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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189108050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1891
- Monat1891-08
- Tag1891-08-05
- Monat1891-08
- Jahr1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1891
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«St.7« tü. t-IOIHW. ,'i.n» 7-, Uü«,b0ri. t. -rUS^LL Klk. kt»». II-K «»,-X »1t««c,e..c. ll.L Erscheint täglich früh 6'/, Uhr Nrdaction und Erprdition Johannesgasse 8. Sprrchkniidkn drr Krdartion Bormittags 10—12 Uhr. Nachmittags 5— 6 Uhr. LUrdi» INickßiix einsKl-nticr VI<>«uIcr>rle macht sich »>c Neda«.:»» nicht »rrtwdUch. Annahme »er sür »ie nächstfolgende Nummer beftimmten Inserate an Wochentagen tzt« 8 Nhr Nachmittags, an Tann- und Festtagen srüh bis.8 Uhr. 3a -rn ^ilialrn für Ins.-^nnahmr: Otto Slemm's Lortim. (Aisred Hah»), Universitatsstraße 1, Louis Lüsche, Katharinenstr. 1s, Part, und IkSnigSpiatz 7, »nr bis '/,3 Uhr. UchMtr.Tagtblaü Anzc-isitr. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschastsvc» e-r. NbomiemenidpreiS vierteljährlich 4", Mk. ln Alt-Leipzig, iiicl. Bringerlohn 5 Mk., durch die Post bezogen 0 Mk. Einzelne Nrn. 20 Ps, Belegexemplar 10 Pf. Gebühren sür Extrabeilagen (in Tageblatt-Format gesalzt) ohne Poslbesörderung 80 Mk., unt Postbejorderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut uns. Preisverzeichnis. Tabellarischer u. Ziffernsatz nach Höherur Land. Rrrlamen unter dem Nedactionsstrlch die 4gespalt Zeile 5oVi.,vord>n Famil iennachrlchten die 8 gespaltene Zeile 40 Pf. Inierate sind stets an die (Expedition zch senden. — Rabatt Wied nicht gegeben. Zahlung praeuuim-rnrxio oder durch Post« Nachnahme. 85. Jahrgang. 217. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Es wird hiermit zur allgemeinen Kenntniß gebracht, daß dir Lassrnftellen bri unsrrrm Bollstrrck»»gS-Amte vom Erscheinen dieser Bekanntmachung ab, bis auf Weiteres, Nachmittags -1 Uhr sür den Berkehr mit dem Publicum geschlossen werde» und daher nur Vormittags von 8—1 Uhr und Nachmittags von 3—4 Uhr sür den öffentlichen Verkehr geöffnet sind. Leipzig, den 4. August 1891. Ter Rath der Stadt Leipzig. lä. 4753. vr. Tröndli». Reimann. Bekanntmachung. Di« Leuchtkraft des städtischen Leuchtgases betrug in der Zeit vom 27. Juli bis 2. August d. I. im Argandbrenncr bei 2,5 Millimeter Druck und 150 Litern stündlichem Consuni das 18,Rache der Leucht krast der deutschen Normalkerze von 50 Millimeter Flaminenhöhc. Das specifischc Gewicht stellt sich im Mittel aus 0,451. Leipzig, am 3. August 1891. Tr» RäthS^rputatiou zu de» Gasanstalte«. In Gemäßheit des ff. 1 der Borschriften sür die Ausführung von Anlagen zur Benutzung der Stadtwasserkunst vom 8. Februar 1888 machen wir hierdurch bekannt, daß der Klempnermeister Herr Earl Pappe, Leipzig-Gohlis, Gartenstraße Nr. 7, zur Uebernahme solcher Arbeiten bei uns sich angemeldet und den Besitz der hierzu erforderlichen Vorrichtungen nachgewiesen hat. Leipzig, den 1. August 1891. Ter Rath drr Stadt Leipzig. X. 5019. vr. Tröndlin. Wolfram. Gewölbe-Dermiethung. Im hiesigen Rathhanse ist das Bühnrngewälbe Nr. 8 am Markt vom 1. Oktober dss. IS. ab gegen cinhalbjährtge Kün digung anderweit zu vermirthcn. Micthgcsuche werden auf dem Rathhause, 1. Obergeschoß, Zimmer Nr. 8, entgegengenommcn. Leipzig, am 1. August 1891. Ter Rath der Stadt Leipzig. lin. Krun In. 1409. Vr. Tröndli rumbiegel. Gewölbe-Vermiethnng. Stadtgemeinde gehörigen Hausgrundstück 7 gelegene PcrkansSgewSlve ist sosort Kündigung oder seit bis »um 31. Tt- Magazingaffe Nr. 27 gegen einhalbjährige Kündigung rember 1884 anderweit zu vermietben. Miethgesuche werden aus dem Nathhause, 1. Obergeschoß, Zim mer Nr. 8, entgeaengenommcn, wo über die VermiethungsbcLingungeii und auch sonst Auskunft ertheilt wird. Leipzig, den 1. August 1891. Ter Rath der Stadt Leipzig. Ia. 2259. vr. Tröndlin. Gefunden »der als herrenlos angemeldet, rcsp. abgegeben wurden in der Zeit voi« 1. hjz 31. Juli 1891 folgende, zum Theil vermuthlich auch von slHkr verübten Diebstählen herrührende Gegenstände: Pt-rtemonnaieS und bezw Beutet mit 23 « 82 14 .X 1? 11 >4 11» -H, « 88 4 ./( 81 ^ und 3 .« 4t» so^ie mit geringeren Beträgen, eine größere Anzahl Loose der Kv„stgrwrrbt-AuSstell»ng zu Weimar und zwei einzelne der^i., ein Portemonnaie mit einem Loos der Silber-Lotterie für ooz Reichswaisenhaus, ein Coupon, ein Opernglas mit Plüsch-ektui, 2 goldene und ein »eusilbcrner Klemmer, 3 goldene Ring- 1 goldener Bleistift, 1 goldene Brosche, 1 gold. Manschettenknops, einige Granat-, Cvrallen und andere Armbänder, 1 silberne und 1 neusilberne Cylinder Uhr, 1 tombakene Tamcnuhr, 1 Corallenkette. 1 Bicrzipsel (dlauweißgrau), 1 Ohrring, 2 Taschenmesser, 1 langes Küchen Messer, 1 Rauch-Service von Pappe, 2 Ligarren-Etuis, ein Manuskript: „Freunde und Brüder", 1 Buch i» lateinischer Sprache, 1 anderes, betitelt: „Politische Lekonvmie", 1 Pfand schein, 1 Brille, 1 Theil einer Flöte, 1 Zohngebitz, I Stickerei mit Notizbuch, 2 Paar Herren- und 1 Paar Damen-Hand schuhe, 1 neues Corset und 1 Paar Handschuhe, 1 Damenhut (Coiffure), 1 wollenes Kinderjäckchen, 1 Packet mit weißten,. Kinderwäsche, 3 verschiedene Taillen- oder Schultcrtücher, 4 Paar neue Hcrrenfocken, 1 Paar neue Damcnschuhe mit Cartvn, 1 getragener Frack, 1 Mannsjacket, 1 Laillenrock, 2 verschiedene Badezeugc, 1 Rohrpuppe, mehrere Schirme, 2 verschiedene Handkörbe, einer davon mit Obst, 1 sogenannter Hebekorb mit Wäschestücken, einem Paar Stiefel und einer größeren Quantität Seife, 1 Anzahl Schlüssel, 1 Schubleere, 1 Fleischerstahl, 1 kleiner und 1 größerer Blcchkrug, letzterer mit Milch, 2 Kinderrechen, 1 Peitsche, 1 Wagenkapsel, eine Pferdedecke, einige Hundemaulkörbe, 1 Vorjctzcr zu einem Kastenwagen, 1 Belociped-Latcrne, 2 eiserne Ketten, 1 vier rädriaer Handwagen und endlich eine lebende Gans und ein zugeflogener Canaricnvogel. Die unbekannten Eigenthümer dieser Gegenstände werden hier durch aufgefordert, sich zur Empfangnahme derselben in unserem Commissariat rechtzeitig zu melden, andernfalls darüber nach 8- 239 des B. G -B. anderweit verfügt werden wird. Gleichzeitig fordern wir auch Diejenigen, welche während der Monate April bis mit Juli 1890 Fundgcgenständc bei uns abgegeben haben, auf, diese Gegenstände zurückzusordern, andernfalls auch hierüber den Rechten gemäß verfügt werden wird. Leipzig, am 1. August 1891. Das Polizriamt hrr Stadt Leipzig. In Stellvertretung: vr. Schmid. Ml. Das russisch-französische Bündniß. Am 1. August überraschte die „Times" die Welt mit der Nachricht, daß Admiral Gervais den Entwurf eines Bünd nisses nach Kronstadt gebracht habe, um ihn den russischen Ministern des Acußern, des Krieges und der Marine zur Er Wägung und Ausarbeitung vorzulegen. Durch das Bündniß solle ein Zusammenwirken deidcrMächte zu Lande und zuWafser gesichert werden. Die Nachricht trat in einer Form auf, welche KaS Gepräge der Erfindung trug, besonders mußte eS befremden, daß der Entwurf nur von den russischen Ministern, aber nicht vom Kaiser unterzeichnet werden sollte, denn dadurch sank die ganze Veranstaltung zu einer bedeutungslosen Spielerei herab. Zwei Tage später hat die „Times" ihre Mitlbeilung ergänzt und berichtet, daß dir Begründung de« geplanten Berthe, worden sei. TaS klingt anders als die erste Nachricht und scheint zu verrathen, daß den Mittheilungcn irgend eine Tbal- sache zu Grunde liegt, wenn sich auch der gemeldete Vorgang anders zugctragen haben mag, wie berichtet wird. Taö Ausfallendste an der Meldung der „Times" ist, daß eö sich um ein VertkeidigungSbüiidniß handeln soll, und darin scheint die wesentlichste Abweichung der Miltbeilung von der Wahrheit zn liegen Tie Vertbeidigung setzl einen Angriff voraus, und daß ein solcher nickt zu erwarte» ist von den Mächten des Dreibundes, wisse» die Regierungen Frankreichs und Rußlands ebenso gut wie die Deutschlands, Oesterreich Ungarns und Italiens. Taö Wort Vertbeidigung ist also offenbar nur der Deckmantel sür eine Handlungsweise, weiche die gcgenthcilige Bezeichnung verdient, vorausgesetzt, daß fick nicht ßcide Meldungen der „Times" als aus der Lust gegriffen erweisen. ES ließe sich sehr wobl denken, daß Frankreich und Rußland sick über ein Zukunslöprogramm einigten, welches die Aufstellung bestimmter Forderungen im günstige» Augenblick zur Grundlage hätte. Wenn dann diese For derungen vom Dreibund zurückgewiesen würden, so ließe sich ein Vorwand finde», uni aus der andern Seite Abwebr- maßregeln hervorzurnfen, und diese würden dann wieder als Heraussorderiing ausgelegt und als eine nur durch Blut ab ruwaschende Schmach von der andern Seite anSzugeben sein. Ans diese Weise wird der Angriff in die Verlbcidigung vcr wandelt, gleichviel ob eS sich um Verlhcidigung der Ebrc oder um Zurückweisung eines thalsächlichcn Angriffes handelt. Internationale Schrille von der Bedeutung eines Bund' niffcS zwischen Frankreich und Rußland pflegen sich in ticseS Gehcimniß zu hülle», cö würde daher selbst die amtliche Al" leugnung der Meldung der „Times" von beiden bctbciliglcn Seilen neck keine Gewähr dafür bieten, daß diele Meldung falsch ist. ES haben sich seit Erncueruiig des Dreibundes und seit der Annäherung Englands an diese» Bund i» Rußland und Frankreich so laute Stimmen sür de» Abschluß eine« russisch-französischen Bündnisses erhoben, daß man sich nickt wundern könnte, wenn dieser seit Jahren gehegte Wunsch der beiden Völker jetzt seine Erfüllung fände. Wir haben gestern an dieser Stelle die Worte eines conservalivei, englische» Blattes, dcS „Standard", citirt, welche die Frage eines FricdcnsbruchcS du-ch Frankreich erörtern und davor warnen, einen Krieg zu entzünden, der ungleich blutiger und schwerer sein müßte, als die Kriege Ludwig'S XIV. und Napoleon'« I. und höchst wahrscheinlich für den Urheber verhäiignißvoll. Wir wollen den Fall setzen, daß die Meldung der „Times" grundlos ist und lediglich bestimmt, de» Gedanke» auötausck über die Aündnißfrage in Fluß zu bringen, so hat auch das einen vernünftigen Zweck, denn oft werden aussichts lose Unternehmungen durch rechtzeitige Klarstellung der Sach lage vermieden. Franzosen und Russen befinden sich gegen wärtig im Zustande großer Aufregung, und ein solcher Zustand . , ist schlecht geeignet zur unbefangenen Erwägung der Gründe, Krumbiegel. > einen Angriff gegen den Dreibund empfehlen odcrwider- ratbcn. Wenn aber die öffentliche McinuiiginEnropa Gelegenheit findet, sich zu äußern und sich Geltung zu verschaffen, so werden sich auch Frankreich und Rußland dieser Einwirkung nicht entziehen könne». Wie hock gegenwärtig die Wogen der nationalen Begeisterung in Frankreich gehen, bat der Einpsang dcö russischen Kreuzers „Kornilow" in Cherbourg bewiesen und mehr noch die Rede des Generals Warnet bei Eröffnung der Eisenbahn von Gourdon nach CahorS. Der Gedanlenflug dcS französischen Generals war so kühn, daß man ihm kaum zu folge» vermag. Er fand, daß die Aufnahme, welche das französische Geschwader in Kronstadt gesunden habe, der Wiedcraufrichtuiig der französischen Armee galt, und daß dieser Beweis der Achtung Europas ein lebhaftes Echo in de» Herzen der Franzosen gesunden habe. Dazu gehört allerdings eine sehr lebhafte Einbildungskraft, um aus der Begeisterung der Russen für Frankreich einen Beweis sür die Achtung Europas gegen Frankreich herzuleiten. Der ehrenwerthe General hat in seiner Erregung Rußland mit Europa verwechselt und, da er ge rade im Zuge war, auch England an den Triumphwagen Frank reichS gespan»t,ramit eS gewürdigt werde,thcilzunebmen an dem Glanze, welcher von dem wiedererstarklen Frankreich a»S- gehe. England habe die gleiche Ebrc angestrebt, welche Ruß land durch den Besuch des französischen Geschwaders Wider fahren und von dieser Macht so verständnißvoll empfunden worden sei. Der französische General hat den Stachel, der in dieser Ruhmredigkeit gegen Rußland liegt, dadurch ver deckt, daß er die russischen Huldigungen für Frankreich als ein Zeugniß sür die Wiedererstarkung dieser Macht anführt, aber der Grundgedanke seiner Rede bleibt trotzdem, daß Frankreich die neuesten Erfolge nur seiner Macht und seinem Glanze zu verdanken habe. Seine Rede kommt .darauf hinaus, daß Rußland und England um den Ruhm streiten, Frankreich die größte Huldigung zu erweisen. So wohlfeile Triumphe sind Frankreich zu gönnen, die Anstrengungen, welche eS ausgewentet hat, um die zahlreichste Armee Europas auszustellcn, entschuldige» manche lieber schwenglickkeit, und wenn sich das französische Selbstgefühl nickt in schlimmerer Weise bemerkbar macht, so können wir damit wobl zufrieden sein. Was aber die gegenwärtige Lage charaktcrisirt, das ist eine Rivalität des Zwei LeiPM, geleugnet werden kann, daß die welsiscke Agitation gerade in letzter Zeit mit vcrmcbrtcm Druck arbeitet. Eine cigenthümlichc Wirkung der socialpolitischen Ge setze trat in der letzten Sitzung der Erfurter Stadl- verord »ctcnversa m m lu » g in Erscheinung, schloß nämlich den Beitritt zur Petition ..August. sie Lentbold so merkliche j rer Dnrchsübnmg der socialrcforniatorischcn Gesetze, ins Dieselbe be te« Magistrats an beite Häuser de« Landtags, betreffend Gewährung eines Anschusses zu denjenigen Kosten, welche den Sladtgcmeindcn stellte eine o " „-(»ja.-», Förl chre.c.» --- a»s rer -1 schädigten Knies fcst.JM bc. ng - sta " c n der teö Alters- und ZnvaliditätSgcsetzcö, «-iiiiaen-ragen c>n D,-r llniao > ...,4>e..„ Der Unfall er- Besserung m cmigcn^„„c„. --- - > Berband wird " §») dem durch ist Sr. Maie,tat am 23- v ,^,,^.,nern" sn cmcr Regen glatt ü"?ordencn Deck der ;„ge,lo,ie». SieUe, wo dasselbe mit ^ d-,jffe geleistet; da» Aerztl.ckcrscilS wurde U csetzl cm g»tcö. "" Antrages aus Wieder' im Bulldeörath ist Anstrengungen, die fortgesetzt gc^ bundeS, welcher in der Gesinnung Frankreichs nnd Rußlands gegeneinander längst bcstebt, gegen den Dreibund. Es bat sich im Laufe der Zeit für die außerhalb dcS Drei bundeS stehenden Mächte das Bcdürfniß herauSgcslcllt, ihre Interessen gemeinsam zu vertreten, und dadurch, daß diese Vereinigung möglich geworden ist trotz der Ver schiedenheit der Bestandtheile des neuen Bundes, ist eS klar geworden, wie die Grundlage beschaffen ist, auf welcher die Vereinigung stallgesundcn hat. Lord Salisbury bat bei dem Festmahl zu Ehren dcS englischen Ministeriums im MansionShousr zu London mit Recht den Unwerth von Berichte Emin Pascha« vor. * TaS Schicksal dcS bayerischen zulassung der Redcmplor,stcn München alle Hebel m Bewegung ScFht wetten, limnici, Preußens für den bayerischen.liittagzn g , Sollte dies gelingen und eine Vorlage wegen ,^'j der Rcdcinp'oristen dem Reichstage zugeben, so st . . der gegenwärtig. Zusammensetzung d-es-r KorP t ä - ' A.inOiiiic derselbe» nickt von vornherein als auSgcseylesse L' L."!!- um so größerer Spannung entgegen, als bcrc.t -lmgang ,'N ohne Rückwirkung auf den Ecntruinöantrag bezüglich Uu, Hebung des IesuitcngcsctzcS bleiben durste. * Äintlickcr Bekanntmachung zufolge ,,t der Bürgermeister Bünz, wie bereits früher angekündigl wurde, zum Eon ul in Chicago ernannt worden. An sich st'uß die E nennittig eines Communal Beamten zum Lc.t-r c.ncö der bc- dcutcntchci: Berusö-Consulate aussallci,: doch 'st diese nicht so unmittelbar ersolAt, sondern ^>crr Ivcimee Bürgermeister einer holsteinische» «Lladt war, >1 schon seit einer Reihe von Jahren >m ConsulatS-Dienste be schäftigt. Er war vor zwei Jahren als V,cccoi»nl ,» Mcw- z'Iork nnd wurde dann mit der Leitung dcS ConsulatS zu Port an Prince (Haiti) betraut, als Consnl !>, . Gtiscbach seinen Abschied nab», nnd der »eu cruanntc Consnl lw. Gocring noch in Südwcstasrika scslgcballcn wurde, '.flachdem nnii I>r. Gocring seinen Posten >n Haiti cmgcnomnic» hat, ist Consnl Bünz nach Chicago versetzt und damil cbcnsallS cincm anderthalbjährigen Provisorium ein C»de gemacht worden. Im Frühjahr 1890 bereit« wurde» der Consnl nnd der Viceconsul von Chicago, Freiherr von Nordcnstycht und v. Schnckmau» in die Colonialabtheilung dcS Auswärtigen Amts berufe» und das Consulat durch eincli Altachö seit dem verwaltet. Nachdem die genannten Herren ciidgstng i»ö Auswärtige Amt berufen sind — Geh. Lcgations Rath Freiherr von Nordcnflycht ist Vortragender Ralb geworden und der ständige Hilfsarbeiter, Legationörath v. Schuckniaiiii, vertritt gegenwärtig den Gouverneur von Kamerun - ist endlich die Besetzung von Chicago wieder erfolgt. Es ist überhaupt eine Gewohnheit im Auswärtigen Amte, lange Provisorien aufrecht zu erkalte»; eü mag nur noch an die Stellung des ReichScommissars sür Südwcst-Afrika erinnert werde». * Der „Reichs-Anzeiger" veröffentlicht eine Bekannt machnng, inhaltlich welcher Eingeborenen dcS dclitschostasri kanischen Schutzgebietes durch den Gouverneur für Deutsch Ostasrika nach Maßgabe der von dem Reichskanzler zu erlassenden näheren Bestimmungen das Recht zurFnhrung der Reichsslagge ertheilt werden kann. * Im nächsten RcichsbauShaltöctat dürfte der „Boss. Ztg zufolge nickt nur eine Summe sür die Bcscstiguiigsbauic» auf der Insel Helgoland, sondern auch ei» ziemlich beträchtlicher Zuschuß für den Ausbau dcS Kurkavcncr Hafens enthalten sei», der mit wichtigen mililairischc» Anlagen versehen werden soll. * Uebcr den Stand der Unterhandlungen in Betreff der deutschen M i l i t a i r a e r i ch t ö - R e f o r in erfahre» die „Münchener Neuesten Nachrichten", daß die Bcrbandlnnge» zwischen den Einzelstaatcn zwar abgeschlossen, ibr Ergcbniß aber keineswegs ein erfreuliches ist. Wen» auch einzelne der Vorzüge, welche die bayerische Militairgerichtöbarkeit gegen über der preußischen ausreichnen. Anerkennung in der 'Com mission gesunde» hätten, so bestehe man aiiderciseiis in Berlin doch auf Abänderung grundlegender Jiistilutioiieii, welche für ' I B-in-rn -in-n i,»?«>5 " i nelcii die Burschen mit Stöcke» und Me S Rückschritt bedculen wurde. Löffler erlfleit eine tiese Sstchwunde i„ ^ u Nachrichten weiter bvrcn. wird »och im Auslage de-Arstes, wenn sie einen B,er> I Laufe dieses JabreS der „Rcsvr»,"-E»Iwurf de» Gencral ' commandoS zur Begutachtung vorgclegt. Gegenwärtig schweben zwischen dem Reichüversicherungö- ainte und dem preußischen HandclSmin.stcriti», Verband .ingen über die Frage, welche Kosten als baare Ans lagen „n Sinne des 8- lll Abs. 2 dcö Jnvaliditätö Die C ^ ^ ' "e- b.5? - sch- s ;u betrachte» sind. T,e Kosten, die durch d.c Ersullung der>c„,gc„ Verpstichttine entstehen, welche das Gesetz den Behörden als eiaene L Uegenbeite» unmittelbar zugcwiesen bat. werden zu London mit Bündnissen hervorgehoben, die nicht auf Interessengemeinschaft, ^ r-on re beruhen: eS wird aber Rußland und Frankreich sebr schwer I Versicherungsanstalt voraussichtlich nicht erstattet werden werden, ihre Interessengemeinschaft vor der öffentlichen Mei- * Für die nächste Session des preußischen m,ng Europas ,n das beide,, erwünschte L.cht zu setze».j bekanntlich eme gesetzliche Abänderung in der VcrwaUung ^ ^ - uvl. »rnen v e v. ','sail jii liropa - «vl«. nrnen nie ... Zur Sml,cke humane, curopaffche Interessen sind es sicherlich des WelsenfondS in Aussicht genommen nicht, welche Rustland und Frankreich vereinigen, sondern nur unterrichteten Kreisen hört, stehen die ie,o der gemeinsame Tr.eb, in Europa die erste ^olle zu spielen Hannover in welsischen Kreise» voUenoml U-^^ ^7- und d.e übrigen Mächte zur Bedeutungslosigkeit berabzu mit dieser Absicht insofern in 'VUb,„du»ä ^ er . ^ , brücken. Deshalb ist eS lächerlich, von einem russisch sranzö-1 Preußischen Landtaae ^u«MeS Aschen Rnstsand^ we. sisck.n Ver.beidignngSbn^ zu spr^en. E.n solch.« Bündniß ' trage, die Billianng des Kaisers Alexander erhaben habe I iZüüst^RM^nt^Ui^FUPkrnck? von L^"W°»Lw^ L"WLrL'^LL > "uu nur durch ein A.igr.ffsbündn.ß Ureickt werden. - besondere wachsen. In dieser Petitum wird ziinächst auf die iliiisangreichen Aus gaben lüngewiesc», welche das (flesetz de» Stadien von über 10 0O0 Einwölincrn auserlegt; dann werde» die Ausgabe» beleuchtet, welche diese Mebrarbeiien de» Städte» verursache». In Erfurt beziffern sieb diese Koste» durchschnitllich jährlich aus !«<I00 ./t oder aus 12 pro Kops der Bevölkerung. Ferner macht die Petition darauf aui- mertiai», daß die 21 Städte des LaiideS mit königlicher Pvlizei- verwallung verhält»iß»iäs>ig weit geringere Auslagen durch die Ge- - "lindtag ivird deshalb gebeten, der Stadt Erfurt, Städte» mit mehr als 10 000 Einwohnern zur in Folge der socialresormatorischen (besehe er- sgadeii ans Staatsmitteln eine» Zuschuß zu ge eilt aus den Kopf der Bevölkerung entfallenden, rantasjte» Kosteiiauswande entspricht. Bürgermeister Schneider erklärte, »ach der „Magdeburgischen Zeitung", daß nach seinen Erkundigungen die vorliegende Petition, welcher auch alle ankeren Stätte ohne königliche Polizei bcigctrclcn seien, große Aussicht aus Erfolg habe. * Im ReickSlagSwablkreiS Hall-Och ringe 11, wo der bis herige „alionalliberale Abg. Lecmaiiii in Folge seiner Be rufung an die Tübinger Universität einer Rcuwabl sich unter- ichcii muß, stellt die dcinokratischc Volkspartei wieder einmal Cantidale» ans, der im Punetc der Gctreidczöllc seine eigene Meinung zu kaben scheint. DaS wäre dann der drille demokralischc „LebciiSmitlclverthcucrcr". den man kennen lernt, dieweil daö tcmoklatischc Programnl in starrster Formulirung allen und jeden Kornzoll verwirft. Wie das „Kleine Journal" meldet, sind in einer Be- rathung, welche am Donnerstag zwischen Baron Hirsch und den Vorstandsmitglieder» teö Deutschen Cenlral-ComitöS sür die rnsslschcn Juden stattfaud, folgende Beschlüsse gefaßt worden: 1) Tie israelitischen Hailplgemcindcii Europas und Amerikas sollen dem Einigrationswerke ihre Patronage sichern. 2) Tie außerhalh Rußlands bestehenden Executiv-ComitLs werden verstärkt. 3> Conslituirnng eines Local-ComitbS in Ct. Petersburg und mehrerer Local-CvluitoS in der Provinz, um an die Stelle der jetzigen planlose» eine regelmäßige Auswanderung zu setzen. Emi granten, welche ohne Genehmigung ihres Local-Comitös und des Eeillral.Eoii'.itC-s in St. Petersburg ihre Heimath verlasse», sollen aus den Schutz des Emigranten-Eomitös nicht zu rechnen habe». Vor der Hand machen sich die kürzlich aiigckündigtell Er leichterungen der Auswanderung ans Rußland schon un» angciichm süblbar. Jn Tborn bat sich, wie die „Danz. Ztg." nicldet, die Zabl der jüeischcn Answandercr in den letzten agc» so bedeutend vermehrt, dasi sich die Landes-Polizei behörde gcnölbigt gcscbc» bat, mit Privatpersonen behufS Miethung von Räumen zur Unterbringung der Auswanderer in Unlerbaiidtung zu treten. Nach ans Rußland zngcgangcncii Nachrichten wird der Zuzug in Folge jener Erleichterungen noch einen größeren Uinsang aiinekmcii. * TciiMünchciicrSocialdcmokralcn machtHerr v. Vollmar »1 seiner „Münchener Post" klar, daß man mit dem Kopse nicht durch die Wand könne, und als richtiger Partcitaktiker die Pflicht habe, »ich! sich ans den Boden der ulibediiiglen Negation zu stellen, sonder» daß man Mitarbeiten müsse a» der Eiilwickelnng der Verhältnisse, um nach und nach die Endziele deö Programms z» erreichen. Er setzt den Leuten auseiiiailtcr, daß »cn» Zehntel der ganzen bisherigen Agitation ans die Erreichung augenblicklicher Verbesserungen gerichtet gewesen sei, und daß nur daher die große Masse der An hänger komme. «- * » Der Führer der Altczcchen, Ni eg er, erklärte einem Journalisten, cö sei zweifellos, daß der Kaiser Franz Joses die Prager Ausstellung besuchen werde, da schon Erzherzog Karl Ludwig bei der Eröffnung den Besuch de« Kaisers ausdrücklich aiikiindigte. Das Eintreffen dcS Kaisers in Prag wird bestimmt am 10. oder 18. August erwartet und soll der Anscnlhalt zwei Wochen nmfassen. Trotz dieser Versicherung Riegcr's scheint doch die Reise des Kaisers nach Prag unwahrscheinlich, den» dort werden die Deutschen wieder verfolgt. Ein Telegramm vom 3. August aus Prag besagt: Prag, 3. August. Hier hat ein in vergangener Nacht in einem Weinberge bei Prag Vvrgekvmmener Ucbcrsall dreier Mit glieder des de ul sche» SonimcrthcaterS, und zwar des Komikers Männel, des LpcretteusäiigerS Löffler und des «ouffleurs Aura, Aiiiregung hcrvorgcrusen. Tie Genannten standen, sich in deutscher Sprache unierhatiend, vorder Wohnung des Ober-Regisseurs Maichek. Ter Letztere griff aus einer Guitarre Accorde. Bier Burschen, die ihnen längere Zeit gefolgt waren, riesen czechisch: Was wollen die Ochse»! Aus die Frage Nora'S, was sie wünschte», siele» die Burschen mit Stöcken und Messern über die Deutsche» her. der Herzgegend, die »ach der Bierlclcciiliiiieter tiefer gegangen, tüdllich gewesen wäre, und zwei Schnittwunde», die eine Lähmung des rechte» Armes befürchten lasse», ferner eine klaffende Stick,, wunde am Kops und eine Wunde an der linken Huste. Ta trotz des LärmS die Sicherheitswachc sich nicht zeigte, entkamen die Attentäter unbehelligt. Mannet erhielt durch einen Stockhieb eine schwere Kopfwunde. * Mit den wiederholt erwähnten Maßregeln gegen da« in letzter Zeit in Oesterreich Ungarn übcrhandnchniendc Späbcrthum, liamcntlich von russischer Seite, (scheint eS jetzt Ernst zu werden. Wie man dem „Pcstcr Lloyd" anS Wien schreibt, bereitet die österreichische Negierung einen G e - sehcntwurs gegen niilitairische Ausspähung vor, welcher dem RcichSrathe bald nach seinem Zusammentritt im Herbst vorgclegt werden soll. TcS Weiteren wird dem Blatte gemeldet: Wahrscheinlich wird auch die ungarische Regierung einen ähn lichen Gesetzentwurf ausarbeiten lassen, denn angesichts der in der letzten Zeit sich hausenden Fälle von Bcrrath und Auskundschaftung erscheinen die bezüglichen Strafbestimmungen hüben wie drüben nicht inebr abschreckend genug. Bei der Verschärfung der letzteren, deren Wirkung doch nur eine bedingte ist, da bekanntlich auch die Verbindung, als man dem klares Bild über bre welnsllie Ueb"^. vorzuiegen gedenkt nnd andererseits selbst ein! genaue ! BiSlan, )u gewinnen trachtet. I °s"".'^uku»g doch nur eine bedingte ist, da bekanntlich auch die ^e.» 1" "och nicht, daß man ,n welfischcn Kreis.» I Nürnberger Niemanden bangen, bevor sie ihn habe», läßt es die j w rttich Zustande und Machenschaften vorgesundcii welck,-on, I österreichische Regierung nicht bewenden. Cie sucht vielmedr dem laß zu emem Strafverfahren geben könnten, wenn auch nick! !^el durch eine strengere Handhabung der Fremd...poli.et in ' "ucy «'ch!» Galizien und in der Bukowina zuvorzukommen. Li« hieraus,
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