den EüischätzungSconiniissionen oder der königlichen Regierung in Arnsberg seine Bedenken unter breitete, sondern eS vorrog, seine eigenen, bekanntlich durchweg maßlos übertriebenen Einschätzungen zugleich mit den ge hässigsten Verunglimpfungen zahlreicher Personen kundzugebe», obgleich er, wie jeder verständige Mensch, wissen mustte, daß eS m anderen Orten genau ebenso oder vielleicht »och schlimmer als i» Bochum zuging, uud daß seine ganze Agitation >m aber die Bewegung, welche sich in Asien seit einem Mensche»-1 Hinblick auf daS neue Eiiikommensteurrgesetz sachlich vollständig lyir Ipuirr» ^ vln ver Presse nnret sich eine Nachricht, on Japans I sührungSbestiillmungen zum neuen ihre Svhnc Einkommensteuergesetz festgcstellt seien u rUgen um-1 öfsentlicht würden. Erstens dürste mit der die Uebrtgen am anfgefordert, die ?S. Juli (früh au sie tiefe Spuren, daß ihre I überflüssig war. Und trotz alledem giebt eS noch immer Leute, die Herrn FuSangel zum .Märtyrer einer gerechten Sache" stempeln und gleichmülhig über zwei Dutzende wegen Beleidigungen rc. ihm zuerkanuter gerichtlicher Verurtheilungeu binwegsehen. Es gehört in der Thal eine starke Portion von Verblendung und Parteilridenscbaft oder ein bedauerlicher Mangel an Ueberlegung und Mcnschenkenntniß dazu, über die Beweggründe, von denen sich Herr FuSangel bei alle» Angriffen gegen die Ehre seiner Nebenmeuschrn leiten läßt, nicht endlich in« Klare zu kommen." * In der Presse findet sich eine Nachricht, daß die AuS- preußischen und alsbald ver „ dürfte mit der Einschränkung richtig sein, daß ein Entwurf auSzearbeitet vorliegt, der zur Begutachtung einer größeren Anzahl von Corporationen mitgetheilt und daraufhin endgiltige Gestalt gewinnen wird. Der Zeitpunct der Veröffentlichung wird dcSbalb unmöglich ,ctz> schon zu bestimmen sein. Selbstverständlich ist eS übri genS, daß, da das Beranlagungsgeschäst spätesten« im De ce>»ber wird beginnen müssen, rechtzeitig vorher auch die «uSsülirungsbestimmuugcu dazu bekannt gegeben werde». ^ Gipfel gewissenloser Demagogie Tageblatt" in folgenden Sätzen: wirv. I aevtt ^ unterst« Stuse de» Daseins geschmiedet sind, dir Indien"ist ebenfalls der Schauplatz von Kämpfen, welche noch s st. s.y.a mit düsteren"BIi°ckm Ü.^Zuku"? un"Groll"erlüll?i'ö"re Den Schickungen der Notur hatten si. sich s,u,„m g«. beugt, aber bah menschticher Ligennutz den Druck noch verschärft n de» Leben« Nolddurft egt, dasichnetdet ins perz. Unzureichende Ernte und hohe Zölle — weich ein Wider, linn^und weich ein Unrecht, Während 2,e hohIwangige Emge an immer vernehmtlcher Köpft, wahrend selbst trifft, um deu Schwierigkeiten z» ' alter entwickelt hat, zeigt bereit« so Wirkung überall verspürt wird. Eine so rasend schnelle Veränderung, welche Japan seit dem Jahre 1860 durchgemacht hat, steht beispiellos da in der Welt. Ju dem genannten Jahre war die ostasiatische Expedition Preußens unter Führung deS Grasen Eulenburg, des nachmaligen Ministers deS Innern, nach Japan auf- gebrochen, um dort einen Handelsvertrag abzuschließen. Drei Jahre später erschienen Abgesandte Japans in Berlin, um daS neue Verbältniß zu befestigen. Damals trugen die Japaner noch Nationalcostüin, wenige Jahre später singen die Vertreter der europäischen Eivilisation Japans bereits an, europäische Kleidung anzulegen und nach Dentsihland zu schicken, damit sie aus dortige versitäten, im Heere und aus allen Gebieten der Wissen sckaft und Industrie sich die Bildung und die Fortschritte deS Abendlandes aneignen könnten. Heute find Japaner in Europa alltägliche Erscheinungen, man weiß, welchen Schaffens- und Bildungütrieb diese Söhne des fernen Ostens zeige» nnd über welche Fädigkeiten sie verfügen, sie sind bei uns willkommene Gäste. DaS bat aber nicht bindern können, daß ein fanatischer Japaner alten Stils einen Mordanschlag auf den russischen Thronfolger verübt bat. Die Welt be findet sich noch beute unter dem Eindruck diese« Ereignisse«, welches bossentlich keine sibädlichr Wirkung auf den Ent- wickelttngSgang deS jungen Fürsten üben wird. erreicht ! der Schutzzollpolitik, nach ausänglichcn Bedenken sich .unter gewisse» Voraussetzungen" seinen imtionalen Mrrteigeuossen wieder zur Verfügung gestellt hat, kann in Neuenbürg die Demvkratie ihren bisherigen Vertreter, den in Leipzig mit Tod abgegaiigcncn Fabrikanten Bleyer von Neuenbürg nicht wehr >»S Feld stellen. Die« eröffnet der deutschen Partei, bezw. der Landeöpartei die Aussicht, da- Mandat, da« bei der letzten LandtagSwabl nur dem persön lichen, nicht dem parteipolitischen Anhang Bleyer'S seinen Uebergang in demokratischen Besitz verdaukie, wiederzngewinnen. Hat doch schon kurze Zeit, nachdem der Bezirk Neuenbürg mit. kaum lOO Sliiniiien Mehrheit seinem langjährigen regierungs freundlichen Vertreter, Stadtschulthciß Beutter, zur allge meine» Uebcrraschung untreu geworden war, die RcichStagS- wahl, in der an Stelle deS ablehnenden Bleyer ein anderer Vertreter der Demokratie candidirte, eine erdrückend« reichs- partcilicke Mehrheit geliefert, womit der Beweis erbracht war, daß bei der Landtagswahl nur Bleyer'S Person, nicht seine Parteitendeuz gesiegt hatte. Waö Herrn Leemaun be trifft, der 1890 nnt 3000 Stimmen Mehrheit über den ..., . . ...... - , s, ist seine Wiederwahl gesichert. Nichtsdestoweniger loird der Wahlkampf ein harter werden. Im ungünstigsten Fall könnte eine Stichwahl nothwendig werden. Bei rühriger Thätigkeit der nalionallibcralen Partei wird eS aber sicherlich j« e.uer solchen gar nicht kommen. « a » * Der Einzug de« Großherzogs, der Großhrrzogin und des Erbgroßherzoas in Luxemburg fand am Donners tag um 2 Uhr statt. Der Bürgermeister bcwillkommnete daS großherzoglichc Paar au der Grenze de« Stadtgebietes. <Län»nllichc beglaubigten diplomatischen Vertreter wohnten dem Einzug bei. Als der Großherzog, von einer Abtheiluog berittener Ehrengarde begleitet, durch die Straße» der Stadt fuhr, in welchen gegen 200 Vereine Spalier bildeten, wurde er von der zahlreichen Volksmenge auf da« Herzlichste be grüßt. Nach der Ankunft de« Großherzog« im PalaiS fand ein Vorbeimarsch der Verein« statt. Im englischen Unterhaus erklärte derUutrrstaatS- secretair de« Auswärtigen Fergusson aas eine Anfrage, daS Gesetz Uber fremd« Recrutirung in England sei auf den Fall deS chilenischen Kreuzers .Präsidente Erraznriz" nicht anwendbar, die Regierung sei daher gegen di« Ausrüstung de« Schiffes im Hafen von Aalmoutb nicht einge- schritten. Auf eine weitere Anfrage erklärte Fergusson, dem Tage nach dem AuSbrnch der Feindseligkeiten gegen die Ausländer in Cbina seien neun ausländische Kriegsschiffe auf dem Aalikt-se-Kiangfluff« uud eine starke Flottenmacht vor Shanghai versammelt gewesen. Tic chinesisch« Negierung scheine den Ernst der Situation zn verstehen, denn sie habe das sofortige Einschrritru gegen die Ruhestörer angeordnet und versprochen, daß kein Schuldiger der verdienten Strafe entgehen solle. Ju Wubu sei» bereit« zwei betbeiligt gewesene Männer bingerichtet worden, in Wusueb seien zwei Personen zum Tod« vernrthrsil, auch seien mehrere Mandarine dcgradirt worden. Da« UotrrhauS ge nehmigte den Antrag des Kanzler« der Schatzkammer Goschen, die Aussorderung an den Abgeordneten de Cobaiu, sich im Unterbause einzusiudeo, für diese Session zurückzuziehen. Dem Besuche de« deutschen Kaiser« in England ist fast auf dem Fuße der Besuch de« Kronprinzen von Italien gefolgt. Fast alle leitenden Blätter widmen dem Prinzen freundliche Willkommartikel. Die .Time«" zweifelt nicht daran, daß der Besuch viel dazu bestrage» werde, die alte traditionelle Freundschaft zwischen England und Italien zu befestigen. Der Prinz wisse wohl, daß Großbritannien nicht daran denke, irgend einem Bunde beizutreten oder Zu sicherungen, geheime oder offene, betreff« künftiger Möglich keiten zu ertbeilcn; aber er wiffr auch, daß kein« Notbwendig- keit dafür vorhanden sei, da die Interessen beider Länder identisch seien. Während seiner Anwcscnbeit in England wird er die Königin in Osdorne besuchen, bei dem Prinzen von Wale« und dem Lordmayor im Mansion-House speisen, einem Gartenfest Lord Salisbury« in Hatfield beiwohnen, daS Arsenal in Woolwich besichtigen, einer Truppenschau in Aldersbot beiwohnen und spater Oxford und Schottland besuchen. * Der O'Shea'sche EbrscheidungSproceß ist längst vorüber, Parnell hat dir geschiedene Gattin heimgesührt und fühlt ganze Glück eines jungen Ehemannes. Nur Eines lange nicht an ihrem Ende angelangt sind. Da» Blutbad von Manipnr, das Hervortreten gleichartiger Bewegungen in Benares und in anderen Theilen Indien-, deren Ursprung aus alle nationale Ucbcrlieferungen meist religiösen CbarakterS zurUckziifükren ist, muß als eine Fortsetzung der Ereignisse an gesehen werden, welche der Ausstand Ne»a Sahibs im Jahre >857 zur Folge gehavt bat. Die Besitzungen England« habe» sich fest jener Zeit ans Birma auSgedehol, »»d e« ist da« die Tdür der Annuth Ruhland Maßregeln Großgrundd HSchste» der erübrigt noch, die Zahlung der Losten, welche Capitain O'Shea bei seinem Proceffe gehabt hat. Die Summe ist groß und eS fällt Parnell schwer, den Betrag anszubriogrn. Er hat seinem Gegner angeboten, die Halste der Gericht«- kosten in Baarem zu erlegen und den Rest nach Monatsfrist zu zahlen. Di« Anwälte Capitain O'Sbea « nahmen nach einigem Sträuben den Vorschlag an. Seit der Zeit aber babeu sie nicht» von Parnell gehört, denn dieser hat den Schauplatz seiner Agitation jetzt nach Schottland verlegt. Dieser Tage redete er im Ralbbanse von Newrastle, nachdem seine Anhänger ihm die übliche Adresse überreicht hatte«. Unter den ürlä-d«, der S«adt hat der vchmch Varnell'«
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